Anständig essen - Karen Duve

  • Auch wenn man sich Frau Duves Ansichten bezüglich Mensch und Tier nicht in jeder Hinsicht anschließen möchte, finde ich die Seitenhiebe auf das sogenannte "Verbraucherschutzministerium" äußerst passend. Manchmal - oder eher häufig - möchte man es doch eher als "Produzentenlobby-Ministerium bezeichnen.


    Was ihre Selbstversuche angeht stecke ich immer noch in der Bio-Phase :-). Nicht so spannend und zum Thema gehörend fand ich die Passagen mit Bulli :rolleyes, aber das hat sich wohl jetzt erledigt.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Auch wenn man sich Frau Duves Ansichten bezüglich Mensch und Tier nicht in jeder Hinsicht anschließen möchte, finde ich die Seitenhiebe auf das sogenannte "Verbraucherschutzministerium" äußerst passend. Manchmal - oder eher häufig - möchte man es doch eher als "Produzentenlobby-Ministerium bezeichnen.


    Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe.
    Das selbe Ministerium ist immerhin auch für die Produzenten zuständig und "Lobby-Ministerium", das sehen die meistens Landwirte dann doch anders. (zumindest die "Kleinen")

  • Zwergin, Frau Duve hält sich mit ihren Äusserungen nicht zurück und nennt die Dinge bei Namen. Das Buch ist wirklich interessant, in vielerlei Hinsicht. Vielleicht hast du ja irgendwann auch die Möglichkeit und kannst es lesen. Denn dann kann man das natürlich viel besser nachvollziehen ( also was sie damit sagen will ). ;-)

  • Zitat

    Original von Lumos
    Manches schlägt einem schon sehr aufs Gemüt. Das meiste hat man zwar irgendwann, irgendwo mal gehört, aber in dieser geballten Form vor Augen geführt sind die Exzesse der Massentierhaltung wirklich schwer zu verdauen.


    Ich glaube, ich muss das Buch häppchenweise lesen, sonst verfalle ich in Depression :-(.


    Ich stimme dir zu. Es ist ja nicht so, dass man nicht weiß, woher das billige Fleisch und die billigen Eier im Supermarkt kommen und warum man sie nicht mehr kauft. Aber Frau Duve legt die Finger genau in die Wunden der Bequemlichkeit und zwingt uns, wieder mal über uns und unsere Konsum-Gewohnheiten nachzudenken. Jedenfalls ging es mir so.

  • Ich finde oder fand bis jetzt, dass ich mir schon meines/unseres Konsums recht bewusst bin, aber Frau Duve hat mich auf's Neue nochmal zum Nachdenken gebracht...


    Allerdings muss ich sagen, dass ich manche Ernährungsmodelle/Lebensphilosophien, die sie ausgetestet hat, nicht für besonders alltagstauglich halte bzw. auch für gesundheitlich nicht ganz unbedenklich (z.B. die frugane Phase). Aber Denkanstöße liefert sie allemal.

  • Zur Zeit befinde ich mich in ihrer vegetarischen Phase (S. 133), in der sie sich momentan mit besagten Auswüchsen der Massentierhaltung beschäftigt. Aber ich habe schon mal kurz ihr Fazit ganz am Ende überflogen und glaube, dass sie für sich persönlich auch differenzierte Entscheidungen getroffen hat und keinen der extremen Wege beschreitet.


    Das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.

  • Genau, Frau Duve testet aus und trifft am Ende ihre Entscheidung.
    Und ich denke, man muss nicht in ein Extrem verfallen, auch "Kleinigkeiten", die man ändern kann, können in der Masse manches bewirken.
    Nur - man muss sich eben informieren und Gedanken machen. Sonst tut sich meistens nix. ;-)

  • "Bwquemlichkeit" ist die passende Umschreibung.....
    meine "Kleinigkeiten" fangen schon damit an, das ich mir keine Plastiktüten mehr kaufe oder geben lasse, sondern immer einen Beutel dabei habe.....auch Obst, wie z.B. Äpfel, Birnen etc tue ich nicht mehr in eine dünne Plastiktüte, sondern nehme sie so mit.....ist nicht viel, aber immerhin..... :-)

  • Zitat

    Original von Luckynils
    "Bwquemlichkeit" ist die passende Umschreibung.....
    meine "Kleinigkeiten" fangen schon damit an, das ich mir keine Plastiktüten mehr kaufe oder geben lasse, sondern immer einen Beutel dabei habe.....auch Obst, wie z.B. Äpfel, Birnen etc tue ich nicht mehr in eine dünne Plastiktüte, sondern nehme sie so mit.....ist nicht viel, aber immerhin..... :-)


    Hast du damit nach dem Lesen dieses Buches angefangen, als Reaktion darauf?



    Ich muss sagen, dass mich das Fazit, das Frau Duve am Ende ihres Selbstversuches für ihr weiteres Leben zieht, doch angenehm überrascht hat, weil es doch doch realistisch und zu sich selbst ehrlich und die menschlichen Schwächen einbeziehend ist.
    Während der einzelnen Phasen des Versuches kam sie mir doch, sagen wir mal, etwas absolut vor, wobei das sicher sehr wichtig für das Durchhalten war.

  • das mit den Plastiktüten mache ich schon etwas länger, nachdem ich "Plastic Planet" gesehen habe, fühle ich mich erst recht bestärkt.....


    ich glaube, es geht nicht darum, sein Leben komplett zu ändern, aber über manche Dinge einfach nachzudenken und zu überlegen, ob man manche Dinge nicht verbessern könnte.....vielleicht auch zu überlegen, ob es die abgepackte Billigwurst vom Disounter sein muss, oder ob man nicht doch zum kleinen Schlachter nebenan geht....

  • Gestern habe ich das Kapitel über die zweifelhaften Vorteile von Milch und Milchprodukten sowie die Bedeutung von Laktose-Intoleranz gelesen. Diese Informationen waren für mich komplett neu. Und auf jeden Fall wert, sich damit mal näher zu beschäftigen. Am Ende des Buches gibt Frau Duve ja jede Menge Hinweise zu Literatur und Internetseiten.


    Die Art und Weise, wie sie diesen "Selbstversuch", ihre Erkenntnisse und Erlebnisse rüberbringt gefällt mir wirklich sehr. Gerade weil sie trotz allem Ernst der Thematik immer eine gewisse Selbstironie und Humor mit einfließen lässt.