'Im Tal des Schneeleoparden' - Seiten 101 - 197

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken


    Alma kommt doch erst in der nächsten Leserunde ;-)


    Oh weh, kalt erwischt... :grin Muss eine Freudsche Fehlleistung gewesen sein. Aber gut zu wissen, dass du so genau aufpasst. :knuddel1

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • So, nun bin ich auch durch mit dem Abschnitt.


    Da passiert ja so viel- es fühlt sich ein bißchen an wie ein buntes Tuch, welches aus ganz vielen verschiedenen Mustern zusammengesetzt ist und erst wenn man einen Schritt weiter weg geht erkennt man das Ganze.


    Ich bin vom Typ her ein bißchen wie Anna und habe vollste Hochachtung, daß sie die Reise angetreten hat. Ich habe einen Bekannten, der 6 Monate in Indien und Nepal war und Fotos von den "Toiletten" mitgebracht hat... ne, ne, das wäre nix für mich.


    Mir gefallen übrigens die Anspielungen auf die Dschungelbücher. Ich habe beide gelesen und bin immer wieder fasziniert, wie ernst die Originale von Kipling sind (wenn man dagegen die Disney-Verfilmung im Hinterkopf hat). Beim Namen "Kim" musste ich schmunzeln, da habe ich zwar das Buch nicht gelesen, musste aber gleich an den gleichnamigen Film mit Dean Stockwell denken. Und auch Rikki-Tikki als Spitzname :rofl
    Bei Kipling scheiden sich ja immer die Geister: sind seine Bücher überheblich gegenüber den Indern oder gar rassistisch- oder eben nicht. Kipling kann als Engländer seiner Zeit natürlich auch nicht ganz aus seiner Haut, aber ich empfinde das, was ich von ihm kenne, durchaus als sehr differenziert und auch respektvoll.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Bei Kipling scheiden sich ja immer die Geister: sind seine Bücher überheblich gegenüber den Indern oder gar rassistisch- oder eben nicht. Kipling kann als Engländer seiner Zeit natürlich auch nicht ganz aus seiner Haut, aber ich empfinde das, was ich von ihm kenne, durchaus als sehr differenziert und auch respektvoll.


    Ich finde die Bücher und Kurzgeschichten, die ich von ihm gelesen habe, auch nicht rassistisch – und zwar, genau wie du sagtest, immer in Zusammenhang mit seiner Zeit gesehen. Natürlich sind sie aus heutiger Sicht politisch nicht korrekt, aber welche Bücher aus dieser Zeit sind das schon? Ich habe vor ein paar Monaten einmal wieder "Jerry der Insulaner" von Jack London herausgekramt. Das ist ein ganz anderes Kaliber, und ich mochte tatsächlich nicht weiterlesen, obwohl ich das Buch als Kind geliebt habe.


    Und was "Kim" anbelangt: Ich kann es sehr empfehlen. Das Buch streitet sich ständig mit "Der Name der Rose" um Platz Eins auf meiner ewigen Bestenliste.
    :wave Steffi

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Zitat

    Original von harimau


    Unter uns, Schnatter: Steffi hat viel mehr von Marion als von Alma. Das geht schon mit dem Äußeren los, und von verzagter grauer Maus konnte ich in über 15 Jahren nichts an ihr entdecken. Habe die Suche inzwischen aufgegeben... :grin


    Das dachte ich mir , ich schätze Steffi auch nicht als verschüchtertes Persönchen ein sowie ich mir Anna vorstelle. Aber von der Erfahrungen von ihren Reisen her meinte ich das so verstehste? :lache


    Auf Alma freu ich mich auch ;-)

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Das dachte ich mir , ich schätze Steffi auch nicht als verschüchtertes Persönchen ein sowie ich mir Anna vorstelle. Aber von der Erfahrungen von ihren Reisen her meinte ich das so verstehste? :lache


    Auf Alma freu ich mich auch ;-)


    Jo, versteh ich. Und auf Alma freuen wir uns gemeinsam. :knuddel1

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Da passiert ja so viel- es fühlt sich ein bißchen an wie ein buntes Tuch, welches aus ganz vielen verschiedenen Mustern zusammengesetzt ist und erst wenn man einen Schritt weiter weg geht erkennt man das Ganze.


    Dem kann ich nur zustimmen. Über eine "simple" Familiengeheimnisaufdeckungsgeschichte, die ich ja kurzzeitig befürchtet hatte, kann ich mich nun wirklich nicht mehr beschweren :grin. In diesem Abschnitt gehts ja hauptsächlich um Bärbels Geschichte, was ich auch ganz angenehm empand, denn so konnte man gedanklich dabeibleiben. Nur das (tragische?) Ende fehlt noch.


    Zitat

    Original von Richie
    Steffi schafft es in jedem Satz, uns die Menschen, ihr Leben und ihre Gewohnheiten näherzubringen. Ich fühle mich dabei auf diese Reise einfach mitgenommen.


    So gings mir in diesem Abschnitt (endlich) jetzt auch. Das hat mir im 1. Abschnitt gefehlt und ich bin froh, dass dieses Burow-typische jetzt zum Vorschein kommt. Seltsamerweise aber viel mehr in den Abschnitten, in denen es um Anna geht. Bei Bärbel empfinde ich das exotisches Land viel mehr als Hintergrundkulisse, sie ist nicht so mittendrin wie Anna. Interssanterweise wird ihr (Bärbel) genau diese Empfindung auch in den Mund gelegt. Ist das jetzt Absicht, damit sich der Leser mehr auf die Liebesgeschichte konzentiert und weniger auf das Umfeld oder interpretiere ich da zu viel hinein? Bei Tara ist es wieder anders, sie als Einheimische nimmt ihre Umgebung zu recht nicht so bewusst war wie ein Reisender.


    Zitat

    Original von Xania
    Irgendwie sind die Hippies alle ziemlich planlos, warum sie eigentlich ihre Reise gemacht haben, und leben in Kathmandu genauso gelangweilt weiter wie vorher in Europa.


    Ich finde die Hippiekultur sehr faszierend, aber ich grüble schon dauernd darüber nach, was sie eigentlich in ihrem Leben wollten. Anders leben als ihre Eltern. Ja, aber wie? Dieses planlose "in den Tag leben" ist sicher eine Zeitlang ganz schön, aber dauernd? Oder hatten sie keine Ziele, Pläne für den Rest ihrer Lebens? Was sie an Indien/Nepal so faszinierte (außer billigem Hasch) kann ich teilweise nachvollziehen. Da gab es wohl viele "ausgeflippte" Typen, die komplett anders lebten (wie den schön beschriebenen aschebedeckten Asketen).


    Zitat

    Original von SteffiBUnd wie ungerecht sie ist! Aber auch verständlich (denke ich). Anna fühlt sich von vorne bis hinten belogen und betrogen. Und ihre Wut konzentriert sich auf den Einzigen, der noch da ist: Eddo. Sie ist zu diesem Zeitpunkt noch viel zu aufgewühlt, um rational zu denken und die Gründe für die Ursachen all dieser Lügen anzuerkennen.


    Das habe ich mir auch so gedacht. Ich hoffe nur, sie beruhigt sich wieder, bis sie Eddo wiedertrifft. Hat er wirklich nicht verdient.


    So, dann noch ein paar wilde Spekulationen wer wer ist (schließlich werden die meisten der auftauchenden Personen schon eine Berechtigung haben).


    Zitat

    Original von beowulf
    Der Pangje ist sicher einer der beiden Europäer- Achim oder Sylvain und der Mensch, der im Prolog den Berg runterfiel. Mal sehen ...


    Tja stellt sich mal die erste Frage: Wer ist vom Berg gefallen? Achim wohl nicht, aber war es Sylvain oder Moon? Danach die zweite Frage: Hat er überlebt? Wenn es Moon war, der vom Berg gefallen ist (wahrscheinlich dann durch Sylvains Verschulden - warum wäre S. sonst nicht wieder aufgetaucht?) warum hat Sylvain nicht irgendwann mal nach Bärbel geforscht? Oder hat er mit dem Ergebnis, das sie in D schon längst verheiratet ist? Ich bin immer mehr der Meinung, dass Sylvain nicht tot ist, da muss noch was kommen. Aber wer ist er?


    Pangje ist eine zentrale Person im Buch. Aber bei ihm wurde kein europäisches Erscheinungsbild erwähnt (und Einheimischen würde das doch wohl auffallen), genausowenig wie bei Achim oder Sylvain die auffallenden grünen Augen. Von daher tippe ich auf den geheimnisvollen Moon.


    Bei Achim bin ich mir relativ sicher, dass er sich hinter dem brutalen Booth verbirgt. Das würde auch eine Verbindung zu Tara schlagen, die ich ansonsten noch gar nicht einordnen kann.


    Aber Sylvain? Doch tot? Es bleibt auf alle Fälle geheimnisvoll.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Liebe Bouqui,
    vielen Dank für den Link. Der Wiki-Artikel scheint mir sehr gut recherchiert.
    Als ein Land der unbegrenzten Möglichkeitenwürde ich Shangri-La allerdings nicht bezeichnen, denn ich verbinde unbegrenzte Möglichkeiten immer mit der Entwicklung und den Möglichkeiten des Individuums, so wie es im amereikanischen Traum gelebt wird: Die Gesellschaftsform bietet hier die Basis für den Erfolg des Einzelnen, und es ist nicht nur akzeptiert, sondern ausdrücklich erwünscht, dass sich der Einzelne über die Masse erheben soll, um die Gesellschaft voranzutreiben.


    In Shangri-La wiederum geht das Individuum in der Gesellschaft auf, und es ist nicht erwünscht, seinen eigenen Vorteil voranzutreiben. Bei Shangri-La geht es um eine Art Rückbesinnung auf das Wesentliche, nicht um Fortschritt. Also eher der buddhistische Rückzug in sich selbst.
    Auch das moderne Schlagwort "Entschleunigung" kann man in den Ring werfen.

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    Kipling

  • Zitat

    Original von Lese-rina


    So gings mir in diesem Abschnitt (endlich) jetzt auch. Das hat mir im 1. Abschnitt gefehlt und ich bin froh, dass dieses Burow-typische jetzt zum Vorschein kommt. Seltsamerweise aber viel mehr in den Abschnitten, in denen es um Anna geht. Bei Bärbel empfinde ich das exotisches Land viel mehr als Hintergrundkulisse, sie ist nicht so mittendrin wie Anna. Interssanterweise wird ihr (Bärbel) genau diese Empfindung auch in den Mund gelegt. Ist das jetzt Absicht, damit sich der Leser mehr auf die Liebesgeschichte konzentiert und weniger auf das Umfeld oder interpretiere ich da zu viel hinein? Bei Tara ist es wieder anders, sie als Einheimische nimmt ihre Umgebung zu recht nicht so bewusst war wie ein Reisender.


    Ich mache mir grundsätzlich Gedanken darüber, wie die Umgebung auf meine Protagonisten wirkt, und genauso beschreibe ich sie auch: Durch die Augen der Personen. In Nepal wirst du zu einer Stelle kommen, an der das besonders deutlich wird: Anna und Tara sehen dasselbe, empfinden es aber völlig anders, beinahe gegensätzlich.
    Insofern sind deine Beobachtungen ein schöner Beweis für mich, dass ich meine gewünschte Wirkung auch erreicht habe: Anna als Neuling sieht natürlich erstmal die Oberfläche - mehr kann sie durch fehlendes Wissen ja auch gar nicht sehen - und vermittelt den Lesern erste Eindrücke eines fremden Landes, die ihr auch hättet (und die ich hatte), wenn ihr zum ersten Mal dort hinreistet.
    Tara wiederum nimmt vieles als gegeben hin, da es ihr Alltag ist. So wie wir unsere Heimatorte erleben. (Selbst das tolle Rathaus von Hamburg fällt mir nur alle Jubeljahre auf, weil ich den (windigen) Rathausplatz meistens mit in den Jackenkragen verstecktem Gesicht überquere.) Tara nimmt beispielsweise ihren Heimathof erst richtig wahr, als sie im Begriff ist, ihn zu verlassen. Und wenn sie dann an fremde Orte kommt, ist ihre Wahrnehmung trotzdem eine ganz andere als die Annas, unter anderem natürlich auch deshalb, weil Tara die Sprache versteht.
    Bärbel, für die, wie 30 Jahre später ihrer Tochter, alles neu ist, ist wiederum zu verstrickt in ihre eigenen Befindlichkeiten, um sich wirklich für ihre Umgebung zu interessieren. Sie gefällt ihr, aber sie ist Kulisse für ihr ganz persönliches Drama.



    Zitat

    Original von Lese-rina


    Ich finde die Hippiekultur sehr faszierend, aber ich grüble schon dauernd darüber nach, was sie eigentlich in ihrem Leben wollten. Anders leben als ihre Eltern. Ja, aber wie? Dieses planlose "in den Tag leben" ist sicher eine Zeitlang ganz schön, aber dauernd? Oder hatten sie keine Ziele, Pläne für den Rest ihrer Lebens? Was sie an Indien/Nepal so faszinierte (außer billigem Hasch) kann ich teilweise nachvollziehen. Da gab es wohl viele "ausgeflippte" Typen, die komplett anders lebten (wie den schön beschriebenen aschebedeckten Asketen).


    Auch hier hast du den Nagel auf den Kopf getroffen: Die Hippies wussten eigentlich nicht, was sie wollten. Klar, anders leben als die Eltern, aber das Wie war beileibe nicht definiert. Deshalb auch Indien und Nepal, in der Hoffnung, dort etwas zu finden, was die Leere ausfüllte, die die Ablehnung aller in Deutschland herrschenden Werte hinterlassen hatte. Die Hippies waren ja eher unpolitisch, und ihr gesellschaftlicher Einfluss ist mehr darauf zurückzuführen, dass sie - zumindest für einige Jahre - ihr Hippieleben einfach gelebt haben, ohne sich um ebendiese Ablehnung zu kümmern. Trotzdem haben sie mitgeholfen, die starren 50-er Jahre-Normen langsam zu zersetzen und Raum für neue Ideen, Ideale und eine neue Moral zu schaffen.



    Und wie üblich: Zu deinen Spekulationen sage ich gar nix :chen


    :wave SteffiB

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    Kipling

  • Ich finde, dieses differenzierte Darstellen ist dir wirklich gut gelungen. :anbet Und klar, wir können uns mit Annas Sichtweise am besten identifizieren.


    Ich fand den Link von Bouquineur auch sehr interessant, danke dafür! Habt ihr mal auf den weiteren Link des ZDF geklickt? Dort finde sich nämlich eine interssante Reportage eines Journalisten nach Shangri La.


    Jetzt muss ich mal was spoilern, das gehört nämlich in den nächsten Abschnitt, passt aber hier so gut:



    Zitat

    Original von SteffiB
    Und wie üblich: Zu deinen Spekulationen sage ich gar nix


    Und das ist auch gut so. Das ist mal ein Punkt, wo Autoren wirklich nichts mitzureden haben :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • @ Lese-rina
    Zu deinem Spoiler (und völlig OT): Ja, es ist ein Kreuz. Ich habe einen roten Mantel, den ich hüte und pflege, damit er nicht kaputt geht. Wer weiß, wann ich wieder einen finde ....


    EDIT: Und noch einmal zum Thema Identifikation bzw. "durch wessen Augen erfahre ich die Geschichte eigentlich am Besten". Das ist natürlich ein Kunstgriff, dessen sich viele Autoren bedienen, die über fremde Länder schreiben. Denn mit einer Figur wie Anna (oder auch Marion) haben sie die Möglichkeit, eine Person ins Rennen zu schicken, die denselben Erfahrungsschatz hat wie die Leser, die die jeweiligen Orte auch noch nicht gesehen haben. Da auch ich an den Orten irgendwann mal zum ersten Mal war, versuche ich dann immer, mir meine damaligen Gefühle und Gedanken zu gegenwärtigen und - natürlich angepasst an den Charakter der Figur - ihr in den Mund bzw. in den Kopf zu legen.

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    Kipling

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SteffiB ()

  • Die Passagen mit den Hippies finde ich sehr gelungen. Vor allen wie das von Ingrid erzählt wird und Anna atemlos lauscht, bis auf wenige Unterbrechungen. Die Erzählperspektive, die in Kapitel 19 noch komplett durch Ingrids spezielle, lockere Perspektive bestimmt war, ändert sich in den folgenden Kapiteln in eine neutralere Sicht. So lent man Bärbel auch besser kennen. Sie ist in der Hippikommune etwas besonderes, weil sie zum Beispiel die freie Liebe nicht anwendet. Grund dafür ist wohl auch ihre strenge Erziehung und, was zu befürchten ist, Missbrauch in der Kindheit/Jugend, Es ist deswegen schön, dass Sylvain sie von ihrem Trauma befreien kann. Sehr traurig, dass Sylvain schon bald verunglücken muss.


    Zitat

    Original von SteffiB
    Das hier solltet ihr UNBEDINGT anklicken!
    : You tube wählen und nach "Dum Maro Dum" suchen. Dann eines der Videos anklicken, auf dem das Gesicht einer Frau zu sehen ist, ziemlich dunkel. Die Sequenz sollte etwa 2,5 Minuten lang sein ... viel Spaß!


    Das ist ja echt ein Klasse Video! Jetzt sind die Leute aus Seite 165 bei mir auch visuell mit Leben erfüllt. Großartig wie die Filmszene im Buch adäquat beschrieben ist.

  • Die erwähnte Musik auf Seite 155 zeigt, was die Jahrzehnte überdauert hat: The Doors, Bob Dylan, Beatles, Janis Joplin gelten auch heute noch. Das kann man von der Mainstream-Musik aus anderen Jahrzehnten nicht immer sagen. Aber "All Along the Watchtower" gespielt von Jimi Hendrix, dem Mozart der späten sechziger, ist auch heute noch ein wichtiges Stück, bei mir persönlich seit langer Zeit ein Dauerbrenner!

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Aber "All Along the Watchtower" gespielt von Jimi Hendrix, dem Mozart der späten sechziger, ist auch heute noch ein wichtiges Stück, bei mir persönlich seit langer Zeit ein Dauerbrenner!


    Harimau liebt es auch, vor allem die Hendrix-Version, wobei ich ja eher die Dylan-Version mag. :-]


    Ich hatte übrigens in meiner ersten Fassung das Buch in drei Teile geteilt und vor jeden Teil ein Song-Zitat gestellt. Leider kann man sich das nicht leisten - die Abdruckrechte wären in die Tausende gegangen.
    Vor dem ganzen Buch standen natürlich die Beatles-Zeilen von"Magical Mystery Tour".
    Teil 1 war mit dem Refrain von "Baby its a wild world" von Katze Steffan aka Cat Stevens aka Yusuf überschrieben - perfekt für Anna, die sich aufmacht in die wilde Welt.
    Teil 2 bekam eine Strophe aus "Like a rolling stone",
    und Teil 3 eine Strophe aus "All along the watchtower", die mit den Reitern und der Wildkatze. Achte mal drauf, ich hab's doch noch verfremdet reingeschmuggelt :grin


    (Nicht wundern, dass ich weder die Songtexte noch Verlinkungen in das Posting eingefügt habe - wenn's um Popsongs geht, muss man dreifach vorsichtig sein)

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  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Bei Achim bin ich mir relativ sicher, dass er sich hinter dem brutalen Booth verbirgt. Das würde auch eine Verbindung zu Tara schlagen, die ich ansonsten noch gar nicht einordnen kann.


    Da bin ich mir auch relativ sicher dass das so ist. Beim Pangje vermute ich mal Bärbels Bruder dahinter, ich glaube mich zu erinnern das Ingrid in die Richtung was erwähnte...
    Sylvain ist also verunglückt, oder ermordet worden? Moon ist ja praktischerweise auch von der Bildfläche verschwunden, angeblich in sein Dorf geflüchtet... Achim finde ich unsympathisch, berechnend und arrogant. Bärbel tut mir grad nur leid.Ich vermute mal der Missbauch fand durch den Bruder oder den Vater statt, und zum Glück kann ihr Sylvain ein Stück darüber hinweg helfen. Daher glaube ich nicht, das er einfach so verschwunden ist sondern ich denke er ist wirklich tot. Wenn seine Liebe auch so groß war, hätte ihn kein Angebot o.ä. von Bärbel fernhalten können. Selbst wenn er überlebt hätte, hätte er sich doch über kurz oder lang auf die Suche nach ihr gemacht...?
    Für mich wäre das Hippiedasein nichts gewesen, einfach weg von den eltern und sich zudrönen ohne Plan von der Zukunft...Ne, echt nicht. Aber ich kann zumindest Bärbel verstehen - an ihrer Stelle wäre ich auch abgehauen. Hauptsache erst mal weg...

  • Zitat

    Original von nofret78
    Beim Pangje vermute ich mal Bärbels Bruder dahinter,


    Das ist eine sehr interessante These, auf das ist noch gar niemand gekommen!


    @ Steffi: Gute Idee, das mit den Liedtexten, schade, dass die nicht mit reindurften. Aber ich höre sie mir gerade an, passen ja super zur Hippie-Zeit!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Anna hatte ja zu Hause eigentlich noch genug Zeit, sich ein bißchen auf Indien vorzubereiten. Aber sie fliegt dahin wie sie wohl alles im Leben macht: sie läßt es geschehen. Eigeninitiative ist nicht so ihr Ding. Erstaunlich, dass sie überhaupt geflogen ist. Und gut, dass sie Kim an ihrer Seite hat. Sonst wäre sie schon in Kalkutta aufgeschmissen gewesen. Ist aber auch eine harte Sache: ausgerechnet in diesem Moloch von Stadt zu landen, wenn man noch nie vorher in Asien war.
    Ich mußte bei einigen Szenen grinsen, der mit dem Koffer beispielsweise. Oder mit der Dusche. Ja, so ist Asien. Man muss es einfach mögen :lache


    Die Schilderungen von Land und Leuten in Indien genieße ich sehr. Man merkt es eben immer deutlich, wenn jemand wirklich vor Ort war und das Land bewußt erlebt hat, als wenn er nur mit dem Finger auf der Landkarte bzw. auf google map dort gewesen ist.


    Ich würde anderen gegenüber (so wie Anna) nie von "Mami" oder "Papi" sprechen, das finde ich doch nervig. Für eine erwachsene Frau klingt das in meinen Ohren seltsam. Überzogen fand ich auch ihre Reaktion auf Ingrids
    Erklärungen zu ihrer Herkunft. Ich finde es auch überhaupt nicht gut, dass Eddo so unerbittlich darauf bestanden hat, die Vergangenheit zu verschweigen, kann ihn aber auch verstehen. Er war überzeugt, dass es zu ihrem Besten ist.
    Ich bin gespannt, ob Anna Indien noch lieben lernt. Kim wird ihr sicher gerne dabei helfen :-) Kann mir gut vorstellen, dass aus den beiden ein Paar wird und Anna am Ende dort bleibt.


    Über die Hippieszenen mußte ich grinsen. All die bunt gekleideten Leute, die nach Patschuli rochen und mit geweiteten Pupillen :grin herumhingen. Die Liedtexte kann ich heute noch alle mitsingen. Und zu Hendrix fällt mir besonders seine Version der Amerikansichen Nationalhymne ein. Grandios!!!


    Noch sehe ich keinen direkten Zusammenhang zwischen Tara und Anna. Ich bin auch sehr gespannt, ob Taras Schwester noch eine Rolle spielen wird.
    Ich vermute auch, dass Sylvain tot ist. Sonst wäre er doch sicher zu Babsi zurückgekehrt. Und Achim könnte durchaus der Booth sein, das wäre auch meine derzeitige Vermutung und die Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen Tara und Anna. Über Pangjes Identität kann ich noch keine Vermutungen anstellen.

  • Ich muss zugeben, dass ich mich mit dem Erzählstrang von Tara sehr schwer tue. Ich kann noch nicht genau sagen, woran es liegt. Allerdings komme ich mit Anna besser voran ;-) Ich habe schon mehr Seiten gelesen, als der Abschnitt hat, deswegen möchte ich nicht allzuviel schreiben.


    Ich habe jetzt alle Beiträge vom ersten Abschnitt und auch von diesem nachgelesen und muss sagen, dass mir erst jetzt so RICHTIG klar wird, wie sehr du dieses Land lieben musst, Steffi. Das Buch spricht schon Bände, aber deine begeisterten Einschübe in der Leserunde sind mehr als offensichtlich.


    Aber jetzt noch mal kurz zum Buch:
    Ganz besonders gern habe ich Kimball und Ingrid. Ich habe keine Ahnung warum - Ingrid ist einfach so liebenswert. Naja und Kim scheint Anna ja sehr zu mögen. mir ist er jedenfalls sehr sympatisch.
    Und was für ein Hammer, den Anna von ihrer Familie erfährt. Ich finde es schon ganz schön komisch, dass man sich so verändern oder verstellen kann wie Bärbel. Ich weiss nicht, ob ich das gekonnt hätte - meiner Tochter alles zu verschweigen.


    Irgendwer sagte, dass man das Buch nicht mit Kaffee lesen könnte - das stimmt. Sobald ich Darjeeling lese, habe ich Lust auf Tee :lache


    Ich kann aber jetzt schon sagen, dass mir der Schneeleo besser gefällt als das Jadepferd (und das fand ich schon ganz schön toll).

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich habe jetzt alle Beiträge vom ersten Abschnitt und auch von diesem nachgelesen und muss sagen, dass mir erst jetzt so RICHTIG klar wird, wie sehr du dieses Land lieben musst, Steffi.


    Das kannst du laut sagen, booklooker. Lustigerweise war ich es, der sie auf unserer ersten langen Reise dorthin geschleppt hat, um mir einen Jugendtraum zu erfüllen. Danach war Steffi dann allerdings so Feuer und Flamme für das Land, dass sie inzwischen über ein halbes Jahr - meistens ohne mich - dort verbracht hat und mir jetzt schon wieder in den Ohren liegt, wann wir denn wohl endlich mal wieder gemeinsam hinfliegen. Nicht, dass mir die Idee nicht gefällt. Nepal ist wirklich ein wundervolles Land. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau


    Das kannst du laut sagen, booklooker. Lustigerweise war ich es, der sie auf unserer ersten langen Reise dorthin geschleppt hat, um mir einen Jugendtraum zu erfüllen. Danach war Steffi dann allerdings so Feuer und Flamme für das Land, dass sie inzwischen über ein halbes Jahr - meistens ohne mich - dort verbracht hat und mir jetzt schon wieder in den Ohren liegt, wann wir denn wohl endlich mal wieder gemeinsam hinfliegen. Nicht, dass mir die Idee nicht gefällt. Nepal ist wirklich ein wundervolles Land. :-)


    Manchmal braucht es den Zufall um rauszufinden, dass man irgendwas total toll findet. Wenn man sich vorher nicht damit befasst hat, weiss man einfach nicht, was einem entgeht.