Heaven. Stadt der Feen - Christoph Marzi

  • Heaven spricht für mich eine ältere Zielgruppe an als Malfuria, vielleicht Mädchen und Jungs ab 14 Jahren? Während ich bei Malfuria auf (vorrangig) Mädchen ab 11 gegangen wäre. Die Geschichte lässt sich auch einem anderen Genre zurechnen, es handelt sich wirklich im weitesten Sinne um Urban Fantasy. Die Bücher sind sich auf jeden Fall nicht ähnlich.

  • Ich habe mir das Buch heute einfach im Buchladen gekauft. Und nach den ersten 60 Seiten bin ich davon begeistert. :wave

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich hab heute im Buchladen die ersten 40 Seiten gelesen... typisch Marzi (also den guten, nicht den Malfuria-Marzi :lache). Ich habe die Befürchtung, dass ich ihn mir morgen kaufen werde :help

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Mit seinem neuen Jugendfantasy-Roman gelingt dem Autor Christoph Marzi erneut eine spannende und fantasiereiche Reise ins heutige London.
    Freema Mirrlees, genannt Heaven, wird eines Nachts von zwei Männern verfolgt, die ihr schließlich das Herz herausschneiden. Erstaunlicherweise stirbt Heaven jedoch nicht. Der junge David findet das vollkommen verstörte Mädchen auf einem Hausdach als er gerade einen Auftrag für die Buchhandlung erledigen möchte, für die er arbeitet. Sofort ist ihm klar, dass er Heaven helfen muss.


    In einem nervenaufreibenden Katz- und Mausspiel versuchen die beiden Heavens Herz zurückzubekommen. Zwar kann Heaven zurzeit ohne Herz leben, doch weiß niemand wie lange das noch funktioniert und zudem hält sie es nur bei sehr niedrigen Temperaturen aus. Leider scheinen ihre Verfolger mit ihrem Herz allein nicht genug zu haben. Was ist es, das sie unbedingt von Heaven haben wollen?


    Die Figuren schlittern in "Heaven - Stadt der Feen" von einer gefährlichen Situation in die nächste. Kein Ort scheint sicher zu sein und es ist ebenfalls ungewiss, wem sie noch trauen können. Alles was die Figuren für wahr und richtig hielten, wird komplett auf den Kopf gestellt. Trotzdem schafft es Christoph Marzi auch ruhige Momente in die Geschichte einzuflechten. Man genießt die Atmosphäre des Buches. Die Liebe und Begeisterung des Autors für London springt unweigerlich auf den Leser über. Selbstverständlich kommen Freundschaft und Liebe im Buch ebenfalls nicht zu kurz. Nach und nach entsteht ein starkes Band aus Vertrauen und Liebe zwischen David und Heaven und selbst in den verzwicktesten Situationen sind immer Freunde zur Stelle, auf die sie sich verlassen können.


    "Heaven - Stadt der Feen" sprüht nur so vor Fantasie und mystischen Begebenheiten. Realistische Anteile hat der Autor perfekt mit fantastischen Anteilen verwoben. Durchweg bleibt die Spannung greifbar und man leidet mit Heaven und David mit. Christoph Marzi entwickelt die Geschichte um David und Heaven, deren Freunde und Familien sowie ihre Verfolger und den Londoner Nachthimmel auf grandiose Art und Weise. Es ist ein wunderbares, märchenhaft geschriebenes Buch, das zum Träumen einlädt und die eigene Fantasie übersprudeln lässt.

  • Spannend, wie uneinig man sich bei Altersangaben zu Jugendbüchern sein kann! Bei Amazon schreibt die eine Rezensentin, der Verlag habe sich mit "ab 12" vergriffen, das solle man doch erst zwei Jahre später lesen. Die andere empfiehlt es begeistert bereits ab 10 Jahren!


    Ich habe mich auch für die 14 entschieden, 10 Jahre ist mir definitiv zu jung für diesen Roman :yikes.

  • So, habe Heaven nun auch beendet.
    Es ist ein schönes nettes kleines hübsches Büchlein, das ich vom Schreibstil und Ausdrucksweise als einen typischen Marzi beschreiben würde. Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht, habe ich doch ein bisschen mehr erwartet. An was es genau liegt, daran habe ich lange gegrübelt, aber richtig mitreißen konnte mich das Buch nicht. Der Anfang hat mir sehr gefallen, aber der Mittelteil ist, trotz der wenigen Seiten, etwas vor sich hingedümpelt. Mag sein, dass es damit zu tun hat, dass ich mit den Charakteren nicht ganz warm wurde; David und Heaven kamen mir stellenweise zu unnahbar, zu distanziert vor, sodass sie für mich nur Figuren blieben, mit denen mir das richtige mitfiebern schwer tat. Auch aus den viel interessanteren Nebenfiguren Mr. Merryweather, Mrs. Trodwood und Mr. Drood hätte man etwas mehr herausholen können. Potential hätten sie sicherlich gehabt. Aufgrund der fehelenden Figurentiefe hatte ich oftmals das Gefühl eine von Marzis Kurzgeschichten in der Hand zu haben, als einen Roman.
    Was mir ebenfalls etwas gefehlt hat, war die gewisse ironische, skurrile, brittische Art von Humor, die normalerweise in Marzi-Büchern immer mitschwingt.


    Gefallen hat mir wieder einmal die Atmosphäre Londons und der Schnee (warum lese ich diese Art von Bücher eigentlich immer im Sommer auf dem Balkon?). Außerdem natürlich die phantasievollen Ideen und Inspirationen, die in der Geschichte verarbeitet wurden.


    Alles in allem ein schönes Jugendbuch, das nicht so jugendlich daher kommt, wie ich zu Anfang vermutet hätte. Aber leider auch kein Buch, dessen Charaktere mich in den nächsten Jahren weiter verfolgen werden.


    7 von 10 Punkten

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Mir hat Marzis Werk super gefallen, denn die Charaktere könnten dir auf jeder Straße begegnen sind aber doch einzigartig. Die Geschichte wird spannend erzählt, aber nicht so spannend, dass man sich nur noch auf die Handlung konzentriert, sondern auch noch den wunderbaren Stil würdigen kann. Das ist es, was mir am meisten an diesem Buch gefallen hat – der lockerleichte, manchmal auch ernste oder verträumte Schreibstil von Christoph Marzi. Für mich war es das erste Buch von ihm, aber vielleicht folgen nach dieser positiven Erfahrung noch weitere.
    Doch all dem Lob steht auch Kritik gegenüber. So stolperte ich in einem deutschen Buch, von einem deutschen Autor über englische Begriffe wie zum Beispiel „beat“, die man auch in Deutsch hätte schreiben können, was viel besser in den sonst flüssigen Text gepasst hätte. Außerdem finde ich das Cover ein wenig kitschig und den Untertitel sehr verwirrend, da er mit der Handlung wenig zu tun hat und zu viel verrät.

  • Ein großes Stück von Londons Nachthimmel ist schwarz. Keine Sterne, kein gar nichts. Vor über 20 Jahren kam ein Komet, nachdem er weg war, war auch der Sternenhimmel verschwunden. Ein paar Jahre später war er plötlich wieder da...


    Nun ist es so, das die Gescichte über den Dächern von London beginnt. EIn geheimnissvoller Mann, der sich an den Namen von Charles Dickens Figuren bedient, ist auf der wiederholten Suche nach einem glücklichem gesunden Herzen. Dieser Aufgabe, geht er in regelmäßigen Abständen, nun seit 20 Jahren nach. Gefunden hat er die junge Heaven, Sprössling einer reichen Familie. Er überrascht sie und schneidet ihr das Herz heraus. Womit er nicht gerechnet hat, Heaven springt danach auf und ergreift die Flucht.
    Später kehrt sie zurück um ihr Teleskop, ein Geschenk von ihrem Dad(ihre Eltern sind tot) zu holen. Dort trifft sie dann auf David. David ist 17 kommt eigentlich aus Cardiff, ist aber vor einiger Zeit von zu Hause fortgelaufen und trägt auch einige Probleme mit sich rum. Er kann es erst gar nicht fassen was Heaven ihm erzählt, nämlich das sie kein Herz mehr hat. Wie ist das möglich? David hält sie erst für etwas verrückt, diese wunderschöne Heaven, aber schon bald erfährt er das alles wahr ist und die beiden haben ein Rätsel zu lösen das Heavens Vergangenheit und Gegenwart betrifft.


    Marzi ist es gelungen ein wunderbares London mit noch fantastischeren Protagonisten aufs Papier zu bringen. Die Story ist toll gestrickt und Feen sind hier ganz anders als in bisherigen Büchern die ich kenne. Toll wurden auch die zarten Bande zwischen Heaven und David eingearbeitet. Die Geschichte hatte ein schönes und gerechtes Ende. Hat mir echt gut gefallen, die Schreibe ist nicht sehr schwierig, liest sich also flott weg.


    Volle Punktzahl, ohne wenn und aber!

  • Mit "Heaven" erzählt Christoph Marzi eine spannende, phantastische, aber auch düstere Geschichte voller Phantasie.


    Merkwürdige Dinge ereignen sich in London. Ein Stück Himmel fehlt, dem Mädchen Heaven wurde das Herz gestohlen und überhaupt laufen treffen Heaven und ihr Freund David auf merkwürdige Gestalten und sogar Geister. Sie machen sich auf die Suche nach Heavens Herkunft, denn darum scheint sich alles zu drehen ...


    Ich fand das Buch recht spannend erzählt, allerdings auch recht düster für einen Jugendroman.
    Marzi hat wieder einmal eine eigene Welt mit eigenen Gesetzen entworfen. Die Auflösung an sich ist eine tolle Idee, hat mich persönlich aber nicht wirkich zufrieden gestellt. Mir hat da ein wenig Tiefe gefehlt.
    Insgesamt aber ein sehr schönes Buch, auch wenn ich beim Titel "Stadt der Feen" doch zunächst einmal etwas anderes erwartet hatte.

  • Ich musste Heaven sofort haben. Marzi ist mein Lieblingsautor egal ob es die Lycidas-Trilogie, die Malfuria-Trilogie oder Fabula ist ich verschlinge alles... :grin

    Menschen, die nur arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen.


    Nur wer träumt gelangt zur Weisheit Smohalla

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  • Danke für die vielen Rezis!
    Nun bin ich echt neugierig auf das Buch.....
    Könnte das auch was für mich sein, "Lycidas" habe ich damals abgebrochen????? :help

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von Lese Maus
    Könnte das auch was für mich sein, "Lycidas" habe ich damals abgebrochen????? :help


    Ich wage bei dir in letzter Zeit kaum Prognosen :grin Es ist ganz anders als Lycidas, hat nicht den von vielen als nervig empfundenen Wittgenstein
    [SIZE=7](das kann ich nicht verstehen, warum den keiner mag!)[/SIZE] und die Elemente, die die Lycidas-Bände prägen. Es ist einfach mystisches, kleines und nettes Jugendbuch, das sich doch ganz klar diesem Autor zuordnen lässt.

  • Danke Steena
    Ich werde da mal einen Blick rein werfen. Denn als ich Malfuria angelesen habe, hat es mir auch nicht gefallen. Ich hoffe, jetzt wird es anders.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Es beginnt hoch oben über den Dächern Londons. Durch Zufall kreuzen sich die Wege von Heaven, die eigentlich Freema Mirrlees heißt, und David als er auf dem Weg ist, ein Buch bei einem Kunden abzuliefern. Heaven erzählt ihm eine haarsträubende Geschichte, von zwei Männern, die ihr das Herz gestohlen haben. David kann -aus nachvollziehbaren Gründen- kaum glauben, was er hört, aber dennoch beschließt er, Heaven zu helfen. Bald schon sind sie gemeinsam auf der Flucht quer durch London, denn Heaven sagt tatsächlich die Wahrheit.


    "Heaven-Stadt der Feen" ist ein typischer Marzi, und dann auch wieder nicht. Bezeichnend dafür ist die Sprache, in der die Geschichte erzählt wird, sehr bildreich, wenngleich der Autor sich hier der jüngeren Zielgruppe angepasst und auf Wiederholungen und poetische Ergüsse weitestgehend verzichtet hat. Dennoch lebt das Buch von den Beschreibungen des winterlichen Londons, man findet sich an bekannten Orten wieder und erkennt auch die typische Marzi-Verarbeitung von literarischen und musikalischen Anspielungen wieder, was mir immer wieder gut an seinen Büchern gefällt.


    Die Handlung bietet einen guten Mix aus Spannung und Fantasy, wenngleich ich die Erklärung für Heavens Weiterleben ohne ihr Herz ein wenig, sagen wir mal, lieblos zusammengereimt empfunden habe. Trotzdem hab ich das Buch sehr genossen, denn die Grundidee hat mir wirklich gut gefallen.


    Die Figuren sind liebevoll gestaltet, echte Persönlichkeiten, sehr authentisch, besonders David, der eben kein Vorzeigeheld ist, sondern eine eher traurige Vergangenheit hat, oder Miss Trodwood, die Buchhändlerin, bei der er arbeitet, die man einfach gern haben muss mit ihrer etwas schrulligen Art.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, wenngleich es nicht an Marzis Geschichten um die Uralten Metropolen herankommt, zu den anderen Jugendbüchern des Autors habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, da ich "Malfuria" nicht kenne. Für eine unterhaltsame Geschichte an meinem Lieblingsschauplatz London und einem ganz wundervollen Cover gebe ich 8 von 10 Punkte.

  • Ich durfte Heaven als Wanderbuch lesen. Eigentlich nur, weil mich das Cover so angesprochen hat, an Lycidas habe ich mich nämlich letztes Jehr versucht, das Lesezeichen steckt immer noch gen Seite 100.


    Glücklicherweise war ich neugierig! Ich fand das Buch mindestens so toll wie Faunblut, das letzte Jugendbuch, das ich wirklich fantastisch fand.


    Protagonisten, Setting, Atmosphäre, alles ist super gelungen und ich hatte großen Spaß beim Lesen. So sehr, dass ich mir das Buch wohl auch selbst zulegen werde.


    Der einzige, minimale Kritikpunkt ist an manchen Stellen Marzis Stil. Es heißt doch "show, don't tell" beim Schreiben, meinem Gefühl nach aber erklärt er manchmal zuviel, obwohl der Leser schon so verstanden hat, was er meint. Er schreibt Sachen wie: "es war stockdunkel. also konnte man nichts sehen." Naja, is klar, ne.
    Aber das fand ich nicht schlimm.


    Und ich werde mich nochmal an Lycidas versuchen, jaja!


    9,5/10 Punkte. :wave