Die Zahlen der Toten - Linda Castillo

  • Ein gelungenes Debüt was mich trotzdem nicht 100%ig überzeugen konnte. Die Charaktere bleiben schwach. In Sachen Spannung geht es auf und ab. Ein Buch bei dem ich zwar wissen wollte wie es ausgeht, was mich aber leider nicht richtig fesseln konnte.


    Bis zum Schluß bleibt unklar wer der Täter war und die Auflösung war überraschend. Das hat dann für das Dahinplätschern der Geschichte wieder ein wenig entschädigt.


    Lesenswert, aber ich habe mehr erwartet.

  • In einem kleinen Städtchen in den USA, wo ausgebrochene Kühe einfangen zu den spannenden Aufgaben gehört, werden innerhalb kurzer Zeit 2 Leichen von jungen Frauen gefunden. Die Leichen sind grausam zugerichtet und wurden mit römischen Zahlen gekennzeichnet. Kate Burkholder, die Chefin der Polizei, und ihr Team müssen nun einen Serienmörder finden, der eigentlich vor 16 Jahren aufgehört hat zu morden.


    Die neue Serie um Kate Burkholder beginnt spannend und nicht gewöhnlich für einen Thriller. Denn hier spielt auch die Amishgemeinde eine große Rolle. Und allein dieses Detail macht den Thriller nochmals spannender, denn der Leser ist mit einer ihm unbekannten Tradition konfrontiert.
    Linda Castillos Schreibstil kam mir am Anfang sehr holprig vor, obwohl dies auch an der Übersetzung liegen könnte. Die Autorin wählt geschickt die Perspektivenwechsel zwischen Kate Burkholder, dem hinzugezogenen BCI - Agenten und dem Täter. Sie hält sich mit allzu blutigen Details zurück, was der Spannung aber keinen Abbruch tut.


    Ich freue mich schon auf den 2. Teil und hoffe, dass Linda Castillo dann noch mehr über die Amish erzählt.

  • Ich habe das Buch jetzt innerhalb von drei Tagen durchgelesen. Wozu nicht freie Tage und eine schlaflose Nacht gut sind :grin


    Es gehörte zu den besseren Thrillern, die ich gelesen habe. Es war spannend und logisch aufgebaut. Es ließ sich leicht, schnell und flüssig lesen. Die Taten waren schon ein bisschen zu brutal, also was die Details angeht. Zwar kann mich so schnell nichts schocken, was in Büchern steht, aber mir hätte es gereicht, wenn nicht jede Leiche im Detail beschrieben wird :rolleyes


    Was ich schade fand, war, dass die Protagonisten doch ziemlich farblos geblieben sind. Man erfährt z.B. erst etwa in der Mitte des Buches, wie Kate überhaupt aussieht. Das hätte die Autorin ruhig früher irgendwie einbauen können. Und nicht erst, als John Tomasetti über sie nachdenkt.
    Auch von ihm hätte ich gerne mehr erfahren. Sicher, man weiß, dass seine Familie gestorben ist und er tabletten- und alkoholabhängig ist, aber das wars auch schon. Und von dieser Abhängigkeit hat man im Buch schlussendlich nicht mehr so viel mitbekommen. Und dass es nur Kate bedurfte und schon wird er irgendwie geheilt, kommt mir irgendwie unglaubwürdig vor.


    Die ganze Liebesgeschichte zwischen den beiden hätte die Autorin ruhig weglassen können. Es schien, als ob sie unbedingt eine einbauen wollte, auch wenn sie im Grunde nur ein paar Seiten lang ist.


    Es hat lange gedauert, bis ich mit Kate warm geworden bin. Normalerweise stört mich die Erzählweise aus der 1. Person nicht wirklich, aber ich habe lange gebraucht, um vor meinen Augen eine Frau und keinen Mann zu haben :wow Warum auch immer.
    Das Buch wäre um einiges besser geworden, wenn die Autorin sich für eine Zeit und für eine Erzählperspektive entschieden hätte.


    Ansonsten war das Buch richtig spannend und ich habe mitgefiebert, wann sie endlich den Täter schnappen. Wer es war, war mir klar, als Kate das Profil gelesen hat, das Tomasetti erstellt hat. In meinem Gehirn ist sofort ein Name aufgetaucht und ich habe recht behalten :lache Was der Spannung aber keinen Abbruch tat, da ich gerne verfolgt habe, wie die Ermittler endlich darauf kommen, wer der Mörder ist. Schade finde ich aber, dass das Motiv nicht wirklich ausgeführt wurde. Da hätte man viel mehr herausholen können.


    Alles in allem ein solider Thriller, der gute Unterhaltung bietet. Vor allem mit dem Einschlag der Amischen. Für mich war das sehr interessant zu lesen, wobei ich hoffe, dass es im nächsten Band noch mehr Infos dazu gibt.


    Den Nachfolgeband werde ich mir bestimmt besorgen, wenn er erschienen ist.


    Von mir gibt es 8 von 10 Punkten

  • Der junge Officer T.J. Banks wird in dem kleinen Ort Painters Mill zu dem Amish Stutz gerufen, nachdem dessen Kühe ausgebrochen sind. Plötzlich entdeckt er auf dem Feld eine nackte Frauenleiche, die auf bestialischste Weise verstümmelt wurde und ihr in den Unterbauch die römische Zahl 23 eingeritzt wurde.


    Nun wird die Polizeichefin Kate Burkholder zum Fundort gerufen, die sich an den seinerzeitigen Serientäter, genannt den "Schlächter" erinnert fühlt, die Ermittlungen beginnen.


    Zeitgleich wird der Field Agent John Tomasetti - der nach dem Tod seiner Familie drogen- und alkoholabhängig wurde - dazu verdonnert, sich an den Ermittlungen in Painters Mill zu beteiligen.


    Kann Kate mit Johns Hilfe die Sache klären, ohne ihr 16 Jahre lang gehütetes Geheimnis zu verraten?


    Eine spannende Geschichte, die anfangs aus zwei Sichten erzählt wird. Einerseits erlebt man alles aus Kate Burkholders Sicht. Andererseits wird aus dem Leben des John Tomasetti erzählt.


    Was auch auffällt, ist, dass Linda Castillo sehr oft und genau von den verschiedenen Händedrücken (fester Händedruck, nasser Händedruck etc.) erzählt, dies scheint ein kleiner Spleen von ihr zu sein.


    Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, die Handlung ist allerdings nicht unbedingt neu. Nach langer Zeit schlägt erneut ein Serienmörder zu. Großer Vorteil: Bei diesem Buch wird erst gegen Ende der wahre Mörder preisgegeben.


    Mein Fazit: Kaufen und lesen! Ich bin schon gespannt, wie das zweite Buch von Linda Castillo ist.

  • Kurzbeschreibung
    Sie töteten alle Mitglieder der Familie Plank. Die Leichen des Vaters und der beiden Söhne fand man im Wohnhaus, die der Mutter und des Babys auf dem Weg zur Scheune. Doch niemand war auf das vorbereitet, was sie in der Scheune fanden. Die beiden Mädchen, gefoltert und misshandelt. Die Familie gehörte zur amischen Gemeinde in Painters Mill, Ohio, sie lebten getreu ihren Glaubensgrundsätzen von Schlichtheit und Bescheidenheit, waren gottesfürchtige Leute. Fernab von den Verführungen der Zivilisation. Oder enthüllt das Tagebuch der ältesten Tochter eine andere Wahrheit? Spannungsgeladen und aufregend: Auch der zweite Thriller mit Polizeichefin Kate Burkholder ist Nervenkitzel pur. Ein Thriller, der Gänsehaut garantiert!


    Über den Autor
    New York Times-Bestseller-Autorin Linda Castillo lebt mit ihrem Mann in Texas. Für ihren ersten Thriller mit Polizeichefin Kate Burkholder hat sie euphorische Besprechungen erhalten, das Buch stand wochenlang auf der New York Times-Bestseller-Liste und ist unter dem Titel "Die Zahlen der Toten" (Bd. 18440) erhältlich. Die Autorin arbeitet im Moment an ihrem dritten Roman mit Polizeichefin Kate Burkholder.


    Ich habs gleich vorbestellt.
    Ute

  • Die Zahlen der Toten -Linda Castillo


    Kurzbeschreibung
    Die verstümmelte Leiche der jungen Frau liegt auf einem schneebedeckten Feld. Ihr Mörder hat sie regelrecht abgeschlachtet und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Fassungslos steht Kate Burkholder, die neue Polizeichefin im verschlafenen Painters Mill, Ohio, vor der grausig anmutenden Szenerie. Kann es wahr sein? Ist der, den sie damals den Schlächter nannten, und der vor 16 Jahren mehrere junge Frauen auf bestialische Weise tötete, wieder zurück?
    Für Kate steht jetzt alles auf dem Spiel: Sie muss den Mörder so schnell wie möglich finden. Doch dann muss sie auch ein Geheimnis preisgeben, das sie ihre Familie und ihren Job kosten könnte.


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt recht brutal mit dem grausigem Mord an einer jungen Frau, die ein Polizist zufällig auf einem Feld eines Amisch entdeckt. Es geschehen weitere Morde die auch noch etwas grausiger beschrieben werden. Mir als erfahrener Thriller und Krimi Leser machte es wenig aus, da ich schon sehr viel brutaleres gelesen habe.
    Ich habe keinen wirklichen Verdächtigen gehabt, da meiner Meinung nach auch viel zu viele Charaktere im Buch vorhanden sind. Theoretisch könnte es jeder gewesen sein. Der " Mörder" hinterlässt keinerlei Spuren und geht auch immer nach dem fast gleichen Schema vor. Dies kann einem schon leicht zu denken geben, wer denn der Täter sein könnte.
    Mir gefiel das Buch mittelmäßig gut.
    Erst einmal fange ich bei den positiven Punkten an. Mir gefiel der kurze Einblick in die Amisch Welt. Leider dachte ich das sie vielleicht mehr über die Lebensweise erzählt. Kate Burkholder selbst ist in der Amisch Gemeinde aufgewachsen und hat sich durch einen Schicksalsschlag, Gewalttat, von dieser Welt abgewendet und ist nun Polizeichief im kleinem Städtchen Painters Mill.
    Das Buch hatte wenige Längen. Und die Auflösung war doch auch sehr überraschend. Die Protagonisten sind einigermaßen gut dargestellt wie zb. Kate und Tomasetti.
    Nun zu den negativen Punkten:
    Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind sehr kurz und auch wenig bis gar nicht ausgeschmückt. Dies stört leider sehr im Lesefluß und ich hatte Anfangs, die ersten 200 Seiten, sehr große Probleme das Buch zu lesen, weil mich diese abgehakten Sätze doch sehr gestört haben. Auch hat mich die Liebesgeschichte zwischen Kate und Tomasetti sehr gestört. Ich möchte keine Liebesszenen lesen, wenn ich einen spannenden Thriller erwarte. Diese Liebesgeschichte war zwar sofort nach dem Auftauchen von Tomasetti klar, aber sie war absolut fehl am Platz. Des weiteren störte mich die Person Kate doch sehr. Sie hatte keinerlei Erfahrung und auch keine Ahnung, die Verbrechen sind eigentlich nur zufällig aufgeklärt worden. Sie ist als Chief absolut überbesetzt. Die Spannung nimmt erst im letzterem Drittel zu, vorher plätschert es vor sich hin. Was mitunter an der sehr unerfahrenen Kate liegt. Auch gibt es eigentlich nie einen wirklichen Verdacht.
    Die Charaktere sind typisch Krimimäßig abgekupfert. Unerfahrene, Superbulle mit großem Schaden, Kriminelle Verdächtige, zwielichtige Polizisten.
    Alles in allem war ich doch recht froh das ich das Buch endlich beendet habe. Ich habe einige Wochen daran gelesen, immer wieder aufgehört und wieder angefangen.
    Fazit:
    Das Buch ist wegen des Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig. Für den wenig erfahren Thriller Leser ist das Buch bestens geeignet um sich vielleicht an das Genre heran zu tasten. Das Buch ist im letzterem Drittel sehr spannend und das manchmal doch recht mühselige durch halten wird belohnt.
    Das Buch bekommt von mir 3 Sterne.

  • Klappentext:
    Die verstümmelte Leiche der jungen Frau liegt auf einem schneebedeckten Feld. Ihr Mörder hat sie regelrecht abgeschlachtet und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt.
    Fassungslos steht Kate Burkholder, die neue Polizeichefin im verschlafenen Painters Mill, Ohio, vor der grausig anmutenden Szenerie. Kann es wahr sein? Ist der, den sie damals den „Schlächter“ nannten, und der vor 16 Jahren mehrere junge Frauen auf bestialische Weise tötete, wieder zurück? Für Kate steht jetzt alles auf dem Spiel: Sie muss den Mörder so schnell wie möglich finden. Doch dann muss sie auch ein Geheimnis preisgeben, das sie ihre Familie und ihren Job kosten könnte
    Inhalt:
    Kate ist als Amish in der Stadt aufgewachsen und kennt daher Kultur und Tradition. Dass sie jetzt in einem so schlimmen Mordfall ermitteln muss macht ihr sehr zu schaffen. Auch das es sich ziemlich sicher um einen Serienmörder zu handeln scheint mit dem sie ein Geheimnis verbindet macht die Situation nicht einfacher.
    Meine Meinung:
    Die Polizeichefin Kate erzählt in der Ich- Perspektive, was manchmal ein bisschen holperig klingt und gewöhnungsbedürftig ist. Die Autorin beschreibt die Landschaft und die Figuren sehr liebevoll und en detail, was den Leser sehr schnell mitfühlen lässt, wobei die ungewöhnlichen Einblicke in das Leben der Amishen Kultur sehr spannend sind. Ein Thriller in einem ganz anderen Umfeld. Hier treffen zwei Extreme aufeinander: Eine extrem friedliche Welt der Amish und ein sehr gefährlicher Serienkiller. Dies gibt dem Buch einen ganz speziellen Reiz. Das Buch ist gut zu lesen und der Stil sehr flüssig. Allerdings liest es sich alles noch ein wenig nach Stilmix. Die Autorin hat noch keinen absolut erkennenswerten Stil gefunden. Teilweise drängten sich mir Vergleiche auf mit Karen Rose oder Sandra Brown wobei die Charaktere dadurch teilweise in ihrer Glaubwürdigkeit verloren. Die integrierte Liebesgeschichte erschien mir sehr konstruiert / gezwungen und passte teilweise nicht zu den beschriebenen Lebensläufen.
    Schade war auch das Ende. Die Auflösung an sich war gut, unerwartet und hatte Gänsehautcharakter. Aber das schon so oft von mir bemängelte „ so muss ein Thriller enden, so steht es im modernen Handbuch“ Entführung / Todesangst usw. ( mehr sei hier nicht verraten) Schlusshighlight war gähnend langweilig, weil es wirklich nahezu jeder Autor so schreibt und sein Buch mit solchen Schlussakkorden enden lässt.
    Fazit:
    Ein spannender Thriller mit noch kleinen Schwächen, aber durch die liebenswerten Andersartigkeiten der Kultur dennoch lesenswert.

  • Bei soviele Rezis weiß ich schon gar nicht mehr, was ich schreiben soll, ohne alles zu wiederholen :grin


    Mir hat der Thriller so richtig gut gefallen.
    Auch durch das einbinden der Probleme - oder eher der verschiedenen Lebensweisen von "Amish und englischen" Leuten hat der thriller für mich eine besondere Note.


    Die Protagonistin Kate kommt sehr sympathisch rüber, zudem ist es in der Ich - Erzählweise geschrieben, die ich ja besonders mag.
    Sie vermittelt mir meist noch mehr das Gefühl des dabeiseins.


    Abgrenzend dazu gibt es auch die "Fremd-Erzählweise" wenn das Innenleben und die Handlungsläufe anderer Personen beschrieben werden.


    Auch gefällt mir der Schreibstil ausnehmend gut, da es flüssig und angenehm zu lesen ist.


    Auf jeden Fall bin ich äußerst neugierig auf den nächsten Teil der Serie um Kate und hoffe, in dem dann noch ein wenig mehr über die verschiedenen Lebensweise der Amischen zu erfahren.


    Fazit
    Für Thrillerfans auf jeden Fall empfehlenswert.
    Nur nicht so unbedingt für Menschen, die es nicht so genau en detail erfahren möchten, wie es bei einer Obduktion einer verstümmelte Leiche zugeht.
    Ansonsten ein sehr spannender und auch interessanter Thriller

  • Die Polizei in Painters Mill, Ohio, ist eigentlich nicht auf Gewalttaten eingestellt - das Zusammentreiben ausgebrochener Kühe ist eher ein Standard-Einsatz für Polizeichefin Kate Burkholder und ihr Team. Aber just bei so einem Routine-Einsatz findet einer ihrer Mitarbeiter eine übel zugerichtete weibliche Leiche.


    Sofort werden im Ort Erinnerungen an die bestialischen Frauenmorde vor 16 Jahren wach - und bei Kate brechen ganz persönliche alptraumhafte Erinnerungen auf! Als 14-Jährige wurde sie vergewaltigt und hat ihren Peiniger in Notwehr erschossen. Ihre Familie sind Amish-People und ihr Vater beschloss damals, die Polizei nicht einzuschalten und vergrub den Toten - aber war er wirklich tot? Da die Frauenmorde damals aufhörten, war Kate jahrelang davon überzeugt, dass ihr Vergewaltiger auch der Mörder war. Nun gibt es 2 Möglichkeiten: entweder sie hat sich damals geirrt oder ihr Peiniger ist doch noch am Leben! Aber wie soll sie das herausfinden, wo doch niemand wissen darf, was damals geschehen ist?


    Und dann wird ihr mit John Tomasetti noch ein Detective einer anderen Behörde zur Seite gestellt, was sie zur Wahrung ihres Geheimnisses natürlich gar nicht brauchen kann. Aber auf jeden Fall muss der aktuelle Mörder gefunden werden, denn schon gibt es neue Opfer, er mordet in erschreckendem Tempo und seine Taten werden immer grausamer!


    Das Buch lässt sich schnell lesen, die Beschreibungen der Taten und Leichen lassen selbst den hartgesottenen Krimileser nicht kalt - die Story ist nachvollziehbar, ich fand es nur schade, dass ca in der Mitte schon ein recht entscheidender Tipp gegeben wurde, nachdem mich die spätere Auflösung dann wirklich nicht mehr überrascht hat. Ebenfalls nicht hundertprozentig ausgefeilt fand ich die Darstellung der Charaktere. Der sicher interessante Aspekt der Amish-People wurde immer nur nebenbei eingestreut und nicht konsequent umgesetzt. Katie Burkholder blieb als Hauptperson eher blass und John Tomasetti war noch weniger überzeugend dargestellt... Einen Folgeband würde ich aber sicher lesen wollen und hoffe, dass die Charaktere dort dann besser gezeichnet werden!

  • Ich habe bereits im Vorfeld gehört, dass das Buch gut sei und deshalb mit viel Neugier und großer Erwartung das Buch gelesen.
    Ich wurde nicht enttäuscht. Der Thriller hat mir sehr gut gefallen.
    Bemerkenswert fand ich die Form des Buches, da es einmal aus der Ich-Perspektive von Polizeichefin Kate Burkholder in der Gegenwartsform und andererseits in der dritten Person/Vergangenheit geschrieben ist.


    Die Geschichte ist sehr lehrhaft, da man doch einige Informationen über die Amisch-Gemeinde erhält, z.B. dass die meisten Amisch-People Telefon und Autos ablehnen und sich noch mit Kutsche oder eben zu Fuß fortbewegen. Auch haben sie ihre eigene Sprache – Pennsylvaniadeutsch.


    Ich konnte mich sehr gut in Kate Burkholder hineinversetzen, habe mit ihr gerätselt und gebangt. Sie war mir sehr sympathisch, ebenso die meisten anderen Polizeibeamten.


    Manche haben geschrieben, dass sie schon Mitte des Buches wussten, wer der Täter ist – ich habe bis zur Auflösung mitgeraten, wäre selber aber nicht drauf gekommen.


    Die Morde werden sehr ausführlich geschildert - für zartbesaitete Leser ist das Buch dementsprechend nicht geeignet.
    Allen anderen kann ich das Buch absolut empfehlen. Unbedingt lesen!

  • Titel: Die Zahlen der Toten
    OT: Sworn to Silence
    Autorin: Linda Castillo
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Helga Augustin
    Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
    Erschienen: August 2010
    Seitenzahl: 430
    ISBN-10: 3596184401
    ISBN-13: 978-3596184408
    Preis: 8.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Die verstümmelte Leiche der jungen Frau liegt auf einem schneebedeckten Feld. Ihr Mörder hat sie regelrecht abgeschlachtet und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt. Fassungslos steht Kate Burkholder, die neue Polizeichefin im verschlafenen Painters Mill, Ohio, vor der grausig anmutenden Szenerie. Kann es wahr sein? Ist der, den sie damals den Schlächter nannten, und der vor 16 Jahren mehrere junge Frauen auf bestialische Weise tötete, wieder zurück? Für Kate steht jetzt alles auf dem Spiel: Sie muss den Mörder so schnell wie möglich finden. Doch dann muss sie auch ein Geheimnis preisgeben, das sie ihre Familie und ihren Job kosten könnte.


    Die Autorin:
    New York Times-Bestseller-Autorin Linda Castillo lebt mit ihrem Mann in Texas.


    Meine Meinung:
    Ein gelungener Thriller, sehr ansprechende Unterhaltung für die Freunde der Spannungsliteratur. Ein Buch so herrlich geeignet für verregnete Sommertage, aber auch geeignet für graue Novembernachmittage oder einfach auch nur geeignet für den Liegestuhl im Urlaub oder das „lesende Sonnenbad“ auf der Terrasse. Der erzählende Perspektivwechsel ist der Autorin gut gelungen und sie schafft es auch ausgesprochen gut, die jeweilige Stimmung bzw. die gerade herrschende Atmosphäre dem Leser zu vermitteln. Dazu trägt eben auch bei, dass die Konturen der handelnden Personen klar gezeichnet sind und die gängigen Klischees nur so eingesetzt werden, dass sie nicht stören. Sehr interessant sind die kurzen Einblicke in das Leben der Amish-People, Wissensfenster zu diesem Thema werden von der Autorin immer mal wieder ein Stück geöffnet.
    Eine runde Story, gute Thrillerunterhaltung, die sich so wohltuend von dem US-amerikanischen Einheitsbrei auf diesem Sektor abhebt.
    Lesenswert auch wenn es ganz sicher kein „Kuschel-Krimi“ ist. Aber warum sollen die Dinge nicht beim Namen genannt werden und was spricht gegen realistische Schilderungen. 8 Punkte. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Irgendwie fand ich es langweilig, Kate war mir auch nicht wirklich sympathisch. Alle treten so lange auf der Stelle und Kates Vergangenheit hat einfach zuviel Platz anfangs eingenommen. Die Einblicke in die amische Lebensweise waren mir auch zuwenig, da gibt es in anderen Büchern wesentlich bessere Ausführungen. John mochte ich erst auch nicht - wieder mal ein problembehafteter, abhängiger Ermittler. Ich hab mich dann schon sehr gewundert, als er am Schluß doch relativ normal daherkam. Die Auflösung war nicht detailliert genug, über die Motive gab es kaum Informationen. Oder war der Täter einfach zu einfach gestrickt?


    Den zweiten Band werde ich auf jeden Fall aber noch lesen - der fing ja schon spannend genug an *g*.


    Und ich finde, Gronik hätte ruhig spoilern können - man muss doch nicht gleich herausschreien, was Kate gemacht hat, auch wenn man es im Buch recht früh erfährt und sich denken kann - aber das gehört einfach hier noch nicht ausgesprochen, meiner Meinung nach. Das hat mich bei den Amazon Rezis schon sehr geärgert.


    LG
    Patty

  • Ich hab das Buch im März beim Eulentreffen auf dem Büchertisch entdeckt und zugegriffen.
    Ein Glück muss ich da sagen, handelt es sich doch um einen sehr spannenden Thriller, bei dem ich bis zum schluß mitfiebern konnte.


    Schön fand ich das Umfeld mit den Amischen und natürlich die Spannungen, die sich durch Kates Herkunft herleiten. Da lässt sich auch in folgenden Bänden viel draus machen.


    Die aufkeimende Liebesgeschichte mit John hat für mich gut in den Rahmen gepasst, auch im Hinblick auf Johns Vergangenheit hat es mir gut gefallen, daß sich da erst langsam was anbahnt.


    Das Folgebuch werde ich mir sicher auch holen, ich freu mich schon drauf.

  • Das war mal ein richtig guter Krimi. Spannend, blutig ohne übertrieben zu sein, mit einem interessanten Ermittlerteam. Vor allem den Hintergrund von Kate finde ich interessant. Und die Auflösung war bis kurz vor Schluss nicht zu erahnen. Ich hatte zwar mal einen Gedanken daran gehegt, dass es jemand aus den eignene Riehen sein könnte, aber darauf bin ich auch nicht gekommen. Allerdings fand ich schon, dass diese Entdeckung auf einmal etwas zu schnell kam und der Mörder sich dann auch zu schnell seine Maske fallen liess, wo man doch Tage im dunkeln tappte.
    Om, kann daran liegen, das Kate einen Verdacht hatte und sich drauf versteift hat und sie somit wirklich einen Ermittlungsfehler gemacht hat. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt und vielleicht ist es auch keiner, weil man weiß ja nicht, wie die Polizei wirklich arbeitet.


    Jedenfalls habe ich mir eben Teil 2 geholt und bin auch schon schwer gespannt darauf.

  • Inhalt: In der amisch-englischen Gemeinde Painter Mill wird auf der Weide eines amischen Farmers die Leiche einer Frau gefunden. Vor ihrem Tod wurde die Frau nicht nur vergewaltigt und gefoltert, ihr wurde zudem auch noch die römische Ziffer XIII in den Bauch geritzt. Ermordet wurde sie durch einen gezielten Schnitt durch die Hauptschlagader, wie beim Schlachten von Vieh. Für Chief Kate Burkholder und ihr Team beginnt die Suche nach dem Mörder, dessen Vorgehen der gesamten Gemeinde nur zu bekannt vor kommt. Sechzehn Jahre zuvor fand eine Mordserie in Painters Mill statt, der vier Frauen zum Opfer vielen, diese wurden auf die identische Art und Weise ermordet und auch ihnen wurde eine römische Ziffer in den Bauch geritzt. Viele vermuten, dass es sich um den selben Mörder handelt. Nur Chief Burkholder kann daran nicht glauben und aufgrund eines Geheimnisses ihrer Vergangenheit will sie zunächst keine weiteren Stellen einschalten. Nachdem jedoch eine weiter Leiche gefunden wird, taucht nicht nur John Tomasetti vom BCI sondern auch der Sherrif eines umliegenden County und nicht nur wird das Eis für den Mörder immer dünner auch Kates Geheimnis gerät in Gefahr aufgedeckt zu werden.


    Meinung: Das Buch hat mir ziemlich gut gefallen, denn es war nicht nur von Anfang an spannend sondern zudem sind die Charakter auf ihre nicht grade perfekte Art und Weise irgendwann durchaus sympathisch. Grade da Kate und John Geheimnisse haben und nicht perfekt sind, empfand ich die beiden als ziemlich gute Charaktere. Ebenfalls war es ziemlich interessant mal in die Lebenswelt der Amish ein wenig einzutauchen, da man meist zwar oberflächlich ein bisschen über das Leben, das sich die Amish ausgesucht haben weiß, aber man durchaus noch einiges neues durch das Buch lernen kann. Die Auflösung des Falls war nach gewissen Informationen leider etwas schnell klar, aber trotzdem war der Roman kriminalistisch nicht schlecht aufgebaut, so dass man wenigstens bis zu dem betreffenden Punkt, wo es einfach deutlich wurde, wer der Mörder ist, selbst im Dunklen tappte.
    Besonder interessant fand ich die den Wechsel der Erzähler, die eingebaut waren, so dass alle Passagen, die von Kate erzählt werden immer von einem Ich-Erzähler sind, sobald aber aus dem Blickwinkel eines anderen Charakters weitererzählt wird, wechselt der Erzähler in die Perpektive eines personalen Erzählers, was den Chrakter Kate noch deutlicher herausstellte, da man bei ihr immer ganz direkt mitfühlen konnte. Außerdem wir Kate durch dieses Vorgehen noch deutlicher in den Mittelpunkt gestellt.
    Alles in allem ein ziemlich guter Roman, den ich jedem empfehlen würde der nicht nur Thrillern etwas abgewinnen kann, sondern auch gut geschriebenen Kriminalfällen, denn auch wenn er etwas blutig ist, ist er nicht zu blutig um auch ein guter Krimi zu sein.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.