'Tod in den Wolken' - Kapitel 07 - 12

  • Ja, die vielen Gegenstände, die als Blasrohr verwendet werden können, und dann ist da ja auch noch die Wespe! Ob die für das Ablenkungsmanöver extra eingesetzt wurde? Aber man erfährt ja nur, dass sie die beiden Archäologen beschäftigt hat.

    Die Wespe hat bestimmt für Ablenkung gesorgt, im Notizbuch werden ja gefälschte Antiquitäten erwähnt, was gut auf einen der Duponts hinweisen kann. Wobei ich da eher auf den Sohn, als den Vater tippe.

  • Ich habe gerade nachgeblättert in meiner alten Ausgabe: Dr. Otto Albrecht van Bebber als Übersetzer. Ich tippe, dass Goldmann irgendwann die Rechte für die Veröffentlichung gekauft hat, du aber im Grunde die Scherz-Ausgabe liest. Nachtrag: Ich habe jetzt online gesucht und den englischen Text gefunden. Bei allen drei steht "flapjack", was tatsächlich der britische Markenname für einen Haferflockenriegel ist. Nie gehört, muss ich beim nächsten Besuch auf der Insel direkt mal suchen.

    Da waren uns die Engländer aber Jahrzehnte voraus :lache

    Vielen Dank für deine Nachforschungen, @ Lorelle. Ich bin, ehrlich gesagt, schockiert. In meiner Goldmann- Ausgabe steht tatsächlich, dass die gesamtdeutschen Rechte bei Scherz sind. Wie kann der Übersetzer an einer so wichtigen Stelle wie einer Indizienliste einfach etwas unterschlagen und dem Verlag fällt das erst nach Jahrzehnten auf?

    Ich habe vor kurzem in einer Analog- Leserunde Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway" gelesen. Da hatten wir vier verschiedene Übersetzungen, die sehr unterschiedlich waren und manchmal zu Missverständnissen führten, aber niemals wurde eine Information unterschlagen.
    Finde ich schon heftig, aber du schreibst ja, das sei bei AC- Krimis Usus. Auweia!

  • Vielen Dank für deine Nachforschungen, @ Lorelle. Ich bin, ehrlich gesagt, schockiert. In meiner Goldmann- Ausgabe steht tatsächlich, dass die gesamtdeutschen Rechte bei Scherz sind. Wie kann der Übersetzer an einer so wichtigen Stelle wie einer Indizienliste einfach etwas unterschlagen und dem Verlag fällt das erst nach Jahrzehnten auf?

    Ich habe vor kurzem in einer Analog- Leserunde Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway" gelesen. Da hatten wir vier verschiedene Übersetzungen, die sehr unterschiedlich waren und manchmal zu Missverständnissen führten, aber niemals wurde eine Information unterschlagen.
    Finde ich schon heftig, aber du schreibst ja, das sei bei AC- Krimis Usus. Auweia!

    Das war vermutlich gar nicht der Übersetzer, sondern der Verlag selbst. Das hatte etwas mit der Seitenanzahl in den Taschenbüchern zu tun. Damit es auf den Druckbögen möglichst wenig Verschnitt gab, mussten Taschenbücher eine Seitenzahl haben, die durch eine andere (8?) teilbar war.

    Sowas erfährt man hier nebenbei bei Leserunden ;)

    Deshalb lese ich seit einiger Zeit nur noch die (ungekürzten) Neuübersetzungen. Die haben allerdings gelegentlich andere "Macken" - Miss Marple bekam im Bertram's Hotel plötzlich Mohnkuchen statt altmodischem Kümmelkuchen serviert.

    Meine Ausgabe ist von 2018 Verlag Hoffman und Campe, Übersetzerin Sabine Herting.

    Und die Haferflockenriegel werden bei dreien erwähnt.

    Die Atlantik Bücher erscheinen im Hoffmann und Campe Verlag. Meine Ausgabe ist von 2016, Übersetzerin Sabine Herting.

  • Danke, Lorelle , auch das hilft weiter. Dass der Verlag aber, der mit Krimis doch Erfahrung hat, ausgerechnet in einer Indizienliste kürzt, auch wenn die Haferflockenriegel später keine Rolle spielen, finde ich dennoch völlig daneben, und es lässt mich ein bisschen den Glauben an die Redlichkeit der etablierten Verlage verlieren. Bei Adaptionen für Jugendbücher wie die "Schatzinsel" ist das anders, aber ansonsten erwarte ich, dass das Werk eines Autors, auch wenn es "nur" Unterhaltungsliteratur ist, ungekürzt und weitgehend unverfälscht, soweit die Übersetzungsproblematik das zulässt, wiedergibt. So, jetzt bin ich aber fertig mit Entrüsten :fetch und wieder friedlich :wave.

  • Vorhin den zweiten Abschnitt beendet. Puh, die Liste mit den Gegenständen war ja mal ganz interessant, aber etwas schwierig zu sagen, ob davon etwas im Zusammenhang mit dem Blasrohr genutzt werden könnte. Die Wespe war wohl Ablenkung, das denke ich mittlerweile auch.
    Diese Cicely klang für mich auch ziemlich verdächtig ehrlich gesagt. :/

  • Nachtrag: Ich habe jetzt online gesucht und den englischen Text gefunden. Bei allen drei steht "flapjack", was tatsächlich der britische Markenname für einen Haferflockenriegel ist. Nie gehört, muss ich beim nächsten Besuch auf der Insel direkt mal suchen.

    Da waren uns die Engländer aber Jahrzehnte voraus :lache

    "Flapjack" scheint mir aber kein Markenname zu sein. Im englischen Wikipedia-Artikel steht zumindest, dass es schon eine Erwähnung von Shakespeare gab. Interessant, was man so alles erfährt.


    Leider haben eure Kürzungs-Recherchen ergeben, dass den Haferflockenriegeln wohl keine Bedeutung zuzumessen ist. Schade, denn das gleich dreimalige Auftauchen in der Liste kam mir doch arg verdächtig vor, :lache Aber bei AC ist ja so vieles verdächtig, was sich am Ende dann doch wieder als falsche Fährte darstellt...


    Bei den Überlegungen zu dem "psychologischen Ereignis" (oder wie sie es genannt haben) unserer Ermittler bin ich auf die Sache mit der Zofe, dem Nagelneccessaire und dem abgebrochenen Nagel gekommen. Vermutlich ist das das gesuchte Ereignis. Einfach weil Kapitel 24 "Ein abgebrochener Fingernagel" heißt. Eigentlich les ich die Inhaltsverzeichnisse nie, aber hier ist es mir irgendwie aufgefallen. Also die Zofe als Ablenkungsmanöver und jemand anderes, der doch tatsächlich mit dem Blasrohr schießt? Müsste dann ja wirklich ein Komplott von mehreren Personen sein.


    Dass jemand Fremdes darauf eingewirkt hat, dass Mme Giselle den späteren Flug nimmt, spricht ja auch für langfristige Planung. An der Lady Horbury ganz bestimmt beteiligt ist - Sie scheint mir noch am ehesten verzweifelt zu sein aufgrund ihrer Geldnöte. Zumal sie von ihrem Ehemann absolut nichts zu erwarten hat.

  • Wahrscheinlich war sie schon tot. ;-)

    Aber klar, transportieren muss man sie und das könnte schon auffallen.

    Je nachdem, wie streng die Kontrollen waren. :-)

    In diesem Flugzeug waren die Kontrollen nicht sehr streng, wenn ich überlege, was die Passagiere so alles im Gepäck hatten.

  • Ich musste nochmal eine Zwangspause einlegen, habe aber den zweiten Abschnitt nun lesen können. Frau Christie füttert uns mit lauter kleinen Informationen, aber den Zusammenhang verrät sie uns noch nicht. Ich habe noch gar keinen Plan, geschweige denn einen Hauptverdächtigen. Ich bin sicher, dass eine Schlüsselinfo sich in der Auflistung des jeweiligen Tascheninhaltes in Kapitel 8 versteckt, entdeckt habe ich aber nichts. Immerhin erfahren wir, dass Madame Giselle gezielt in die 12-Uhr-Maschine gelockt wurde. Andererseits frage ich mich: wenn die Maschine davor nur halb voll gewesen war, warum ist der Mörder dann nicht einfach dort mitgeflogen? Warum musste es gerade diese Maschine sein? Vielleicht hat einer der beiden Stewards doch mehr mit der Sache zu tun, als ich dachte, denn sie können ja nicht einfach mal in einer anderen Maschine arbeiten, wenn sie hier eingeteilt waren.

  • Ich habe noch gar keinen Plan, geschweige denn einen Hauptverdächtigen.

    Ich bin mittlerweile am Ende des vierten Abschnitts angelangt und kann diese Aussage immer noch unterschreiben. :lache Aber es macht Spaß, den Dingen zusammen mit Poirot langsam auf die Spur zu kommen.


    dass Madame Giselle gezielt in die 12-Uhr-Maschine gelockt wurde. Andererseits frage ich mich: wenn die Maschine davor nur halb voll gewesen war, warum ist der Mörder dann nicht einfach dort mitgeflogen? Warum musste es gerade diese Maschine sein? Vielleicht hat einer der beiden Stewards doch mehr mit der Sache zu tun, als ich dachte, denn sie können ja nicht einfach mal in einer anderen Maschine arbeiten, wenn sie hier eingeteilt waren.

    Ein sehr interessanter Gedankengang. Und die Stewards hätten auch jede Gelegenheit dazu, unbeobachtet einen kleinen Dorn an Mme Giselle zu stecken. Aber aus welchem Grund? Zur eventuellen Motivation des Flugpersonals wurde noch keine Vermutung geäußert. Bei den anderen Passagieren hingegen schon. (Nicht, dass das was heißen würde.)


  • Ein sehr interessanter Gedankengang. Und die Stewards hätten auch jede Gelegenheit dazu, unbeobachtet einen kleinen Dorn an Mme Giselle zu stecken. Aber aus welchem Grund? Zur eventuellen Motivation des Flugpersonals wurde noch keine Vermutung geäußert. Bei den anderen Passagieren hingegen schon. (Nicht, dass das was heißen würde.)

    Stimmt, die beiden Stewarts fielen ziemlich schnell raus aus den Ermittlungen.

    Ich bin sicher, dass eine Schlüsselinfo sich in der Auflistung des jeweiligen Tascheninhaltes in Kapitel 8 versteckt, entdeckt habe ich aber nichts. Immerhin erfahren wir, dass Madame Giselle gezielt in die 12-Uhr-Maschine gelockt wurde. Andererseits frage ich mich: wenn die Maschine davor nur halb voll gewesen war, warum ist der Mörder dann nicht einfach dort mitgeflogen? Warum musste es gerade diese Maschine sein? Vielleicht hat einer der beiden Stewards doch mehr mit der Sache zu tun, als ich dachte, denn sie können ja nicht einfach mal in einer anderen Maschine arbeiten, wenn sie hier eingeteilt waren.

    Die Tascheninhalte sind sehr wichtig, Poirot weiß schon, warum er die Liste so detailliert aufstellen ließ. Und das mit der Maschine ist auch seltsam. Da hast Du recht.

  • Ich bin mir sicher, die Lise der Gegenstände ist sehr bedeutsam. Natürlich habe ich am Ende des Abschnitts das meiste bereits wieder vergessen, aber ich hab mir extra ein Postit an diese Seite gepappt. Einige Passagiere hatten durchaus „blasrohrähnliche“ Gegenstände bei sich und bestimmt auch noch andere Dinge, die im Nachhinein wichtig für den Fall sind. Die Haferflockenriegel sind mir auch aufgefallen.


    Spannend, wie hier herauskam, dass Madame Giselle eigentlich einen anderen Flug buchen wollte. Auch interessant, wer sich hinter „Silas Harper“ versteckt. Das könnte Cicely genau so gewesen sein wie z.B. ihr Mann – aber natürlich auch beinahe jede/r andere, der es versteht, sich gut zu maskieren.


    Auch das kleine Notizbuch, dass durch Madame Giselles Angestellte zu Hercule Poirot gelangt. Auch hier bin ich mir sicher, die Kürzel der einzelnen Personen haben eine Bedeutung. Ob diese für die Auflösung des Falles „aufgedröselt“ wird?

    Spannend auch das Verhältnis zwischen Cicely, ihrem Mann und Venetia. Allein das birgt schon Zündstoff. Ich grüble ja schon, ob wir hier nicht auch so eine Art Kammerspiel haben wie im Orientexpress, wo es am Ende mehr als einen Täter gibt...


    Ich habe mir ja überlegt, ob die Wespe nicht immer wieder mal erwähnt wird, weil diese der psychologische Moment war, den es brauchte... alle gucken zur Wespe... bis auf den Mörder? Natürlich habe ich immer im Hinterkopf, dass auch die Zofe dieser Moment gewesen sein könnte, allerdings irritiert mich bislang, dass sie mit keinem Wort erwähnt wurde. Klar wurde damals dem Personal nicht allzuviel Bedeutung beigemessen, aber soviel Ignoranz, dass sie quasi unsichtbar ist? Hm. Dasselbe gilt auch für das Flugpersonal. Bei AC ist es ja immer verdächtig, wenn jemand nicht weiter erwähnt wird, weil er anscheinend unverdächtig ist...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)