Das zweite Königreich - Rebecca Gablé

  • Das Buch hatte ich schon eine Weile im SUB , aber aufgespart für meinen Urlaub. Es ist nichts schlimmer als ein Buch zu haben durch das man sich durchquälen muss und weit und breit keine Möglichkeit der Ersatzbeschaffung.
    Wie immer hat mich Rebecca Gablé nicht enttäuscht sondern schöne Lesestunden bereitet.
    Ein Abschnitt der englischen Geschichte von dem ich nur 1066 aus dem Englischunterricht in grauer Vorzeit und das Schlachtfeld in Hastings kannte. Also wieder mal bildend.
    Was ich an Gablé so schätze sind: spannende Geschichte, mehrdimensionale Charaktere, stimmige Einbindung in den historischen Kontext. Was ich ihr überhaupt nicht übelnehme sind die glücklichen Zufälle, die ihre Protagonisten immer wieder ereilen- Helden dürfen Ecken und Kanten haben, müssen aber letztlich glänzen !!!

  • Ich habe mir das Buch jetzt zum 2. Mal bestellt, weil ich das "alte" verliehen habe. Ich weiss aber noch, dass ich es auch superschön fand - das ist jetzt mindestens 5 Jahre her. Nun bin ich mal gespannt, was mich erwartet .o)

  • Ich habe das Buch letzte Woche gekauft.
    "Die Siedler von Catan" hab ich zwar ans Herz gelegt bekommen, aber irgendwie hat mir der Klappentext nicht so zugesagt.
    Bin auf "Das zweite Königreich" gespannt und kann mir nicht wirklich was darunter vorstellen. Ich habe aber auch erst einen historischen Roman bisher gelesen.

  • So, jetzt habe ich den Roman durch:


    Nachdem Cædmon of Helmsby nach einem Überfall der Dänen so schwer am Knie verletzt wird, dass er fortan hinkt, wird er von seinem Vater als Übersetzer für Harold Godwinson, dem Earl of Wessex, in die Normandie geschickt, der Heimat seiner Mutter. Herzog William heisst ihn an seinem Hof in Rouen willkommen, und nimmt ihn freundlich in seinem Haushalt auf. Allerdings muss Cædmon bald feststellen, dass er nicht nur Gast am herzoglichen Hof ist, sondern eine Geisel, denn der Herzog behält den Jungen nach Harold Godwinsons Abreise bei sich. Godwinson, der mächtigste Mann Englands, musste dem Herzog vor seiner Abreise schwören, dass er William als Nachfolger des bereits erkrankten König Edward anerkennt.
    Als zwei Jahre später "Edward der Bekenner" ohne Nachfolger stirbt, und Harold Godwinson sich trotz Treueschwur zum König krönen lässt, sitzt Cædmon in Rouen in der Falle und muss den Zorn des Herzogs über sich ergehen lassen. Doch der Junge hat mittlerweile mächtige Freunde am Hof und nimmt zudem immer stärker die Vermittlerrolle zwischen Normannen und Angelsachsen ein, auf die der König nicht mehr verzichten möchte. Der holt zudem gerade zum Gegenschlag aus und lässt zu diesem Zweck eine gewaltige Flotte bauen, um England zu erobern. Nachdem Wilhelm an der englischen Küste landet, und in der Schlacht bei Hastings die Armee von Harold Godwinson vernichtend schlägt, braucht er Cædmon umso dringender, denn nun ist er König eines ihm unbekannten Landes, dessen Sprache, Kultur und Lebensart ihm vollkommen unbekannt ist. Was er braucht sind Vermittler, die den Eroberten die Angst vor den Normannen nehmen und sich um Verständigung zwischen den Kulturen bemühen. Sprich, er braucht Cædmon nun mehr denn je.
    Der lässt nichts unversucht seiner Rolle gerecht zu werden, doch England ist in Aufruhr und der neue König ein Despot. Nicht gerade einfach für den jungen Cædmon of Helmsby, der für die Normannen - trotz seiner hohen Geburt - als angelsächsischer Barbar gilt - und für die Engländer ein Verräter ist, der mit den Eroberern gemeinsame Sache macht.


    Obwohl ich den Roman bereits vor einigen Jahren gelesen habe, war er auch beim zweiten Lesen so unglaublich spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Geschichte ist lebendig, rund, intensiv und farbenfroh, sodass man sich prompt ins Mittelalter zurückversetzt fühlt. So ist es leicht, sich von der Autorin an die Hand nehmen zu lassen und ein Verständnis für die Menschen dieser Zeit zu entwickeln. Und auch das ist so wundervoll an ihren Romanen: Die von ihr beschriebenen Personen haben eine starke Persönlichkeit. Sie sind so vielschichtig und komplex wie die Geschichte selbst. Am Ende des Roman mag man sich fragen, warum die Autorin nicht einfach weiter schreiben konnte, weil man einfach nicht satt werden kann an ihren Geschichten und Erzählungen.

  • Als ich das Buch gelesen habe, hatte ich es in wenigen Tagen durch - daran kann ich mich noch erinnern. Habe gerade nachgeschaut das war 2002, es war also das 2. Buch was ich von Rebecca Gable gelesen habe. Ihr Schreibstil ist einfach toll, ich war sofort in der Historie drin und fieberte mit Cædmon ( danke Kalypso; das mit apfel ä wusste ich nicht ) mit.
    Seitdem habe ich es mindestens schon 5 mal gelesen, und werde es villt demnächst wieder in die Hand nehmen.

  • Ich habe dieses Buch nun zum zweiten Mal gelesen und fand es wieder herrlich. Ich bin eher noch besser in die Geschichte reingekommen als beim ersten Mal.
    Die Geschichte um König William wurde so lebendig erzählt, dass die Geschichte nie auch nur ein bisschen an Spannung verlor. Keine einzige Seite des Buches möchte ich missen. Die Figuren sind so herrlich beschrieben, all die verschiedenen Charakteren ausgefeilt und einzigartig. :anbet


    Nun freue ich mich auf "Hiobs Brüder" :-]

  • 2009 gekauft und nun endlich im 2 Versuch gelesen, fast 3 Jahre später. Irgendwie hat mir das Zeitalter zwischendurch nicht zugesagt. Doch dieses Mal war ich schnell drin in der Geschichte.


    Den Teppich von Bayeux habe ich ca. 1987 bei einer Reise mit der Schule besichtigt, hätte ich damals schon dieses Buch gelesen, wäre es viel interessanter gewesen, aber mir ist doch einiges im Gedächtnis geblieben von damals.


    Ich bin restlos begeistert, zum einen von diesem Buch und zum anderen von Rebecca Gablés Art, Geschichte zu beschreiben. Spannend, lebendig, so wünscht man sich Unterricht. Trotz der vielen Personen war ich jederzeit im Bilde, um wen es gerade geht, weil alle detailliert und lebensecht geschildert wurden.


    Zwei Bücher von RG sind noch nicht gelesen, die ich aber schnellstens anschaffen und lesen werde. Eine Fortsetzung hätte ich übrigens auch gerne gehabt.


    Von mir 10 Punkte

  • Es war ein großes Vergnügen, dieses Buch zu lesen. :anbet


    Ich bin sehr begeistert von der ganzen Geschichte. Ich fand nur schade, das am Ende doch einige Fragen offen geblieben sind. Z.B. was Jehan noch unbedingt Caedmon mitteilen wollte.


    Das Buch erhält auf jeden Fall 10 Punkte.

  • 1064: Der 14jährige Caedmon of Helmsby wird mit Harold Godwinson als Übersetzer an den Hof des normannischen Herzogs William gesandt, zwei Jahre später kehrt er mit Williams Eroberungsheer zurück und nimmt bald eine zentrale Stellung an dessen Hof ein.


    1066, William the Conquerer, seit dem Schulunterricht ist mir das ein Begriff und ich freute mich darauf, einen Roman über diese Zeit, zu lesen. Rebecca Gablé hat, wie von ihr gewohnt, das Leben ihrer fiktiven Protagonisten, mit dem der realen historischen Persönlichkeiten und den geschichtlichen Geschehnissen gekonnt verwoben, als Leser erfährt man so eine Menge über die damalige Zeit, nicht nur, wie die Menschen gelebt haben, auch über Kulturelles und Politisches (mir persönlich hat z. B. die Einbeziehung der Entstehung des Teppichs von Bayeux sehr gut gefallen).


    Wir begleiten Caedmon über mehr als zwanzig Jahre, sein Leben steht im Mittelpunkt, nur kurz wird die Perspektive gewechselt und seine Schwester Hyld tritt ins Zentrum des Geschehens. Caedmon ist einem schnell sympathisch, man leidet, ärgert, zittert und freut sich mit ihm. Ich finde auch alle anderen Charaktere sehr gelungen, die Autorin zeichnet sie vielschichtig, mit Schwächen und Stärken, ohne dabei die historischen Überlieferungen außer Acht zu lassen.


    Erzählt wird sehr ausführlich, ich mag das sehr, auf Grund des großen Zeitraumes gibt es allerdings mehrere Zeitsprünge. Gleichzeitig erlebt man hautnah und sehr lebendig Geschichte.Die Autorin versteht es gut, jeweils die Beweggründe beider Seiten (König – Volk, Normannen – Angelsachsen, König – Verräter usw.) verständlich darzustellen und Emotionen wie Sympathie, Respekt aber auch Entsetzen beim Leser hervorzurufen. So wird man als Leser nicht nur in die Geschichte hineingezogen, sondern setzt sich auch mit ihr (im doppelten Sinne) auseinander. Ich wurde auch wieder angeregt, selbst zu recherchieren. Auch die Nachbemerkung der Autorin ist in diesem Zusammenhang sehr interessant.


    Neben der Nachbemerkung gibt es noch eine sehr nützliche Karte und ein Personenregister, in dem die historischen Persönlichkeiten besonders gekennzeichnet sind, allerdings fehlen – wohl aus Spoilergründen – einige fiktive Charaktere, z. B. solche, die erst im Verlauf der Handlung geboren werden.


    In Rebecca Gablés Romanen fühle ich mich immer schnell zu Hause, die Charaktere werden sehr vertraut, man meint sie wirklich zu kennen. Umso trauriger ist man, wenn der Roman beendet ist und man sich verabschieden muss. Auch diesen habe ich sehr genossen und wenn ich zukünftig „William the Conquerer“ höre, werde ich an Helmsby denken.


    Von mir erhält der Roman eine absolute Leseempfehlung.

  • Nach der Waringham-Saga war dies das nächste Buch, dass ich von Rebecca Gablé gelesen habe. Und es hat mir bisher am besten gefallen.
    Kraftvolle, tolle Charaktere und eine spannend aufgebaute Geschichte aus der Zeit um William den Eroberer.