Sturmhöhe - Emily Bronte

  • Zitat

    Original von Richie
    lobenswert, lobenswert - sollte eigentlich auch in der Suchtklinik erlaubter Bücherkauf sein :-)


    Da trau ich mich schon gar nicht mehr hin. Habe doch so große Angst vor Prof.:monster

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    *sticheln on* Diese Meinung teilt Mr. Leo sicher auch (da dies ja unweigerleich zum SUB-Aufbau führt) *sticheln off* :lache.


    Mr. Leo, ja, mal sehen was er zu sagen hat. :brabbel Aber es ist ja schließlich nur ein kleines Buch, also ich meine, es ist ja nicht soooooo teuer. Allerdings ist es heute auch schon mein zweites gekauftes Buch. Aber macht nichts, ich habe ja gestern und vorgestern..... keins gekauft. :gruebel
    Und falls er mit mir schimpft, sage ich einfach: Lieber Mr. Leo, schümf doch nich so mit mir. Die anderen Eulen sind schuld.


    Ach ja, ich habe es mir eben bestellt, hatte ich das schon erwähnt? :grin

  • :-] " Die Sturmhöhe" ist einer meiner Lieblingsromane. Ich habe zwar auch ein paar andere Bücher von den drei schwestern gelesen, aber keins hat mich so beeindruckt wie dieses. Ich hab drei Ausgaben davon: deutsch, englisch und polnisch (meine Muttersprache) und eine entsprechende Verfilmung mit Jullitte Binoche und Ralph Finnes.

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Ralph Fiennes in 'Sturmhöhe'. Da muss ich doch gleich mal gucken gehen.


    Ich habe mir vor kurzem nur so eine französische Verfilmung angesehen. Da bekamen die Charaktere auch gleich mal andere Namen verpasst, damit es halt zum Land passt. Heathcliff hieß z.B. Rochè (schreibt man das so; gespr.: rock). Dabei musste ich mich gleich ärgern, da ich doch die Ähnlichkeit zum Buch liebe und wiederfinden möchte. Auch die englische Atmosphäre des 19.Jh. war dahin, obwohl es auch eine sehr schöne neblige Landschaft war, aber die Geschwister Linton (die auch anders hießen) hatten gleich mal einen modernen Tennisplatz und auf 'Wuthering Heights' gab es sogar einen Billiardtisch. :pille
    Das war nun nicht mein Ding. Sympatisch war mir aber der Sound, der an manchen Stellen eingespielt wurde. Schön düster und rätselhaft.


    So, nun zum Buch... :grin


    ...das mir wirklich sehr gut gefallen hat. Mir fiel es etwas schwer in die Handlung reinzukommen und mir die Namen zu merken und zuzuordnen (Hindley, Hareton, Heathcliff...) . Außerdem hatte ich angenommen, dass Nelly nur einen kurzen Rückblick erzählen will, der sich nur auf ein paar Seiten ausdehnt.
    Ansonsten war es wirklich ein Buch zum Genießen und vor allem zum nochmal lesen (wenn ich mal mit meinen Stapel fertig werde). Einen Charakter hatte ich sofort ins Herz geschlossen, da er mich stark an einen anderen mir wichtigen Buchcharakter erinnerte. Das Ende fand ich gleichzeitig aufwühlend, befriedigend und traurig. Sehr schön.

  • Ich glaub ich habe die Verfilmung, die du erwähnt hast vor kurzem flüchtig auf 3sat gesehen und schnell umgeschaltet :cry.
    Die Version mit Ralph Fiennes (mit langen schwarzen Haaren, genau wie ich mir Heathcliff schon immer vorgestellt habe) ist ein ganz anderes Kaliber.
    Es passt einfach alles, einschließlich des musikalischen Hintergrundes.

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    (Carl Hillty)

  • "Sturmhöhe" hat mich auf unterschiedlichen Ebenen gefesselt und gleichzeitig überrascht. Zum einen ist da der intensive Erzählstil der Liebesbeziehung zwischen Heathcliff und Catherine, die in meinen Augen erst nach Catherines Tod destruktiv wird, da Heathcliff Rachepläne schmiedet und diese kaltblütig und ohne Skrupel durchführt. Im Grunde ist die komplexe Beziehung der Beiden ziemlich genau in der Mitte des Romans erst einmal beendet, und die nächste Generation betritt die Bühne. Doch Catherines Tod wirft lange Schatten, und liegt wie eine dunkle Wolke über den Familien. Heathcliff findet keinen Frieden und tyrannisiert Catherines Verwandte, inklusive ihrer Tochter, Cathy. Als man schon denkt, das Ende der Fahnenstange sei erreicht, mehr Bösartigkeit und Niedertracht ist nicht möglich, setzt Heathcliff noch einen drauf. Doch dann wendet sich das Blatt, und die Kinder, die von Heathcliff für dessen Rachepläne instrumentalisiert werden (und der Triumph seiner Zerstörungswut werden sollen) wehren die sich und werfen seine Pläne über den Haufen.
    Interessanterweise lag meine Sympathie über weite Strecken bei Heathcliff, immerhin weiss man bei ihm, woher die aufgestaute Wut kommt. Catherine Earnshaws Launen und hysterische Anfälle dagegen haben mich meist eher genervt. Nach ihrem Tod treibt Heathcliff es dann allerdings zu arg, und vergisst sich schliesslich ganz.
    Was ich ebenfalls erwähnen möchte ist die ungeheure Dichte der Erzählung. Es gab keine Pausen oder Leerstellen; die Geschichte schreitet zügig voran und lässt einen nicht mehr los.


    Sehr spannend (und der Roman war ungeheuer mitreißend!), fand ich auch die wechselnde Erzählperspektive. Bisher dachte ich, wenn man aus der Ich-Perspektive schreibt, nimmt man durchgehend die Perspektive der berichtenden Person ein. Doch Emily Bronte wechselt geschickt die Erzählperspektive, indem sie zunächst aus der Sicht eines Pächters, einer unwichtigen Nebenfigur, berichtet, der sich für Heathcliffs und Catherines Vergangenheit interessiert. Diese Geschichte berichtet ihm dann eine alte Dienstmagd - wieder in der ersten Person-, unterbrochen von Briefen anderer Protagonisten, die der Autorin erneut erlauben eine andere Perspektive einnehmen, aber fortgesetzt aus der Ich-Perspektive zu schreiben. Irgendwann hat schliesslich die Vergangenheit die Zukunft eingeholt, und das Ganze wird in der Gegenwart weitergesponnen. Wahnsinn! Das war ein Lehrstück in Sachen perspektivisches Erzählen.


    Und wenn man nach dem Roman dann immer noch nicht genug von „Wuthering Hights“ hat, empfehle ich Kate Bushs gleichnamigen Hit aus den 80ern, der das Ganze wunderschön zusammenfasst:



    "Out on the wiley, windy moors
    Wed roll and fall in green.
    You had a temper like my jealousy:
    Too hot, too greedy.
    How could you leave me,
    When I needed to possess you?
    I hated you. I loved you, too.


    Bad dreams in the night.
    They told me I was going to lose the fight,
    Leave behind my wuthering, wuthering
    Wuthering heights..."


    Viel Spass beim lesen, ich war begeistert!

  • Mir hat der Roman, den ich erst kürzlich beendet habe, nicht so gut gefallen wie erwartet.
    Die Protagonisten kamen mir insgesamt eher realitätsfern vor. Viel besser als im wirklichen Leben kann ich sie mir auf einer Bühne vorstellen.
    Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass ein Mann wie Heathcliff ewig einer verlorenen Liebe nachtrauert, noch dazu, wo Catherine sich für den reichen Linton entschieden hat. Und dass er ihren Sarg ausgräbt, naja!
    Ob da nicht die Fantasie mit einer unverheirateten englischen Lady durchgegangen ist,
    Der Erzählstil ist hingegen sehr raffiniert ausgedacht, da muss ich Kamelin rechtgeben.


    Liebe Grüße, Sylli

  • Es gab einige Szenen, die ich auch als etwas weit hergeholt empfand, wie z.B. ...


    Oder


    Das alles einfach hinzunehmen war in meinen Augen ebenfalls nicht ganz lebensnah.


    Was Heathcliffs Nachtrauerei angeht, habe ich das eher als Besessenheit aufgefasst.

  • Das habe ich auch so interpretiert, als Besessenheit, aber mir kommt vor, über einen so langen Zeitraum ist das zuviel des Guten, vor allem, da die Angebetete ja schon tot war.
    Meiner Meinung nach hätte die Zeit diese Besessenheit in der Realität längst geheilt.
    Auch der junge Linton war mir als übermäßige Jammertasche nicht sympathisch. Was Cathy an dem fand, weiß ich bis jetzt noch nicht.


  • Hallo gerade wollte ich den Hinweis auf Kate Bush
    bringen, da sah ich Deinen Beitrag, den ich insgesamt sehr gut fand.:-)


    Grüsse
    Eva

    Tilmann Lahme Die Manns Geschichte einer Familie
    Byron Tanja Das Gehirn meiner Großmutter








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  • :write

  • Ich habe es vor einiger Zeit angefangen, aber erstmal wieder zurückgestellt, obwohl ich es nicht schlecht fand. Aufgefallen ist mir, daß die Charaktere alle irgendwie merkwürdig rüber kommen. Man hat Probleme, sich mit einer Figur wirklich zu identifizieren, finde ich. Aber ich werde das Buch wohl bald nochmal komplett lesen.


  • hier das lied samt video der verfilmung aus dem jahr 1992 auf Youtube

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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