Jostein Gaarder - Sofies Welt [14 - 17 Jahre]

  • Ich finde das Buch wunderbar. Sehr gut und hilfreich ist es für einen Überblick über wichtige Denkströmungen Europas seit der Antike. Dies ist allerdings auch ein Manko, das dieses Buch mit vielen anderen teilt. Es reduziert die Philosophiegeschichte auf einen winzigen Ausschnitt - den, des Europa mit seinen beiden Denktraditionen: die klassische Antike und die christliche Tradition. Die sehr wichtigen islamischen Einflüsse sind leider komplett ausgeblendet (das ist richtig schade und kann kaum mit dem Argument "Kein Platz" entschuldigt werden), ebenso Denkrichtungen aus den weiteren Weltkulturen (das ist bedauerlich, aber würde sicher wirklich den Rahmen gesprengt haben).


    Richtig gut gemacht finde ich die Grundstory, die immer verworrener wird und dadurch selbst wieder philosophisch - was ist Wirklichkeit?, sind wir, die wir wahrnehmen oder sind wir noch mehr, von dem wir gar nichts wissen... Mit diesen Fragen betritt Gaarder gleich zu Beginn seiner Geschichte auch in den gegenwärtigen philosophischen Denkhorizont ein.
    Allerding muß man etwas Durchhaltevermögen und Lust am abstrakten Denken haben, um dieses Buch zu mögen.


    Ich kanns dennoch nur wärmstens empfehlen!

  • Also ich glaube, das wird nix, dass ich es Heiligabend durch habe, bin gerade mal auf Seite 160 jetzt und fühle mich jetzt schon mit Wissen vollgepumpt. Aber es ist immer noch schön zu lesen....Vielleicht schaff ich ja Seite 400 bis Heiligabend... :-)

  • Ich bin immer noch nicht durcch :gruebel
    Aber das letzte drittel wird langweilig, also langsam geht mir die Philosophie auf den Geist. Ich will mehr Story!!!!


    Edit: seite 444 jetzt -.-

  • Bella Swan, mach dir keinen Stress. Ich habe seinerzeit auch ewig für das Buch gebraucht. Ich finde, dass es ein Buch ist, das man nicht am Stück durchlesen sollte, sonst ist man, wie du es sagst, "mit Wissen vollgepumpt", ohne sich richtig was zu merken. Dabei kann man es doch prima als Zweitbuch lesen, also immer mal ein wenig, wenn man sich gerade philosopisch und aufnahmebereit fühlt. :grin :wave

  • Es ist schon etwas her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich finde, es ist ein sehr gutes Jugendbuch, weil es den Leser an philosophische Fragen heranführt und einen Überblick über namhafte Philosophen und ihre Kernaussagen verschafft. Keine "leichte Kost", aber sehr empfehlenswert.

  • Ich habe es mit dreizehn oder vierzehn gelesen. Bei mir hat das Buch zu dieser Zeit eine Jostein Gaarder Manie ausgelöst und es folgten "Das Kartengeheimnis", "vita brevis", "Maya oder das Wunder des Leben" und "Das Orangenmädchen". Die philosophischen Fragestellungen fand ich toll.
    Ich würde das Buch gerne mal wieder lesen, hab aber Angst das ich enttäuscht sein werde, wenn es mich nicht sofort mitreißt. (Ist ja oft so wenn man zuviele Erwartungen hat) :wave

  • Das Buch ist super, um jugendliche an die Philosophie heranzuführen. Ich fand es auch gut zu lesen, allerdings fand ich andere Bücher von Jostein Gaarder noch besser. Aber insgesamt mag ich es sehr, wie er schreibt.

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Okay, ich habe es jetzt durch :-)
    Also das Ende fand ich sehr witzig, doch auch irgendwie zu offen, hätte gern gewusst, in welcher Welt sie jetzt bleiben.
    Den Schreibstil fand ich nicht so schön.
    Der Inhalt war aber echt toll, es wurde einem so iel Wissen vermittelt... :-)

  • Habe das Buch heute beendet und es war doch mal wieder sehr erfrischend soviel Philosophie zu lesen. Ich hatte Philo als LK im Abi und somit war natürlich das Allermeiste bekannt, ich wünschte mir fast, ich hätte das Buch mal früher gelesen, es wäre eine gute Hilfestellung gewesen.
    Allerdings muss ich auch sagen, ich hatte es mir etwas anders vorgestell, mehr wie ein Roman eben. Ich kannte den ilm und da wandern die ja quasi in der Zeit rum, während das im Buch 'nur' Unterhaltungen sind.
    Das Buch wirkte auf mich, wie aus Platons Feder, der ja auch in Dialogen geschrieben hatte....Lehrer und Schüler....das finde ich eine passende Idee für ein Philosophiebuch.


    Das auftauchen der ganzen Märchen - und Comicfiguren fand ich allerdings etwas too much, genau wie die Beschreibung des Gartenfestes. Was da auf einmal passierte war einfach etwas übertrieben und da der Major ja an sich ein nettes Buch geschrieben hatte fand ich es dann etwas unpassend.


    Und so ging es mir dann auch mit dem Ende allgemein. Ich hatte wirklich überlegt mir die letzten 50 Seiten zu sparen. Zwar ist die Quinessenz, dass Ideen sich unabhängig weiterentwickeln und sozusagen ein Eigenleben haben, nicht schlecht, aber in dem Fall doch etwas komisch darsgestellt.


    Aber gut, als Einstieg in die Philosophie oder als Querschnitt ist das Buch mehr als gut. Es ist einfacher zu verstehen als ein Philolehrbuch und auch spannender und hat somit seinen Zweck erfüllt.

  • Hallo...
    Ich habe das Buch und den Film... aber schon lange...
    War schön zu lesen, tu ich vielleicht bald wieder...
    liegt schon auf meinem Schreibtisch...
    Gruß mieze

  • Ich habe das Buch als sehr informativ empfunden, verpackt in eine teilweise abstruse Geschichte, die natürlich zum Nachdenken anregen soll. Diesem Ziel wird sie meiner Meinung nach voll gerecht und lässt mich zurück mit dem Gefühl das:


    Alles sein kann, aber nicht sein muss!

  • Ich liebe dieses Buch! Habe es jetzt zum dritten Mal gelesen - ich finde, es regt einfach zum Nachdenken an und auch das Wissen um die versch. Weltanschauungen wird gut verständlich vermittelt.


    von mir 9 von 10 Punkten, ganz klar.

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat

  • Ich habe Sofies Welt so ca. 2006 schon einmal gelesen. Ich weiss noch, dass ich sehr fasziniert war von dem Buch, wusste aber nicht mehr, warum. Also habe ich mir dieses Buch noch einmal aus der Bücherei ausgeliehen.
    Ich fand die Abhandlung über die Philosophie sehr informativ. Auch wenn ich, wie im Geschichtsunterricht auch, mich eher in die Neuzeit reinversetzten konnte.


    Mir jedenfalls hat Sofies Welt sehr gut gefallen. Über das Ende lässt sich streiten, aber lustig war es auf alle Fälle.


    Von mir bekommt das Buch 8 von 10 Punkten, weil es einfach ein paar Längen aufweist wo ich schon die Zähne zusammenbeissen musste, um im Lesefluss zu bleiben.

  • Kurz vor ihrem 15. Geburtstag erhält Sofie Amundsen geheimnisvolle Briefe, diese entpuppen sich nach und nach als Lehrstunden über Philosophie. Doch wer ist Hilde, die Sofie zwar nicht kennt, deren Geburtstagskarten aber bei Sofie landen?


    Das Buch, 1991 erschienen, hat viele Preise eingeheimst und kann wohl mittlerweile als Klassiker der Jugendliteratur bezeichnet werden. Dennoch konnte es mich nicht wirklich überzeugen. Zuerst fand ich die Art, wie Gaarder das Buch aufbaut ganz gut, Sofie ist jemand, der lernt, aber auch gleichzeitig hinterfragt, mit ihr kann sich der Leser gut identifizieren. Außerdem lockern die Sofie-Passagen das Buch auf, es ist nicht reines Lehrbuch und so gerade für die Zielgruppe besser verständlich. Aber: Diese Hintergrundgeschichte und vor allem das Rätsel um Hilde driftet im Laufe des Romans in eine Richtung, die mir persönlich nicht gefällt, der Autor wollte damit sicher bisher Gesagtes veranschaulichen, bei mir hat das allerdings nicht funktioniert, im Gegenteil. Zudem fiel meine Neugierde, was denn nun hinter Hilde steckt immer mehr in sich zusammen.


    Sofie und somit der Leser erfahren einiges über die Geschichte der Philosophie bzw. philosophische Theorien, die im Laufe der Zeit entstanden sind, beginnend mit den Mythen und der Naturphilosophie, allerdings fällt auf, dass vor allem auf die abendländischen Geschichte abgestellt wird und leider werden die neuesten Strömungen (bezogen auf den Zeitpunkt des Entstehens des Romans) nur gestreift. Ich gebe zu, dass ich einige Passagen nur überflogen habe, denn nicht mit allem kann man etwas anfangen, jedoch bleibt sicher genug im Gedächtnis, um Denkanstöße zu bieten. Vor allem der Mittelzeit zog sich sehr, ich fand ihn auch anstrengend zu lesen, fast hätte ich hier das Buch abgebrochen.


    Im Anhang gibt es übrigens ein Namens- und ein Sachregister, ich hätte mir noch ein Literaturverzeichnis gewünscht.


    Auf die Hintergrundgeschichte hätte ich persönlich gut verzichten können, vor allem wegen ihres Verlaufs, der immer surrealer wird. Mir wäre ein reines „Lehrbuch“ mit anschaulichen Beispielen lieber gewesen. Übrigens hat sich bei mir im Laufe der Lektüre vor allem eine Frage herauskristallisiert: Was genau ist eigentlich Philosophie. Beim Recherchieren stieß ich auf eine Aussage, die ich sehr gut fand, nämlich, dass diese Frage nach einer Definition alleine schon Philosophie sei.


    Ich habe mir auch lange Gedanken gemacht, wie ich dieses Buch bewerten soll, soll ich von meinem üblichen, rein subjektiven Bewertungsmodus abweichen? Immerhin ist das Buch kein reiner Roman, kann man da nur danach gehen, wie es einem gefallen hat? Ich finde ja und daher orientiert sich meine Bewertung rein danach – mehr als 6 Punkte waren deshalb leider nicht drin, denn ich habe mich zu oft eher durchgequält als genossen.


    Dennoch empfehle ich, zumindest in das Buch hineinzulesen, vor allem, wenn man sich für Philosophie interessiert bzw. einmal etwas darüber erfahren möchte.

  • Ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen, nachdem ich gegen Ende eine mehrtagige Pause gelegt habe, aufgrund Fortbildung und Wohnungssuche, die ungünstig war. Ich war am Anfang der Lektüre etwas enttaeuscht, weil das Buch doch zu sehr wie ein Jugendbuch geschrieben ist (ist ja auch eins) und ich mich mit den antiken Philosophen schon vorher gut auskannte. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, weiter dran zu bleiben. Ich fand die Verworrenheit von Sofies Geschichte mit dem Philosophiekurs und die kleinen Anspielungen in jedem Kapitel sehr nett. Auch die Lösung von Sofies und Hildes Beziehung am Ende hat mir gefallen. Beim Philosophiekurs kann man sagen, dass es einen netten Überblick der Philosophiegeschichte anbietet, der keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit hat. Die Erklaerungen zu den einzelnen Philosophen oder Strömungen sind nicht wirklich tiefgründig, das kann man von dem Buch aber auch nicht erwarten. Man muss sich nur bewusst sein, dass die eigenen Interpretationen und Meinungen des Autors ordentlich mit in diesen Philosophiekurs eingeflossen sind, und dass man seine Erklaerungen nicht unbedingt und nicht immer als Fakten hinnehmen kann. Bei einigen Philosophen stimme ich ihm nicht komplett zu, bzw. würde ich sie anders darstellen. In großem und ganzem finde ich aber, dass es ein schöner, kurzweiliger und klug geschriebener Überblick ist, der sich als Einstieg oder kompakte Wiederholung gut eignet und zwar nicht nur für Jugendliche!

  • Ich habe vor vielen Jahren, als der Hype begann, das Buch im Original erworben und erinnere mich, dass ich damals begeistert war.


    Später hat mir eine Freundin die deutsche Übersetzung geschenkt. Da ich das Buch aber schon kannte, habe ich das Lesen sehr lange aufgeschoben. Und dann war es soweit...
    Als ich mit der Lektüre begann, war ich wieder sehr angetan. Mir gefiel die leichte Verpackung eines doch eher trockenen Themas.


    Aber mit zunehmender Seitenzahl hat mich der Roman immer mehr angeödet. Am Ende blieb eigentlich nur Ärger über so viele Unwahrscheinlichkeiten. Immer gerade die passende Story, das passende Problem, die passende Lösung. Einfach eine Torte mit viel zuviel Zuckerguss.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich eine ausgesprochene Aversion gegen "Ratgeber" bzw pseudo-philosophisch oder pseudo-psychologische Werke entwickelt habe. Auch und vielleicht deshalb, wenn es sich um Jugendliteratur handelt.
    Das Leben ist keine Zuckergusstorte, die man nach Belieben anscheiden kann. Ich mag Sofies Welt nicht mehr :-(

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde