Missing - Chris Mooney

  • Der Autor: Chris Mooney veröffentlichte bereits zwei Krimis um die Polizistin Darby McCormack. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Boston.


    Das Buch: Mike passt nur einen Moment nicht auf, da verschwindet seine Tochter und taucht nicht wieder auf. Offensichtlich wurde sie entführt. Verdächtigt wird der Ex-Priester Jonah, dem aber nichts nachzuweisen ist.
    Auch als alle anderen längst aufgegeben haben sucht Mike verzweifelt weiter nach seinem Kind....


    Meine Rezension: Eine Geschichte wie viele andere in einem Kriminalroman wie viele andere.
    Mooney hat wohl erkannt das die Geschichte für sich nicht zuviel hergibt, deshalb peppt er seinen Roman mit allen möglichen Zutaten zusätzlich auf. Die Geschichte von Mikes Mutter zum Beispiel, die ihren gewalttätigen Eheman verließ und nach Paris ging und verchwand - hat Mikes Vater sie umgebracht? Was hat Mikes Ex-Frau ihm verschwiegen?
    Immer wieder schiebt Mooney irgendwelche Träume und Erinnerungen in die Erzählung ein, besonders gerne an spannenden Stellen, die allerdings nur einem Zweck dienen - den Roman zu einem solchen zu machen und ihn nicht zu einer längeren Kurzgeschichte zu degradieren.
    Zum Ende wedre ich mich hier nicht äussern......


    Fazit: Ein recht netter Krimi, der vielleicht den Ein oder Anderen Leser, der nur selten Krimis, liest durchaus zu fesseln vermag, für einen Mooney aber eher enttäuschend.

  • Danke für die Rezi, Bodo.
    Ich habe erst überlegt, Missing noch in die Warteschlange zu stellen, weil Dein Urteil ja nicht unbedingt enthusiastisch ausfällt, gestern dann aber doch begonnen - die Neugier war stärker.
    Ich habe jetzt ungefähr knapp die Hälfte und bin recht angetan. Wenn die Spannung jetzt nicht plötzlich rapide abfällt, oder eine völlig blöde Auflösung kommt, gefällt es mir schon mal auf jeden Fall besser als Secret :-]
    Später dann aber mehr ...

  • Ich bin sehr auf Dein anschließendes Urteil gespannt - ich mochte dasBuch etwa bis zu Hälfte auch. :chen
    Im Herbst gibt es einen neuen Mooney auf den ich schon sehr gespannt bin - weiterlesen werde ich den Autor auf alle Fälle, bei allen Mängen ist "Missing" (lustigerweise der Originaltitel von "Victim) wirklich gut erzählt.

  • Klappentext:


    Es ist Winter in Belham.
    Die sechsjährige Sarah wünscht sich nichts sehnlicher als eine Schlittenfahrt auf dem Hügel. Die halbe Stadt ist dort, und Mike Sullivan verliert seine Tochter bald aus den Augen.


    Sie bleibt verschwunden.


    Fünf Jahre später liegt der ehemalige Priester Francis Jonah im Sterben.
    Er soll Sarah und noch mehrere andere Mädchen entführt haben. Nachzuweisen war ihm aber nie etwas. Mike glaubt nicht an den Tod seiner Tochter und bemüht sich verzweifelt, den Sterbenden zum Reden zu bringen.
    Dann verschwindet erneut ein Mädchen ...


    Meine Meinung:


    Nachdem mich der letzte Mooney eher etwas enttäuscht hat, habe ich an Missing kaum etwas auszusetzen :-]


    Seit fünf Jahren bangt Mike nun schon um seine Tochter und kämpft mit den Bewährungsauflagen, die ihm auferlegt wurden, weil er Francis Jonah, den Hauptverdächtigen in diesem Fall, halb tot geprügelt hat, um etwas über das Schicksal von Sarah zu erfahren.
    Nun liegt Jonah im Sterben (er ist an Krebs erkrankt) und für Mike, der sich - im Gegensatz zu Sarahs Mutter und entgegen der Ratschläge von Polizei, Psychologen und Freunden- weigert, seine Tochter aufzugeben, loszulassen und sich damit abzufinden, dass sie höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben ist, wird die Zeit knapp.
    Wenn Jonah stirbt, ohne ein Geständnis abgelegt zu haben, wird Mike nie die Wahrheit über Sarahs Verbleib erfahren und Zeit seines Lebens mit seiner Schuld und den Albträumen zu kämpfen haben, die ihn seit dem Verschwinden seiner Tochter quälen.


    Mooney stellt die Ausweglosigkeit, in der sich Mike befindet, authentisch und fesselnd dar. Die Figurenpsychologie hat mich hier wirklich überzeugt, Mikes Wut und Verzweiflung, die sich in dem tätlichen Angriff auf Jonah entladen haben, enstehen nicht allein aus seiner aktuellen Situation, der Tatsache, dass der Polizei die Hände gebunden sind, weil Jonah rein gar nichts nachgewiesen werden konnte, sondern rühren auch - das wird in zahlreichen Rückblenden in Mikes Vergangenheit deutlich - daher, dass auch Mikes Mutter vor langer Zeit spurlos verschwand und Mike auf Beweise gestoßen ist, die seinen Vater mit diesem Verschwinden in Zusammenhang bringen.


    Mikes Suche nach seiner Tochter wird auch zu einem Stück weit zu einer Reise in die Vergangenheit, zu einer Suche nach der Wahrheit über seine Eltern und der Wahrheit über seine Ehe, die über dem Verschwinden Sarahs zerbrochen ist.


    Am Ende ergibt sich ein schlüssiges Bild, ein Mosaiksteinchen fügt sich zum anderen ohne Unklarheiten zu hinterlassen oder die Geschichte unangenehm konstruiert wirken zu lassen. Missing lässt einen nicht atemlos durch die Seiten fliegen, es ist eher eine feine, psychologische Spannung, die hier aufgebaut wird, sich permanent steigert und in einem Finale mündet, das keine Wünsche offen lässt.


    Glücklicherweise verzichtet Mooney diesmal auf allzu offensichtliche Klischees und hat mich des Öfteren überrascht, indem die Dinge sich völlig anders entwickelt haben, als ich vermutet hatte.
    Zudem zeigt sich hier auch das Talent des Autors für Dialoge. Bei den kumpelhaften Frotzeleien zwischen Mike und seinem Freund und Kollegen Bill, sowie dem bissigen Schlagabtausch mit der Privatdetektivin Nancy habe ich mich des Öfteren beim Grinsen ertappt.


    Um ein Fazit zu ziehen:
    Missing ist für mich ein gelungener, psychologisch schlüssiger Thriller, der in allen Einzelheiten überzeugt, auf dramatische Effekte verzichtet und unblutige Spannung garantiert.

  • Ich bin ziemlich enttäuscht. Die beiden ersten Teile fand ich richtig gut und spannend. Bei diesem Teil plätschert die Story einfach nur so dahin. Zwischendurch kommt zwar immer ein wenig Spannung auf und man denkt jetzt geht es los, aber es passiert nix. Kurz vor Schluß steigert sich die Spannung dann doch noch und es kommt zu einem ziemlich unerwartetem Ende. Alles in allem ein Buch was man lesen kann aber nicht wirklich muß. Schade !!!

  • Ich fand ihn jetzt auch nicht schlecht. Hätte schon spannender sein können, aber ich hab mich gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es 7 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich hab das Buch im Urlaub gelesen und fand es doch recht gut. Meine Freundin hat es zuerst gelesen und war nicht so angetan und da dachte ich schon, dass es mir genauso gehen würde. Als ich es dann aber gelesen habe, habe ich gemerkt, dass ich es doch gut finde. Ich fand die Story an sich gut und auch die Nebengeschichte mit der Mutter und dem gewalttätigen Vater wirklich spannend.
    Der Schreibstil von Mooney hat mir auch mal wieder ausgesprochen gut gefallen.
    Ich würde das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen, auch wenn es nicht an Vistim heranreicht.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Meine Meinung


    "Missing" ist nicht Teil der Serie des um Darby McCormick und kann daher unabhängig davon als Einzelroman gelesen werden.
    Ich hatte einen spannenden Thriller erwartet, aber es geht mehr um Familienprobleme und der Bewältigung derselben durch die Hauptperson Mike als um die Suche nach seiner verschwundenen Tochter Sahra. Dies wird mehr im Hintergrund abgehandelt und wird am Ende schon fast durch Zufall gelöst als durch nachvollziehbare und logische Ermittlungen.
    Ganz nett für Zwischendurch, aber nichts, was mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird oder einen Platz in meinem Regal finden wird.

  • "Missing" war mein 2. Mooney und hat mir wie bereits "Secret" insgesamt gut gefallen.


    Die Handlung ist sehr spannend und durch den lockeren Schreibstils des Autors mit den vielen Dialogen gut zu lesen. Schön fand ich auch, dass die einzelnen Kapitel nicht so ewig lang sind, sondern dass es eher viele kürzere Kapitel sind. Dadurch liest sich das Buch schon gleich viel flüssiger.


    Am Anfang habe ich etwas anderes erwartet, da ich "Secret" letztes Jahr gelesen habe. In "Secret" wurden einige Kapitel aus der Sicht des Täters beschrieben, was mir an Thrillern immer sehr gut gefällt.
    Doch hier konzentriert sich die Handlung fast ausschließlich auf Mick. Seine Probleme, Gedanken und Vergangenheit werden sehr genau durchleuchtet, sodass "Missing" kein klassischer Thriller ist, wo es ausschließlich nur darum geht einen Täter, hier den Kindsentführer, zu überführen.
    Auch Mick's Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle in dem Buch, da sein Vater Lou, ein Gangster, seine Ehefrau damals öfter geschlagen hat und sie daher die Familie verlassen hat. Mick leidet sehr daunter, dass er nicht weiß, was mit seiner Mutter passiert ist. Und dieses Gefühl der Einsamkeit erlebt er nun wieder durch den Verlust seiner Tochter Sarah, die ebenfalls spurlos verschwunden ist.
    Diese beiden Verluste, die seiner Mutter, aber vor allem Sarah's Verlust, sind die beiden Handlungsstränge in der Geschichte.


    Fazit:
    Das Buch ist meiner Meinung nach lesenswert, aber es ist kein Buch, welches einem nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Man kann es gut zwischendurch lesen, da es auch nicht besonders dick ist und flüssig geschrieben ist.


    7 von 10 Punkten

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

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  • nun hab ich es auch gelesen.


    Es war zwr einigermaßen Lesbar, aber an die Spannung der Serie um Darby McCormick.


    Der Kriminalfal kam in diesem Buch einfach zu kurz. Das Getue um Mick ist mir zeitweise auf den Wecker gegangen.


    Von mir gibt es gutgemeinte 7 Punkte....

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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