'Die Bernsteinheilerin' - Seiten 348 - 470

  • So, die Schlacht ist also geschlagen.


    Bezeichnend, daß die steile Falte von Johannes im Tod verschwand, fast so als hätte er sich endlich selbst verziehen. (Auch wenn es mir noch etwas schwer fällt, ihm seine Feigheit zu verzeihen...)
    Und ich gebe Johanna recht, wenn sie sagt er habe sein Leben und sein Sterben selbst gewählt- nachdem er jahrelang nur die Wünsche seines Vaters erfüllt hat. Pathetisch gesagt: lieber in Freiheit sterben als in Unfreiheit zu leben.


    Allerdings empfinde ich den Kampf in Paris nicht als Johannas Kampf. Klar, sie will bei ihrem Liebsten sein- aber ich kann nicht nachvollziehen, warum sie sich so dafür einsetzt. Wäre es jetzt um Lübeck gegangen, dann hätte ich es eher verstehen können.
    Insgesamt spielte mir das Buch etwas zu viel in Frankreich und zu wenig in (Nord)Deutschland. Gerade diese besondere Atmosphäre, die die beiden anderen Bücher für mich hatten, hat mir hier ein bißchen gefehlt.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Louis hat sich bei mir noch nicht beliebter gemacht. Erst kann er nicht nach Paris kommen wegen dem Wein, aber als die Kämpfe anfingen war das egal und er konnte kommen.


    Aber wenigstens war er eifersüchtig auf Victor.


    Wie ich an anderer Stelle schon gesagt habe: Er brennt für die eine Sache. Solche Menschen gibt es durchaus. Erst gestern habe ich eine Reportage über eine Höhenbergsteigerin gesehen. Wie muss ihr Mann sich fühlen, wenn sie ihn immer wieder für längere Zeit allein lässt und sich in Gefahr bringt? Die Leistung dieser Sportlerin in allen Ehren, aber da scheint mir die Sache von Louis doch ein besserer Grund zu sein, um seine Verlobte warten zu lassen. Oder nicht?

  • Hmm, ich hab ja bis zuletzt erwartet, dass Louis sie sitzen lässt. Irgendwie konnte ich ihm nicht ganz vertrauen. Natürlich ist es klasse, dass er sich für die rechte anderer einsetzt, aber irgendwie klang er nicht echt.
    Johannes hat sich wirklich gut gemacht, das hätte ich so nicht erwartet.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Hmm, ich hab ja bis zuletzt erwartet, dass Louis sie sitzen lässt. Irgendwie konnte ich ihm nicht ganz vertrauen. Natürlich ist es klasse, dass er sich für die rechte anderer einsetzt, aber irgendwie klang er nicht echt.
    Johannes hat sich wirklich gut gemacht, das hätte ich so nicht erwartet.


    Genauso habe ich es auch empfunden.

  • Dieser Abschnitt ist wirklich très französisch. Allein vom Titel des Buches hätte ich das nicht erwartet. Allerdings passte es, weil Johanna zum einen ihren leiblichen Vater sucht und zum anderen inzwischen mit einem Franzosen verlobt ist. Dass sie allerdings in dem Moment einer Schlacht an ihren Anhänger mit der Echse denkt und ihn in den Katakomben in Sicherheit bringt, hätte ich nicht erwartet. Hat sie denn jemanden von dem Versteck erzählt? Was wäre denn gewesen, wenn sie tödlich getroffen wäre? Andersherum hätte sie dann ja auch niemals eine Tochter zum Vererben gehabt.


    Traurig war der Tod von Johannes. Er hatte endlich etwas gefunden, das ihn so sehr fasziniert und er sich selbst gewählt hat, und dann kommt er nach so kurzer Zeit um. Ich hätte ihm vielleicht noch eine nette Rolle in der dritten Republik gewünscht.


    Johanna ist ihrem Vater ziemlich nah gekommen. Immerhin konnte sie recht intensiven Kontakt mit ihrer Großmutter knüpfen. Da Deval aber immer wieder auftaucht und verschwindet, halte ich es für ausgeschlossen, dass Johanna ihn sogar im Elternhaus antrifft.

  • Die Schlacht in Paris ist ausgestanden - und Johannes stirbt für Johanna. Damit kann er endlich zu Femke gehen und hat seine "Schuld" beglichen. Johanna und Louis finden auch zueinander und gehen nach Bordeaux (ich hatte immer Angst, daß sich Louis noch von Johanna abwendet, die Eifersucht auf Victor fand ich ganz "schön" :chen).
    Devals Mutter hat mir sehr gut gefallen - eine Frau, die weiß' was sie will! Über sie hätte ich gerne weiter gelesen... :wave

  • Devals Mutter fand ich auch gut.


    Einerseits finde ich es schade, dass Johannes sterben musste. Er hätte sich doch in Frankreich niederlassen können und seinen Traumjob ergreifen als Schreiner oder eben als Journalist oder wieder als Advokat. :cry
    Aber so ist er bei seiner geliebten Femke - hoffen wir zumindest!

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • ja, louis lässt johanna ganz schön nach seiner pfeife tanzen: erst die unendlich lange verlobungszeit, dann aber husch-husch ins bettchen, danach muss dann des weines wegen gewartet werden, nun sind es politische wirren. aber es gehören immer zwei dazu: der eine, der pfeift, der andere, der tanzt. und wenn johanna die musik gefällt? bzw er gut genug gefällt, um alles mitzumachen?
    was den versteckten anhänger betrifft: sie sagte zu sich, dass sie louis und nebbien für den fall der fälle informieren werde. dass sei es getan hat, erinnere ich mich nicht, gelesen zu haben, aber es spricht doch nichts gegen diese annahme. was mich beschäftigt: etwas weiter vorn war von einem einen wagen benötigenden flaubert die rede. an diesen flaubert konnte ich mich gar nicht erinnern. zurückblättern ließ mich aber leider bisher nicht fündig werden. hab ich da etwas wichtiges verpasst? :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von Deichgräfin


    Genauso habe ich es auch empfunden.


    Da schliesse ich mich an, ging mir auch so.


    @ krokus
    Stimmt, an den flaubert kann ich mich auch erinnern, kann aber auch nicht weiterhelfen :gruebel


    @ bibliocat
    Stimmt, so hab ich das noch gar nicht gesehen, dass Johannes für Johanna stirbt. Da er sich aber zwischen sie und einen Angreifer "wirft" und sie so schützt, ist es wirklich ein "schönes" Bild. Ich musste dann ein paar Tränchen verdrücken, als Johanna seinen Kopf auf ihrem Schoss hatte und er ihr sagte, sie solle sich jetzt um Louis kümmern.

  • Hallo,


    Dramatik pur in diesem Teil !


    Warum musste denn jetzt auch noch Johannes sterben ? Na gut, es war zumindest nicht umsonst da er damit Johanna gerettet hat. Trotzdem...


    Ich bin ja mal gespannt, ob Johanna und Luis endlich aufd das Weingut "heim"kehren.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Menno … und schon wieder stirbt ein lieber Mensch. Johannes. Da war ich echt traurig. Wieder kein Happyend :cry. Ist das die Strafe, dass er Femke sitzen ließ? Obwohl, er ist ja für SEINE Sache gestorben und für Johannas Leben. Ich hätte es allerdings auch viel lieber gesehen, wenn er sich in Paris niedergelassen hätte und endlich angefangen hätte zu leben.


    Ob Johanna Deval irgendwann treffen wird? Seine Mutter hat sie ja nun kennengelernt. Wird sie sich ihr irgendwann offenbaren? Sie hat ja nun sonst keine Verwandte mehr.


    Die Schlacht in Paris … erinnert mich etwas an die Schlacht in Lübeck in der Bernsteinsammlerin. Schön dargestellt, wie sich alle für ihre Sache einsetzen.


    Ich hoffe, dass Louis sich irgendwann genauso engagiert um Johanna kümmern wird. Sicher bin ich mir da im Moment auch nicht. Aufgefallen ist mir nur, dass ihm doch mehr an ihr liegt, als ich dachte … wegen seiner Eifersucht.


    Sehr viel Action, sehr viel Dramatik, sehr viel Leid. Aber alles sehr gut umgesetzt. Ich hoffe, dass es für Johanna und Louis ein Happy-End in den Weinbergen geben wird.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Mario Giordano - Tante Poldi und der Gesang der Sirenen

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

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