Totenpfad - Elly Griffiths

  • Inhaltsangabe (amazon)


    «Sieh nach dem Himmel, den Sternen, den Übergängen. Du findest sie dort, wo die Erde auf den Himmel trifft.»


    Vor zehn Jahren verschwand die fünfjährige Lucy. Seitdem schreibt ein Unbekannter verstörende Briefe an die Norfolk Police.


    An einem nebligen Herbsttag werden in den Salzwiesen nahe der Küste Mädchenknochen gefunden. Lucys? Ruth Galloway, die forensische Archäologin, sieht auf einen Blick: Sie steht vor einem Fund aus vorgeschichtlicher Zeit. Damals opferte man Menschen, wo Land und Wasser aufeinandertreffen.
    Zufall? Ein weiteres Mädchen verschwindet, und Ruth ahnt, dass sie dem Täter nahe ist. Wie nahe, ahnt sie nicht.
    Die Knochen sind alt, das ist der forensischen Archäologin Ruth Galloway sofort klar. Das Mädchen hingegen konnte noch nicht so alt gewesen sein. Wie sie zu Tode gekommen ist, kann Ruth nicht mehr ermitteln, aber die Faserreste an ihren Handgelenken lassen vermuten, dass sie gefesselt und der Flut ausgesetzt worden ist. Doch das war schon vor 2000 Jahren geschehen. Es hat nichts mit dem Fall der vermissten Lucy Downey zu tun. Oder? In den anonymen Briefen, die Detective Chief Inspector Harry Nelson von der Norfolk Police seit dem Verschwinden der Fünfjährigen bekommt, ist immer wieder vom Moor die Rede, von Opferungen und heidnischen Ritualen.
    Darum bittet Harry Ruth um ihre Mithilfe. Als kurz darauf ein weiteres Mädchen verschwindet, muss Ruth entdecken, dass sie den Täter besser kennt, als sie glaubt. Und er sie ...


    Autorin (Klappentext)


    Elly Griffiths ist Autorin. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton. Die Idee zur Figur von Ruth Galloway hatte sie, als ihr Mann seinen Job als Banker aufgab, um Archäologe zu werden. Dazu kamen die Mythen und Legenden, die ihre in Norfolk lebende Tante früher immer erzählte. Totenpfad ist Elly Griffiths' erster Krimi mit Ruth Galloway und DCI Harry Nelson, weitere Bände sind in Vorbereitung.


    Meine Meinung


    Als im Salzmoor die Knochen eines Mädchens gefunden werden, vermutet der Polizist Harry Nelson, es könnte sich um die Überreste der vor 10 Jahren verschwundenen Lucy handeln. Um seine Theorie zu verifizieren, bittet er die forensische Archäologin Ruth Galloway um Hilfe. Deren Fachkenntnis ermöglicht zwar rasch die Feststellung, dass es sich um einen Fund aus der Eisenzeit handelt, dennoch hat dieser Fund den Polizisten darin bestärkt, die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Lucy wieder zu intensivieren.
    Kurz darauf verschwindet erneut ein kleines Mädchen und die Polizei erhält merkwürdige Briefe, in denen es von Zitaten aus der Bibel und aus der klassischen Literatur sowie von Anspielungen auf die nordische Mythologie nur so wimmelt. Hat man es mit einem psychisch gestörten Mörder zu tun?
    Die Protagonistin dieses ersten Bandes einer bereits geplanten Reihe ist keine perfekte Superheldin, sondern eine Frau Ende Dreißig, die beruflich erfolgreich ist, aber kein nennenswertes Privatleben hat. Sie ist übergewichtig, eher schüchtern und hat nicht besonders viel Selbstbewusstsein, ihre wichtigsten Bezugs"personen" sind ihre zwei Katzen. Ruth ist sehr sympathisch und bodenständig. Auch die Figur des männlichen Protagonisten, Harry Nelson, ist gut ausgearbeitet, man kann ihn sich gut vorstellen.
    Der Erzählstil ist geradlinig, was das Buch schnell und einfach zu lesen macht. Die Spannungskurve bleibt bis kurz vor dem Schluss relativ flach, es handelt sich also nicht gerade um einen hochspannenden Thriller. Dennoch kommt keine Langeweile auf, da man interessante Informationen über die Arbeit von Archäologen erfährt, ohne durch zuviel Fachwissen überfordert zu werden, und da die Autorin außerdem recht humorvoll schreibt.
    Zur Veranschaulichung befindet sich im vorderen und hinteren Einband des Buchs eine Karte des Salzmoors und der in der Nähe angesiedelten Örtlichkeiten,die es ermöglichen, die Wege der Romanfiguren stets zu verfolgen. In einem Nachwort äußert sich die Autorin zu Fakten und Fiktivem.
    Ich würde gern weitere Bände mit Ruth Galloway als Hauptfigur lesen.

  • Meine Rezension:
    Ich persönlich war von "Totenpfad" sehr enttäuscht und hatte nach einer Leseprobe auch mehr erwartet.


    An sich ist die Idee nicht schlecht: Eine Archäologin wird mehr oder weniger ungewollt in eine Kriminalgeschichte verwickelt, die auch für Ruth' Privatleben Folgen hat.


    An der Umsetzung hapert es leider gewaltig: Der Autorin muss man zu Gute halten, das dies ihr erster Thriller ist, was jedoch nicht den meiner Meinung nach schlechten Schreibstil und die unzähligen Logikfehler entschuldigt. Der Schreibstil ist sehr abgehackt und gleicht mehr einer Aufzählung denn einer flüssig erzählten Geschichte. Viele Wiederholungen und ein über weite Strecken gleicher Satzaufbau waren sehr unangenehm. Der Schreibstil bessert sich zwar gegen Ende des Buches, aber schade ist es trotzdem. Die Logikfehler waren jedoch das größte Manko. Diese kommen sicherlich in vielen Büchern vor, dass sie einem aber so ins Auge springen, habe ich selten erlebt, und es schmälerte das Leseerlebnis leider sehr. Vielleicht kamen diese auch daher, dass versucht wurde, zu viel Halbwissen in die Geschichte einzubringen. Rechtschreib- und Grammatikfehler, die ich hierbei nicht der Autorin anlasten möchte, waren ein weiterer Störfaktor.


    Wäre die Geschichte ansonsten überzeugend gewesen, hätte ich darüber sicherlich hinwegsehen können, doch leider war auch dies nicht 100%ig der Fall. Die Charaktere waren alle sehr klischeehaft dargestellt, der Plot war gerade deshalb sehr vorhersehbar. Obwohl ich ansonsten kaum Thriller lese, hatte ich doch das Gefühl, alles schon einmal gelesen zu haben, was dazu führte, dass ich schon nach einiger Zeit eine Person der Tat verdächtigte, und, schlimmer noch, ich lag sogar richtig. Letztendlich war der Thriller bis zum Schluss zu konstruiert, und deshalb auch über weite Strecken langweilig.


    So, nun zum Schluss aber auch noch etwas Positives: Die unwirtliche Landschaft wird sehr anschaulich beschrieben und ich konnte mir alles plastisch vorstellen. Die Atmosphäre war an sich angenehm schaurig und auf den letzten Seiten habe ich doch mit unter richtig mitgefiebert. Ein Buch also, das gut zur Jahreszeit passt.


    Alles in allem bereue ich nicht, dass Buch gelesen zu haben, aber gefallen hat es mir leider nicht, es war also mehr Flop denn Top. Zum Schluss war ich richtig froh, dass das Buch nur 315 Seiten hatte, denn noch mehr Klischees hätten mich wahrscheinlich nur zum Lachen gebracht. Die weiteren, angekündigten Bücher werde ich sicher nicht mehr lesen .


    Ich vergebe 2 von 10 Eulenpunkte und keine Empfehlung!

  • Zitat

    Original von Paulchen
    Die Logikfehler waren jedoch das größte Manko.


    Ich habe das Buch inzwischen auch aus und bin zwar nicht himmelhochjauchzend begeistert, aber es hat mich doch mitgerissen - wahrscheinlich sind mir die Fehler daher auch nicht aufgefallen... Kannst du die im Spoiler vielleicht mal genauer erläutern? :gruebel

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Kurzbeschreibung:
    «Sieh nach dem Himmel, den Sternen, den Übergängen. Du findest sie dort, wo die Erde auf den Himmel trifft.»


    Vor zehn Jahren verschwand die fünfjährige Lucy. Seitdem schreibt ein Unbekannter verstörende Briefe an die Norfolk Police.
    An einem nebligen Herbsttag werden in den Salzwiesen nahe der Küste Mädchenknochen gefunden. Lucys? Ruth Galloway, die forensische Archäologin, sieht auf einen Blick: Sie steht vor einem Fund aus vorgeschichtlicher Zeit. Damals opferte man Menschen, wo Land und Wasser aufeinandertreffen.
    Zufall? Ein weiteres Mädchen verschwindet, und Ruth ahnt, dass sie dem Täter nahe ist. Wie nahe, ahnt sie nicht.
    Die Knochen sind alt, das ist der forensischen Archäologin Ruth Galloway sofort klar. Das Mädchen hingegen konnte noch nicht so alt gewesen sein. Wie sie zu Tode gekommen ist, kann Ruth nicht mehr ermitteln, aber die Faserreste an ihren Handgelenken lassen vermuten, dass sie gefesselt und der Flut ausgesetzt worden ist. Doch das war schon vor 2000 Jahren geschehen. Es hat nichts mit dem Fall der vermissten Lucy Downey zu tun. Oder? In den anonymen Briefen, die Detective Chief Inspector Harry Nelson von der Norfolk Police seit dem Verschwinden der Fünfjährigen bekommt, ist immer wieder vom Moor die Rede, von Opferungen und heidnischen Ritualen.
    Darum bittet Harry Ruth um ihre Mithilfe. Als kurz darauf ein weiteres Mädchen verschwindet, muss Ruth entdecken, dass sie den Täter besser kennt, als sie glaubt. Und er sie ...


    Inhalt:
    Die Archäologie-Dozentin Ruth Galloway wird von der Polizei zu einer Ermittlung hinzugezogen. Nahe ihres Hauses an der Küste im Salzmoor, wurde die Leiche eines Mädchens gefunden - die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit einem Vermisstenfall von vor 10 Jahren, doch Ruth stellt schnell fest, dass es sich um alte Knochen handelt und das der Körper schon 2000 Jahre im Boden liegt. Als ein zweites Mädchen entführt wird, deutet dennoch alles auf einen Zusammenhang mit dem Moor hin, denn die Polizei bekommt mysteriöse Briefe mit Bibelzitaten, Literaturzitaten und merkwürdigem Stil in denen immer wieder Hinweise auf das Salzmoor und archäologische Entdeckungen zu finden sind, die Ruth und eine Gruppe von Kollegen dort vor 10 Jahren gemacht haben. Plötzlich taucht einer der besagten Kollegen wieder auf, ein damaliger Grabungsgegner wird verdächtigt, die Briefe geschrieben zu haben und Ruth bekommt sonderbare SMS... Scheinbar kommt der Täter aus ihrem Umfeld - tiefe Verwicklungen tun sich auf, menschliche Abgründe öffnen sich, bis man am Ende mit dem Täter konfrontiert wird - und es doch ein anderes ist, als man annahm.


    Meine Meinung:
    Ein sehr gefühlvoller Krimi, den man auch als Roman sehen könnte, dem es mehr um Emotionen und um Bilder, als um Gänsehaut-Spannung geht. Gänsehaut bekam ich beim Lesen dennoch, und zwar weil es das Buch schafft, mich in die unwirkliche Gegend des Salzmoores zu versetzen und mich die Einsamkeit, die Kälte und die mysteriöse Stimmung dieses Ortes spüren zu lassen. Eindrucksvoll schildert de Autorin die Handlung und das Gefühlsleben von Ruth Galloway, ihre Einsamkeit, den Wunsch nach Abgeschiedenheit und auch den Unterschied ihres Wesens im Vergleich zu den "Normalos". Schön wird auch das Innenleben von Inspector Harry Nelson geschildert, seine Zerrissenheit. Man kann eindeutig sagen, dass dieser Krimi von den Personen lebt und vom Ort des Moores, von der Vergangenheit, die ein ganz wichtiges Thema in diesem Roman darstellt. Interessant für mich auch die achräologischen Handlungsteile und die Erklärungen zu den Kelten, die im Moor bestimmte Kultstätten anlegten, die in den Briefen eine Rolle spielen.
    Das Buch liest sich eher behäbig, es ist kein Pageturner, sondern ein eher ruhiges Buch. Das ganze hebt sich von der Masse durch die besondere Erzählzeit ab, denn das Buch ist im Präsens geschrieben, was mir normalerweise gar nicht behagt, was ich hier aber irgendwie nach einigen Seiten nicht mehr als störend empfand.
    Die Auflösung des Buches war für mich kaum hervorsehbar, aber ein paar Seiten vor der Auflösung dämmerte es mir dann doch. Die Verwicklungen, die zur Täterschaft (in welcher Hinsicht auch immer) führen, schienen für mich plausibel dargestellt, wenn auch teilweise etwas weit hergeholt

    Im Großen und Ganzen ein schlüssiger Krimi, der nicht gerade super spannend ist, die Landschaft aber grandios schildert und der mir sehr gut gefallen hat.


    Von mir gibt es 8 Punkte.

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  • @ Zimööönchen und €nigma:


    Gut, dann werde ich mal versuchen, einige "wenige" Unschlüssigkeiten genauer zu erläutern:



    1) Als eine Leiche (wie sich später herausstellt, die Eisenzeitleiche) in dem Garten von den Eltern Scarlets gefunden wird, beschreibt die Autorin, dass der ganze Garten von den schweren Polizeistiefeln "zu Matsch getrampelt" wurde. Von Spurensicherung hatte da wohl auch noch niemand gehört :yikes, schließlich war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, dass die Leiche nicht die von Scarlet ist. Wäre dies so gewesen, hätten die schlauen Polizisten alle möglichen Indizien wohl schon platt gemacht, somit wäre es wahrscheinlich deutlich schwerer gewesen, den Mörder zu finden.


    2) Es ist sehr fragwürdig, dass Nelson erst 10 Jahre später mal auf die Idee kommt, die Briefe auf Fingerabdrücke, DNA-Spuren bzw. Zitate zu untersuchen. Das müsste eigentlich die erste Amtshandlung gewesen sein und hätte doch einiges erspart :fetch!


    3) Als Lucy die seltsamen SMS bekommt, redet Nelson davon, die Handynummer zurückzuverfolgen. Das hat die Autorin dann offensichtlich nicht weiter verfolgt, um die ganze Geschichte spannender zu machen. Zumindest wurde es später nicht mehr erwähnt, genauso wie die Untersuchung der DNA- Spuren bzw. Fingerabdrücke an der Katze.


    4) Einmal ist Ruth aufgestanden, als es hell wurde, es sei 4 Uhr gewesen. Das es da im Winter schon hell war, ist auch recht unglaubwürdig.


    5) Ruth war ja bestimmt nicht die erste, die den zweiten Unterstand entdeckt hat (Müll war dort ja schließlich auch). Das die gute Lucy aber das erste Mal in zehn Jahren auf die Idee kommt, um Hilfe zu rufen, ist etwas seltsam :rolleyes.


    6) Warum haben die Polizisten sie bei der Suche vor 10 Jahren nicht endeckt, obwohl sie das Gebiet so gut abgesucht haben? Hätten die Hunde, wenn sie sogar eine Leiche aus der Eisenzeit erschnüffeln, nicht auch mit Leichtigkeit Lucy entdecken können?


    7) Auch das Wissen um Bunker aus dem zweiten Weltkrieg hätte die Polizei aufmerksam machen müssen. Und dass dann auch noch kurz vor dem Mord ein Vogelschutzwärter einfach mal so einen Unterstand darüber baut, muss doch misstrauisch machen!


    8) Woher hätte Lucy wissen sollen, dass David durch den Ruf einer Langohreule abgelenkt wird? Sie wusste ja nicht, dass er so ein Vogelfanatiker ist. Auch konnte sie schlecht wissen, dass es der Ruf eines Vogels ist, der David alles vergessen lässt und schön gemütlich in einen Sumpf marschieren lässt.


    9) Und zum Schluss noch dass m.E. nach Unglaublichste: Lucy saß ZEHN Jahre in einem Bunker, bloß mit einer Decke, unzureichend Nahrung und keinem Sonnenlicht??? Ganz abgesehen davon, dass das Loch bestimmt keine Heizung hat und sie bestimmt längst erfroren wäre, ist sie kräftig genug, mehr oder weniger gemütlich im Moor herum zu spazieren, der übergewichtigen Ruth aus dem Loch zu helfen und bloß ein bisschen blass und dünn auszusehen?? Ok, dass kann ich dann wirklich nicht mehr glauben. In dieser Wachstumsphase hätte sie ohne Vitamin D (Sonnenlicht!->Knochen) und sonstigen Mangelerscheinungen noch so viel trainieren können, im Moor wäre sie wahrscheinlich keine 5 Meter weit gekommen :pille.


    Entschuldigung für den laangen Trailer, aber ich konnte über den Schmarrn, der teilweise erzählt wurde, wirklich nur den Kopf schütteln. Natürlich hätte die Geschichte ohne diese Fehler gar nicht funktioniert, aber ich wollte dann doch lieber einen Thriller denn Fantasy lesen!

  • Mit Ruth wird einem eine nette Archäologin vorgestellt die mit den ganz normalen Problemen einer fast 40-jährigen Frau kämpft. Sie kommt dadurch das sie so normal erscheint sehr symphatisch rüber. Die Polizei bittet sie um Mithilfe bei gefundenen Knochen von denen sie glauben das sie von einem verschwundenen Mädchen stammen. Allerdings bestätigt sich das nicht. Mit Chief Inspektor Harry Nelson wird sie immer tiefer in eine Geschichte verwickelt die auch Gefahren für sie selbst birgt.


    Die Geschichte ist sehr schön erzählt, die Spannung ist nicht ganz so gegeben wie man es vielleicht von anderen Thrillern her kennt, aber sie ist trotzdem da und es macht Spaß auch einmal eine andere Art von Krimi zu lesen. Was mir sehr gut gefallen hat ist das die archäologischen Begriffe sofort erklärt werden und man dadurch auch das Buch flüssig lesen kann und keine Verständnisprobleme hat.


    Das in der 3. Person geschrieben wurde hat mich persönlich nicht gestört.


    Es soll ja noch weitere Fälle mit Ruth Galloway geben und ich muss gestehen das ich mich schon auf Fortsetzungen freue. Und ich bin überzeugt davon das der Spannungspegel mit den nächsten Folgen auch höher wird. Aber für die erste Geschichte mit Ruth Galloway war das für meinen Geschmack schon sehr gut.

  • @ Eskalina: Bitte schön :-), allerdings scheine ich mit meiner Meinung alleine dazustehen :gruebel. Möchte den keiner, der das Buch schon gelesen hat, auf meinen Spoiler eingehen?

  • Wie gesagt, mir ist es beim Lesen nicht augefallen.
    Jetzt wo ich deinen Spoiler gesehen habe, leuchtet mir einiges davon ein (Fingerabdrücke, Gefangenenzeit...) und frage mich auch, wie ich das übersehen haben kann. Dachte nur an einer Stelle "So ändert sich die Polizeiarbeit in 10 Jahren...", aber ich weiß nicht, ob die Methiden vor 10 Jahren wirklich noch nicht möglich gewesen wären. Da bin ich einfach zu sehr Laie um beurteilen zu können, ob das wirklich Fehler sind, oder ob es vllt. doch so stimmt.
    Anderes (Unterstand, Zermatschter Garten, Helligkeit...) finde ich nicht so tragisch und nehme das mal als Erstlingsfehler hin. Das ist als routinierter Krimischreiber und -Leser sicher zu vermeiden, aber für ein Debüt ist es vllt. einigermaßen verständlich.


    Ich fand das Buch wie gesagt nicht schlecht, daher werde ich ein Folgeband wohl lesen und schauen, ob es dann dort auch Logikfehler gibt, oder nicht...


    Genaueres wieder als Spoiler:



    zu 3) Ich habe das auf die kurzte seitdem vergangene Zeit geschoben und es im Trubel untergehen lassen.


    zu 6) Ich dachte mir, dass Lucy bei der Suche vor 10 Jahren vielleicht nicht dort gewesen war. Der Mörder kann sich ja denken, dass sie gesucht wird und hat sie vielleicht solange im Haus... Zu dem Erschnüffeln: Stimmt.


    zu 7) Bunkeranlage: Stimmt


    zu 9) Kann ich nicht sagen... Habe ich einfach nicht genug medizinische Ahnung von, aber wie gesagt, ist mir beim Lesen nicht aufgefallen...

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  • Danke für deine ausführliche Antwort! Da mich das Buch leider nicht sehr gefesselt hat, habe ich vielleicht einfach ein bisschen "genauer" gelesen, als jemand, der voll von der Geschichte gefangen genommen worden ist. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Folgebände schlüssiger werden könnten, da die Autorin ja auch an Erfahrung gewinnt, aber diese Logikbrüche haben -für mich- einfach die ganze Geschichte zerstört :gruebel.


    Nochmal kurz zu deinem Spoiler:



    zu 6) Das könnte natürlich sein, allerdings war sein Haus doch bestimmt ohne entsprechende Vorrichtungen, denn sonst hätte Ruth ja etwas bemerkt bzw. dann hätte er sie ja direkt dort lassen können. Das sind allerdings bloß Spekulationen :rolleyes.


    zu 9) Normalerweise habe ich auch eine solch spezielle medizinische Fachkentniss nicht. Allerdings hat es mich so stutzig gemacht, dass ich ein bisschen "geforscht" habe und der im Buch beschriebene Gesundheitszustand nicht möglich ist. Mich hat hierbei eigentlich auch einfach nur geärgert, dass die Autorin so schlecht recherchiert hat, aber, wie schon gesagt, vielleicht bessert es sich ja.

  • Zitat

    Dachte nur an einer Stelle "So ändert sich die Polizeiarbeit in 10 Jahren...", aber ich weiß nicht, ob die Methoden vor 10 Jahren wirklich noch nicht möglich gewesen wären.


    Das dachte ich auch. Ich finde es durchaus glaubwürdig, dass man heutzutage forensische Analysen vornehmen kann, die noch vor 10 Jahren unmöglich waren.(siehe alte Fälle, die bei "XY ungelöst" wieder aufgerollt und noch gelöst werden.)


    @ Paulchen
    Bei den beiden letzten Punkten in Deinem Spoiler gebe ich Dir Recht. Auch ich habe mich gewundert,


    Allerdings sind solche Schlussszenen in Krimis nicht gerade selten und ich kann nicht sagen, dass der unrealistische Schluss mir gleich die gesamte Lektüre verdorben hätte.
    Für ein Erstlingswerk fand ich das Buch wirklich nicht schlecht, bei den weiteren Bänden wird die Autorin sicherlich dazulernen.

  • Mmh, das mit der Polizeiarbeit kam mir zwar auch in den Sinn, aber sobald sich neue Möglichkeiten in der Entwicklung dieser ergeben hätten, wäre ja sicherlich jemand auf die Idee gekommen, das auf diesen Fall anzuwenden. Außerdem gab es vor 10 Jahren schon lange die Methode der Untersuchung der Fingerabdrücke, DNA Tests im großen Stil wurden schon 1997 angewandt. Und um mehr ging es

    ja eigentlich nicht. Für mich ist dies also keine Entschuldigung. Auch war es nicht nur der unrealistische Schluss, der mich gestört hat, sondern das Zusammenspiel aller Logikfehler (und Klischees).

  • Zitat

    Außerdem gab es vor 10 Jahren schon lange die Methode der Untersuchung der Fingerabdrücke, DNA Tests im großen Stil wurden schon 1997 angewandt. Und um mehr ging es


    Das ist richtig. Damals brauchte man aber noch relativ viel genetisches Material, während es heutzutage möglich ist, kleinste Sequenzen zu vervielfältigen. So gesehen, kann man heute Spuren auswerten, die man seinerzeit nicht nutzen konnte.

  • @ €nigma:


    Und sowohl bei vorablesen als auch bei Amazon etc. gibt es ja genügend Leute, die Spaß an diesem Buch hatten. Den eine stören vielleicht solche Logikbrüche, andere wiederrum nicht. Und das ist doch die Hauptsache ;-).

  • Im Buch "Totenpfad" von Elly Griffiths begenet dem Leser zunächst Mal Ruth, eine erfrischend menschlich dargestellte Archäologin, die mit ihren Makeln durchaus praktisch durchs Leben geht. Ruth wird durch ihre Ausbildung zur Forensikerin schnell in den Fall der gefundene Moorleiche involviert und begegnet hierbei Chiefinspektor Harry Nelson. Auch dieser Protagonist wird erfrischend menschlich dargestellt, keiner der "perfekten".


    Somit wäre dies einer der Krimis, die man eben aktuell so liest - wäre da nicht die intensive Schilderung der Natur. Durch den Handlungsort (ein Moor an der Küste), die Darstellung der wechselnden Gezeiten, den Vogelkundler, die Sümpfe und deren Tücke hat man fast das Gefühl, die Natur spielt hier eben auch eine Hauptrolle.


    Letztendlich gelingt es Ruth den Mörder zu stellen und ihr Leben wird sich - nicht nur dadurch - entscheidend verändern.


    Mir hat besonders die dichte Atmosphäre in dem sehr überschaubaren Handlungsort gefallen.


    Jaune
    PS: Um auf die hier angesprochenen Logikfehler einzugehen: Mir sind sie nicht so aufgefallen, ich habe mich wie gesagt mehr an die Schilderung der Natur gehalten. Mit Sicherheit gehört diese Buch aber nicht zu meinen Favoriten!

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • So, bevor ich eure Rezis lese (und die Ungereimtheiten :lache) poste ich erstmal meine Rezi.


    Die Archäologin Ruth Galloway wird vom Detective Chief Inspector Harry Nelson aufgesucht, um ihn bei der Identifizierung von Knochen zu helfen, die in der Nähe ihres Wohnortes gefunden wurden. 10 Jahre vorher ist nämlich ein Mädchen verschwunden, welches bisher nicht gefunden werden konnte. Außerdem wird seit einiger Zeit ein weiteres Mädchen vermisst. Nelson erhofft sich durch die Knochenfunde die Lösung zumindest in einem der Fälle, wird aber enttäuscht, denn die gefundenen Knochen stammen aus der Eisenzeit, was wiederum für Ruth als Archäologin große Bedeutung hat. Nelson und Ruth bleiben in Kontakt und Ruth hilft zum Teil mit ihrem Wissen bei den Ermittlungen und kann sogar einiges beitragen.


    Doch es wird in diesem Buch nicht nur auf die Ermittlungen eingegangen. Man erfährt außerdem einige Dinge aus der Eisenzeit und Mythologie. Darüber hinaus natürlich etwas über Ruth selbst - über ihre Mutter, ihren Ex-Partner, ihren "Mentor", ihre Freundin - und natürlich darüber, wer wie in diese Geschichte involviert ist. Welche der Wendungen im Laufe der Ereignisse vorhersehbar sind und welche überraschend, muss jeder für sich entscheiden. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass sich einige Dinge, die zum Schluss aufgedeckt werden, schon recht früh abzeichnen. Auch ist vielleicht das eine oder andere Ereignis im Finale etwas übertrieben und wäre nicht nötig gewesen.


    Alles in allem habe ich allerdings das Buch als spannend empfunden und konnte es nur schwer aus der Hand legen. Auch den Schreibstil mochte ich und könnte mir vorstellen, weitere Bände um Ruth und Nelson zu lesen. Wie gesagt, einige Dinge zum Schluss empfand ich jedoch als übertrieben.
    [sp] Dass Ruth jetzt von Nelson schwanger ist....muss das sein? Dass Ruth die ganze Zeit nur Erik in Verdacht hat - und nicht einmal bedenkt, dass er vielleicht so dumm war, die Briefe zu schreiben, aber niemals ein kleines Mädchen ermorden wurde - und selbst als sie Lucy in dem Vogelhaus entdeckt hat, nicht an David dachte!!! - das fand ich ja schon bekloppt. Und dass Nelson die ganze Zeit davon ausging, die Briefe sind von dem Entführer/Mörder, aber niemanden zu Rate zog, um diese Briefe zu verstehen, find ich auch ziemlich unwahrscheinlich. Gut, im Nachhinein war es besser, weil sie eh gefakt waren, aber das konnte er nicht wissen. [/sp]


    Ich geb dem Buch 7 Punkte. Ich fand es ja spannend und Ungereimtheiten fallen mir Laien nur selten auf, wenn es um Polizeiarbeit geht.


    Edit: Einigen von Paulchen genannten Punkten geb ich recht - andere seh ich recht locker. Mir fiel noch ein, was mich noch gestört hat

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Gummibärchen ()

  • Ich kann eigentlich nur Paulchens Meinung bestätigen. Allerdings habe ich auf die ganzen Ungereimtheiten weniger geachtet oder sie nicht in dem Maße als abträglich bewertet, da mich die Schilderung der Landschaft und der archäologischen Gesichtspunkte mehr gefesselt haben.
    Allerdings fand ich es schon dick aufgetragen, dass sich der Inspektor ja so sehr mit Ruth beschäftigt, andererseits aber nicht mehr berücksichtigt, dass sie durch ihre Mitarbeit gefährdet ist. Es hätte ja erstmal jeder ihrer Weggefährten sein können. Als die tote Katze gefunden wurde, hätte er reagieren müssen.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Findus ()

  • Ruth Galloway, eine symphatische forensische Anthropologin, lebt allein mit ihren 2 Katzen am Rande des Salzmoors mit nur zwei Nachbarn. Als eines Tages eine Skelett im Salzmoor, nicht weit entfernt von ihrem Haus, gefunden wird, wendet sich der ermittelnde Detective Chief Inspector Harry Nelson an sie. Dieser vermutet, der Fund könne Zusammenhang mit Ermittlungen in einem älteren Entführungsfall stehen? Es stellt sich jedoch heraus, dass es sich um eine Leiche aus der Eisenzeit handelt. Dennoch schaltet sich Ruth in die Ermittlungen ein und gerät so schnell ins Visier eines Unbekannten


    Dieses Buch lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits hat es mit aufgrund des atmosphärischen Handlungsort Salzmoor und den Ausführungen zu Archäologie, Mythen und Opferritualen sehr gefesselt.


    Auch die interessanten Charaktere, die symphatische, leicht übergewichtige Ruth, und der anfangs etwas ruppige, aber dennoch liebenswerte Detective Nelson sowie einige undurchschaubare Nebenfiguren, konnten größtenteils überzeugen.


    Leider konnte die Krimihandlung, obwohl spannend, nicht auf ganzer Linie überzeugen, einige Geschehnisse bleiben unglaubwürdig und nicht schlüssig.


    Ich hoffe, dass sich die Autorin diesbezüglich im Folgeband steigern wird, denn da es mich interessiert, wie es mit Ruth, Nelson und dem Salzmoor weitergeht, werde ich diesem auf jeden Fall eine Chance geben.

  • Ruth Galloway ist Archäologin und unterrichtet an der Universität von Norfolk. Sie lebt einsam in der Nähe eines Salzmoores – nur zusammen mit ihren Katzen und 2 mehr oder weniger merkwürdigen Nachbarn: David, der Vogelschutzwart im Salzmoor und die Wochenendhausbesitzer Sammy und Ed, die nur einige Zeit im Jahr in ihrem Feriendomizil abseits der großen Stadt verbringen. Ruth steht kurz vor der magischen 40er-Grenze, ist alleinstehend, ein bisschen zu füllig, kinderlos und Katzenmama. Nicht selten treibt sie dieses neben den ständigen Vorwürfen ihrer Mutter zu Selbstmitleid. Doch eigentlich ist sie glücklich in ihrer abgeschiedenen Einsamkeit – zufrieden mit der Stille und Geborgenheit der doch eigentlich so unwirtlichen Umgebung.

    Eines Tages wird sie in der Uni von Detective Chief Inspector Harry Nelson aufgesucht, der sie darum bittet, der Polizei fachlich bei dem Auffinden einer Leiche im Salzmoor zu unterstützen. Harry Nelson erscheint Ruth ein ungehobelter unfreundlicher typischer Polizist. Ruth hilft ihm und datiert die gefundene Leiche in die Eisenzeit. Dieses enttäuscht Nelson, da der Detective seit mehreren Jahren auf der Suche des entführten Mädchens Lucy Downey ist und sein Lebensinhalt aus nichts anderem besteht als Lucy zu finden bzw. ihren Eltern endlich Gewissheit zu verschaffen auch wenn das Mädchen längst tot sein mag. Nelson bekommt seit der Entführung grausame Briefe in denen auf verschlungene und grausame Weise beschrieben werden soll wie er Lucy finden soll.


    Kurze Zeit später wird wieder ein Mädchen entführt. Ruth steigt immer tiefer in die Ermittlungen ein und wird selbst zur Zielscheibe grausamer Machenschaften. Besteht eine Verbindung zwischen ihr, den verschwundenen Mädchen und der Eisenzeitleiche? Die Ereignisse überschlagen sich als Ruth´ Exmann und ihr ehemaliger Professor in Norfolk eintreffen. Die Geschehnisse brechen auf Ruth herab. Wem kann sie trauen?


    Die Autorin versteht es mit ihrem Roman wirklich gut den Leser zu fesseln. Mir hat besonders die düstere Stimmung, die auch sehr gut durch die sehr anschauliche Beschreibung der Landschaft und Umgebung verdeutlicht wird. Ruth als Hauptperson erscheint sympathisch wenn auch manchmal zu sehr bemitleidenswert. Je weiter man im Buch fortschreitet desto spannender wird die Story. Man fiebert mit DCI Nelson und wünscht ihm von ganzem Herzen, dass er die Mädchen findet und endlich Ruhe im Fall Lucy Downey erfährt. Das Buch war zwar sehr kurz aber ich denke, dass das genau richtig für den Spannungsbogen war. Es kommt keinerlei Langeweile auf. Das Einzige, was ein bisschen genervt hat, war das übermäßige „Bullshit“ von Nelson. Aber das tut meiner guten Meinung dieses Romans keinen Abbruch.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.


    Heinrich Heine