Bruno Chef de Police - Martin Walker

  • Autor: Martin Walker
    Titel: Bruno Chef de police
    Verlag: Diogenes
    Seiten: 352




    Über den Autor:



    Martin Walker wurde 1947 in Schottland geboren, und hat in Oxford und Harvard Geschichte, Wirtschaft und Internationale Beziehungen studiert.
    Er arbeitete 25 Jahre lang als politischer Journalist bei der Londoner Tageszeitung ›The Guardian‹ g, deren Büroleiter er in Moskau und Washington war.
    1978 wurde er mit dem britischen Reporter-des-Jahres-Preis ausgezeichnet. Er schrieb und schreibt für die ›New York Times‹, die ›Washington Post‹, den ›New Yorker‹, ›Die Zeit‹, ›El Mundo‹, die ›Moscow Times‹ und ›Moskowskij Novosti‹. Martin Walker lebt in Washington DC und im Périgord.



    Über den Inhalt:


    Bruno Courrèges – einziger Polizist, ehrenamtlicher Rugby- und Tennistrainer und außerdem begehrtester Jungeselle des kleinen, verschlafenen Dorfes Sain-Denis, wird an den Ort eines schrecklichen Verbrechens gerufen.
    Ein Immigrant, der sehr zurückgezogen gelebt hat, nachdem er als Kriegsveteran aus dem Algerienkrieg nach Frankreich gekommen ist, da seine Kinder und Enkel hier leben, ist tot aufgefunden worden.
    Die Leiche ist schrecklich zugerichtet worden, so dass das Verbrechen zunächst rassistische Hintergründe zu haben scheint, daher werden nationale Polizeibehörden hinzugezogen, um eine Eskalation in Region und Land im Wahljahr zu verhindern und den Fall schnellstmöglich aufzuklären.
    Bruno soll zunächst von den Ermittlungen ausgeschlossen werden, doch schnell wird klar, dass seine Ortskenntnisse und die Kenntnisse der familären Zusammenhänge und das Wissen um die "Seelen" der Dorfbewohner ihn zu einer unschätzbaren Hilfe für die Ermittler machen und Bruno, ganz der sture Périgordin, macht sich daran auf seine eigene Art und Weise zu ermitteln und deckt Verbindungen auf, die bis in die Résistance Zeit zurückreichen.



    Meine Meinung:


    Was für ein schöner Schmöker!


    Ein Krimi, der Reisepläne keimen lässt und vor allem Hunger macht! Bruno ist ein liebenswerter Mann, der nicht nur allein in seinem kleinen Häuschen von und mit seinem Garten lebt, sondern auch mit all seiner Leidenschaft Hobbykoch und Gourmet ist.


    Er liebt es mit seinen Freunden zusammenzusein und einfache und doch köstliche regionale Gerichte zuzubereiten.
    Er schwärmt für sein Heimatland und für die Menschen, die in dem kleinen Ort Saint-Denis leben.
    Bruno ist mir sofort ans Herz gewachsen, er ist ein einfacher Mann mit einfachen Interessen, jedoch wirkt er nie schlicht oder gar einfältig.


    Der Band macht Lust auf Urlaub in der Region, Lust auf Zeit mit einem Glas Wein (ohne Etikett) an einem wackeligen Holztisch sitzend über die Hügel des Perigords zu schauen und einfach darauf zu warten, dass die Glühwürmchen anfangen zu tanzen.


    Dies auszulösen hat lange kein Buch mehr geschafft, zumal ich von mir nicht grade behaupten kann, ein ausgemachter Frankreich Fan zu sein.
    Man kann deutlich spüren, wie sehr der Autor die Region, die Küche und die Menschen des Landes kennt und liebt.


    Die eigentliche Krimihandlung tritt aber auch nie völlig in den Hintergrund und wird so ungewöhnlich bearbeitet, dass es einfach Spaß macht.
    Es kommen auch ernstere Themen aufs Tapet etwa die Einschätzung eigener Mitmenschen, und wie sehr man sich in einigen Menschen täuschen kann, und wieviel oft hinter einer dahingesagten Bemerkung steckt.
    Das Thema Immigration und Fremdenhass ist in Frankreich immer brisant und aktuell, hier wird es angesprochen, aber auf eine Art und Weise, die zumindest ich nicht erwartet hätte.


    Und ich habe gejubelt, als ich in Erfahrung gebracht habe, dass ich Bruno schon sehr bald wiedertreffen werde, ist doch Bruno-Chef de Police, der erste Band einer neuen Reihe.


    Herrlich und lesenswert!


    begeisterte Grüße von Elbereth :wave


    edit II: ein F gekauft und einen Einschub erledigt

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Eigentlich kann ich mich Elbereths Rezi nur anschließen.


    Es ist ein eher ruhiger Krimi, der gar nicht wie ein Krimi daher kommt. Gäbe es nicht den Mord, wäre es eine wunderbare Geschichte über das Perigord, ein kleines Dorf und den dortigen Polizist.


    Bruno ist krin typischer Polizist. Er ist die rechte Hand des Bürgermeisters und kann ihn so beeinflußen, das dieser immer zum Wohle seiner Bürger entscheidet. Bruno unterstützt auch die Dörfler bei den Besuchen der EG-Kommissare :-) . Sehr amüsant geschrieben.


    Und natürlich erfährt man viel über die Geschichte Frankreichs und den Ursprung der Immigrationsprobleme dort.


    Es gab lange keinen Krimi mehr der mir so gut gefiel und bei dem ich solchen Hunger hatte.


    Edit: Ich habe doch tatsächlich die Punktebewertung vergessen. 8 von 10 Punkten

  • Zuallererst ein Kompliment an Elbereth für seine wirklich schöne Rezension.


    Ich habe das Buch während meinen Ferien gelesen und genau für diese freien und lockeren Urlaubstage ist es meiner Meinung bestens geeignet. So blöd wie es vielleicht jetzt klingt, es ist ein entspannender Krimi. Das Buch sprüht richtig viel frankophiles Flair und Savoir Vivre aus. Der Autor Martin Walker entführt die Gedanken des Lesers in eine der schönsten Gegenden Frankreichs und reichert die Geschichte mit viel Lokalkolorit an. Beim Leser wird die Lust geweckt selbst einmal im Perigord Urlaub zu machen und sich die bezaubernde Gegend anzuschauen ganz zu Schweigen um von den kulinarischen Köstlichkeiten zu kosten die dort genossen werden.


    Fernab aller Hektik, Lärm und des Trubels der Grossstädte führen die Dorfbewohner im ländlichen Saint-Denis ein Leben in dem sie sich mehr der jahrhundertealten Tradition verpflichtet fühlen als den Gesetzen von Paris oder noch schlimmer derjenigen der EU in Brüssel. Der Dorfpolizist Bruno Courreges drückt zuweilen mehr als eine Auge zu wenn sich die Bewohner gegen die Kontrolleure der EU listig zur Wehr setzen. Mitten in diese Idylle geschieht ein Mord an einem verdienten Kriegsveteran mit arabischen Wurzeln. In seiner Brust ist ein Hakenkreuz eingeschnitten. Was hat das zu bedeuten? Ein Fall der medial und politisch bald nationale Ausmasse annimmt. Die Aufklärung des Falles bringt dem Leser schliesslich ein Kapitel französischer Geschichte näher. Wer mehr dazu wissen will kann nach dem Begriff

    im Internet viele wissenswerte Fakten nachschlagen.


    Das Buch scheint der Auftakt einer Serie rund um den Polizisten Bruno zu sein. Wie es bei Buchserien der Fall ist werden beim ersten Roman immer wieder umfangreich Informationen und Details zu den Hauptpersonen beschrieben. Und dieser Bruno ist mir wirklich sympathisch. Mit stoischer Ruhe und Gelassenheit kommt er den wahren Hintergründen für diesen Mord auf die Spur.


    Wie schon erwähnt ist es ein Krimi und kein Thriller. Wer nervenzerfetzende Spannung und blutrünstige Morde liebt ist hier eindeutig falsch. Wer einen stimmungsvollen Krimi mit gelungen lokalen Beschreibungen mag kann guten Gewissens zu diesem Buch greifen. Ich empfehle diesen Krimi mit einem Glas guten französischem Rotwein zu geniessen.

  • Danke Elbereth, Deine Rezi macht Lust dieses Buch zu lesen. Nächstes Jahr wollen wir evtl ins Perigord, das ist schon mal ein guter "Appetizer".


    Und das Beste ist: Es ist bei uns in der Bibliothek im Bestand. Zur Zeit leider verliehen, aber das Rückgabedatum ist bereits seit ein paar Tagen abgelaufen :-) :-) :-)

  • Beim lesen dieses Buches fühlte ich mich in das ländliche Frankreich versetzt. Liebenswerte Charaktere werden detailliert dargestellt. Ebenso detailliert wird die Zusammensetzung der verschiedenen Mahlzeiten beschrieben, so das ichdie Gerichte beinahe riechen konnte.


    Die Krimihandlung selber plätschert die meiste Zeit vor sich hin, in der Mitte des Buches wird es dann etwas spannender.


    Eine nette Liebelei bereichert den Schmöker.


    Interessant fand ich die wohlwollenden Absprachen, die letztlich dazu führten, das wieder Ruhe einkehrte in Saint Dennis. So etwas vermute ich an mancherlei Orten, unter anderem auch in meiner Heimat. Hier wird allerdings nicht so feudal gegessen. Mir hat auch noch niemand im langen Kleid die Tür geöffnet, wenn ich zum Essen eingeladen war :gruebel


    9 von 10 Punkten


    Den Folgeband werde ich auf jeden Fall lesen.

  • Ich bin soeben mit dem Buch fertig geworden und kann nicht völlig mit euch übereinstimmen.


    Bruno Courrèges, Polizist in Saint-Denis spielt quasi Katz und Maus mit den EG-Kommissaren und schlägt sich stets auf die Seite "seiner Bauern". Man erfährt viel über ihre selbst hergestellten Spezialitäten.


    Plötzlich wird die Leiche von Hamid, eines Kriegsveteranen, entdeckt, dem ein Hakenkreuz auf die Brust eingeritzt worden ist. Er hat sehr zurückgezogen gelebt, war bescheiden. In seinem Haus fehlen nur eine Medaille und ein Foto. Da Rassismus vermutet wird, werden auch nationale Behörden in die Ermittlungen einbezogen, diese möchten Bruno von den Ermittlungen ausschließen.


    Im Zuge dieser Ermittlungen erfahren wir einiges über die französisch-algerische Vergangenheit.


    Das Buch ist als Urlaubslektüre nett zu lesen, eine wirkliche Begeisterung kam bei mir aber nicht auf. Bruno war eine Person, die nur positive Eigenschaften hatte und keinerlei Ecken und Kanten. Die eigentliche Krimihandlung hatte für mich in diesem Buch zu wenig Raum bekommen und war auch nicht wirklich spannend.

  • Habe die Rezi leider eben erst entdeckt. Das scheint ja wirklich ein lohnenswertes Buch zu sein. Ich denke, ich packe es mal auf meinen Einkaufszettel. Herzlichen Dank für die sehr informative Rezi. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo, Elbereth,


    Entschuldige bitte, aber ich kann deine Meinung leider nicht teilen. Mir hat das Buch weniger gefallen, ich fand es viel zu langatmig. Obwohl die ersten 50 Seiten noch Spass gemacht haben und auf eine spannende Lektüre hoffen liessen. Der Plot ist gut, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man die Geschichte kürzer, ohne die ständige Abschweifungen, geradliniger hätte gestalten können. Schade, mit einem etwas besseren Lektorat hätte man was machen können.
    Ein Pluspunkt des Romans ist das Stück unbekannte Geschichte im Hintergrund.



    :wave

    [SIZE=7]. [/SIZE] Lg, Ann O'Nym [SIZE=7] ........................ ..............:spinne.............. .[/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ann O Nym ()

  • Ich fand grade die "Abschweifungen", wie Du sie nennst, unterhaltsam, lesenswert und besonders.


    Was Du also als langatmig bezeichnet, fand ich ganz fabelhaft :grin und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das Lektorat da geschlampt hat, ich würde das als Stilrichtung bezeichnen, aber gut, dass es so viele unterschiedliche Geschmäcker gibt.



    winterliche Grüße von Elbereth :wave

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    ― Bill Watterson

  • Titel: Bruno Chef de police
    OT: Bruno, Chief of Police
    Autor: Martin Walker
    Übersetzt aus dem Englischen von: Michael Windgassen
    Verlag: Diogenes Verlag AG Zürich
    Erschienen: Mai 2009
    Seitenzahl: 338
    ISBN-10: 3257066996
    ISBN-13: 978-3257066999
    Preis: 19.90 EUR


    Das sagt der Klappentext über dieses Buch:
    Verbrechen gibt es überall, selbst in der französischen Provinz. Bruno Courreges, einziger Polizist von Saint-Denis, Gourmet, Hobbykoch, Rugbytrainer und begehrter Junggeselle, wird an den Tatort eines Mordes gerufen. Ein Immigrant, Kriegsveteran aus dem Algerienkrieg, dessen Kinder in der Ortschaft wohnen, ist tot aufgefunden worden. Da das Verbrechen offenbar rassistische Hintergründe hat, werden auch nationale Polizeibehörden eingeschaltet, die Bruno von den Ermittlungen ausschließen wollen. Doch der nutzt seine Ortskenntnisse und seine Beziehungen, ermittelt auf eigene Faust und deckt in der Resistance-Zeit wurzelnde Ursachen des Verbrechens auf.


    Der Autor:
    Martin Walker, geboren 1947, gebürtiger Schotte, hat in Oxford und Harvard Geschichte studiert. 25 Jahre arbeitete er als politischer Journalist bei der Londoner Zeitung „The Guardian“. Er lebt in Washington DC und im Perigord.


    Meine Meinung zu diesem Buch:
    Ohne Frage wird der Leser mit diesem Krimi auf eine sehr angenehme Art und Weise unterhalten. Aber für ein wirklich und nachhaltig beeindruckendes Krimihighlight fehlt es diesem Krimi an ein wenig Raffinesse und an einer tieferen Zeichnung der handelnden Personen. Alles bleibt immer irgendwie nur an der Oberfläche. Den Figuren hätten ein wenig klarere Konturen sicher gut getan, so bleiben sie alle ein wenig zu sehr in gängigen Klischees verhaftet. Sehr interessant dagegen die kulinarischen Ausflüge, die machen wirklich Appetit auf mehr. Obwohl man gerade die Mischung Krimi mit Ausflügen in das Reich des Kochens schon sehr oft vorgesetzt bekommen hat. Also beileibe keine neue Idee. Martin Walker hat einen soliden Krimi geschrieben, bei dem aber leider vieles eben nur oberflächlich abgehandelt wird. Da hätte man sich als Leser – gerade wenn es um die Vergangenheit ging – eine intensivere Beschreibung gewünscht. Die Person des Bruno ist nicht unsympathisch, aber auch bei ihr vermisst man so ein wenig die „echte“ Individualität.
    Was dem Autor allerdings wirklich ordentlich gelungen ist, dass ist die Darstellung des rechtsradikalen Lagers in Frankreich bzw. die Darstellung der politischen Situation insgesamt. Da wird schon deutlich gemacht, dass die Staatsmacht auf dem rechten Auge nie so intensiv schaut, als sie es mit dem linken Auge machen würde. Auch die Verstrickung Frankreichs in den Algerienkrieg wird an einigen Stellen des Buches sehr deutlich gemacht. Da werden auch wieder Namen wie General Salan genannt, da wird auch die OAS wieder zurück ins Gedächtnis gerufen. Es gibt eben Namen und Dinge die man nicht vergessen sollte und es ist auch richtig, wenn an die Kriegsverbrechen der Franzosen während des Algerienkrieges erinnert wird.
    Insgesamt ist Martin Walker ein grundsolides Buch gelungen – in Ekstase fällt man des wegen aber wohl nicht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Nun gut - in "Ekstase" hat mich Bruno`s erster Fall auch nicht versetzt ;-)!


    Das Buch ließ sich leicht und unterhaltsam lesen. Liebevoll und mit einiger Sachkenntnis beschreibt Martin Walker Land und Leute - er zählt wohl auch zu der wachsenden Anzahl von Engländern, die Frankreich, hier speziell die Dordogne, "zurückerobern".


    Als langatmig habe ich die Geschichte um Bruno und "sein" Städchen nicht empfunden. Die Abschweifungen hielten sich in Grenzen bzw. bezogen sich doch weitgehend auf die Krimihandlung, die der Autor nie für längere Zeit aus den Augen verlor. Große Spannung kam zwar nicht auf, was aber bei diesem Krimi-Genre mit viel Lokalkolorit kein Manko und eher der Normalfall ist.
    Zeitweise habe ich mich etwas schwer getan, von den lockerleichten auf die ernsteren Passagen umzuschalten. Dementsprechend hat sich dann auch der Schreibstil verändert. Stellenweise etwas schlicht - vor allem was Gefühle und Empfindungen angeht -( vielleicht dem kleinstädtischen Ambiente angepasst ;-)), spürt man bei den Darstellungen der historischen Begebenheiten und der gegenwärtigen politischen Situation doch deutlich den politischen Journalisten.


    Auch meiner Meinung nach zeichnen sich die Protagonisten nicht durch besonderen Tiefgang aus und bleiben eher oberflächlich. Irgendwie passte es aber ins Gesamtbild, dass nicht alle Gefühle und Komplikationen voll ausgelotet und beschreiben wurden - mir hat es nicht gefehlt. Außerdem bleibt dafür noch Raum in den Folgebänden.


    Die für meinen Geschmack entbehrlichsten Passagen waren jene, in den der Autor detailverliebt die Ballwechsel von Tennismatches beschreibt (obwohl ich selbst Tennisspielerin bin), das war echt grottenlangweilig, aber glücklicherweise nicht allzu häufig.


    Dem 2. Fall mit Bruno werde ich nicht unbedingt entgegenfiebern, ihn aber gerne lesen, wenn er mir in die Hände fällt. (8 Punkte)

  • Ich habe mein Exemplar von jemand, der sich davon getrennt hat und es auf den Büchertisch @Hennies gelegt hat.- Jetzt muss ich mich ärgern. Da lag nämlich auch der zweite Teil und ich in meiner bekannt zurückhaltenden Art habe nur diesen Band mitgenommen- selbst schuld.


    Langsame Krimis, die sich mit Personen und mit Geschichten beschäftigen gefallen mir immer mehr als hochspannende Äääktschn a la Arnie und Co. , hier spielt nicht nur ein brutaler Mord mit einer letztlich verblüffenden Auflösung, sondern auch französische aktuelle Politik, eine kleine Liebesgeschichte, politische deutsch- französische Geschichte und nicht zuletzt die gute französische Küche eine Rolle. Bruno- Chef de Police, versteht sich als wahrer Freund und Helfer der ihm anvertrauten Bürger, wenn man wie ich solche Stadtpolizisten noch erlebt hat, weiß man was uns da in Deutschland fehlt. Bruno trainiert schon die Jüngsten in der Rugbymannschaft- da kennt er den Charakter jedes einzelnen Jugendlichen, bevor der weiß wie man so ein schwieriges Wort schreibt. Er kann mit seiner Kenntnis von Land und Leuten jeden Verbrecher enttarnen, der die alltäglichen Straftaten vor Ort so begeht. Jeder Hühnerhof und jede Kascheme und ihre Besucher sind ihm bekannt- niemand in seinem Revier traut er einen Mord zu- und schon gar nicht einen so brutal durchgeführten wie er in die Idylle des kleinen Ortes Saint Denis platzt- und mit Rassenhass und Intoleranz ein Feuer schürt, das Bruno verhindern und löschen will. Er will nicht in die große Polizistenkarierre als grandioser Ermittler, kein Ehrgeiz treibt ihn an, sondern er will nur seine Ruhe und die seiner Nachbarn und Freunde wiederherstellen- das Böse aus der Mitte des Ortes entfernen.

  • Beo, das habe ich gesehen und wollte es jemanden aufschwatzen, einfach weil ich alle Teile mochte.
    Walker wird bei jedem Bruno Band besser, in sofern lohnt sich der nächste Teil auf jeden Fall!!


    Aber als Trost; es gibt ihn bereits als TB! Also Attacke :-)



    überzeugte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ich liebe solche Krimis mit viel Lokalkolorit. Dieser macht grosse Lust auf eine Reise ins Perigord. Ein kulinarischer Hintergrund, der mein Herz höher schlagen lässt, sympatische Personen, ein Städtchen in dem jeder jeden kennt.
    Mit viel Liebe zu Details beschreibt der Autor das tägliche Leben von Bruno, dem Chef de Police.
    Der eigentliche Kriminalfall ist unspektakulär und reisst einem nicht vom Hocker. Actionszenen sucht man vergebens.
    Für mich ein wahres Schmuckstück, ein gelungener Auftackt zu einer hoffentlich vielversprechenden Reihe.

  • Ich kenne mittlerweile vier der fünf Chef de Police-Bücher, mag sie sehr und empfand den ersten Band als den schwächsten, Faraday. Du darfst dich also freuen, wenn du d´ran bleibst :wave

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."