Das Zeichen des Ketzers - Sabine Wassermann

  • Kurzbeschreibung:


    Konstanz 1415: Die Hinrichtung des Ketzers Jan Hus steht bevor. Zwei Brüder machen sich auf den Weg zum Konzil in die überfüllte Stadt: Martin, ein raubeiniger Söldner, und Alban, ein heimlicher Anhänger von Hus. Während sich Martin im Hurenviertel herumtreibt, versucht Alban, dem eingekerkerten Reformator zu helfen. Beide geraten in Lebensgefahr. Doch ein dunkles Geheimnis hindert sie, einander beizustehen.



    Über die Autorin:


    Sabine Wassermann wurde 1965 in Simmern geboren und studierte Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. Das Interesse an der griechischen Sagenwelt und der Antike brachte sie zum Schreiben. Sie lebt als Malerin und Schriftstellerin in Bad Kreuznach, wo sie 2001 mit dem Förderpreis für Kunst und Kultur ausgezeichnet wurde. Das gläserne Tor ist nach mehreren historischen Romanen ihr erster Fantasy-Roman.



    Meine Meinung:


    Huch… Ich hätte gedacht, dass es zu diesem Buch schon eine Rezi gibt.
    Dann werde ich mal eine schreiben, die euch hoffentlich gefallen wird. :-)


    Ich habe gerade eben dieses wundervolle Buch beendet und nun überkommen mich Gefühle, die ich oft habe, nachdem ich ein gutes Buch beendet habe. Dieser Roman hat mir so viel Freude bereitet! Er hat mich zum lächeln und zum schmunzeln gebracht, er hat mich traurig gestimmt und mich zu Tränen gerührt.
    Ein großartiger Roman!


    Mein Kompliment und meine Hochachtung an die Autorin. Das wird nicht mein letztes Buch von Sabine Wassermann sein, dass steht fest. :-)


    Der Roman handelt von zwei ungleichen Brüdern, die ein Geheimnis verbindet. Beide treibt es in die Stadt Konstanz, wo die Verhandlung von Johannes Hus ansteht.
    Während Martin, ein Söldner und eher harter Mensch sich in der Stadt herumtreibt, sucht sein weichherziger Bruder der Mönch Alban nach einer Lösung, wie er Hus helfen kann. Beide werden mit unerwarteten Problemen konfrontiert und geraten in Gefahr.


    In dem Roman geht es um Liebe, Verrat, alte Feindschaften und Probleme, Gier und Freundschaft.


    Der Schreibstil ist leicht und flüssig, und das Buch lässt sich dadurch schnell lesen. Ich habe jedenfalls jedes Wort gierig inhaliert. ;-)


    Ein wunderschöner Roman . Mehr kann ich dazu nicht sagen.
    Von mir gibt es volle 10 Punkte! :-)

  • Lies dieses, Leonae!
    Es ist so spannend, es blubbert vor Leben - Du hast es im Nu durch und dann stellst Du's Dir an einen besonderen Platz, um es bald wieder hervorzuholen.
    Ich kann mich der schoenen Rezension von Leseratte nur anschliessen: Ich habe zum Glueck noch ein paar Wassermaenner vor mir, aber von denen, die ich gelesen habe, ist dieser klar die Nummer Eins (was mich besonders gespannt auf das macht, was Sabine als naechstes im historischen Genre schreibt). So ein schoener Wurf.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ein guter Roman versetzt uns in die Umgebung in der er spielt und lässt uns als Beobachter teilhaben, bei einem sehr guten Roman wird aus der Beobachtung echtes Kopfkino, die Gerüche und die Bilder verlieren ihren geschriebenen Abstraktionsgrad und man wird im Kopf Teil der Handlung, der Puls wird ruhig, wenn die Szene ruhig wird und die Lesegeschwindigkeit sinkt, auf der Flucht rennen die Buchstaben und Worte und der Leser mit. Nach stundenlangen stehen im stinkenden kalten Wasser möchte man selber in den Badezuber steigen.


    Sabine Wassermann schreibt dabei so, dass man selbst Teil der Gruppe Personen wird, die da handeln, andere Autoren versuchen einen tragenden Protagonisten als Identifikationsfigur zu schaffen, was mir einfacher erscheint, aber die Gefahr zu oberflächlicheren Characteren beinhaltet, der Identifikationsprotagonist ist dann irgendwie nur gut und schön und Held. Hier bietet uns die Autoren mehrere Personen an- im Mittelpunkt ein Brüderpaar, das aneinaner und an seinen Erfahrungen leidet. Beide sind in ihrer Zeit dargestelt, also keine heutigen Zeitreisenden, die uns vor historischer Kulisse die politische Überzeugung (oder die kaufmännische?) des Autors rüberbringen sollen. Ein Bruderzwist auf dem Hintergrund des Untergangs des Mittelalters, noch für den Handlungsort Konstanz am Bodensee, noch für einen Großteil der handelnden Personen, aber das was den Umbruch, was die nächsten zweihundert Jahre ausmachen wird- Religionskonflikte und der Zerfall von zentraler Macht sind schon angekommen im Leben des Spätmittelalters, werden Realität.


    Dabei wird der eine Bruder durch Lernen zum Hussiten, weil er als Priester die Bibel lesen kann und darf und entdeckt die Botschaft des Heils und der Liebe, nicht die der Unterdrückung und Ausbeutung unter der auch er als einfacher Klosterbruder leidet, der andere Bruder, des Schwertes und nicht des lateinischen mächtig weiß, wie er mit Macht umgehen muß und das das Schilfrohr im Wind sich nicht ängstigen muß, der starke Baum schon. Solange er auf seiner Burg lebt und niemand im Wege ist und sich ruhig verhält, solange kann er tun und lassen was er will, gerät er aber zwischen die Beine der Mächtigen, hilft ihm seine Gewitztheit und Gewandheit nichts- seine Burg und er sind schneller Geschichte als er denken kann. Er verdient seinen Lebensunterhalt als erufspilger und Söldner um nicht zum Raubritter werden zu müssen und den Zorn anderer auf sich zu ziehen.


    Aber all diese Erkenntnisse nützen natürlich gar nichts, wenn die Autorin das nicht will und so kommen sich die beiden Brüder nicht nur selbst in die Quere, sondern geraten im Konstanz des Jahres 1415 während nur dreier Monate eines vierjährigen Konzils in den Sog der Mächtigen und in den Sog der Ereignisse, mit denen heute die Geschichtslehrer ihre Schüler noch quälen. Das Konzil von Konstanz kämpft mit drei Themen - dem Schisma, es gibt drei Päpste gleichzeitig, den Lehren der Bibelauslegung nach Wycliff- Luther war letztlich nur derjenige, der das Glück hatte zu überleben, die Lollarden oder auch die Hussiten waren früher dran und dem Versuch die eine, allumfassende Kirche behutsam zu reformieren.


    Die, die Reformen wollten, also ein Johannes Hus aus Böhmen, stellten zwar die Frage nach Gott, aber damit auch die Machtfrage nach einem von Gott eingesetzten Kaiser oder nach dem gottgefälligen Tun eines von Gott eingesetzten Papstes, Kardinals oder Bischofs- oder eben auch eines Abtes, die alle der Völlerei, der Hurerei und der Korruption schuldig waren, Kirchenvermögen als Privatbesitz verwendeten und standesgemäße Mätressen ihr eigen nannten. Die Reformer mit ihren zurück zu den Wurzeln der Religion müssen da so störend gewesen sein, wie bei uns die ersten Grünen, die mit den Turnschuhen und dem Häkelset in der Handtasche. Die stellen die Sinnfrage und greifen tief in die Machtfrage ein.


    Vor diesem Hintergrund erzählt Sabine Wassermann eben echtes Kopfkino mit plastischer Gestaltung der Figuren, deren Entwicklung und deren erleben dessen was da Geschichte schreibt.


    Ein wirklich großartiges Buch, unbedingt empfehlenswert.

  • "Anima nostra avis erepta de laqueo venantium laqueus contritus est et nos liberati sumus."
    "Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Vogelfänger; der Strick ist zerrissen, wir sind frei." (Psalm 123,7)
    Dieses Zitat findet sich zu Beginn und am Ende des Buches und rahmt damit eine Geschichte ein, in der es um Freiheiten geht – um verschiedene Freiheiten, wie wir schon bald erfahren werden. Da sind die Brüder Alban und Martin, die unterschiedlicher nicht sein können und die an einer Schuld aus der Vergangenheit tragen, die ihnen die Freiheit nimmt, miteinander wie normale Brüder umzugehen.


    Und da gibt es Johannes Huss (Jan Hus), Priester und Dekan der philosophischen Fakultät der Prager Karlsuniversität, der zum Teil den Lehren des Oxforder Theologen John Wyclif folgt, und dessen leidenschaftlicher Kampf für eine Reform und gegen eine Verweltlichung der Kirche, ihn in den Kerker von Konstanz gebracht hat.
    Er soll sich vor dem extra einberufenen Konzil der Stadt verantworten und seine Meinung widerrufen.


    Zu diesem Konzil will auch der Abt Rogatus in Begleitung des Mönches Alban reisen. Es ist das Jahr 1415 und Reisen ist gefährlich, deshalb bittet er Alban, Söldner zur Begleitung auf dem langen Weg anzuwerben. Dass Alban dafür niemand anderen als seinen Bruder wählt, den er bittet, das Verwandtschaftsverhältnis geheim zu halten, ist zuerst erstaunlich, doch da Martin trotz einer verstümmelten Hand ein sehr guter Kämpfer ist, scheint es das Nahe liegende zu sein.


    In Konstanz angekommen, wird Martin um den Lohn geprellt und begeht eine Tat, die ihm den Hass Rogatus´ einbringt und die ihn zwingt, sich vor ihm in der von Menschen überquellenden Stadt zu verbergen. Ausgerechnet im Haus der Edelhure Imperia findet er Unterschlupf und Menschen, die ihm bald sehr viel bedeuten werden…


    Dank der Erzählkunst von Sabine Wassermann wird der Leser in ein mittelalterliches Konstanz versetzt, und bekommt ein buntes Bild von der Stadt und deren Bewohnern gezeichnet. Man sieht das Treiben in der überfüllten Stadt plastisch vor Augen, und auch die Brüder Alban und Martin sind nicht nur bloße, aus Buchstaben bestehende Phantasiegestalten, sondern so lebendig geschildert, dass man sich sofort ihrer annimmt.
    Die ganze Zeit fragt man sich, warum die Brüder so hart miteinander umgehen und welches Ereignis zu einem solch tiefen Riss in ihrer Beziehung geführt haben kann.


    Doch es ist nicht nur die Geschichte um Alban und Martin, die uns gefangen nimmt, auch das Schicksal von Johannes Huss und seinen Anhängern wird erzählt und mehr als einmal habe ich mir beim Lesen gewünscht, mein Geschichtsunterricht hätte aus solch spannend erzählter Lektüre bestanden. Die Autorin gönnt dem Leser keine Ruhe und wenn man meint, nun wird sich alles zum Guten wenden, kann man sicher sein, dass dem nicht so ist. Ständig passiert etwas Neues, so dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Ich war froh, dass ich an einem freien Tag mit dem Lesen begonnen habe, denn alles andere wurde an diesem Tag zur Nebensache und genau das ist es, was ein gutes Buch ausmacht, deshalb auch von mir 10 von 10 Punkten und eine dicke Leseempfehlung.

  • Konstanz 1415, die ungleichen Brüder Alban und Martin kommen in Begleitung des Abtes Rogatus aus völlig unterschiedlichen Motiven in die übervolle Stadt am Bodensee. Alban, der dort hofft, auf den als Ketzer bezeichneten Magister Johannes Hus zu treffen, dessen Lehren er heimlich angehört, Martin, der sich als Söldner verdingt und nur seinen Spaß in dieser Stadt sucht. Aus diesen völlig unterschiedlichen Motiven webt Sabine Wassermann eine intensive und leidenschaftliche Geschichte, an deren Ende sowohl Alban als auch Martin zu weitreichenden Einsichten gelangen.


    Sabine Wassermann gelingt es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite an dieses Buch zu fesseln, was zum einen an den wirklich gegensätzlichen Charakteren der Brüder liegt, zum anderen an die Einbettung deren Geschichte in die historischen Ereignisse, die sich in Konstanz im Frühjahr und Sommer des Jahres 1415 zugetragen haben - die Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung von Johannes Hus, der reformatorische Lehren verbreitete sowie die Absetzung und Verhaftung Johannes XXIII (Baldassare Cossa), Gegenpapst von Gregor XII und Benedikt XIII. Sabine Wassermann sorgt immer wieder für überraschende und spannende Momente um die historischen Geschehnisse, die sich mit wirklich intensiven Szenen zwischen den Protagonisten gekonnt abwechseln. Gerade die intenstiven und intimen Momente der Protagonisten sind es, die einen den Atem anhalten lassen, weil man das Gefühl hat, man wäre ein heimlicher Beobachter und würde bei der kleinsten Bewegung stören. Nicht vielen Autoren gelingt es, den Leser so in eine Geschichte hineinzuziehen. Sabine Wassermann gelingt es mit Bravour. Das liegt an ihrer klaren, ruhigen Sprache, die den Leser gleich von Beginn an für sich einnimmt, das Lesen flüssig und zu einem Genuss werden lässt und ihrem großartigen erzählerischen Talent.


    Sabine Wassermann hat eine Geschichte vom Hass geschrieben, der von der Liebe besiegt wird, vom Glauben, der stärker ist als der Tod, von Menschen, die bedingungslos für das einstehen, was für sie wichtig ist, dem Mut eigene Fehler einzugestehen und von der Erkenntnis, dass das Verzeihen vielleicht die stärkste Eigenschaft ist, die dem Menschen zu eigen ist.


    Die Geschichte der ungleichen Brüder wird mich noch lange begleiten. Eine absolute Leseempfehlung von mir und die vollen 10 Punkte.

  • Martin und Alban, zwei Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht nur im Aussehen, sondern auch in der Lebenseinstellung. Das Spannungsfeld, dass sich daraus ergibt und ob die Brüder es schaffen, sich wieder aufeinander zuzubewegen, ist von der Autorin wieder gut recherchiert und mit schöner Sprache erzählt. Die Motivation und Entwicklung der Protagonisten ist immer nachvollziehbar und eingebettet in eine farbenprächtige Schilderung der Konstanzer Konzils. Die Vermittlung der historischen Fakten geschieht mit leichter Hand und den ganzen Roman durchzieht ein Spannungsfaden, der mich das Buch kaum mehr aus der Hand legen lies. Ein atemberaubender Schluss rundet den Roman ab.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Spannend von der ersten bis zur letzten Seite!
    Für mich hätte es an manchen Stellen etwas detailverliebter, tiefschürfender sein können, aber die Protagonisten nehmen einem in positivem, wie im negativen Sinne für Einen ein. Man hofft bis zur letzten Seite, das sich noch alles zum guten wenden wird.

  • Nach dem gläsernen Tor war dies mein zweites Buch von Sabine Wassermann, diesmal ein historischer Roman, diese scheinen eher ihr Metier zu sein. Leider bin ich wohl mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, denn wie das gläserne Tor konnte mich das Zeichen des Ketzers nicht fesseln.


    Konstanz, 1415. Die Stadt ist eine Festung, in der das Konzil über die Hinrichtung von Johann Hus entscheiden soll; zwei Brüder, wie sie ungleicher nicht sein könnten, reisen dorthin: Alban als Mönch zusammen mit seinem Abt Rogatus, Martin als deren Söldner, der für ihre Sicherheit sorgen soll.


    Beide Brüder verbindet ein Geheimnis aus der Vergangenheit, und so verschieden sie auch sind, so ähnlich sind sie sich im Verleugnen und Vergessen der Wahrheit. Und so verstricken sie sich beide in einem Strudel aus Verrat, Gewalt, Geheimnissen und Rachegelüsten.


    Tja, was soll ich sagen? Die Brüder sind toll gezeichnet, gegensätzlich, aber doch gleich, die Geschichte flüssig und gut geschrieben, aber so richtig begeistert hat mich dieses Buch von Sabine Wassermann nicht. Eine nette Lektüre, aber leider nicht mehr. Vielleicht mal wieder ein klassischer Fall von zu hohen Erwartungen, die man in ein Buch setzt.


    Mein Prädikat:Solide Unterhaltung.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Dies war mein erstes Buch von Sabine Wassermann und es hat mir im Großen und Ganzen gefallen. Ein recht interessante Geschichte und interessante Charaktere verliehen den Buch einen gewissen Charme.


    So ganz in den Bann gezogen hat mich das Buch allerdings nicht. Leider kann ich auch gar nicht sagen an was es gelegen hat. Vielleicht kam es einfach zur falschen Zeit.


    Ich vergebe aber 7 Punkte, weil die zwei Brüder und die Geschichte um Johannes Hus sehr interessant war.

  • Auch bei mir war es das erste Buch von der Autorin. Aber bestimmt nicht das Letzte. Ich fand die Geschichte um Martin und Alban sehr interessant und bin froh, dass es noch Lesestoff von der Autorin gibt :-)

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich bin jetzt ungefähr bei der Hälfte des Buches angelangt und so richtig fesseln tuts mich nicht. Um ehrlich zu sein, hab ich schon öfter überlegt abzubrechen.


    Irgendwie hab ich das Gefühl nur in diesem Hurenhaus festzusitzen und das geht mir so langsam auf den Zeiger. Ich hätte lieber mehr über Hus und seine Lehren erfahren und überhaupt mehr von diesem wichtigen Stück Kirchengeschichte. Aber ich empfinde das grade nur als Beiwerk und frage mich die ganze Zeit wo die Geschichte einen hinführen soll. Einzig die Hoffnung das sich noch was ändert lässt mich weiterlesen, aber diese ist eher schwach.

  • Zitat

    Original von €nigma
    Danke für die Rezi! Das Buch kommt gleich auf die Wunschliste,
    ... da scheint mir dieses Buch genau in mein Beutschema zu passen. :grin


    :write
    In meines auch :grin

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Gestern ausgelesen, und ich muss sagen, "Das Zeichen des Ketzers" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt!


    Martin, ein verarmter Ritter, kehrt nach einer Pilgerfahrt, die er "berufshalber" unternommen hat, um seine ständig leere Geldkatze zu füllen, nach Hause zurück. Ausgerechnet sein Bruder Alban, für den Martin nicht mehr als Hass und Verachtung übrig hat, heuert ihn als Söldner an. Martin soll seinen Bruder und dessen Abt nach Konstanz begleiten, wo das Kirchenschisma und der Prozess gegen den "Ketzer" Hus die Stadt in Atem hält.


    So beginnt das Buch.


    Und schon nach der ersten Seite war ich mitten im spannenden Geschehen um einen geheimnisvollen Bruderzwist, eine große Liebe, Intrigen und einer Stadt, die lebendiger geschildert nicht sein könnte!


    Ein tolles Buch! Nicht mein erstes von Sabine Wassermann und ganz bestimmt nicht mein letztes!


    Liebe Grüße, Susanne

  • Konstanz im Jahre 1415. In der Stadt treffen die beiden ungleichen Brüder Martin und Alban aufeinander. Alban ist Mönch und Anhänger der Lehren von Hus, der als Ketzer verschrien ist. Martin verdient sich seinen Lebensunterhalt als Söldner. Bei ihnen ist der Abt Rogatus. Als Martin um Alban zu schützen eine furchtbare Tat begeht, muss er fliehen.
    Doch bald schon wird Martin gefangen genommen und in den Kerker gesteckt. Zwar gelingt es Alban, ihn mit Hilfe der einflussreichen Hure Imperia wieder frei zu bekommen, doch die Spannungen zwischen den Brüdern bleiben bestehen. Und Martin, der inzwischen im Hurenhaus als eine Mischung aus Hausknecht und Leibwächter arbeitet, ist in großer Gefahr.


    Mit Das Zeichen des Ketzers ist Sabine Wassermann ein weiterer wunderbarer historischer Roman gelungen. Perfekt recherchiert und in wunderschönem Schreibstil erlebt der Leser eine faszinierende Geschichte, die von der ersten Seite an fesselt.
    Martin und Alban sind ebenso wie die Nebenfiguren sehr gut ausgearbeitet und die Handlung wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf.

  • Ich habe das Buch letzte Woche verschlungen. Eigentlich bin ich nicht so gut in Rezis schreiben, aber ich versuch es trotzdem...


    Zum Inhalt brauche ich ja nicht mehr so viel zu sagen - das haben die anderen ja schon erledigt ;-)


    Ich hatte "Das Zeichen des Ketzers" schon seit der Leserunde auf meiner Wunschliste, aber zu der Zeit habe ich noch nicht so regelmässig historische Romane gelesen wie jetzt und habe mich daher auch nicht so recht rangetraut.
    Als ich das Buch dann geschenkt bekommen habe, habe ich ein paar Tage später sofort angefangen, es zu lesen.
    Direkt von der ersten Seite an war ich im Geschehen. Ich habe das Buch nur unterbrochen um arbeiten zu gehen :fetch, zu schlafen oder zu essen und war wirklich traurig, als ich es zu Ende gelesen hatte.


    Die Personen sind so liebevoll beschrieben, dass man gar nicht anders kann als mit ihnen auf die Reise nach Konstanz zu gehen. Ich bin mit Martin - den ich total verehrt habe :heisseliebe geflüchtet und habe mit ihm um Susannas Gunst gekämpft. Auf der anderen Seite habe ich mich mit Alban über Martin geärgert und zaghafte Schritte auf ihn zu gemacht um mich wieder mit ihm zu versöhnen. Es war, als lebte ich in dem Roman.


    Sehr interessant fand ich Johannes Hus, von dem ich vorher nie was gehört hatte - auch wenn er nur am Rande auftaucht und eigentlich nur den Aufenthalt von Martin und Alban in Konstanz rechtfertigt.


    Diejenigen, die schon "Das gläserne Tor" (und auch "Die eiserne Welt") von Sabine Wassermann gelesen haben, können ohne zu Zögern auch zu diesem tollen Buch greifen. Obwohl sie zu zwei total unterschiedlichen Genres gehören, steht das eine Buch dem anderen in nichts nach.


    Es war mit Sicherheit nicht das letzte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.