Mehrere Schreibprojekte

  • Huhu :-)
    Hoffe,dieses Thema gibt es noch nicht,habe nämlich die Autorenecke ziemlich durchforstet und nichts gefunden.
    Also:
    Schreibt ihr nur an einem Buch bzw. Schreibprojekt oder habt ihr mehrere am Laufen?


    Liebe Grüße :wave
    BunteWelt

  • Ich fang gleich mal an:


    Ich schreibe ja schon seit Längerem an einem Roman,das ist mein Hauptprojekt.
    Nebenher schreibe ich Kurzgeschichten einfach so oder auch für Schreibwettbewerbe,an denen ich teilnehme etc.
    Gerade arbeite ich an einem kleinen Heftchen,einer kleiner Erklärung über ein Thema,was ich neben meinem Roman mache.
    Das Heft werde ich aber nicht verkaufen,höchstens an Interessierte billig verkaufen oder sogar verschenken.
    Auch Verwandte oder Freunde bekommen es.
    Grundsätzlich bleibe ich aber bei meinem Roman,sonst komme ich durcheinander und ich bekomme KEIN einziges gutes Projekt "raus",wenn ich überall nur lala und nebenher mache.


    Liebe Grüße :wave
    BunteWelt

  • Sehr gute Frage.
    Hm.
    Ich dachte immer, es geht nur eine Sache zugleich, aber natürlich kommen dann mehrere Dinge zusammen.
    Konkret schreiben kann ich aber nur an einem Projekt. Doch nebenbei recherchiere ich natürlich für andere Ideen, plane Plots, entwerfe Figuren usw.
    Momentan ist das eine Dreiecksbeziehung bei mir. Da ist die geplante Märchentrilogie mit der gleichen Hauptfigur, aber eigenständigen Plots, davon sind zwei Bücher fertig (das erste erscheint kommenden Monat, das zweite probably im Frühjahr 10) und eines in Planung, aber noch zu früh zum beginnen.
    Dann gibt es ein sehr zukünftiges extrem umfangreiches Projekt mit einem Kollegen zusammen, das derzeit Richtung vier Bücher und viel, viel drumrum geht. Spannend, aber auch erst in der Planungsphase.
    Da es mich aber kribbelt, wieder was anzufangen, bin ich derzeit in der Plotphase für ein Standalone, was extrem viel Spaß macht. Das würde ich gerne bis zum Herbst so im ersten Draft fertig haben. Daneben muss ich aber in die Überarbeitung des zweiten Romans, der ja womöglich im Frühjahr erscheinen soll...


    :pille Ganz schön verrückt, wir Autoren!


    lg ;-) Claudia

  • Jau, das ist eine interessante Frage. Ich wüsste nämlich auch gerne, wie es bei den anderen so zugeht :grin


    Bei mir hatte das erste "Baby" noch meine ungeteilte Aufmerksamkeit – obwohl sich beim Schreiben im Hinterkopf bereits neue Ideen zu formen begannen. Die habe ich allerdings mit Macht in den Keller verwiesen, weil ich Angst hatte, sie könnten mir dazwischenfunken. Mittlerweile bin ich viel gelassener. Ich habe festgestellt, dass ich immer drei bis vier Projekte gleichzeitig bearbeite: 1. das zu überarbeitende Manuskript. 2. das zu schreibende Manuskript. 3. Ideensammlung für mindestens ein oder zwei neue Projekte. Die laufen im Hintergrund mit, formen sich zum Teil wie von selbst und drängen gerne mal nach vorn, wenn's mit 2. oder 1. gerade etwas zäh ist.
    Dazu kommen manchmal (ge)werbliche Texte, denen ich dann allerdings meine allerungeteilteste Aufmerksamkeit widme. Erstens bin ich's meinen Kunden schuldig, zweitens fungieren die Aufträge oft auch als willkommene Unterbrechung.


    Liebe Grüße von
    SteffiB


    Edit: Völlig verquerer Satz. Zu viel gelesen gestern, da tanzen die Buchstaben ...

  • Bei mir ist es genau umgekehrt wie bei Steffi. Ich hab anfangs neben der Arbeit an den ersten Romanen immer noch nebenher Kurzkrimis geschrieben, das krieg ich jetzt nicht mehr auf die Reihe. Im Moment bin ich froh, wenn ich das aktuelle Romanmanuskript termingerecht auf die Reihe bekomme.
    Früher habe ich aber auch noch nicht so viel Zeit bei den Büchereulen gelassen. :grin

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • SteffiB schrieb:

    Zitat

    Ich habe festgestellt, dass ich immer drei bis vier Projekte gleichzeitig bearbeite: 1. das zu überarbeitende Manuskript. 2. das zu schreibende Manuskript. 3. Ideensammlung für mindestens ein oder zwei neue Projekte. Die laufen im Hintergrund mit, formen sich zum Teil wie von selbst und drängen gerne mal nach vorn, wenn's mit 2. oder 1. gerade etwas zäh ist.


    Geht mir ganz genauso. :wave


    Zitat


    Dazu kommen manchmal (ge)werbliche Texte, denen ich dann allerdings meine allerungeteilteste Aufmerksamkeit widme. Erstens bin ich's meinen Kunden schuldig, zweitens fungieren die Aufträge oft auch als willkommene Unterbrechung.


    In meinem Fall sind das noch Texte für die Uni. Da sind dann strikte Abgabetermine, das kommt zuerst. Meine Romane sind ja noch vertragslos, also keine Termine. Und dann hab ich noch mein wissenschaftliches, freiwilliges Privatprojekt, diese Umfrage "Zufriedenheit mit Romanen", die ich zwar keinen Kunden schuldig bin, aber diversen Foren einschließlich der Büchereule, denen ich die Ergebnisse versprochen habe und immer noch dransitze und mich entsprechend verpflichtet fühle :bonk Hab heute aber wieder was getan, immerhin ...

  • Also ich kann da nur zustimmen.
    Ich habe nun schon zwei Bücher fertig geschrieben und habe noch ganz viele andere Ideen, doch ich gehe sie alle nacheinander an.
    Zuerst habe ich das nicht gemacht und versucht an allem gleichzeitig zu schreiben, das war eine Katastrophe.. ich bin garnicht mehr voran gekommen :cry
    Jetzt läuft's besser :-)

  • Zitat

    Original von Magic
    Nicht doch! Mehrere Projekte verwirren doch bloß. Vertiefe dich besser in die Geschichte nur einer Welt. Das reißt einen oft genug schon aus der Realität...


    Also, mich verwirren mehrere Projekte nicht, im Gegenteil. Im übrigen muss man als Autor verdammt multitaskingfähig sein.


    :wave SteffiB

  • Gleichzeitig - nein. Kann ich nicht, will ich nicht. Ich will mich in meiner Welt suhlen und abtauchen, da hat eine andere keinen Platz. Leider erfordern die Widrigkeiten der Abgabetermine oder Lektorate, dass man zwischenzeitig auftauchen und sich wieder in eine längst verlassene Welt einfinden muss. Oder für eine neue, für die man weiß, dass man erstmal nur eine Leseprobe braucht. Dieser Wechsel kann im ungünstigsten Fall bei mir ein paar Wochen dauern, aber ich bin froh, dass ich ihn überhaupt schaffe. Hätte ich früher undenkbar gefunden.

  • Ich habe immer mehrere Projekte gleichzeitig in Arbeit, an denen ich dann je nach Stimmungslage arbeite.


    Derzeit arbeite ich an drei Romanen, die sich in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung befinden.


    Zwischendurch entstehen aber auch noch manchmal Kurzgeschichten oder Erzählungen, teils für Autorenwettbewerbe, teils einfach so.


    Und aufgrund meiner Broterwerbstätigkeit als Übersetzer und Lektor bin ich auch in der übrigen Zeit mit Schreiben beschäftigt ...


    "Das besondere Buch"


    "Beste Sieben" von Focus/Deutschlandradio


    Förderpreis für Literatur des Freien Deutschen Autorenverbands

  • Ich schreibe gerade am ersten Kapitel meines ersten Romans. Zwischendurch entstehen hin und wieder auch mal Kurzgeschichten oder Kurztexte, aber der Roman ist schon die Hauptarbeit. Da ich wenig Zeit habe, komme ich nur sehr langsam voran.


    :wave

  • Bis vor Kurzem habe ich neben dem aktuellen Romanprojekt höchstens mal eine Kurzgeschichte für einen Wettbewerb geschrieben. Momentan ist es so, dass ich mein aktuelles Romanprojekt unterbrechen muss, weil der letzte Roman lektoriert wird. Dann gibt es eine Leserunde. Wahrscheinlich kann ich erst danach so richtig mit dem aktuellen Projekt weitermachen, weil ich sonst auch mit Namen und Handlung usw. durcheinander kommen könnte.
    Mein Prinzip war immer: Nacheinander, nicht gleichzeitig. Weil jetzt aber ein Testleser die beiden ersten Kapitel meines aktuellen Projektes liest, werde ich es nicht vermeiden können, mich immer wieder kurzfristig umzustellen!


    LG
    Christa

  • Mir geht es ähnlich. Als ich meine Berufstätigkeit aufgab, träumte ich davon, am Vormittag an einem Historischen Roman zu schreiben und am Nachmittag an einem Thriller. Es ist beim Traum geblieben.
    Dadurch, dass einem bereits abgelieferte Manuskripte lektoriert und später nochmals als Druckfahne auf den Schreibtisch flattern, entstehen ständig Unterbrechungen. Aber auch durch Lesungen und Leserunden, auf die man sich ebenfalls vorbereiten muss.
    Obendrein packe ich für gewöhnlich recht viel in meine Romane hinein, so dass mir das Schreiben an mehreren Projekten einfach zu anstrengend wird. Man will ja auch nach Möglichkeit keine Fehler produzieren.


    Liebe Grüße


    Helene Luise



    2008: "Die Affäre Calas"
    2009: "Carcassonne. Das Schicksalsrad", Buch+Spiel

  • Nach Möglichkeit arbeite ich immer nur an einem Projekt. Allerdings geht es mir auch so, dass zwischendurch andere Manuskripte lektoriert oder Druckfahnen korrigiert werden müssen. Da muss man eben lernen, aus der gerade aktuellen Welt aufzutauchen und später wieder hineinzufinden.
    Im Hinterkopf formen sich aber bei mir ständig neue Ideen, Plots, Figuren etc. Dafür habe ich Kladden bzw. Notizbücher. Und sobald ich mir meinem Jahrespensum von drei bis vier Büchern fertig bin, setze ich mich daran, auch all diesen Ideen neue Geschichten und Exposés zu stricken.


    Liebe Grüße
    Petra

    Aachen Anno Domini 1412
    Ein Toter im Dom. Eine gefälschte Reliquie. Eine Frau auf der Suche nach der Wahrheit.


    Die Stadt der Heiligen, Petra Schier, Rowohlt-Taschenbuch, ISBN 978-3-499-248-62-7, 8.95 Euro


    www.petra-schier.de

  • Ich werte das als Zeichen für hohe Identifikation mit meiner eigenen Arbeit, dass ich es überhaupt nicht schaffe, zeitgleich an mehreren (Roman-)Projekten zu arbeiten. Meine Figuren fordern mich, und wenn ich darauf nicht adäquat reagiere, fangen sie an, mich zu veralbern. Wenn ich nebenher mit anderem Personal herumeiere, werden sie eifersüchtig. Und dann ist Paul plötzlich streitsüchtig, obwohl er eigentlich ein liebenswerter Gutmensch sein soll, und Lisa hat plötzlich ambulanten Sex, obwohl ich sie als treuliebendes Weibchen skizziert hatte. Nee, nee. Das gibt Brüche, vor allem bei der Art von Schreibe, die ich fabriziere, und deshalb heißt es: Immer nur eines zur gleichen Zeit, und das möglichst kontinuierlich (gaaanz wichtig!). Ideen hält das allerdings nicht davon ab, ungefragt aufzutauchen, und die werden dann notiert, gesammelt, gehortet. Mehr aber auch nicht. Zum Glück schreibe ich ziemlich schnell. Und die Redaktionsphase für mein kommendes Buch hat keine anderthalb Monate gedauert. Ich brauche jetzt ein paar Wöchelchen, um die die Protagonisten aus Hirn und Herz zu drängen, und dann werden die Ideen gesichtet. Höchstens mal eine Kurzgeschichte zwischendurch, aber ansonsten gilt grundsätzlich:


    Eines, und das dann (möglichst) richtig.

  • Interessanter Thread!


    Bei mir ist es so, dass zu Beginn eines neuen Projekts durchaus noch Konfusion stattfindet - ich beginne mit einem Roman, bin aber eigentlich noch nicht so richtig drin, lasse mich ablenken und hasche einer anderen Idee hinterher, die dann doch in eine Kurzgeschichte fliesst oder in ein Expose, das ich ein paar Tage lang schreibe und dann beiseite lege fuer spaetere Benutzung...
    Ausserdem flattern dann die Lektoratsrunden des vorherigen Scripts auf den Schreibtisch, Korrekturen etc.


    Aber dann, wenn die ersten hundert Seiten mal geschrieben sind, dann wird der Trichter immer kleiner. Dann ist da kein Platz mehr fuer anderes, dann muss ich diesen Roman schreiben und sonst nichts.
    Gegen Ende, wenn mich mein klassisches Tief ereilt, auf den letzten hundert Seiten, tauchen all die Verlockungen und Ablenkungen in Gestalt anderer Projekte wieder auf und winken mit bunten Tuechern und bieten mir willkommene Ausfluechte aus meinem verdammten Script - das ich zu diesem Zeitpunkt dann beinahe schon hasse, weil es zaeh geworden ist wie Kaugummi.
    Die versuche ich dann so gut wie moeglich zu ignorieren :-). Zum Glueck gibt es dann Deadlines, die den noetigen Druck aufbauen :lache.


    Liebe Gruesse,
    Andrea

  • Zitat

    Gegen Ende, wenn mich mein klassisches Tief ereilt, auf den letzten hundert Seiten, tauchen all die Verlockungen und Ablenkungen in Gestalt anderer Projekte wieder auf und winken mit bunten Tuechern und bieten mir willkommene Ausfluechte aus meinem verdammten Script - das ich zu diesem Zeitpunkt dann beinahe schon hasse, weil es zaeh geworden ist wie Kaugummi.


    Das kenne ich doch irgendwo her... bei mir ist es auch so. Meistens hasse ich mein Masnuskript auch nachdem ich es beendet habe. Es kostet mich dann immer viel Mühe es noch mal durchzulesen um Fehler zu korrigieren, danach lasse ich es erstmal eine Zeit lang liegen um Abstand zu bekommen. Dann finde ich es auch wieder besser... nachdem ich es zum Fehler überprüfen nochmals durchgelesen habe, ändert sich das wieder. Na ja, ich habe immer Zweifel über das was ich schreibe. Doch vielleicht ist das manchmal auch ganz gut, ich bin so ziemlich kritisch mit mir und überprüfe mein Manuskript immer genau... :rolleyes