"Klassiker" ?

  • In den Buchvorschlägen für die Leserunden werden nun Mitleser für sogenannte "Klassiker" gesucht.


    Meine Frage an Euch ist nun: Was versteht Ihr unter "Klassiker" und was ist für Euch ein "Klassiker"?

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ein Klassiker ist für mich ein Buch, dass durch hochwertigen Schreibstil, guten Ruf, und Unvergesslichkeit besticht. Von so genannten Klassikern lernt man fürs Leben, es ist immer etwas dabei, mit dem man sich voll identifizieren kann, Geschichten mit intellektuellen Hintergrund etc.


    mfg

  • Hallo,
    für mich gehören zu Klassiker Autoren/ Lyriker die eine gewisse Epoche besonders geprägt haben und dort besonders beliebt und berühmt waren. Die neue Ideen einbrachten oder einfach durch ihren Stil auffallen.
    Beispiele wären: Goethe, Schiller, Thomas Mann, Rilke, Tolstoi, Kafka, Lessing, Shakespear, etc.
    Hoffe das hilft dir bei deiner Definition weiter!


    Bye,
    Immi!

  • krieg und frieden ist auf alle fälle ein klassiker


    und wie imandra schon einige autoren aufzähle.


    romeo und julia
    hamlet
    faust
    der richter und sein hänger
    ba ba ba...

  • Hallo Ihr,


    das hört sich ja alles ganz toll an. Aber mich würde interessieren wer dort mitmacht??? Oder gibt es diese Leserunde noch gar nicht? Dann meine Frage: Wer möchte mitmachen?


    Meine Meinung:
    Eine Leserunde kann ich mir schon vorstellen, allerdings nicht zu solchen erschwerten Bedingungen. Lesen soll mir Spaß machen, mich begeistern und mich anregen.


    Ich könnte mir vorstellen von Jessica Stirling etwas gemeinsam zu lesen. Oder ein Buch von Chandler. Vor allem sollte man beim Einstieg in eine Leserunde ein Buch nehmen, das nicht mehr als 180 Seiten hat. Es sollen ja alle die Chance haben, durch das Buch hindurch zu kommen.


    LG
    Caren

  • Hallo.


    Natürlich gibt es "amtliche" Definitionen des Wortes "Klassiker", und mein Duden meint dazu:


    Klassiker [...] Sache, die klassisch ist [...],


    wobei er als "klassisch" definiert, was "[...] altbewährt, seit langem verwendet", aber auch was "vollkommen, ausgewogen, in Form und Inhalt ausgereift, Massstäbe setzend" ist.


    Mit dieser Definition kann ich mich gut anfreunden. Am Schönsten sagt es m. E. aber immer noch Italo Calvino:


    "Ein Klassiker ist ein Buch, das nie aufhört zu sagen, was es sagen möchte."


    Liebe Grüße,


    B_Scheuert

    "Ich habe einen Kurs im Schnellesen mitgemacht und bin nun in der Lage, 'Krieg und Frieden' in zwanzig Minuten durchzulesen. Es handelt von Rußland."
    (Woody Allen)

  • Hm... eine richtige Erklärung gab es hier auch nicht... nachdem ich für ein anderes Posting diverse Klassikerforen durchforstet habe... bin ich noch nicht so richtig zufrieden, daß zu den Klassiker "nur" solche wie Böll, Kafka und Shakespeare (den mag ich eh nicht :grin) gehören soll. Falls jemand einen guten Tip hat, bzw. einen Buchvorschlag in dem alle Klassiker bis dato beschrieben sind - her damit!

  • Huhu.


    Der "Wahrig" sagt:


    Klassiker: Künstler od. Wissenschaftler, dessen Werke über seine Zeit hinaus als mustergültig u. als von bleibendem Wert anerkannt worden sind


    Dazu gehören natürlich Goethe, Schiller, Shakespeare, Homer, die üblichen Verdächtigen also. Aber es gibt auch Genre-Klassiker, etwa "Der Wurm Ouroboros" von Edgar Rücker Eddison (Fantasy), "Utopia" von Thomas Morus (wie der Name schon sagt), "Robotermärchen" von Stanislav Lem, alles von Jules Verne. Man könnte auch, wenn man wollte, Douglas Adams zu den "Klassikern" zählen, weil er das Genre der humoristischen Science Fiction definiert hat. Die Liste ließe sich laaaaaaange fortsetzten; ein literarischer Klassiker ist ein Buch, das richtungsweisend war/ist, sich sprachlich, stilistisch, dramaturgisch und/oder inhaltlich auf Neuland begeben oder einen Maßstab gesetzt hat. Dabei sollte man nicht vergessen, daß vieles, was als Klassiker gehandelt wird, heute keinerlei Chancen auf dem Buchmarkt hätte. :grin

  • Hallo, Lilli.


    Zitat

    Falls jemand einen guten Tip hat, bzw. einen Buchvorschlag in dem alle Klassiker bis dato beschrieben sind - her damit!


    Es gibt natürlich den "Kindler", das Literaturlexikon (30 Bände), aber Deiner Suchanfrage entspricht wahrscheinlich eher der "Harenberg", "Das Buch der 1000 Bücher" von Joachim Kaiser.

  • Zitat

    Original von tomliehr
    Hallo, Lilli.



    Es gibt natürlich den "Kindler", das Literaturlexikon (30 Bände), aber Deiner Suchanfrage entspricht wahrscheinlich eher der "Harenberg", "Das Buch der 1000 Bücher" von Joachim Kaiser.



    das erinnert mich wieder daran, daß ich genau dieses buch (der 1000 bücher) gerne haben möchte. ich habe ja schon ein paar mal in der buchhandlung reingeschaut. danke für die erinnerung :-]

  • Hi, Lilli.


    Zitat


    das erinnert mich wieder daran, daß ich genau dieses buch (der 1000 bücher) gerne haben möchte. ich habe ja schon ein paar mal in der buchhandlung reingeschaut. danke für die erinnerung


    Keine Ursache. :-)


    Allerdings ist diese (sich auch im Regal sehr gut machende :grin) 50-Euro-Schwarte auch nicht ganz unumstritten, insbesondere, was die Auswahl neuerer Bücher anbetrifft. Was die "Klassiker" anbetrifft ist es jedoch ziemlich dicht an einer optimalen Zusammenstellung.

  • Zitat


    das erinnert mich wieder daran, daß ich genau dieses buch (der 1000 bücher) gerne haben möchte. ich habe ja schon ein paar mal in der buchhandlung reingeschaut. danke für die erinnerung :-]


    ach, Du hast es also auch noch nicht ??? :lache :grin
    Bin mal gespannt, wer von uns beiden zuerst schwach wird.... :grin

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hallo zusammen
    Also es gibt Bücher die sind generationsübergreifend, klingt vieleicht total geschwollen aber ist so. Für mich z.B. ist das Buch "Vom Winde verweht" ein typischer Klassiker dieser Welzer ist von 1936 und das einzige Buch von M. Mitchell. Und dieses Buch ging und geht immer noch um die Welt. Und ist auch einfach toll geschrieben
    Man liest sich
    oemchenli :wave

  • Ein Klassiker ist für mich ein Buch, dass es schon seit Jahr(hundert)en gibt und trotzdem noch gelesen wird und zum Nachdenlen anregt.
    Ich sag nur: SHAKESPEARE!!!!!!!
    Der Klassiker überhaupt: ROMEO UND JULIA!!
    (aber natürlich auch Hamlet, Sommernachtstraum, Der widerspenstigen Zähmung, Othello etc.) :rolleyes


    Zitat

    Shakespeare (den mag ich eh nicht )


    Wie, du magst den nicht? :fetch

  • Ein Klassiker kann viel bedeuten.


    Ein Klassiker ist jedenfalls ein Buch, das auf irgend eine Art und Weise für unsere Kulturgeschichte eine wichtige Bedeutung hat.


    Es gibt Klassiker der allgemeinen Literatur (Goethe), Klassiker der Dichtkunst (Homer); Klassiker der Komödie (Aristophanes), Klassiker der Tragödie, ----> antike Klassiker, Klassiker des Krimis (Agatha Christie), Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur.


    Es gibt aber auch Klassiker bestimmter Bücherspaten, wie zB Klassiker im Fantasybereich (Herr der Ringe, Unendliche Geschichte), Klassiker im Psychothriller (Der talentierte Mr. Ripley), aber auch Klassiker im neuzeitlichen Bereich ("Das Parfum")


    Klassiker sorgen für Diskussionsstoff, sie beeinflussen unsere Kultur, haben eine spezielle Sprache, heben sich durch irgendeine Art und Weise von der gängigen Trivialliteratur ab (indem sie vielleicht feinfühlig ein Problem thematisieren), sie provozieren, lehren Erfahrungen etc.


    Ein Klassiker muss also nicht schon Jahrzehnte vorher geschrieben werden, denn zB gerade beim "Parfum" merkt man, dass dieses Buch eine absolute Basis eines Klassikers hat.


    mfg

  • Ich les gerade Tolstois "Anna Karenina". Und fuer mich ist das ein Klassiker, der jeder Definition stand haelt. Eine Geschichte, die im 19. Jhd. in Russland spielt - und in der ich mich heute problemlos wiederfinde mit meinen Gedanken und Gefuehlen. Und lebe doch im 21. Jhd. in Nordamerika!


    Meine Gedanken zu Shakespeare.


    Derzeit laeuft bei uns wie jeden Sommer "Shakespeare in the Park". Sprich Theaterstudenten fuehren meist eine Komoedie und eine Tragoedie im Wechsel auf einer Freilichtbuehne auf. Eintritt ist frei bzw. fuer eine Spende.


    Normalerweise bin ich nur der Stimmung wegen hingegangen, die Stuecke selber haben mir nicht viel gesagt, weil das alte Englisch fuer mich trotz inzwischen SEHR guter Englischkenntnisse zu schwierig ist (ich habe nie in der Schule Shakespeare durchgenommen mit Ausnahme von Sonnet Nr. 18, was einfach nicht reicht).


    Dies jahr hab ich mich aber zum ersten Mal ganz konkret vorbereitet, hab mir Schuelerhilfen aus der Buecherei besorgt und vorher durchgearbeitet. Und so hat mir "The Taming of the Shrew" richtig Spass gemacht.


    Dies Stueck ist eines, was einen anderen Aspekt eines Klassikers zeigt. Der Inhalt an sich ist veraltet, entspricht nicht mehr dem heutigen Gesellschaftsbild und sagt mir in dem Sinne nicht viel. ABER die Sprache ist klassisch! Auch wenn sie stellenweise alt und schwer verstaendlich fuer heutige Anglophone ist. Shakespeare hat einfach viele Worte erfunden, die heute normaler Bestandteil der Alltagssprache sind. "to bamboozle" wird da oft als Beispiel genannt :-) Er hat Sprachwendungen geschrieben, Zitate geschaffen, die wir heute benutzen und nur manchmal bewusst dran denken, dass sie von ihm sind.


    Ich hab mich allerdings entschlossen, dies Jahr nicht noch "Julius Ceasar" zu sehen. Da bin ich mir nicht sicher, ob es mir wirklich was sagen wird. Mag aber auch dran liegen, dass ich schon Stimmen gehoert hab, die meinten die Schauspielstudenten seien einfach nicht gut genug um bei einem doch schwierigeren Stueck mit langen Monologen Shakespeares Gedanken an den Zuschauer gut rueber zu bringen.


    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich