Die Seelen im Feuer - Sabine Weigand

  • Mir hat das Buch auch richtig gut gefallen. Aber teilweise waren die Folterberichte so dermaßen detailliert, daß es richtig an meinen Nerven zerrte. Man merkt, wie sehr der Autorin das Thema der Hexenverfolgung mit seinem ganzen Ausmaß am Herzen liegt. Das kam auch bei der Lesung in Ansbach am 09.10. rüber.
    Es war auch das erste Mal für mich, daß ich froh war schon vorher zu wissen. daß es ein Happy End geben wird. Die echten Berichte und Briefe, die Sabine Weigand in den Roman mit eingearbeitet hat sind ja schon kraß genug.



    Übrigens habe ich da was im Internet gefunden:


    www.sabineweigand.de



    LG, Arima

  • Bamberg 1626. Durch eine unbedachte Äußerung eines Kindes wird der Prozess der Hexenverfolgungen in Gang gesetzt, der auch Jahrhunderte später nichts von seinem Schrecken verloren hat. Was zunächst nur einzelne Personen betrifft weitet sich Laufe der nächsten Jahre immer weiter aus, bis niemand in der Stadt Bamberg mehr sicher vor der Anschuldigung ist, eine Hexe zu sein oder mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Besonderer Voraussetzungen bedarf es nicht, die bloße Anschuldigung genügt.
    Was aus religiösen Motiven begonnen hat schlägt mit der Zeit in politische Willkür um, da die Verurteilung gerade gut situierter Bamberger Bürger Geld in die Taschen des Fürstbischofs und seiner Hexen-Kommission spült.


    Sabine Weigand zeichnet in ihrem Buch das Schreckensszenario, wie es sich seinerzeit zugetragen habenkönnte. Sie verbindet die fiktive Geschichte der Apothekerstochter Johanna und des jungen Arztes Cornelius mit tatsächlichen Vorkommnissen, die sich anhand von Protokollen, Briefen und Bestandslisten nachweisen lassen. Damit schafft sie eine Atmosphäre, die dem Leser mehr als einmal eine Gänsehaut über den Rücken laufen lässt, obwohl vieles nur angedeutet ist, es keine wirklichen Szenen von Folter oder physischer Grausamkeit gibt. Alleine die Angst und der psychische Druck auf die verhafteten Frauen, Männer und Kinder aber, der ständige Schatten des Misstrauens, der über Stadt liegt, die Scheiterhaufen auf dem Richtplatz und die ungewisse Zukunft der Protagonisten sorgen für einen Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite und erschüttern den Leser oftmals bis ins Mark. Das Leid, was die Opfer ertragen müssen, beschäftigt, lässt keine Ruhe, verfolgt den Leser, auch wenn er das Buch zu Seite gelegt hat. Für Menschen der heutigen Zeit ist es schon schwer zu verstehen, welche religiösen Ansichten und welcher Aberglauben zum Ausmaß dieser Hexenverfolgungen geführt haben. Völlig fassungslos ist man aber, wenn aus den religösen Motiven ganz klar rein wirtschaftliche Motive werden, die unter dem Deckmäntelchen der Religion versteckt und zu einer Spirale in den Abgrund werden, die den Ausführenden selbst zum Ende der Verfolgungen keine Möglichkeit mehr lässt, Gnade walten zu lassen und dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten.


    Sabine Weigand hat mich mit diesem Buch verstört, aufgewühlt und zutiefst bewegt zurückgelassen. Zurückgelassen aber auch sensibilisiert für diese schreckliche Zeit und mit dem Wunsch, mich weiter mit diesem Thema zu befassen. Zurückgelassen mit dem Gedanken, dass ihr Buch all die Menschen dem Vergessen entreißt, die dem Wahnsinn der Hexenverfolgung unschuldig zum Opfer gefallen sind. Zurückgelassen mit dem Gedanken, dass ihr Buch diesen Menschen ein Denkmal setzt.

  • ich las dieses buch im rahmen einer leserunde.
    zum inhalt wurde bereits viel gesagt und dem, was Bouquineur über die resonanz beim leser heute schrieb, kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen.
    was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass sabine weigand nicht dem (in meinen augen bedauerlichen) trend gefolgt ist, brutale oder erotische szenen effekthäscherisch ausschlachtend zu gestalten. das buch wirkt durch seine geschichte allein genug. genug, um vermutlich mein monatshighlight zu werden.
    ich kann jedem freund historischer romane die lektüre dieses buches wärmstens empfehlen!

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich bin normalerweise ein Schnellleser- bei diesem Buch waren mir mehr als fünfzig Seiten am Tag nicht möglich, ich habe parallel zur Entspannung zwei Taschenbücher gelesen.


    Ich las schon viel über die Hexenverfolgung, habe auch Heinrich Kramers "Hexenhammer" schon gelesen, viele gute Bücher wie das von Deana Zinßmeister, das die regionale Lage im Eichsfeld beleuchtet, aber diesen Massenwahn wie in Bamberg nicht enthält. Dieses Buch von Sabine Weigand geht an die Nieren, als ein Leser, der gern "in Bildern" liest, auch Bilder wie das Malefizhaus oder andere Ortsbeschreibungen ergoogelt ist das, was da auf den Leser einströmt schwerstverdaulich. Ein wirklich im Wortsinne beeindruckendes Buch, es wirkt bedrückend. Aber der Zwang das Buch wegzulegen und das erlesene erst zur Ruhe kommen zu lassen löste sich mit dem Zwang ab das Buch weiterlesen zu wollen. Die Geschchte der Bamberger Hexenverfolgung war es wert der Vergangenheit entrissen zu werden und ich schliesse mich Bouquineur an- dieses Buch setzt den vergessenen Opfern ein Denkmal.

  • Vor dem geschichtlichen Hintergrund der großangelegten Hexenverfolgungen in den Jahren 1626 – 1633 in Bamberg, untermauert mit dem Auftreten vieler historisch belegter Personen und Auszügen aus echten Schriftstücken die aus den damaligen Prozessen noch erhalten geblieben sind, wird die Geschichte der Apothekerstochter Johanna, ihrer Familie und des jungen Mediziners Cornelius erzählt.


    Meine Meinung:
    Das Buch bietet ein sehr großes Maß an interessanten Fakten über das Leben zur damaligen Zeit, das sehr stark geprägt war von einer tiefen klerushörigen Gläubigkeit. Durch detaillierte Informationen über das genaue und bis ins Kleinste pervertierte Prozedere der Hexenprozesse erhält man neue und tiefere Einsichten in die tatsächlichen Abläufe in Bamberg – und anderorts – und bekommt eine Vorstellung davon, wie es zu diesen exzessiven Hexenverfolgungen gekommen ist.
    Von der ersten Seite an spürt man, dass Sabine Weigand sehr gründlich recherchiert hat und es auf sehr eindringliche Weise versteht, diese kalten Fakten so zu erzählen, dass man nach fast 400 Jahren noch tief berührt wird vom Schicksal der tatsächlichen und natürlich auch der erfundenen Personen. Kein Roman über die Hexenverfolgung hat mich bis jetzt so erschüttert und erschauern lassen vor den Grausamkeiten und Unfassbarkeiten der damaligen Zeit. Und gleichzeitig wird versucht das tief religiöse Weltbild der Menschen so zu erklären, dass auch der Glaube an Hexen und Zauberer mir – fast - einleuchtet. Hinzu kommen noch die erfundenen Personen, die einem sehr schnell ans Herz wachsen, da sie liebevoll und einfühlsam gezeichnet sind und ihr Schicksal einem wichtig wird.
    Herauszuheben sind die vielen kleinen Informationen über das medizinische Wissen im 17. Jahrhundert und einige Briefe Johannas aus dem fernen und sehr interessanten Leben in Amsterdam.


    Selten hat mich ein Buch so aufgewühlt, dass ich es zeitweise zur Beruhigung meiner Nerven weglegen musste. Ich hatte das große Bedürfnis zum Nachdenken und Weiterforschen und habe einiges an Wissen aus diesem Buch geschöpft.
    Das Buch hat eine bittere Grundstimmung und viele Seiten sind gefüllt mit tatsächlich geschehenem Unglück und Tod. Dennoch will ich das Buch unbedingt weiterempfehlen, da es handwerklich und dramaturgisch aus dem Meer der anderen historischen Romane eindeutig herausragt und ein bisschen mithilft, dass die Geschehnisse und die als Hexen und Zauberer hingerichteten nicht vergessen wird. Ich wurde sehr gut unterhalten, diesmal halt nicht mit Leichtigkeit und Freude, sondern mit dem wirklichen Leben.


    10 Punkte

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Sabine Weigand befasst sich in diesem Roman mit der Hexenverbrennung im 17. Jahrhundert. Angst und Aberglaube waren die treibenden Kräfte, dass die Bischöfe unschuldige Menschen erst foltern ließen und anschließend mit dem Tode bestraften. Sabine Weigand erzählt dieses Szenario so deutlich, dass man fast die Gerüche wahrnimmt. Gleichzeitig fasziniert wie auch abgestoßen verfolgt man die Geschichte, die aus heutiger Sicht so unvorstellbar brutal und unmenschlich ist. Man leidet mit den vielen Unschuldigen, wenn die Foltermethoden gar zu detailliert beschrieben werden. Man drückt den Menschen die Daumen, dass sie nicht beschuldigt werden und ins Malefixhaus müssen. Wie eine unaufhaltsame Welle spürt man die immer größer werdende Angst der Bevölkerung vor einer Abführung ins Drudenhaus. Niemand kann durch sein eigenes Verhalten diese Festnahmen verhindern und jeder misstraut dem nächsten. Es gab kaum Hoffnung auf Gnade, wie auch die Vernehmungsprotokolle bestätigen. Verstärkt wird diese Vorstellungskraft durch die vielen historischen Berichte in der damaligen Schreibweise. Das ist anfangs vielleicht etwas ungewöhnlich, aber es wirkt sehr authentisch.


    Der historische Roman hebt sich deutlich aus der Masse ab. Er trägt dazu bei, dass das Thema Hexenverbrennung nicht in Vergessenheit gerät. Nicht nur, dass die Seelen im Feuer hier wieder in Erinnerung gebracht werden, sondern es ist auch ein Mahnmal, nicht alle Anschuldigungen ungeprüft hinzunehmen. Er ist bewegend, aufrüttelnd und alles andere als eine leichte Kost.

    aktuelles Buch: Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf von Oliver Pötzsch
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    Bingo 2017

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  • Den Inhalt des Buches hat Bouquineur schon bestens beschrieben, da kann ich mich nur anschließen.


    Wie auch alle anderen Bücher von Sabine Weigand bekommen von mir die "Seelen im Feuer" ebenfalls 10 Punkte.


    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausnehmend gut und die Romane sind gut recherchiert.


    Ich freue mich schon auf das nächste Buch.


    LG Märchenfee

  • Vielen Dank für dieses tolle Leseerlebnis :anbet


    "Die Seelen im Feuer" war mein zweites beendetes Buch der Autorin. Leider habe ich "Die Markgräfin" frühzeitig abgebrochen, aber ich denke ich werde dem Buch noch eine zweite Chance geben.


    Dieses Buch fesselt ab der ersten Seite und reist den Leser in einen Strudel aus Macht, Angst, Hass und Verzweiflung. Und zwischen diesen ganzen negativen Emotionen entsteht zwischen zwei jungen Menschen ein zartes Band der Zuneigung, das durch den Hexenwahn der in Bamberg wütet immer stärker wird.


    Zum Inhalt selbst wurde schon viel gesagt und ich will auch nicht wiederholen :-)


    Meine Meinung:


    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und mich stellen weise richtig aufgewühlt. Die authentischen Texte der Opfer oder Kläger verdeutlichen einem eigentlich nur das dies alles nicht aus der Feder der Autorin entsprungen ist, sondern das es tatsächlich so war. Ein Personenregister zeigt auf welche Personen fiktiv und welche historisch belegt sind. Die meisten der Figuren haben tatsächlich gelebt und das gibt dem Buch das gewisse etwas, wie ich finde. Die Hexenverfolgung wird nicht detailgenau von der Autorin beschrieben, was ich ihr sehr hoch anrechne. Genau Beschreibungen der Folterszenen wären zu viel für mein Gemüt gewesen.


    Für mich war es ein tolles Leseerlebnis und ich würde es jedem empfehlen der gut recherchierte historische Romane mag.


    Von mir gibt es 10 Punkte.

  • für mich war "Die Seelen im Feuer" das erste Buch von Sabine Weigand, und ich frage mich wirklich warum (ein unverzeihlicher Fehler den ich möglichst bald zu ändern gedenke :grin).


    Meine Meinung:
    Wirklich ganz, ganz selten nur hat mich ein Buch von der ersten Seite an so gefesselt wie dieses. Der Autorin ist es aus meiner Sicht perfekt gelungen den Leser in die Welt des Hexenwahns zu entführen, der Hass, die Willkür und die allgegenwärtige Angst der bzw. die Nächste zu sein wird sehr emotional und eindringlich aber nicht überzogen grausam beschrieben.
    Was ich Frau Weigand sehr hoch anrechne ist das sie es durchaus auch schafft dem Leser durch einige aufgelockerte Szenen etwas Zeit zum Durchatmen zu geben. Johannas Reise nach Amsterdam und das Leben in den Niederlanden zur damaligen Zeit ist wunderschön und sehr detailreich beschrieben (ich hätte gerne mehr davon gelesen)...
    "Die Seelen im Feuer" ist kein Buch das man einfach mal schnell liest, ich jedenfall musste das Gelesene immer erst verarbeiten bevor ich weitermachen konnte.


    Ich gebe auf jeden Fall 10/10 Punkten

  • Dieser historische Roman von Sabine Weigand ist in Bamberg der Jahre 1626-1632 angesiedelt. In dem Städtchen greift der Hexenwahn um sich. Hunderte unschuldiger Frauen und Männer werden in dubiosen Prozessen verurteilt und verbrannt.
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Apothekertochter Johanna. Sie kämpft sich in dieser schrecklichen Zeit durchs Leben, entkommt selbst durch eine glückliche Fügung dem Scheiterhaufen, muss jedoch mit ansehen, wie viele ihrer Freunde, Bekannte und Mitglieder ihrer Familie ums Leben kommen.


    Johanna ist eine fiktionale Figur. Die meisten der anderen Personen im Roman sind jedoch historisch belegt, wie man dem Personenregister am Ende des Buches entnehmen kann. Zusätzliche Authentizität erhält der Roman durch die historischen Dokumente am Ende der einzelnen Kapitel. Da gibt es Verhörprotokolle, Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, teilweise auf echten historischen Quellen beruhend. Aber auch die fiktiven Dokumente wirken erschreckend echt, weil sie sich durch die altertümliche Sprache von der eigentlichen Handlung abheben.


    Auch wenn das, was Sabine Weigand hier beschreibt, nichts wirklich Neues ist – Romane über den Hexenwahn gibt es schließlich zuhauf – hat sich die Lektüre auf jeden Fall gelohnt. Durch die enge Anlehnung an die historischen Quellen, wird man immer wieder daran erinnert, dass es echte Schicksale sind, die dort beschrieben werden.
    Was den Roman positiv von manchen anderen mit demselben Thema heraushebt, ist die Tatsache, dass die Autorin auf die allzu blutigen Details bei der Folter verzichtet. Wenn man das Ergebnis sieht, kann man sich schon ungefähr vorstellen, wie schrecklich es gewesen ist. Auf Effekthascherei wird hier verzichtet – sehr angenehm. Die Fakten sind deutlich genug.
    Zwischendurch gibt es immer wieder Episoden, die dem Leser eine kurze Erholung bieten, etwa die Zeit, die Johanna in Amsterdam verbringt. Hier wird vom Leben in einer großen, fortschrittlichen Stadt erzählt. Der Kontrast zu den Zuständen in Bamberg ist enorm.


    Im ausführlichen Nachwort legt die Autorin noch mal die historische Quellenlage dar und beschreibt ihre Beweggründe für das Schreiben dieses Romans.


    Insgesamt eine lohnende Lektüre für alle, die einen historisch fundierten Roman über die Hexenverfolgung lesen möchten. Auch wenn auf brutale Ausschmückung der Folterszenen verzichtet wird, wird die erschreckende Realität dieses Wahnsinns deutlich. Und der Spannung tut es auch keinen Abbruch.


    EDIT: Namenskorrektur

  • Mich würde dieses Buch sehr interessieren, doch frage ich mich, ob es als erster historischer Roman vielleicht zu anspruchsvoll ist. ?(


    Würde mich über eure Meinung dazu freuen. :-)

  • Zitat

    Original von j_book_j
    Mich würde dieses Buch sehr interessieren, doch frage ich mich, ob es als erster historischer Roman vielleicht zu anspruchsvoll ist. ?(


    Würde mich über eure Meinung dazu freuen. :-)


    warum nicht gleich mit qualität beginnen?
    gut, als ich in deinem alter war, hab ich mit selinkos désirée begonnen, aber ich denke, die "heutige jugend" verkraftet noch ganz andere dinge.
    und sollte es dir persönlich zu sehr an die nieren gehen, kannst du ihm ja nach einer weile eine zweite chance geben. :knuddel1 :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich habe das Buch gerade beendet.


    Ich muss sagen es hat mich wirklich mitgenommen. In zweierlei Hinsicht. Einmal hatte ich das Gefühl, gemeinsam mit den Protagonisten das Geschehen direkt zu verfolgen. Ausserdem hat mich der Gedanke, daß dies alles wirklich passiert ist, zutiefst erschüttert.


    Sabine Weigand schafft es wirklich, Geschichte lebendig werden zu lassen mit allen positiven und negativen Seiten. Besonders gut gefallen hat mir die Einbindung kleiner, historischer Details auch aus anderen Städten wie Amsterdam, Rom und Wien. All dies hat diese Zeit für mich lebendig werden lassen.


    Von mir 11 von 10 Punkten ;-) Dies war für mich definitiv der beste historische Roman, den ich bis jetzt gelesen habe.

  • "Die Seelen im Feuer" war ein Buch, das mich wirklich beeindruckt und bewegt hat. Die Verschmelzung von Geschichte und Fiktion ist hier besonders gelungen und das Schicksal sowohl der erfundenen als auch der historischen Figuren geht einem sehr nah. Am besten hat mir die Darstellung der gesamten Atmosphäre gefallen die zu dieser Zeit in Bamberg geherrscht haben muss. Die Unbeschwertheit zu Beginn, als sich noch niemand über ein paar Einzelfälle wundert oder gar fürchtet (man selbst hat ja mit solchen Leuten nichts zu tun), dann die beginnende Angst als es immer mehr werden und die Leute sich fürchten verhext zu werden und schließlich die Ausuferung als man sich nicht mehr vor den Hexen sondern vor den Hexenjägern fürchten muss, da allmählich die Erkenntnis reift: Es kann jeden jederzeit treffen, ob schuldig oder nicht.
    Sabine meinte ja im Nachwort, sie habe zeigen wollen wie die Leute damals dachten und empfanden und ich finde, dass hat sie mehr als überzeugend darstellen können. Vor allem auch die Angst der Angeklagten, der Teufel könne wirklich ihre Körper entführt und für seine Zwecke gebraucht haben, z.B. als sie schliefen. Da sieht man wie tief dieser Hexen- und Teufelsglaube in den Menschen verwurzelt war.


    10 von 10 Punkten

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda