Lübbe dreht an der Preisschraube, wie schnell ziehen weitere Verlage nach?

  • Mich bestärkt dieser Trend in meiner Strategie, weitestgehend auf Taschenbuchausgaben zu warten. Es ist aber sicherlich damit zu rechnen, daß ebendiese ebenfalls teurer werden mit der Zeit (wie im ersten Link ja bei Rebecca Gable). Wobei interessant sein dürfte, wo das Ende der Fahnenstange ist.

  • Zum Thema Preise nach Seitenlänge:


    Interessanterweise kostet der dickste Harry Potter Roman, nämlich Band 5 bei 1021 Seiten EUR 28,90, während Band 7 mit 736 Seiten EUR 24,90. Harry Potter Band 7 ist natürlich Jahre nach Band 5 erschienen und in einer höheren Erstauflage, weil natürlich sehr viele Käufer erwartet wurden als bei Band 5. Da hätte sich ein Preis von 30 Euro bestimmt gelohnt, denn verkauft wäre der letzte Band eh in Rekordhöhe.

  • Ich weiß, man soll es nicht, aber ich tue es trotzdem: 25 Euro waren mal 50 DM und davon konnte ich vor Euro-Einführung fast 3 Hardcover kaufen!
    Klar sind die Preise gestiegen, aber eine Steigerung von 150 % innerhalb von 7 Jahren finde ich dann doch nicht ohne ...


    Ob das der Markt wirklich hergibt, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, dass mich in den letzten Jahren einige Buchpreise gerade von Hardcovern unglaublich ärgern. Und ich hoffe, dass die anderen Verlage nicht nachziehen, glaube es aber nicht wirklich.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Gerade bei einem Autor, der lange nichts veröffentlicht hat, finde ich eine derartige Preissteigerung riskant, da man nicht weiß, wie sich die Fangemeinde dieses Autors entwickelt hat. Ich für meinen Teil habe in den letzten Jahren viele neue Autoren entdeckt, die ich mittlerweile viel lieber lese als Dan Brown.


    Genau so sehe ich das auch. Bei den Bis(s) Büchern wurden die Fans regelmäßig weiter "nachgefüttert", was bei Dan Brown unterblieb. Ich sehe das auch als großen Nachteil an. Andere sind vielleicht ganz scharf auf das neue Buch, vielleicht hält sich das ja die Wage :gruebel

  • Das habe ich mich heute auch gefragt, als ich die Nachricht im Börsenblatt-Newsletter gelesen habe. Hier noch der Link.


    Ich habe mich schon länger gefragt, wann eine allgemeine Preissteigerung im Buchhandel stattfinden wird. Die Preise im Buchhandel haben sich im Vergleich zu andern Branchen in den letzten Jahren sehr moderat gesteigert. Wenn überhaupt.


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt, welche Absatzzahlen Brown haben wird - im Vergleich zu früheren.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Ich weiß, man soll es nicht, aber ich tue es trotzdem: 25 Euro waren mal 50 DM und davon konnte ich vor Euro-Einführung fast 3 Hardcover kaufen!
    Klar sind die Preise gestiegen, aber eine Steigerung von 150 % innerhalb von 7 Jahren finde ich dann doch nicht ohne ...


    Das stimmt so leider nicht, ich erinnere mich zu DM-Preise noch z.B.: an die Highland-Saga von Diana Gabaldon. Die waren damals auch sehr teuer. Vielleicht kann sich noch jemand an die damaligen HC-Preise genau erinnern. :wave

  • Die Produktionskosten (weil hier die Seitenzahlen verglichen wurden) machen einen sehr geringen Anteil am Buchpreis aus. Es kostet tatsächlich nicht sonderlich viel, ein Buch herzustellen. Technisch.


    Aber die Preisschraube dreht sich seit Jahren kräftig. Ein "einfaches" Taschenbuch ohne Sonderausstattung wie Klappumschläge o.ä., das heute 8,95 Euro kostet (und das markiert fast schon das untere Ende der Skala), hätte vor 2001 umgerechnet fast 18,50 DM gekostet - kaum vorstellbar. Das ist schon ganz schön viel für ein bisschen bedrucktes Papier mit Broschurbindung. Hardcover für 29,50 hätten vor acht Jahren fast sechzig Mark gekostet - eine Menge Holz. "Mein" Verlag hat übrigens auch vor drei Jahren den Basispreis für Romane im Taschenbuch von 7,95 auf 8,95 angehoben.


    Ein wenig hat das mit den enorm steigenden Vorschüssen vor allem für Rechte aus den USA zu tun. Außerdem wird heutzutage mehr Werbung für Bücher gemacht. Aber eigentlich kommt langsam die Frechheitsgrenze in Sicht.

  • Zitat

    Original von LilStar
    Ich kann mich noch erinnern, dass einige Hardcover damals bis zu 44 DM gekostet haben. Das war für mich damals unglaublich viel Geld.


    Hm, also doch, ich hatte ca. 46,- DM im Kopf, damit kommt das ja ca. hin :wave

  • Zitat

    Hm, also doch, ich hatte ca. 46,- DM im Kopf, damit kommt das ja ca. hin


    Das war dann aber auch schon die Obergrenze, jedenfalls für "normale" Belletristik.

  • Mir ist gerade noch aufgefallen, dass Dan Browns Bekanntheit momentan weit über die Grenzen von Buchhandlungen und Bibliotheken hinaus reicht. Vielleicht glaubt Lübbe deshalb, sich jetzt bei Büchern von Dan Brown eine Preissteigerung erlauben zu können, weil Brown momentan auch im Kino sehr präsent ist und immer mehr Menschen seine Bücher zumindest ein Begriff sind. "Sakrileg" war ein großer Erfolg und "Illuminati" kommt demnächst auch in die Kinos. So nach dem Motto: "Man muss das Eisen schmieden, so lange es heiß ist."

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • Zitat

    Original von LilStar
    Ich kann mich noch erinnern, dass einige Hardcover damals bis zu 44 DM gekostet haben. Das war für mich damals unglaublich viel Geld.


    Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär hat mich 1999 49,90 DM gekostet. Von daher passt das mit dem HC-Preis von Luebbe.


    Es bestimmt doch die Nachfrage das Angebot. Wenn 25 Euro für ein HC für die Mehrheit der Leser einfach zu viel Geld sind, werden die Verlage irgendwann den Preis anpassen oder nicht mehr soviele HC's drucken lassen, sondern mehr Broschierte oder TB's. Mit der Zeit passt sich dann auch der Leser an und zuckt weit weniger mit der Wimper, wenn er im Buchladen wieder ein kleines Vermögen lässt.

  • 46,- kann auch sein, dass es das gab :gruebel ... erinnern kann ich mich nur noch an 44 DM, das war die magische Zahl, wenn ich mal wieder für ein Buch sparen musste, dass ich unbedingt wollte *G* An mehr kann ich mich wirklich nicht erinnern.


    Ach, wo wir gerade beim Preisvergleich sind ... ich hab eben mal in meinem Regal nachgesehen was ich noch für alte Bücher habe, die noch in DM ausgezeichnet sind: Das Buch "Die Schandmaske" von Minette Walters hat damals 14,90 DM gekostet. Heute 8,95 Euro.



    Zitat

    Original von Tom
    Die Produktionskosten (weil hier die Seitenzahlen verglichen wurden) machen einen sehr geringen Anteil am Buchpreis aus. Es kostet tatsächlich nicht sonderlich viel, ein Buch herzustellen. Technisch.


    Ja, das stimmt schon, aber für dickere Bücher, die ja auch schwerer sind, fallen ja auch mehr Transportkosten an etc. Wobei ich auch nicht denke, dass das den Preis dann trotzdem rechtfertigt, aber es wäre zumindest etwas, was ich verstehen könnte.



    Zitat

    Original von Büchersally
    Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär hat mich 1999 49,90 DM gekostet. Von daher passt das mit dem HC-Preis von Luebbe.


    Das war aber schon die Ausnahme, oder? :gruebel Also, an einen solch hohen Preis kann ich mich überhaupt nicht erinnern (außer Fachbücher), aber das hat ja nichts zu sagen.

  • Zitat

    Das stimmt so leider nicht, ich erinnere mich zu DM-Preise noch z.B.: an die Highland-Saga von Diana Gabaldon. Die waren damals auch sehr teuer. Vielleicht kann sich noch jemand an die damaligen HC-Preise genau erinnern. Winken


    Ausnahmen bestätigen die Regel :-)


    Ich will mich nicht hundertprozentig festlegen, aber mein Gefühl sagt mir, dass der durchschnittliche Preis für einen Hardcover-Roman vor Euro-Zeiten ungefähr bei 20 Euro lag.


    Heute gibt es kaum noch HC die weniger als 19,90 Euro kosten :-(

  • Zitat

    Original von LilStar


    Das war aber schon die Ausnahme, oder? :gruebel Also, an einen solch hohen Preis kann ich mich überhaupt nicht erinnern (außer Fachbücher), aber das hat ja nichts zu sagen.


    Ich habe hier auch noch einige Bücher aus DM-Zeiten stehen (die habe ich aber größtenteils über ebay gekauft; zu DM-Zeiten habe ich noch überwiegend Jugendbücher gelesen). Dieses hier wurde als Hardcover auch für 49,90 DM verkauft:


    Kurzbeschreibung
    Anfang des 20. Jahrhunderts ist das Land in eine schwere Krise geraten. Das Mädchen Jade erfährt dies am eigenen Leib. Um Schutz zu finden, heiratet sie den Sohn einer wohlhabenden Familie. Doch ihr Mann ist opiumsüchtig und verspielt sein gesamtes Vermögen. Jade bleibt nur die Hilfe ihrer besten Freundin, die sie mit Revolutionären in Verbindung bringt.


    Über den Autor
    Lisa Huang wurde in Taipeh, Taiwan geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Asien und Afrika, bevor ihre Familie in die USA auswanderte. Als Vorbild zu "Jade" diente ihr das Leben ihrer Großmutter, einer Feministin und zeitweiligen Anhängerin Maos.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Heute gibt es kaum noch HC die weniger als 19,90 Euro kosten :-(


    Das stimmt so nicht. Vor einigen Jahren wurde die 16,90 Euro-Schiene bei den HCs eingeführt. Davon gibt es bei zig Verlagen genug Beispiele :wave

  • Zitat

    Heute gibt es kaum noch HC die weniger als 19,90 Euro kosten :-(


    Umso mehr freut man sich wenn es weniger kostet :) (aktuelles Bsp. Rubinrot... 14.95)... deswegen denke ich, wenn die Verläge die Preise ein wenig senken würden, wird viiiel mehr gekauft als wenn man die Bücher erhöht

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    25 Euro waren mal 50 DM und davon konnte ich vor Euro-Einführung fast 3 Hardcover kaufen!


    Na ja, aber nur fast. Denn mehr als rund DM 17,00 kosteten schon damals viele.


    Ich entsinne mich dumpf an eine Riesendiskussion unter dem Motto „Darf ein Roman 50 DM kosten?“. Es handelte sich um einen, der in Japan oder China spielte (da mich das damals schon nicht interessierte, weiß ich es nicht mehr genauer), und war in der zweiten Hälfte der 80er. Der Roman kostete dann etwa 50 DM - und viele in der Folge auch. Die Diskussion war seinerzeit damit durch (soweit ich mich entsinne).


    Im übrigen spielt hier sicher auch die Schnellebigkeit und Schnäppchensucht eine Rolle. Wenn ein Buch nur relativ kurz lieferbar bleibt, muß es in diesem Zeitraum seine Kosten einspielen. Incl. der verminderten Spannen (für den Verlag) im Modernen Antiquariat sowie bei Resteverwertern wie Jokers.


    Als weitere Stichworte seien Papierpreise, Energie (gut, der Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose, weswegen Kraftwerke ja überflüssig sind, aber auch die Steckdose muß bezahlt werden), Gehälter sowie Nebenkosten genannt. Ich wüßte keinen dieser Faktoren, der sich in den letzten Jahren nach unten entwickelt hat.


    Auf Grund der Preisbindung ist es m. E. nur schwer möglich, die Preise schleichend zu erhöhen. Insofern würde ich erwarten, daß Preise über längere Zeit (relativ) stabil bleiben, um dann sprunghaft zu steigen und wieder für einige Jahre (relativ) zu halten.


    In dem Interview fiel auch (sinngemäß) das Wort „Schwellenpreis“. Das würde auch passen, jetzt die Preise auf die nächste „Schwelle“ anzuheben. Ist zwar ein relativ großer Schritt auf ein Mal. Gibt aber nur ein Mal, ähm, Geschrei und dann ists durch. Bis zum nächsten Mal hat man ein paar Jahre Ruhe.


    Und dann könnte noch ein Gesichtspunkt sein, daß einige Best- oder gar Megaseller das Geld für die gesamte übrige Produktion verdienen müssen.


    Ob das allerdings in der derzeitigen wirtschaftlichen Gesamtsituation sinnvoll ist, das ist eine ganz andere Frage.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")