Die Seelen im Feuer - Sabine Weigand

  • "Die Seelen im Feuer" ist ein sehr guter historischer Roman und mein erster von Sabine Weigand.
    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Es ist ein spannende, fesselnde Geschichte mit historischen Details.


    Ich freue mich schon auf das nächste Buch.

  • Die Rezis hier sind ja durch die Bank sehr gut. Allen hat das Buch sehr gut gefallen. Bei mir steht das Buch noch im Regal, ungelesen. Ich habe es zu Weihnachten bekommen. Bei den ganzen tollen Rezis hier, wird es wohl das nächste Buch, welches ich lesen werde.


    Ich freu mich drauf!



    edit sagt: ein durch zu viel, das musste weg

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

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  • Ich bin auch gespannt Moi. wie bei dir, ist es auch mein erstes Buch von Sabine Weigand. :-) Werde auf jeden Fall berichten, wie es mir gefallen hat.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • "Die Seelen im Feuer" war auch mein erstes Buch von Sabine Wiegand, ich bin darauf erst durch eine Leseprobe in der Bahn-Zeitschrift aufmerksam geworden, die ich aus Langeweile gelesen habe.


    Ich bin ja mittlerweile bei historischen Roman extrem wählerisch, die aktuellen Bestseller (Wanderhure, Hebamme etc.) sind mir wirklich zu seicht (obwohl ich durchaus gegen gute Seichtigkeit manchmal nix einzuwenden habe). Umso begeisterter war ich von den Seelen.


    Erst einmal diese Gestaltung: ein wunderschönes Cover, geziert durch einen stabilen Plastikumschlag, der es noch verschönert. Da hat sich jemand tatsächlich mal Gedanken gemacht! Einzig das Lesebändchen vermisst man...


    Zum Inhalt: ich war sehr davon beeindruckt, wie sich die Autorin in die Zeit und die Sprache "eingefühlt" hat. Es hat sich sehr realistisch angefühlt, was das Buch noch beeindruckender machte.
    Mit großem Realismus werden hier Hexenprozesse geschildert, die einem manchmal fast zu Nahe gehen. Es war sehr spannend und erschreckend, die Hintergründe der Hexenprozesse zu durchleuchten, zu versuchen diese zu "verstehen". Aber auch das Alltagsleben in der frühen Neuzeit wird uns näher gebracht und mit interessanten Protagonisten ausgestattet. Das Nachwort der Autorin ist sowohl sehr informativ, wie auch traurig: auch heute noch gibt es in unserer Gesellschaft "Hexen" (nur dass sie nicht mehr so genannt werden), Außenseiter und Sündenböcke, ja sogar Aberglauben.


    Ein sehr runder Roman und ein wunderschönes, beeindruckendes Leseerlebnis.
    Ich werde mir wohl nach und nach alle Romane von Sabine Weigand holen und lesen.
    Definitiv mein Monatshighlight! :wave

  • Ich kann mich den ganzen begeisterten Stimmen nur anschliessen.
    Ein rundum gelungenes Buch, welches ich sicher so schnell nicht vergessen werde.


    Hier gibt es nicht zu bemängeln, angefangen von der Ausstattung über die Geschichte an sich bis hin zum sehr informativen Nachwort.
    So sollen Romane sein. :-]


    Auch von mir bekommt das Buch 10 von 10 Punkten.

  • Gerade habe ich die letzten Zeilen gelesen und kann euch nur recht geben - ein sehr beeindruckendes Buch, das sich wie von alleine gelesen hat und mit Sicherheit noch eine ganze Weile in mir nachhallen wird.
    Künftig werde ich wohl mit einem etwas anderem Blick über den Grünen Markt und am Mohrenhaus vorbeilaufen.
    Nur, was soll ich jetzt bloß lesen???


    Weiß jemand, ob demnächst ein neues Buch von S. Weigand erscheint?

  • das weiß ich leider nicht.
    ich habe in den letzten monaten mehrere wirklich sehr gute historische romane gelesen (zB von charlotte lyne). aber ähnlich "mitgenommen" wie dieses hier hat mich eigentlich nur iris kammerers "varus".
    falls du das noch nicht kennst, schau doch mal in den rezensionsthread und/oder die inzwischen wohl archivierte leserunde. vielleicht hilft es dir über die weigandfreie zeit hinweg. :-)

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Original von _Salome_


    Weiß jemand, ob demnächst ein neues Buch von S. Weigand erscheint?


    Soweit ich weiß, schreibt sie gerade an einem Buch, aber "druckreif" ist das wohl noch überhaupt nicht. Mir ist es sehr schwer gefallen, nach dem Lesen der "Seelen im Feuer" einen historischen Roman zu finden, der mithalten könnte und hab mich deshalb erst mal in ein anderes Genre (Krimi) gestürzt.

  • drehbuch : Varus werde ich mal näher in Augenschein nehmen. Die Leserunde ging komplett an mir vorüber :gruebel


    Wuermchen : Ich habe mir jetzt mal Folletts Tore der Welt geschnappt... falls ich da den Einstieg nicht finden sollte, werde ich erst mal ein Kinder- oder Jugendbuch zur Hand nehmen. Dann komme ich erst gar nicht auf die Idee zu vergleichen ;-)


    Außerdem werde ich mir entweder das Perlenmedaillon oder die Markgräfin ordern. Habt ihr die schon gelesen? Welches hat euch denn besser gefallen?
    Werde mir auch gleich mal die Rezi-Freds anschauen.
    :wave

  • Zitat

    Original von _Salome_
    Außerdem werde ich mir entweder das Perlenmedaillon oder die Markgräfin ordern. Habt ihr die schon gelesen? Welches hat euch denn besser gefallen?
    Werde mir auch gleich mal die Rezi-Freds anschauen.
    :wave


    Ich habe beide gelesen und fand beide sehr gut. Das Perlenmedallion hat mir aber noch einen Tick besser gefallen. Ich bin überzeugt, du wirst beide toll finden.

  • ich fand beide gut, wenn ich auch bei einem von beiden etwas mehr probleme mit den zeitebenen hatte.
    das passiert mir manchmal bei historischen romanen, keine ahnung, warum, denn bei anderen passiert es wieder nicht.
    ich weiß nicht mehr, welches welches war*g*

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • ich habe bislang nur die Markgräfin gelesen, das Perlenmedaillon liegt noch auf dem SUB. Zumindest die Markgräfin kann ich uneingeschränkt empfehlen. Es spielt nicht komplett in der Vergangenheit. Das Buch hat zwei Zeitebenen. Eine in der Gegenwart, die andere quasi am gleichen Ort aber ein paar Jahrhunderte zuvor. Ist vielleicht nicht jedermans Sache. Ich mag Romane mit verschiedenen Zeitebenen allerdings sehr gerne :-)

  • generell hab ich auch nichts gegen bücher mit mehreren zeitebenen. im gegenteil. bei "exodus" von leon uris oder "ein kampf um rom" von dahn zB hatte ich überhaupt kein problem damit. aber bei anderen büchern tu ich mich wieder schwer. ich habe noch nicht herausgefunden, woran das liegen könnte... :-) :gruebel :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Mit historischen Romanen über das Thema Hexenverfolgung kann man wohl ein ganzes Regal füllen. Vielfach wird dieses Thema aufgegriffen, aber in einer derart bestechenden und eindringlichen Darstellung, hatte ich das Thema zuvor noch bei keinem anderen Autor gelesen. Sabine Weigand gelingt das nahezu unmögliche: von vielen verschiedenen Standpunkten wird dieses für unser Weltbild schier unvorstellbare Phänomen aufgegriffen. Sie zeigt Verfolger, die ihre eigenen wirtschaftlichen und politischen Interessen verfolgen - aber auch solche, die von der Richtigkeit überzeugt sind. Es werden Opfer gezeigt, von ihrem Leidensweg, die unrechtmäßigen Verfahren - aber auch die Zweifel, die der Aberglaube in den selbst unmittelbar Betroffenen nagen lässt.


    Hier vermischen sich Sachkenntnisse und erzählerisches Talent zu einer perfekten Symbiose. Ein wirklich gutes Buch.

  • Um meine Ansichten zu diesem Roman zu schreiben wollte ich bewusst einige Tage vergehen lassen. Die Geschichte ging mir unter die Haut und hat mich mehrfach sehr nachdenklich werden lassen. Ich glaubte das ein oder andere rund um die Hexenverfolgung zu wissen aber ich musste mich von Sabine Weigand eines besseren belehren lassen. Es konnte wirklich jeden Treffen als Hexe oder Hexer beschuldigt zu werden, unabhängig von Aussehen, Beruf oder Stand. Das Aufwühlende sind die Auswirkungen die eine solche Beschuldigung mit sich zog und die schiere Ausweglosigkeit der Folter zu entgehen und diese auch zu überleben. In diesem Buch wird die Folter nicht explizit und detailiert beschrieben aber im Kopf des Leser spielen sich ganz automatisch die Szenen und Bilder ab wie die bemitleidenswerten Personen die Tortour über sich ergehen lassen müssen. Viel mehr sind die Auswirkungen beschrieben, von gebrochenen Menschen, sowohl körperlich als auch seelisch.


    Im ausgezeichneten Nachwort bringt uns die Autorin den Zeitgeist und die Denkweise die zu dieser Zeit herrschte näher. Die aus heutiger Sicht unverständlichen Hexenverfolgung kann ich, so blöd es klingt, nun fast nachvollziehen. Hier ein Auszug:


    Das kommt uns Heutigen monströs, unglaublich und absurd vor. Aber wie müssen uns eines vor Augen halten: So, wie wir heute wissen, dass es Vitamine gibt, obwohl keiner von uns jemals eines gesehen hat, so wussten die Menschen damals, dass Hexen existieren. Es war eine allgemein akzeptierte Wahrheit, gestützt und propagiert von allen Autoritäten der Zeit. Niemand, auch nicht die Gegner der Hexenverfolgungen, wäre ernsthaft auf die Idee gekommen zu bestreiten, dass es Hexen gab, die durch Zauberei der Menschheit Schaden zufügten. Und nur, wenn wir uns in diesen "Zeitgeist" hineinversetzen können, haben wir die Chance zu verstehen, was damals geschehen ist.


    Dieser Roman ist keine beschwingte und leichte Lektüre. Damit meine ich nicht die Erzähl- oder gar die Schreibweise, die Geschichte lässt sich flüssig und gut lesen, sondern vom inhaltlichen Standpunkt her. Besonders wenn man sich vor Augen hält das dies alles wirklich geschehen ist und keine Fiktion ist. Ich möchte mich beowulfs Meinung anschliessen: ein Buch das den Opfern der Hexenverfolgung ein Denkmal setzt.


    Edith: Fiktion ist die Geschichte rund um die Apothekersfamilie Wolff und Cornelius Weinmann