Ein Roman/Thriller in Berlin?

  • Hallo,
    ich habe ein Problem. Meine Mama hat Ende Mai (ist also noch ein bisschen hin) Geburtstag. Und jetzt wollte ich ihr (nachdem ich sie endlich! mit dem lesen angesteckt habe) ein Buch schenken, dessen Geschichte in Berlin spielt. Da wir "icke´s" sind und nun schon seit über 20 Jahren in Bayern wohnen, dachte ich mir ein paar Kindheitserinnerungen usw. könnten doch nicht schaden :grin
    Da würde sie sich bestimmt drüber freuen.


    Habt Ihr vielleicht die zündende Idee?


    Ich dachte schon an Sebastian Fitzeck, da mir das Buch Amokspiel sehr gut gefallen hat, aber vielleicht wisst Ihr ja noch mehr gute Bücher die in Berlin spielen.


    Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!! :wave

  • Wer im Sommer 1945 jung war, der musste scharf kombinieren können. Genauso wie der Junge in Pierre Freis Roman, der am U-Bahnhof "Onkel Toms Hütte" im amerikanischen Sektor von Berlin die US-Soldaten nicht aus den Augen lässt. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn der Amerikaner nur bis zur Station "Oskar-Helene-Heim" fährt, dann wird er seine Lucky Strike, nur halb geraucht, direkt in die Arme des Sammlers schnipsen. Fährt er aber weiter, dann war die ganze Warterei umsonst. Ein Dutzend dieser Kippen bringt auf dem Schwarzmarkt immerhin knapp 40 Mark.
    Der kleine Junge ist einer der faszinierenden Charaktere in Pierre Freis Onkel Toms Hütte, Berlin, jener Station im Grunewald, die nach dem dortigen Ausflugslokal benannt worden war. Der Wirt wiederum hatte seiner Gaststätte den Namen von Harriet Beecher-Stowes Rührstück Onkel Toms Hütte gegeben. Statt Rührseeligkeit setzt Frei, der in dem Titel gebenden Berliner Viertel aufwuchs, lieber auf packende Millieuschilderung und eine Krimihandlung rund um zwei ermordete Frauen, die bis zum Ende überzeugt.
    Noch nie in seiner beruflichen Karriere sei ihm ein unaufgefordert eingesandtes Manuskript auf den Schreibtisch geflattert, dass ihn von Anfang bis Ende derart gefesselt habe wie Onkel Toms Hütte, Berlin, ließ Verleger Karl H. Blessing im Umfeld von Freis Publikation verlauten, und was zunächst wie ein billiger Reklame-Ausspruch wirken mag, kann man nach Lektüre des Buches gut verstehen. Denn Frei ist tatsächlich gelungen, Jahrzehnte nach dem Krieg einen so eindrucksvollen Nachkriegsroman geschrieben zu haben, dass man mit Fug und Recht behaupten kann, dieses Buch habe uns wirklich noch gefehlt. --

  • Vielleicht ist bis dahin der Roman von Markus Stromiedel erschienen, zu dem es hier eine Leserunde geben wird:


    Kurzbeschreibung
    Berlin wird von einem Terroranschlag erschüttert: Eine Explosion auf dem S-Bahnhof Savignyplatz zerfetzt sieben Menschen, darunter die Tochter eines prominenten Regierungsberaters. Kommissar Paul Selig wird mit den Ermittlungen beauftragt - zu seinem großen Erstaunen, denn eigentlich ist er alles andere als ein Erfolgsmensch: melancholisch, zögerlich, introvertiert. Daran ist seine Zwillingsschwester Lisa nicht ganz unschuldig, die von Kindesbeinen an kaum eine Gelegenheit ausgelassen hat, ihren Bruder zum Verlierer zu stempeln. Bei seinen Ermittlungen stößt Selig auf zahlreiche Ungereimtheiten. Sollte er den Fall etwa bekommen haben, weil man ihm die Aufklärung nicht zutraut? Aber wer könnte ein Interesse daran haben, die Wahrheit unter Verschluss zu halten?

  • Ich habe noch dieses hier zu Hause stehen:


    Berlin 1945: Jake Geismar kehrt in die Stadt zurück, in der er in den Dreißigerjahren als Journalist gearbeitet hat. Offiziell soll er aus der zerbombten Reichshauptstadt über die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz berichten. Sein privates Motiv ist aber die Suche nach seiner ehemaligen deutschen Geliebten Lena. Kaum angekommen wird Geismar in einen Mord an einem amerikanischen Soldaten verwickelt, den die Besatzungsmächte offensichtlich vertuschen wollen. Doch dabei haben sie nicht mit Geismars kriminalistischem Gespür gerechnet ...



    Ich selbst hab es noch nicht gelesen, aber meine Mama. Und der hat es recht gut gefallen ;-)

  • Der hier ist spannend (auch wenn ich da möglicherweise etwas subjektiv bin :grin).


    Ohne jede Erinnerung erwacht ein Mann in einem Krankenhaus und stellt fest, daß er der einzige Patient in einem verlassenen Kliniktrakt ist. Als er flieht, hört er den Ruf eines Wächters: „Der Golem – er haut ab!“ Von Unbekannten gejagt, schlägt er sich ins nahe Berlin durch. In der brodelnden Metropole kommt er mit Hilfe einer jungen Journalistin einem unglaublichen Komplott auf die Spur, dessen Fäden in die höchsten Kreise der Politik und Wirtschaft reichen. Und mittendrin steckt der Mann ohne Namen .

  • Hierzu gibt's sowohl eine Rezi hier im Forum als auch bei Gefallen einen Fortsetzungsband, sodass du schon weißt, was du ihr zu Weihnachten schenken kannst. ;-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Beim Mitteldeutschen Verlag gibt es auch Berlin-Krimis, z. b.
    Petra A. Bauer "Wer zuletzt lacht lebt noch"


    Kurzbeschreibung
    „Wer kann töten Mann und malen lustige Gesicht in Blutt?“ Das fragt sich nicht nur die Putzfrau, die die Leiche des Schauspielers Christoph Bruckner fand und den Smiley entdeckte, den der Mörder in die Blutlache geschmiert hatte. Auch der liebenswert-frechen Kommissarin Robina Bernhardt und ihrem neu zugeteilten Partner Holger Schultze-Diepersdorf, gibt der Fall Rätsel auf. Die Ermittlungen führen mit einem Filmteam quer durch den Ostteil Berlins und fördern so manche Überraschung zutage – so auch eine zweite Smiley-Leiche …


    Über den Autor
    Langeweile kennt sie nicht, die Autorin Petra A. Bauer aus Berlin. Die quirlige Blondine, die als writingwoman.de durchs Netz geistert, findet auch neben der Aufzucht ihrer vier Kinder noch genügend Zeit zum Schreiben. War sie anfangs vor allem mit Familienthemen und Kindergeschichten in Magazinen und im Hörfunk vertreten, bildete 2004 „Mama im Job“, ein Ratgeber für berufstätige Mütter, den Auftakt zu ihrer Autorenkarriere. Kinder und Jugendbücher für Coppenrath und Langenscheidt folgten, aber auch das genügte ihr noch nicht. Zur diesjährigen Leipziger Buchmesse erschien ihr Berlin-Krimi „Wer zuletzt lacht, lebt noch“ um die Ermittlerin Robina Bernhardt, die es mit einem seltsamen Killer zu tun bekommt: Nach der Tat zeichnet er Smileys in die Blutlachen seiner Opfer. Der Mitteldeutsche Verlag (mdv) startet damit die Krimireihe „Tatort Ost“.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Das ist ja echt super!!! Vielen lieben Dank für Eure tollen Ratschläge, da sind ja die nächsten Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke gesichert :lache


    Also lieben Dank nochmal, Ihr wart sehr hilfreich!


    Liebe Grüße
    Kathi :wave

  • Zitat

    Original von Britt
    Über den Autor
    Langeweile kennt sie nicht, die Autorin Petra A. Bauer aus Berlin. Die quirlige Blondine, die als writingwoman.de durchs Netz


    ... und übrigens auch durchs Eulennest ... ;-)

    Zitat

    Original von Britt
    geistert, ...


    Da würde ich mich übrigens über eine Rezi freuen. :gruebel

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • falls noch nicht genannt, kann ich WUT von marcel feige empfehlen.


    inhalt:
    Ein perverser Serienmörder wütet in den Katakomben von Berlin
    In der U-Bahnstation Potsdamer Platz werden die übel zugerichteten Leichen einer Prostituierten und ihres Zuhälters gefunden. Kommissar Kalkbrenner glaubt an einen Milieu-Mord. Als wenig später ein toter Bauarbeiter auftaucht, scheint der Fall klar: Ein Zeuge wurde beseitigt. Erst ein weiterer U-Bahn-Mord zeigt: ein perverser Serienmörder geht um. Ausgerechnet jetzt, wo alle Welt wegen eines Umweltgipfels auf Berlin schaut. Mit Hilfe des jungen Leif, der bei Obdachlosen Sozialdienst leistet, kommt Kalkbrenner einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur, das in den Tunneln und Bunkern unter der Stadt verborgen ist ...

  • Zitat

    Original von Heaven
    Dieses hier? Klingt gut. Gibt es schon eine Rezi dazu? ;-)


    hab keine gefunden, aber da ich hier noch frischling bin und mich erstmal durchwuehlen muss, schreibe ich erstmal keine ;-) aber ich schau nach meiner wuehl-aktion mal wie die anforderungen sind und tipper dann nen paar zeichen :brief

  • Zitat

    Das neue Buch von Tom Liehr "Geisterfahrer" gibt auch ein paar sehr gute Eindruecke von Berlin wieder.


    :kiss


    Dieses Buch könnte man sogar signiert verschenken. :grin

  • Wenn du schwäbisches in der Hauptstadt erleben willst, so ist das Buch richtig für dich.
    Vom Tatort-Schreiberling


    Felix Huby - Der Heckenschütze


    Kurzbeschreibung
    Peter Heiland ist alleinstehend, Anfang 30 und geht auf Anraten seines früheren Chefs, Hauptkommissar Ernst Bienzle, von Stuttgart nach Berlin, damit er nicht zum "verhockten" Schwaben wird. Sein erster Berliner Fall konfrontiert Heiland mit einem Serienmörder: dem Berliner Heckenschützen. Was bringt den Täter dazu, Menschen, zwischen denen es keine Verbindung zu geben scheint, wahllos und aus dem Hinterhalt wie Wild zu erlegen? Peter Heiland sucht Verknüpfungspunkte: Eine Spur führt ihn in seinen schwäbischen Heimatort zurück...


    Über den Autor
    Felix Huby, bürgerlich Eberhard Hungerbühler, geboren 1938, arbeitete als Tageszeitungsreporter und Redakteur, war von 1972 bis 1979 Korrespondent des SPIEGEL für Baden-Württemberg. Seit 1976 schreibt Felix Huby Kriminalromane, Tatorte, Fernsehserien. Aus seiner Feder stammen die Kommissare Bienzle, Palü, Schimanski und nun auch Peter Heiland. 1999 wurde Felix Huby für sein Werk mit dem "Ehrenglauser" der Autorengruppe Deutsche Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT ausgezeichnet.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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