'Die Säulen der Erde' - Buch 1 - Seiten 0092 - 0182

  • In diesem zweiten Abschnitt geht es hauptsächlich um den Mönch Phillip von Gwynned, der Prior eines kleinen Klosters im Wald ist. In einer Rückblende erfährt man, wie er zum Mönch wurde und Prior des Klosters St. James-in-the-forest. Sein Bruder, ein Priester, berichtet Philip, dass der König von England gestorben ist und sich nun mehrere Parteien um die Krone streiten. Einer der Kandidaten würde der Kirche am meisten zusagen und sitzt schon fast auf dem Thron und doch wurde schon ein Komplott gegen ihn geschmiedet.
    Philip soll dies nun verhindern, indem er mit dem Bischof spricht. Allerdings trifft er nur auf den Erzdiakon Waleran Bigod. Er zieht ihn trotz anfänglicher Zweifel ins Vertrauen.
    Auf dem Rückweg stattet Philip dem Mutterkloster Kingsbridge einen Besuch ab, und erfährt, dass der alte Prior gestorben ist, was er durchaus begrüßt, da dieser nur missgewirtschaftet hatte.
    Er stellt sich, wenn auch anfangs nicht ganz freiwillig, zur Wahl zum Prior und bekommt nach einigen Schwierigkeiten auch dieses Amt, weil im der Erzdiakon hilft. Im Gegenzug will dieser zum Bischof gewählt werden.


    Das erste und zweite Kapitel gingen nahtlos in einander über, mit einem Perspektivwechsel. Ich fand es sehr gut gemacht, wie zuerst von dem ausgesetzten Kind auf Philips Vergangenheit bis hin zum eigentlichen Problem gelenkt wurde.
    Besonders geschickt fand ich auch, dass sich die verschiedenen Handlungsstränge und Personen immmer wieder begegnen und man so seine Schlüsse ziehen kann (z.B. dass der Erzdiakon wahrscheinlich der Priester aus dem Dialog ist).
    Auch die Vorgänge im Kloster und die Intrigen, die gesponnen werden versprechen eine spannende Fortsetzung.
    Mein einziges Problem wahren eigentlich die vielen Namen, vorallem die der Adligen. So richtig habe ich da noch nicht durchgeblickt, wer denn nun wen auf dem Thron sehen will und wer mit wem verbündet ist und aus welchen Gründen. ?(


    Ein kleines Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen, als das Gespräch auf die Hamleighs kam und ihre Rachegelüste wegen der abgelehnten Hochzeit (die ja auch andere Dinge in die Wege geleitet hat.)

  • Ich muss sagen, dass mir der erste Abschnitt besser gefallen hat, weil auch ich Probleme mit den vielen Namen hatte und auch nicht so recht begreife, wer mit wem verbündet ist und gegen wen kämpft :gruebel


    Dieser Waleran Bigod ist ja ein verdammt gerissener Kerl. Will Philip für das Amt des Priors vorschlagen, wenn er ihn "irgendwann mal" zum Bischof macht. Sagt ihm aber nicht, dass der Bischof schon verstorben ist. Was für ein verschlagener Typ. Von dem werden wir wohl noch einiges hören.


    Ich glaube auch, dass er der Priester ist, der von Ellen im Prolog verflucht worden ist. Schließlich ist er total erschrocken, als er sie wieder gesehen hat.


    Bin gespannt, wie es mit Jonathan weiter geht. Wird Tom ihn im Kloster lassen? Oder ihn doch wieder zu sich holen? Aber mir scheint, dass Ellen das nicht will. Sie hat gute Erklärungen dafür, warum Tom ihn nicht holen soll, aber ob das alles nur gut gemeint ist???

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • So, ich hab jetzt doch noch das zweite Kapitel gelesen. Und das hat mir viel besser gefallen. Im ersten hab ich schon gedacht, so schaff' ich es nie bis zum Ende.


    Aber jetzt ging es zur Sache und es wurde politisch und intrigierende Priester sind mehr mein Ding. So kann es weitergehen.


    Was mir noch so ein bisschen fehlt ist eine "Lieblingsfigur". Tom der Baumeister wird es sicher nicht, mal sehen, wie sich Philip entwickelt.

  • Mir hat das zweite Kapitel auch noch eine ganze Ecke besser gefallen als das Erste. Bei aller Liebe zu Tom Builder und seiner sympathischen Patchworkfamily, für mich ist Philip der eigentliche Sympathieträger dieses Buches - zumindest bis jetzt. Waleran ist ein ziemlich suspekter Charakter, machtbesessen, durchtrieben, aber irgendwie kann man ihn in seiner Situation natürlich auch verstehen. Er nutzt Philips Wunsch Prior zu werden wirklich schamlos aus, aber wer würde zu dieser Gelegenheit auch nein sagen :grin


    jetzt geh ich weiter lesen!!

  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Wieso das denn? Nächste LR?


    Nein, dann sind die Ferien zuende und ich werde mitten in der Klausurphase stecken.


    Edit: Zum Thema Sympathieträger: Im Moment finde ich Philip auch am sympathischsten. Tom hat immer noch so seine Macken, die verhinder, dass er meine Nummer eins ist. :grin

  • Ja, Philip trägt auch meine sympathie bislang... er ist der einzige, dem ich bislang nix böses zutraue... :lache
    Alle anderen haben irgendwelche großen und kleinen schatten, die sie unsympathisch machen...


    sprecht zu mir, wann hört dieser abschnitt auf? :gruebel

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Dachte ich mir doch, dass die Geschichte mit dem ausgesetzten Kind nicht einfach so untergeht, dass mit dem Säugling die beiden Brüder Philip und Francis in die Geschichte reingebracht werden, finde ich sehr gelungen, so habe ich gleich eine Bezug zu den beiden. Philip der mir recht sympatisch ist. Der Bigod ist ja sehr durchtrieben und gerissen, aber so einer muss in jede Geschichte rein.
    Gespannt bin ich auch, wie sich die Angelegeneheit mit dem aufsässigen Bruder Peter entwickelt, das ist sicher keine gute Lösung den unter die Armen zu schicken und Almosen zu verteilen.
    Was mir aber auch noch fehlt, ist so meine Lieblingsfigur, die ich in jedem Buch habe....

  • Die wirst du aber auch nicht so schnell kriegen... :lache


    Die geschichte erzählt sich mit dem weiterreichen der handlung, ich finde, garade das macht sie so toll, ich liebe solche geschichten.


    Das kirchengebäude ist die tragende hauptfigur, und momentan lernen wir ihre 'eltern' kennen ;-)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich glaube ja Waleran ist wesentlich intriganter, als man vielleicht denkt. Direkt das erste Gespräch mit ihm hatte für mich so eine Atmosphäre, die ihn ziemlich gefährlich wirken ließ und ich bin mir absolut sicher, dass Philip seine Entscheidung früher oder später bereuen wird.
    Anscheinend ist er ja der Priester, den Ellen im Prolog verflucht hat und somit vermutlich für die Verurteilung ihres Freundes mitverantwortlich. Da ihr Freund wohl ein Adliger oder ähnliches war, schließe ich daraus, dass Waleran es durchaus gewohnt ist Politik zu betreiben.
    Glaube auch, dass er noch für eine andere Sache verantwortlich ist, aber ich mag da niemanden vorab beeinflussen.


    Mir hat das zweite Kapitel auf jeden Fall mehr Spaß gemacht als das erste und ich glaube, das Buch wird noch so richtig spannend werden. =)

  • Der Schluss dieses Kapitels hat es ja in sich! Waleran, der ja sicher schon vorher gewusst hat, dass der Bischof tot ist und damit Philip eigentlich kaltblütig hintergangen, aber Prior ist er ja jetzt der Philip, das war ja ein grosser Wunsch von ihm.


    Aber was zum Teufel hat Waleran mit Ellen zu schaffen... das wird noch spannend!

  • Ja, ich erinner mich nur noch vage... war etwas böses... das genze hat mit dem eingangs erwähnten untergang der Blanche Nef zu tun... aber ich glaub da liegt noch eine menge papier zwischen mir und der lösung dieses handlungsknotens :chen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Philip ist mir sehr sympathisch. Er kommt sehr menschlich 'rüber und hat gerade die richtige Mischung zwischen Strenge und Güte. Auch wenn er nicht so ganz frei ist von menschlichen Eitelkeiten, aber er gibt es wenigstens zu. ;-)
    Der Abschnitt, wo er und sein Brunder miterleben müssen, wie die Eltern umgebracht werden, war schon krass, und für die beiden Jungs war die Anfangszeit im Kloster ganz sicher nicht leicht.


    Zitat

    Original von CathrineBlake
    Dieser Waleran Bigod ist ja ein verdammt gerissener Kerl. Will Philip für das Amt des Priors vorschlagen, wenn er ihn "irgendwann mal" zum Bischof macht. Sagt ihm aber nicht, dass der Bischof schon verstorben ist. Was für ein verschlagener Typ. Von dem werden wir wohl noch einiges hören.


    Mir kam der Mann auch von Anfang an etwas "verdächtig" vor. Philip hat sich ja auch schon über den Namen Gedanken gemacht: "Für einen Priester gerade der richtige Name. :rolleyes


    Zitat

    Original von CathrineBlake
    Ich glaube auch, dass er der Priester ist, der von Ellen im Prolog verflucht worden ist. Schließlich ist er total erschrocken, als er sie wieder gesehen hat.


    Der Meinung schließe ich mich an, auch ich vermute stark, dass der Fluch damals Waleran galt, denn dessen Reaktion war schon eigenartig. Ich denke, das wird sich sicher noch im Lauf der Geschichte klären.

  • Grade mal 180 Seiten vorbei, was da schon alles passiert und passiert ist! Unglaublich - ich bin ganz hin und weg!


    Ich wusste ja immer schon, dass im MA viele Intrigen im Adel und im Klerus gelaufen sind, aber hier ist ja einiges los.


    Philip ist mir auch sehr sympathisch. Er scheint wirklich sehr gottesfürchtig zu sein, hat aber dennoch weltliche Züge. Was mich sehr amüsiert hat, war seine Feststellung, dass es mit dem Zölibat im Priestertum einfach nicht funktioniert auf Grund der Verführungen der Welt und nur in Klöstern ein enthaltsames Leben funktioniert. Der Mann hat Weitsicht!!
    Ich kann mir auch vorstellen, wie er diese Kathedrale und ihre Ländereien wieder auf Vordermann bringt. Ich denke, er hat Menschenkenntnis, aber es fehlt ihm an Erfahrung außerhalb eines Klosters. Er wird den Angriffen des neuen Bischofs erstmal hilflos ausgesetzt sein, da wird er noch viel lernen müssen. Aber er hat ja jetzt einige Mönche, die auf seiner Seite sind und die ihm noch einiges beibringen müssen.


    Ich hoffe aber, es kommen jetzt wieder "Neuigkeiten" der Hauptfigur Tom Builder. Ich bin ganz gespannt, wie es bei ihm und seiner Patchwork-Familie (schöner Begriff) weiter geht.

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  • Den zweiten Abschnitt fand ich auch gut mit dem ersten verknüpft. Die Geschichte um Philip sehr interessant geschrieben.


    @

    Zitat

    sollhaben:


    Philip ist mir auch sehr sympathisch. Er scheint wirklich sehr gottesfürchtig zu sein, hat aber dennoch weltliche Züge.


    Das sehe ich genauso. Schade, dass er sich am Ende auf den Handel mit Waleran eingelassen hat. Das hätte ich ihm eigentlich nicht zugetraut. Die Entscheidung wird er sicher noch einmal bereuen. Ich denke, Walan hat es faustdick hinter den Ohren.