'Das Haus Gottes' - Teil 03

  • Wieder keiner da :yikes!? Ihr lasst mich ganz schön hängen!


    Als Gewinner eines Leseexemplars fühle ich mich verpflichtet, auch zu jedem Teil zu schreiben und ihr gebt euch einfach dem Lesegenuss hin ;-), was ich aber nur zu gut verstehen kann :knuddel1.


    Die Geschichte macht den Leser wirklich atemlos, keine Längen, nur Faszination und Spannung.


    Agnes wird nun endgültig zum "gefallenen Mädchen" und bleibt bei Susannah. Während des verheerenden Brandes findet Clement seine Agnes, hilft ihr gegen die Vergewaltiger und stirbt für sie ;-(.


    Gilbert ist echt ein intrigantes Schwein! Unglaublich, wie er Aimery bei Will Hetfend in die Pfanne haut - was dann letztendlich auch entscheidend zum Fall der Stadt beiträgt.


    Dorothy verliert ihren geliebten Sohn, Richilda wird gerettet. Wieder ist Aimery bei ihr und hilft. Gemeinsam stehen sie auch diesmal am Ende des Teils dramatische Ereignisse durch - bin mal gespannt, ob sich das so fortsetzt.


    Was hat es wohl mit dem " Domus Dei", dem "Haus Gottes" auf sich :gruebel.? Es wird zwar relativ häufig erwähnt, aber welche Rolle es spielt ist mir noch völlig unklar.

  • Das soll auch bitte noch ein bisschen so bleiben, Lumos!
    Nur noch ein bisschen.
    Zwar lassen die anderen Teilnehmer Dich - vorerst - in diesem Ordner allein, aber dafuer freut sich der Autor, wenn er am Samstagvormittag hier schon einen so schoenen Kommentar findet, umso mehr.


    Alles Liebe von Charlie

  • und wieder sind aimery und dorothy am ende eines teiles beieinander.
    ja, die brandszene ist gut "rübergekommen", der schmerz der mutter und des großvaters/schwiegervaters ebenfalls.
    und was es mit dem titelgebenden haus gottes auf sich hat... schaumermal :grin

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich hoffe doch wirklich sehr, daß Gilbert für seine Intrigen und Lügen noch angemessen bestraft wird.
    Dorothy belügt sich immer noch selbst, als sie sich die Zukunft schönmalt, nur weil Symond einmal bei ihr schläft und beteuert er wolle neu anfangen.


    Manchmal denke ich Aimery ist der einzige mit Verstand in dem ganzen Buch. Und ich bin sicher, er liebt Dorothy, bin gespannt, wann er es sich eingesteht.


    Dorothys Lieblingskind stirbt bei dem Feuer. Ich wundere mich ja schon die ganze Zeit, daß sie den Jungen so vorzieht und ihm so viel mehr Aufmerksamkeit schenkt als dem Mädchen.


    Die Brandszenen sind Dir toll gelungen, Charlie, ich konnte es bildlich vor mir sehen und fast schon die Hitze spüren :wave

  • Dass Dorothy den Jungen so vorzieht hat natuerlich - verstaerkend = mit dessen ihr vertrautem, angenehmem Aussehen (das Maedchen ist ihr fremd und in ihren Augen unschoen) und mit der Geburt am schwarzen Feiertag zu tun.
    Ganz davon abgesehen war es aber allgemein voellig gang und gaebe, sich ueber die Geburt eines Sohnes (so noch nicht ueberreichlich vorhanden) zu freuen (zumal wenn Besitz/ein Handwerksbetrieb oder Handel) zu vererben war, waehrend die Geburt eines Maedchens vornehmlich zusaetzliche Geldausgaben bedeutete (das gilt selbstredend nicht fuer Koenigshaeuser und Hochadel, in denen Toechter Kapital auf dem Heiratsmarkt darstellten).
    Ich moechte damit keinesfalls gesagt haben, dass Eltern des Spaetmittelalters ihre Kinder oder ihre Toechter nicht liebten, denn das ist nicht meine Ansicht und ganz und gar nicht der Schluss, zu dem ich nach meinen Recherchen gekommen bin. Im Gegenteil.
    Ich bin der Ansicht, Eltern des Spaetmittelalters liebten ihre Kinder wie Eltern aller Epochen - nur unter anderen Vorzeichen, auf andere Weise, mit anderer Gewichtung, anderen Bedingungen unterworfen.
    Dass ein Sohn erwuenschter war als eine Tochter war fuer die Menschen dieser Epoche voellig normal - und fuer die vieler, vieler spaeterer Epochen auch noch (ich moecht' da jetzt nicht meine Meinung ueber unsere Epoche sagen, aber ...)


    Trotzdem ist das Buch ja noch lang, und Dorothy und Richilda haben noch Zeit, ihren eigenen Weg zueinander zu finden.


    Vielen vielen Dank fuer Deine freundlichen Worte zu diesen schwierigen Szenen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ja Charlie, so habe ich das Verhältnis von Dorothy zu ihren Kindern auch verstanden.
    Aber wenn doch Richilda an einem bösen Tag geboren wurde, müßte man eigentlich besondere Sorgfalt auf ihre Erziehung verwenden, damit sie sich doch noch positiv entwickelt. Aber vielleicht wäre das zuviel verlangt gewesen.

  • Den Anfang fand ich ganz schön, Aimery bringt Dotty ihre Mutter für einige Zeit vorbei. Eine sehr liebevolle Geste.


    Auch, daß er die beiden Schiffe Solent und Dorothy genannt hat. Der Mann gefällt mir immer besser.


    Agnes gibt jetzt in ihrer ganzen Wut den Schiffsplan, den sie mitgehen ließ an Gilbert. Dieser verachtet sie nur noch und läßt sie bei Susannah.


    Das Kompetenzgerangel auf den zwei Schiffen wurde ja durch Gilbert initiiert. Wo das mit dem noch hinführen soll, der hat ja nur Schlechtes im Kopf :fetch


    Agnes wird im Hafen von einem Franzosen vergewaltigt, Clement rettet sie und wird dafür von hinten erstochen. Das Ende habe ich ihm nicht gewünscht.


    Das Finale war ja echt dramatisch und Aimery hat Dotty umarmt, eine Geste, die er nie wieder tun wollte - nur schön :-) Hier wollen wir mal schaun wie lange es noch dauert bis sich die beiden noch näher kommen :gruebel


    Ihr heißgeliebter Sohn stirbt in ihren Armen - für jede Mutter schrecklich. Aber jetzt hat die Tochter vielleicht eine Chance bei ihr :gruebel


    Charlie, ich muß sagen, die Beschreibungen sind so toll, daß ich mich auch mittendrin im Getümmel fühle :wave


    So und nun zurück :lesend

  • oh je ich bin noch ganz atemlos von diesem Teil. Da bricht ja im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle in Portsmouth los.


    Wo zum Teufel ist Symond abgeblieben? Hat er geschlafen und ist verbrannt, weil er nix mitgekriegt hat? Oder hat er sich alleine vom Acker gemacht, der Feigling. (Sorry aber anders kann ich ihn nicht betiteln)


    Beide Clements sind gestorben, beide durch diesen fürchterlichen Angriff, den Aimery fast vorausgesehen hat, aber niemand wollte auf ihn hören. Und durch den fürchterlichen Hass Gilberts geht die Stadt drauf und mit ihr so viele Unschuldige!


    Aimery ist mir mittlerweile neben Dotty der liebste in diesem Buch, er ist vernünftig und hat einen gesunden Menschenverstand. Daß er die Kinder nicht züchtigen wollte fand ich ganz toll! Gerade in Zeiten wie diesen, als es ja noch an der Tagesordnung war, Kinder zu schlagen.
    Auch daß er Dotties Mutter zu ihr gebracht hat, ganz tolle Geschichte!


    Dotty tut mir leid, einerseits ist sie ja extrem Gottesfürchtig, andererseits hängt sie aber auch jedem Aberglauben nach. Und nix hilft, ihr geliebter Sohn stirbt. Wobei der ja wohl der Schwächere des Geschwisterpaars war, er konnte ja noch nicht Laufen, während die Schwester schon gut zu Fuß war. Er war ja doch schon gut ein Jahr alt, oder? Eher ungewöhnlich, daß ein Kind da noch nicht mal ansatzweise läuft, in Zeiten wo es Erwachsenen eigentlich aufgrund fehlender Transportmöglichkeiten wichtig gewesen sein muss, daß Kinder schnell selbst laufen und nicht mehr getragen werden müssen.


    So, und jetzt muss ich schnell wieder an mein Buch, weiterlesen ;-)

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Die Umarmung zwischen Aimery und Dorothy kommt doch erst am Ende vom 4. Teil, oder :gruebel


    Aimery hat Dorothy wohl im Arm, als ihr aufgeht, daß ihr Sohn tot ist.


    Ach da fällt mir noch was ein: Was ist eigentlich aus Agnes geworden? Ist sie auch gestorben? So ganz schlau bin ich aus dem Absatz nicht geworden.

  • Das Lesen der Brandszene hat vor meinem inneren Auge einen Film abspielen lassen. Das Menschengewimmel und die rußgeschwärzten Gesichter waren sehr plastisch dargestellt.


    Tragisch empfand ich, dass Clement in den Armen seiner Mutter starb und sie es gar nicht wahrhaben wollte.


    Aimery hat ein bisschen was von seiner harten Schale verloren. Er stellt sich für mich jetzt viel positiver dar als noch im ersten Abschnitt. Wer aber seit 15 Jahren mit dem Verlust einer geliebten Person leben muss und obendrein noch mit der Anschuldigung, dass er sie sogar selbst getötet hat, darf auch etwas abweisend daherkommen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Die Umarmung zwischen Aimery und Dorothy kommt doch erst am Ende vom 4. Teil, oder :gruebel


    ich meinte - wie streifi geschrieben hat - Seite 191 oben
    ... rannte taub und tränenblind zu ihr und tat, was er nie mehr hatte tun wollen: er schlang die Arme um einen Menschen. Er presste sie an sich und hielt sie. Hielt sie im Leben, aus dem sie fliehen wollte, fest. Dich lass ich nicht fort.

  • Im 1. Teil waren Zweifel auf die Tote von der Salzwiese die Mutter von Symond und Agnes ist. Ich hege langsam Zweifel an der Vaterschaft von Aimery. Kann der Schwarze blonde Kinder zeugen? :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • So, ich bin wieder online – und beim Buch auch schon mitten im vierten Teil ...


    Zuallererst: Ich finde das „Das Haus Gottes“ bisher ganz großartig und schätze, dass dies auch so bleibt. Die Beschreibungen sind so dicht und ungemein atmosphärisch, dass ich regelrecht mit Arschbombe im Solent gelandet bin. Apropos Arsch: Charlie, ich liebe diese immer wieder unverhofft auftauchenden derben Ausdrücke, Vergleiche und Bilder. Und die Geschichte ist spannend, getragen von einem bemerkenswerten Ensemble ... Ich mag die Bezeichnungen sehr, die die Protagonisten sich untereinander geben: die Schöne, der Schwarze, aber allen voran Dottiee Nussholzhaar. Hach!


    Eine Sache hat mich allerdings auch nachdenklich gemacht, wie schon einige Eulen vor mir. Dotties Ablehnung ihrer kleinen Tochter. Mir ist klar, dass Jungen einfach mehr wert waren, und ich kann auch deine Erklärung nachvollziehen, Charlie, aber irgendwie will es nicht so recht zu Dottie selbst passen. Eigentlich ist sie viel zu ... menschlich und großherzig. Na, mal sehen, was da noch alles passieren wird.


    Helewise – ist das eigentlich eine Form von Eloise?


    Ich bin gerade zu faul zum Googlen, außerdem will die Autorin ja gefordert werden: Was habe ich mir unter dem Scheren von Kleidern vorzustellen? Waren die so verfilzt, dass man die Noppen und Flusen abgeschert hat, damit das Tuch wieder glatt und anständig aussah?


    Tja, und dann treibt mich noch etwas ganz anderes um: Der Mörder, oder eben: wer war der Mörder tatsächlich? Denn eine Fährte hat Charlie ja so offensichtlich gelegt, dass sie einfach nur falsch sein kann. Ich gebe mal ein gespoilertes Stichwort, wer mag, kann ja mitspekulieren:



    Tja, dies und noch ein paar andere Sachen haben mich auf noch ganz, ganz andere Fährten gebracht. Auch hier spoilere ich und bin gespannt, ob ich mit meinen Vermutungen zumindest in die richtige Richtung gezielt habe.




    Tolles Buch, Charlie! :anbet


    Liebe Grüße von SteffiB
    (die hofft, dass das Pferdchen dir ein paar unterhaltsame Stunden bereiten wird. Wenn nicht, will ich's aber auch und öffentlich wissen!!!)

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Im 1. Teil waren Zweifel auf die Tote von der Salzwiese die Mutter von Symond und Agnes ist. Ich hege langsam Zweifel an der Vaterschaft von Aimery. Kann der Schwarze blonde Kinder zeugen? :gruebel


    Auch eine interessante Vermutung :gruebel Die hatte ich noch nicht ... (Ich bin mir einigermaßen sicher, dass Schwarzhaarige blonde Kinder zeugen können, aber das beweist ja noch gar nichts.)


    :wave SteffiB