'Das Lächeln der Fortuna' - Rebecca Gablé

  • Hallo!


    Vor längerer Zeit habe ich ja mal geschrieben, das ich mit den Bücher von Rebecca Gable ein Probelm hatte, obwohl es genau mein Genre ist.


    Nun, ich wollte nur kurz vermelden, das sich das gändert hat, und ihre Bücher sich in meinen Regal langsam vermehren! :-]

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    Bookworms will rule the world! As soon, as we finish one more chapter...

  • Wie hast du das denn geschafft? :-D

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Nun, als erstes habe ich mir "Das Lächeln der Fortuna" als Hörbuch besorgt.
    Und natürlich fand ich es klasse. Danach habe ich mir " Von Ratlosen und Löwenherzen besorgt" und dann ging es immer weiter....
    Beim "Roten Thron" bin ich zwar noch nicht angekommen, ist aber nur eine Frage der Zeit. :-]

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  • Liebe Eulen,


    gibt es eigentlich noch mehr Romane, die sich mit John of Gaunt beschäftigen, wisst ihr da was? (Ich spiele nämlich mit dem Gedanken, "The representation of John of Gaunt in fictional literature" zum Thema meiner Master-Arbeit zu machen, aber bisher fällt mir dazu bloß noch Shakespeares "Richard II" ein...)

  • Zitat

    Original von Dori
    gibt es eigentlich noch mehr Romane, die sich mit John of Gaunt beschäftigen, wisst ihr da was? (Ich spiele nämlich mit dem Gedanken, "The representation of John of Gaunt in fictional literature" zum Thema meiner Master-Arbeit zu machen, aber bisher fällt mir dazu bloß noch Shakespeares "Richard II" ein...)


    Da kann ich Dir "Katherine" von Anya Seton wärmstens ans Herz legen. Das ist ein Roman über Gaunts Geliebte Katherine Swynford und er spielt da natürlich auch eine wichtige Rolle, weit weniger idealisiert als bei Gablé.
    Und schau Dir vielleicht mal "My Lord John" von Georgette Heyer an. Das ist zwar ein Roman über den Enkelsohn, John of Bedford, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Opa da nicht anfangs auch noch auftritt.
    In den Romanen über Owen Archer von Candace Robb tritt er persönlich nicht wirklich auf, aber am Rande wird er immer wieder mal erwähnt, nicht positiv.


    Merkt man, dass ich selber mal Gaunt-Methadon gesucht habe? :grin


    Edit: "Das Schwert des Königs" von Martha Rofheart, wieder ein Enkel, diesmal Henry V himself, wo eventuell auch der Opa anfangs erwähnt sein könnte.

  • Ein klasse historischer Roman. Ich habe länger keine historischen Romane mehr gelesen, da ich sie irgendwie über war. Aber dank dem "Lieblingsbuch-Leseevent" hier bei den Eulen hat mich Schwarzes Schaf auf diesen Diamanten aufmerksam gemacht. Ich habe den Roman regelrecht verschlungen, obwohl ich zu Beginn etwas skeptisch war, was einen Gable Roman betraf. Ich hatte vor langer Zeit mal "Die Siedler von Catan" von ihr gelesen und die haben mich nicht gerade vom Hocker gehauen, waren aber auch nicht richtig schlecht.
    Die Geschichte um Waringham und seine Familie, sowie um Englands Geschicke zu der Zeit sind mit so viel EInfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl geschrieben worden, dass ich die nächsten Teile der Trilogie auf jeden Fall auch lesen werde.


    In meinen Augen ein kleines (dickes) historisches Meisterwerk :anbet

  • So unterschiedlich können die Meinungen sein. ich habe das Buch nach gut 300 Seiten abgebrochen, ich fand es langweilig, klischeebeladen und vorhersehbar....


    Und da mir grad nicht nach leichter Unterhaltung war (und ich eh in einer Leseflaute dümpelte), hab ich dann abgebrochen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • "Das Lächeln der Fortuna" war nach "Von Ratlosen und Löwenherzen" das zweite Buch, dass ich von Rebecca Gablé gelesen habe und es hat mich total begeistert.
    Ich mag historische Romane, vor allem über die englische Geschichte, und finde es absolut gut, wie geschichtliche Fakten hier mit einer fiktiven Handlung verknüpft werden.
    Werde in Kürze mit "Die Hüter der Rose" beginnen, worin die Geschichte um die Familie der Waringhams weitergeht.

  • Die erweiterte Ausgabe erscheint mehr als ein Jahrzehnt nach der Originalausgabe mit rund 500 Seiten „Nachschlag“. Wer die inzwischen vier Romane um die Warringhams gelesen hat, wird darüber glücklich sein. Wer noch kein Fan des Epos ist, kann dennoch beherzt zugreifen. Rebecca Gablé bringt auf verständliche Weise die rund 600 Jahre zurückliegende Englische Geschichte näher. Sie beginnt im Jahre des Herrn 1360, zur Regierungszeit Edward III. Der Vater des zwölfjährigen Robin Warringhams kommt aus dem Krieg in Frankreich nicht zurück. Gerüchte besagen, er habe nach einem Verrat Selbstmord begannen. Titel und Lehen wurden aberkannt und Robin hat kaum eine andere Wahl, als im Kloster zu bleiben. Doch er flieht und statt als Erbe des Ritters kommt er als Stallbursche zurück.


    Die Autorin legt ihren Fokus auf den Herzog von Lancaster, John of Gaunt. Der Sohn des Königs war nie für eine Thronfolge vorgesehen, zog aber in den schwierigen Zeiten Englands die politischen Fäden. Ihm zur Seite stellt sie Robin of Warringham, einem königstreuen Untergebenen. Diese fiktive Figur lässt auch die Leser sehr nah an die historisch belegten Personen herankommen. Er lässt durch seine Entscheidungen die Geschichte nachvollziehbar werden. Das Rangeln um die Thronfolge ist nicht mehr nur eine Beschreibung in einem Geschichtsbuch, sondern bekommt Farbe. Das Leben auf den verschiedenen Burgen lässt erahnen, mit welchen Sorgen und Nöten sich die Bauern und Handwerker seinerzeit plagten. Nicht nur die Steuern brachten viele an den Ruin, sondern auch Krankheiten und Missernten. Die Schilderungen haben eine unglaubliche Tiefe, sodass auch nur kurz auftauchende Nebenfiguren lebendig werden.


    Die hier beschriebenen vierzig Jahre waren so ereignisreich, dass die erweiterte Ausgabe durchaus seine Berechtigung hat. Als Zugabe hat die Geschichte ein alternatives Ende erhalten. Beim Vergleich konnte ich mich bisher nicht durchringen, welches das bessere ist. Die sich stark an die tatsächlichen Begebenheiten haltende Handlung wird mit einer übersichtlichen Zeittafel, einem Stammbaum der Plantagenets, einer Landkarte und einem Personenverzeichnis abgerundet. Das Buch endet mit dem Verschwinden Richard II., und der Ankündigung, dass der Sohn Lancasters als Henry IV. den Thron besteigen könnte. Geschichtskenner wird das nicht überraschen. Sie können sich auf die Fortsetzung in Die Hüter der Rose freuen.

  • Historische Romane sind nicht so meins. Und so schlummerte "Das Lächeln der Fortuna" seit einigen Jahre in meinem SUB. Dank der wiederaufgenommenen Leserunde hier bei den Eulen habe ich es nun endlich gelesen. Und bin begeistert.
    Rebecca Gablé hat einen so mitreißenden Schreibstil, dass keine Sekunde Langeweile aufkam. Historische Fakten und fiktive Situationen und Figuren werden so gekonnt miteinander verwoben, dass die Handlung an keiner Stelle konstruiert wirkt. Ich habe mit den Figuren mitgefiebert, mitgelitten und mich mitgefreut. Und so einiges über das Mittelalter und den Schauplatz England dazugelernt.

  • Fast einen Monat habe ich an dem Buch gelesen. Was aber keineswegs als Wertung anzusehen ist. Das hat lediglich mit den 1288 Seiten dieser Ausgabe zu tun, die ich gelesen habe. Ich kann nur sagen, es ist ein tolles Buch und die Waringhams haben einen neuen Fan.


    Die Geschichte beginnt in England im Jahr 1360. Der zwölfjährige Robert of Waringham, genannt Robin, erfährt vom Abt seiner Klosterschule, dass sein Vater wegen Hochverrates hingerichtet wurde. Nun ohne Rechte, Besitz und Titel, reißt Robin aus und findet schließlich Arbeit als einfacher Stallbursche auf dem Gestüt von Waringham. Die Pferdezucht hatte seine Familie begonnen und er hat eine ganz besondere Gabe, mit störrischen Tieren umzugehen. Mit der Zeit wird Conrad, der Verwalter des Gestüts, eine Art Vaterersatz für ihn. Und einer der anderen Stallknechte, Isaac, wird sein bester Freund und diese Freundschaft hält ihr Leben lang. Aber es gibt auch jede Menge Probleme, denn Mortimer, der Sohn des neu ernannten Earl of Waringham, ist ein besonderes Ekel und schikaniert Robin wo er nur kann.
    Im Laufe der Jahre führt das Schicksal Robin nach London und vom Knappen wird er schließlich zum Ritter und trifft auf König Edward III. sowie seine Söhne Edward, genannt "Der Schwarze Prinz" und John of Gaunt, den Duke of Lancaster. An der Seite des charismatischen Lancaster erlebt er blutige Feldzüge, Aufstände und politische Triumphe und Intrigen. Trotz aller Machenschaften in der Welt des Adels und am Königshof bemüht er sich immer, sein aufrechtes und loyales Wesen beizubehalten, zum Schutz seiner Familie, Freunde und zum Wohle Englands. Aber Mortimer hat nichts vergessen und schließlich stehen sich die beiden Todfeinde wieder gegenüber...


    Mehr will ich nicht verraten, aber ihr könnt euch vorstellen, dass auf fast 1300 Seiten so einiges passiert. Und Rebecca Gablé gelingt es durch Überraschungen und Wendungen immer wieder die Spannung aufrecht zu erhalten. Ich finde hier die Mischung aus historischen und erfundenen Ereignissen sehr gelungen. Ebenso die Verknüpfung von realen und fiktiven Charakteren. Lancaster hat sicher einen Berater gehabt und warum soll es nicht jemand wie Robin of Waringham gewesen sein?
    Robin war mir von Anfang an sympathisch. Trotz der bösen Gerüchte über seinen Vater ist er stolz auf ihn und seinen Titel und verliert nie aus den Augen, sich diesen irgendwann zurückzuholen. Auch John of Gaunt, der Duke of Lancaster, mochte ich sehr. Er bewies großes Geschick, die politischen Tretminen zu umgehen und hat manches auf sich genommen zum Wohle seines Landes und seines Sohnes Henry, in der Hoffnung, dass dieser eines Tages die Krone Englands tragen würde und der zu junge, unfähige König Richard abgesetzt würde.
    Keine Figur im Roman bleibt blass. Neben Robin und Lancaster mochte ich Agnes, Conrad, Isaac, Leofric, Anne, Elinor, Blanche und jungen Henry of Lancaster. Zum Ende dann erhielt die jüngere Generation etwas mehr Raum und Raymond und der junge Mortimer werden sicher in den weiteren Teilen der Reihe einige Abenteuer bestehen.
    Die Geschichte hat alles, was ein guter historischer Roman braucht: eine spannende, gut erzählte Geschichte, interessante Charaktere und die richtige Dosis Herz und Humor. Nur ein paar Sätze und man taucht ein in die Welt der Rittergeschichten von König Artus und den Rittern der Tafelrunde. Und doch bietet das Buch so viel mehr.
    Volle Punktzahl!