Tief im Wald und unter der Erde - Andreas Winkelmann

  • Kurzbeschreibung
    Es lebt tief im Wald. Es verfolgt dich. Und es tötet ...


    Eine einsame Bahnschranke im Wald, dunkle Nacht. Seit an diesem Ort vier ihrer Freunde bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kamen, wird Melanie von panischer Angst ergriffen, wenn sie hier nachts anhalten muss.
    Denn jedes Mal scheint es ihr, als krieche eine dunkle, schemenhafte Gestalt vom Waldrand auf ihren Wagen zu.
    Niemand glaubt ihr - bis die junge Jasmin Dreyer verschwindet, und ihr Fahrrad an der Bahnschranke gefunden wird ...


    Ein genialer, abgründiger Psychothriller.


    Ein psychopathischer Killer, eine verschwundene Frau und ein Versteck tief im Wald ...


    Über den Autor
    Andreas Winkelmann, geb. im Dezember 1968, schrieb schon in jungen Jahren unheimliche Geschichten - auch gegen den Willen seiner Lehrer.
    Als Berufener hielt er es in keinem Job lange aus, war unter anderem Soldat, Sportlehrer und Taxifahrer, blieb jedoch nur dem Schreiben treu. "Der menschliche Verstand erschafft die Hölle auf Erden, und dort kenne ich mich aus", beschreibt er seine Faszination für das Genre des Bösen.
    Er lebt heute mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen.


    Meine Meinung
    Nachdem ich die spannende Kurzbeschreibung gelesen habe, musste ich das Buch unbedingt haben!
    Der Anfang hat mir eigentlich gut gefallen. Die Kapitel waren nicht zu lang und haben immer so aufgehört, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.
    Zwischendurch gab es einige Rückblicke in die Vergangenheit des Täters. So konnte man doch ein wenig erahnen, warum er diese Taten begangen hat.
    Ein wenig gestört hat mich die Kurzbeschreibung! Es geht eher weniger um Jasmin (juhu, endlich kommt man Name auch mal in einem Buch vor :-]) und noch weniger um Melanie. Die zwei Mädchen sind mehr oder weniger nur die Einleitung :-)
    Das Ende war meiner Meinung nach ein bisschen... plötzlich, schnell, überraschend?! Mir fällt kein passendes Wort dafür ein...
    Macht euch am besten selbst ein Bild davon! :wave


    Das Buch bekommt von mir 7 Punkte!

  • Mir hat es ja leider gar nicht gefallen, weshalb ich es abgebrochen habe. Erst war es richtig spannend (vor allem die allerersten Szenen an der Bahnschranke, die waren gänsehautmäßig!), aber schon, als diese Ermittler ins Spiel kamen, passte das für meinen Geschmack nicht - ich habe auch gar nicht damit gerechnet, dachte, das wäre eher ein Thriller ohne Ermittlerteam und Polizeiarbeitsroutine.


    Die Beziehung der Ermittlerin mit ihrer Kollegin/Freundin schien der Autor eingebaut zu haben, um seiner Phantasie ein bisschen freien Lauf zu lassen, denn außer po**en haben die beiden in den Szenen, die ich las, nichts gemacht.


    Na und dann die Krönung:


    Auch, wenn ich nicht etwas ganz anderes, nämlich eher einen mysteriös angehauchten, weniger typischen Thriller, erwartet hätte, wäre ich von diesem Buch enttäuscht gewesen.

  • Ich hab ihn nun auch fertig....


    Mir hat er sehr gut gefallen. Der Plot war super gestaltet. Man ist in den Ermittlungen voll drin. Es wird über den Mörder viel geschrieben, die Vorgehensweise, seine Macken, seine Probleme. Aber nicht von Anfang an, sondern schön Stück für Stück. Die Vorgehensweise des Ermittlerteams ist super geschildert und plausibel, wenn auch der Leser manchmal denkt, sehen Die die Spuren nicht, oder warum hat der dees jetzt gemacht. Kurzum - ein kurzweiliger, solider Psychothriller, der es einem ermöglicht, voll dabei zu sein!


    Von mir eigentlich volle 10 Punkte! :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Hoffis
    Mir hat er sehr gut gefallen. Der Plot war super gestaltet. Man ist in den Ermittlungen voll drin. Es wird über den Mörder viel geschrieben, die Vorgehensweise, seine Macken, seine Probleme. Aber nicht von Anfang an, sondern schön Stück für Stück. Die Vorgehensweise des Ermittlerteams ist super geschildert und plausibel, wenn auch der Leser manchmal denkt, sehen Die die Spuren nicht, oder warum hat der dees jetzt gemacht. Kurzum - ein kurzweiliger, solider Psychothriller, der es einem ermöglicht, voll dabei zu sein!


    Um es vorweg zu nehmen: Ich kann dir in so gut wie allen Punkten zustimmen; die Story ist gut konstruiert, Winkelmanns Schreibe hat mir gefallen und letztendlich war ich mit diesem Buch recht flott durch.


    Aber: Aufgrund der Produktbeschreibung und einigen Amazon-Rezensionen ging ich davon aus, dass es sich bei diesem Titel eben nicht um einen - zweifelsohne - solide geschriebenen Ermittlungsthriller handelt. Aber im Endeffekt bekommt der Leser genau diese Art der Spannungsliteratur vorgesetzt.


    Dieses Buch ist gut, gar keine Frage, aber meine Erwartungen hat es dennoch nicht erfüllt.

  • Ich muß mich leider Bell in ihrem Urteil anschließen (auch wenn ich bis zum Ende tapfer durchgehalten habe). Auch ich habe ein wenig mehr Horror und Grusel und mysthisches erwartet bzw. erhofft. Der Einstieg ist auch gut, aber dann flacht es steil ab.


    Vor allem gestört hat mich Winkelmanns Schreibstil. Ich fand ihn, schlicht gesagt, einfach nur schlecht. Weder spannungserzeugend noch sonstwie ansprechend. Meist schrammt er knapp am Kitsch vorbei (vor allem bei der Liebesgeschichte). Die Figuren sind flach und klischehaft. Der Täter ist eine Witzfigur. Ebenso wenig hat mir gefallen, das man keine echte Hauptfigur hat. Man liest immer wieder aus anderem Blickwinkel. Mal ist man in den Gedanken eines Opfers, mal bei der Polizistin, mal beim Täter, mal beim Bürgermeister. Und alle haben die gleichen trivialen Gedankengänge. Leider leider wird dadurch aber kein wirklich anderer Blick auf das Geschehen geworfen, der alles in einem neuen Licht erscheinen lassen könnte. Die Chance wird verschenkt. Der Autor zieht es einfach vor, so seine Geschichte zu erzählen. Und ständig kaut die Hauptperson, die gerade zu Wort kommt, ihre Gedanken und Gefühle durch. Das ist unnatürlich und nervig.


    Nee, das war nix. Mir kommt kein Winkelmann mehr ins Haus. Irgendwie liegen mir wohl auch deutschsprache Krimis nicht. Ich bleib wohl besser im englischsprachigen Raum.

  • Interessant, dass es bei diesem Buch so grundlegend verschiedene Meinungen gibt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich mochte den Schreibstil und fand die story extrem fesselnd.

  • Alles eine Frage des Geschmacks. Ich kenne einige Büche, bei denen die Meinungen weit auseinandergehen. Ist ja auch gut so.


    Ich hab mich beim Schreibstil z.B. öfters gefragt, ob der Autor evtl eine Frau ist. Der Stil hatte so was weibliches :gruebel
    Wobei weiblicher Stil nicht gleich schlecht ist ;-). Natürlich nicht.


    Fitzek ist auch so ein Beispiel für gegensätzliche Meinungen. Er entfesselt Begeistgerungsstürme oder löst Kopfschütteln ob der Begeisterung aus. Selbstredend gehöre ich zum zweiten Team ;-)

  • 408 Seiten


    Meine Meinung:
    Immer wieder verschwinden Frauen im dunklen Wald bei einsamen Bahnschranken in der Nähe von kleinen Dörfern. Zuerst muss Melanie Meyer mit dem Auto beim Bahnschranken warten, wo eine dunkle Gestalt auf sie zukommt und die Hand auf die Windschutzscheibe knallt. Zum Glück geht gerade der Schranken hoch und sie gibt Gas und fährt davon, wobei sie wieder an ihre vier Freunde denkt, die vor einem Jahr auf dem Bahnübergang verunglückt sind. Darüber will aber niemand reden, da alle der Meinung sind, es war ein Unfall, die Jugendlichen waren alle betrunken. Kurze Zeit später, in derselben Nacht, verschwindet Jasmin Dreyer, die mit dem Fahrrad unterwegs ist, man findet nur mehr das Fahrrad.


    Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf und obwohl auch noch zwei Tote aus dem Rotlichtmilieu auftauchen und weitere Frauen verschwinden, findet niemand eine Spur, da das Waldgebiet riesig ist.


    Es ist zwar eine mühsame Ermittlungsarbeit, die mir aber trotzdem recht gut gefallen hat. Die Personen sind vielleicht nicht ganz so ausgeprägt, wie man es sich wünschen würde, aber alle sehr sympathisch. Auch dass zwischen Nele und ihrer Kollegin Anouschka eine lesbische Beziehung besteht ist gut eingeflochten. Zwischendurch kommt immer wieder der Täter zu Wort, der seine Jungend erzählt und damit auch die Basis für seine Taten. Es ist flüssig geschrieben und die Kapitel sind nicht zu lange, immer im Wechsel zwischen Polizei und Täter, wodurch auch eine gewisse Spannung entsteht. Ich bin jedenfalls schon sehr auf weitere Bücher des Autor neugierig.

  • Meine Meinung:
    An einer einsamen Bahnschranke verunglücken 4 Menschen und es wird von einem Unfall ausgegangen. Aber ist es wirklich so gewesen? Melanie, eine Freundin der 4 Verunglückten, kann sich gerade noch vor einem Angriff retten, aber niemand glaubt ihr. Dann verschwindet ein junges Mädchen, ihr Fahrrad bleibt im Wald zurück. Die Polizei wird eingeschaltet. Dann wird eine Taxi-Fahrerin entführt und wieder kein Hinweis auf den Entführer. Erst der Fund von einer Flasche Babyöl bringt Licht in die ganze Szene, aber dadurch reißt die Entführung und Ermordung nicht ab. Ein echt interessantes Buch mit voll viel Spannung und Zittern um die Opfer. Winkelmann versteht es sehr gut die Spannung durch das ganze Buch zu leiten und das Hoffen auf Aufdeckung und um Lösung bzw. zur Strecke bringen des Täters zu erreichen.

  • Hab das Buch auch heute ausgelesen.


    Der Anfang war echt spannend. Vor allem mit den Augen und was mit den 4 Jugendlichen passiert ist. Aber dann wurde es leider immer abgeflachter. Zum Schluss hatte ich das Gefühl, dass es gar nichts mehr mit den Jugendlichen zu tun hatte. Auch die Liebesstory war eigentlich nur nervig. Schade eigentlich. Aber ich gebe Herrn Winkelmann noch ne Chance. Ein Buch von ihm (Hänschen klein) wartet noch.

  • Es dunkle Nacht an einer einsam im Wald gelegenen Bahnschranke. Für vier Freunde ist dies das letzte Ziel!
    In Panik versetzt fahren sie auf die Schienen und müssen dort in einem kreischenden Inferno ihr Leben lassen.
    Doch was hat die jungen Leute so verängstigt?


    Melanie ängstigt sich ebenso vor dem Bahnübergang im tiefen Wald. Ein Kreuz am rechten Fahrbahnrand erinnert sie an ihre vier Freunde. Eigentlich hätte sie damals auch in dem Auto gesessen'
    Ihre Gedanken werden je unterbrochen, als sie eine dunkle Gestalt aus dem Dunklen auf sich zukommen sieht. Schemenhaft nur, aber furchterregend genug, um das Mädchen in Todesangst zu versetzen.
    Als sie ihren Eltern von der Gestalt berichtet, schenken die ihr nur wenig Glauben.
    Bis die junge Jasmin Dreyer verschwindet und nur noch ihr Fahrrad an der Bahnschranke zu finden ist.


    Eigentlich wollte ich Andreas Winkelmann schon lange lesen und eigentlich wollte ich in dieses Buch "nur kurz mal reinschnuppern", als dann plötzlich die ersten 150 Seiten gelesen waren.
    Winkelmanns Schreibstil hat mich an dieses Buch nicht nur gefesselt, sondern mich kurzum willenlos gemacht! Es ist eigentlich verwunderlich, dass ich noch am Leben bin, denn ich habe pausenlos das Atmen vergessen. Herzklopfen und Gänsehaut hatte ich dagegen im Überfluss!!
    Was Winkelmann in seinem Thriller an menschlichen Abgründen einfließen lässt, ist schwer zu beschreiben und grenzt ans Unerträgliche. Er verlässt sich dabei allerdings zu großen Teilen auf das Kopfkino seiner Leser, womit er bei mir direkt ins Schwarze getroffen hat. Die ganze Szenerie erscheint düster, macht dem Titel alle Ehre und wirkte bei mir noch einige Tage nach.
    Der Leser wird in die Rolle des Beobachters gedrängt und bekommt somit einen Überblick über die Ermittlungen, wechselt aber rasch in die Rolle des Opfers. Diese immer wiederkehrenden Wechsel sorgen für atemlose Spannung und Faszination bis zum Finale.
    Andreas Winkelmann hat sich mit diesem Buch einen Platz in der Liga meiner besten Bücher des Jahres 2011 erkämpft und liegt dabei ganz weit vorne!

  • Der Klappentext und der Beginn der Geschichte versprachen mir so viel.
    Die gruselige Atmosphäre an der Bahnschranke war spürbar und das Buch wäre ganz nach meinem Geschmack gewesen, wäre es denn so weitergegangen.
    Leider flachte die Geschichte ziemlich ab als es mit den Ermittlungsarbeiten begann. Die gross in Szene gesetzte lesbische Liebesbeziehung zwischen den beiden weiblichen Hauptpersonen wurde für meinen Geschmack zu dick aufgetragen. Weniger wäre da mehr gewesen.
    Auch das Klischee einen "kindheitsgeschädigten" Mörders war mir ein bisschen zu viel des Guten.
    Trotzdem schreibt der Autor flüssig und ziemlich spannend.


    Ein Blick auf die Rezis hier zu seinen weiteren Büchern, lässt mich aber nicht dazu hinreisen, gleich eine Eilbestellung zu tätigen. Es scheint nach einem ähnlichen Schema weiter zu gehen.

  • Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen und bin total begeistert. Ohne Vorstellung, was mich erwartet, habe ich einfach angefangen zu lesen und wurde regelrecht mitgerissen. Allein schon die Einleitung mit diesen vier unbeschwerten Jugendlichen am Bahndamm im einsamen Wald war so gelungen, dass ich nicht mehr aufhören konnte. Auch gefielen mir die Ermittler richtig gut. Jeder und jede mit ihren Eigenschaften schön gezeichnet. Und die Liebesbeziehung der Chefermittlerin und ihrer Mitarbeiterin hat am Ende sogar noch die Spannung erhöht. Denn dass gerade diese Mitarbeiterin ins Visier des psychopathischen Täters geraten ist, hat mich beim Lesen richtig mitfiebern lassen.
    Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen!

  • An diesem Buch hat mich gestört, dass es so fulminant anfing, diese Stimmung jedoch nicht halten konnte. Bei den ersten Seiten bekam ich Gänsehaut beim lesen und dachte, so geht es weiter. Doch dann fiel das Buch in einen gewöhnlichen Polizeiroman ab, was mir ein bisschen die Laune verdorben hat. Der Titel, die Inhaltsangabe und die Einleitung haben mir mehr versprochen. Schade!

  • Inhalt
    Vor 1 Jahr wurden Melanies Freunde an einer verlassenen Bahnschranke von einem Zug erfasst und sind in dem Auto verbrannt. Seitdem bekommt Melanie Panikattacken, wenn sie im Dunkeln den Bahnübergang passieren muss, um nach Hause zu gelangen. Eines Abends glaubt sie, eine dunkle Gestalt im Wald gesehen zu haben, doch niemand glaubt ihr... Bis die 17-jährige Jasmin spurlos verschwindet und ihr Fahrrad an der einsamen Bahnschranke gefunden wird. Nun übernehmen Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter und ihr Team die Ermittlungen...


    Meine Meinung
    "Tief im Wald und unter der Erde" heißt der Auftakt der Nele Karminter-Reihe, wobei Buchtitel und Covergestaltung sehr gut zum Inhalt passen. Als Schauplatz des Geschehens hat der Autor den kleinen Ort Mariensee gewählt. Die Geschichte startet im Winter und umspannt eine Handlungsdauer von 6 Tagen, wobei jedes Kapitel mit z.B. "1. Tag, abends" beginnt; der Epilog findet 6 Tage danach statt.


    Hauptperson Nele Karminter wohnt in Lüneburg, ist schätzungsweise Anfang bis Mitte 30 und eine engagierte/toughe Kriminalhauptkommissarin, die gleichzeitig auch noch als Abteilungsleiterin fungiert. Die blonde Polizistin fühlt sich zu Frauen hingezogen, was sie allerdings nur im Geheimen auslebt. Denn Neles aktuelle Freundin ist gleichzeitig auch ihre Mitarbeiterin Anouschka Rossberg, eine dunkelhaarige Schönheit, die es auch dem Oberkommissar Tim Siebert angetan hat. Neles 28-jähriger Stellvertreter ist oft ein wenig zu übereifrig und ehrgeizig, was seine Chefin etwas stört. Die Protagonisten, allen voran Nele Karminter, sind zwar äußerst interessante Charaktere, hätten aber ruhig noch mehr Vielschichtigkeit und Authentizität vertragen.


    Neben dem ansprechenden Ermittlerteam kommen in diesem Werk sehr viele Nebenfiguren vor, was mich schon verwirrt hat. Kaum hat man sich an ein paar Charaktere gewöhnt, werden sie auch schon links liegen gelassen und es tauchen neue Figuren auf, die teilweise mit der Handlung nur am Rande zu tun haben... Weiters präsentiert uns "Tief im Wald und unter der Erde" mehrere Handlungsstränge, die miteinander verknüpft sind und am Ende ein schlüssiges Bild ergeben.


    Erzählt werden die oftmals unfassbaren Geschehnisse (in der 3. Person) meist von Hauptkommissarin Karminter, aber auch einige der Nebenfiguren kommen hier zu Wort und berichten über die Begebenheiten aus ihrer Sicht. Und sogar der Täter schildert das Erlebte und driftet immer wieder in die Vergangenheit ab, wo er seine Kindheit Revue passieren lässt. Manche Handlungen und Taten konnte ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht. Nach ca. 50 Seiten hat mich die Geschichte rund um Nele Karminter vollends in ihren Bann gezogen und lässt einen danach auch nicht mehr so schnell los, denn Andreas Winkelmann hat einige falsche Fährten, Irrwege und überraschende Wendungen in seinen Thriller eingebaut.


    Für zarte Gemüter ist dieser Serienbeginn nichts, denn im Handlungsverlauf finden etliche blutige und grausame Szenen Verwendung. Ich für meinen Teil liebe diese Art von Spannungsliteratur, aber es sicher nicht jedermanns Sache. ;-) Erschreckend & beklemmend sind zwei Attribute, die mir für "Tief im Wald und unter der Erde" überaus passend erscheinen. Trotz kleiner Längen bzw. geringfügiger Startschwierigkeiten fesselt der Thriller dank der düsteren Atmosphäre und der spannungsgeladenen Schreibweise von Andreas Winkelmann.


    Fazit
    Wer gern Thriller mit viel Blut und einer sympathischen Ermittlerin liest, wird "Tief im Wald und unter der Erde" mögen. Auch wenn der 1. Band der Nele Karminter-Reihe nicht perfekt ist, so hat mich der rasante Thriller doch wunderbar unterhalten. So vergebe ich unheimlich gute 8 Punkte und freue mich auf die Fortsetzung "Bleicher Tod".

  • Seit an einer einsamen Bahnschranke im Wald vier Freunde ums Leben kamen, scheint dieser Ort nachts nicht mehr sicher zu sein.
    Als die junge Melanie dann noch fast von einer dunklen, schemenhaften Gestalt überfallen wird, gibt es für sie keinen Zweifel mehr, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Doch niemand glaubt ihr.
    Als dann die junge Jasmin Dreyer spurlos verschwindet und ihr Fahrrad an der Bahnschranke gefunden wird, wird die Polizei doch endlich eingeschaltet.
    Kommissarin Nele Karminter beginnt zusammen mit ihrem Team mit den Ermittlungen und muss bald feststellen, dass dieser Fall nicht nur äußerst mysteriös, sondern auch hochgefährlich ist. So sehr, dass auch bald ihr ganz privates Glück in Gefahr zu sein scheint.
    „Tief im Wald und unter der Erde“ war das Debüt von Andreas Winkelmann und für mich das dritte Buch von ihm.
    Den Anfang fand ich gewohnt gelungen. Sofort kam packende Spannung auf und versprach so einiges was den weiteren Verlauf des Falles betraf.
    Ab der Hälfte nahm dann diese Spannung leider merklich ab und der Rest war dann sehr langatmig, da die weiteren Geschehnisse einfach immer vorhersehbarer wurden.
    Der größte Kritikpunkt für mich waren dann aber die Personen in diesem Buch.
    Ich fand das Ermittlerteam einfach schlichtweg unsympathisch. Ich konnte mit ihnen leider von Anfang an nicht warmwerden und mich auch zu keiner Zeit in sie hineinversetzen oder irgendwie Teilnahme an ihnen nehmen.
    Das Privatleben der beiden Ermittlerinnen wurde mir dann auch zu sehr ausgebreitet. Zum einen ist das ganz nett, da man einen Einblick in das Wesen der Figuren bekommt, zum anderen war es dann aber zu viel. Die Beziehung der beiden stand zu oft im Vordergrund und wurde dann auch noch meiner Meinung nach zu übertrieben dargestellt. Das tat dem Eindruck, den ich von den beiden bekam, nicht wirklich gut, im Gegenteil, beide gingen mir so auf die Nerven, dass ich Angst habe weitere Bücher mit beiden in der Hauptrolle zu lesen, obwohl mir Winkelmanns Erzählstil und seine Einfälle immer gut gefielen.
    Denn thematisch gefiel mir dieses Buch mit am besten von Winkelmanns Büchern, es erinnerte mich aber stark an „Blinder Instinkt“, das zwar später erschienen ist, von mir aber eher gelesen wurde.
    Aber vielleicht habe ich einfach eine „Winkelmann-Überdosis“, da ich in kurzer Zeit „Hänschen klein“, was ich bisher am besten von ihm fand, dann „Blinder Instinkt“ und jetzt „Tief im Wald und unter der Erde“ gelesen habe.
    Deswegen lese ich gerne noch weitere Bücher von ihm, aber mit einer Pause und leider der Angst, dass sich Winkelmanns Bücher langsam zu 0815 Krimis mit wiederholender Thematik entwickeln, da sie doch alle ein selbes Muster aufzeigen, zumindest, wenn man „Blinder Instinkt“ und „Tief im Wald und unter der Erde“ vergleicht. Aber ich hoffe, dass dem nicht so ist und er mich weiterhin begeistern kann.


    3 von 5 Sternen!