'Jeden Tag, jede Stunde' - Seiten 001 - 071

  • Erster :grin
    Ich habe gestern Abend zu lesen begonnen und als ich das erste Mal aufsah, war ich schon mit dem ersten Abschnitt fertig.
    Der Schreibstil ist ungewöhnlich mit vielen Wiederholungen und teils sehr kurzen, dann aber auch wieder sehr langen Sätzen, die sich dann aber meist nur aus einfachen zusammengeklatschten Hauptsätzen bestehen. Das Ganze macht den Stil sehr einfach und ich persönlich rattere da nur so durch. Zum langsamen Lesen und Genießen verführt es nicht unbedingt, eher provoziert es mich zum Überfliegen.
    Was mir ganz gut gefiel war der Übergang von der frühen Kindheit, in der die Autorin sehr kindlich geschrieben hat - wie ein Kind es erzählen würde. Mit den Seiten wuchsen dannn die Kinder und ebenso der Schreibstil.


    Die Figuren: Dora war mir zu Anfang ganz klar zu reif. Natürlich gibt es frühreife Kinder, aber eine 6-jährige, die schon alle Bücher eines bestimmten Literaten gelesen hat (obwohl sie andererseits doch jede freie Minute mit Luka verbringt?). Das ist mir etwas zu viel. Das kaufe ich der Autorin nicht ab und sowas stört mich auch ein bisschen. Es macht die Figur unecht.
    Ich habe auch später nicht wirklich erkennt, dass die Trennung sie schmerzt, es schien mehr so eine Laune, Luka wiedersehen zu wollen.
    Bei Luka kommt die Sehnsuch und Verzweiflung dagegen sehr schön rüber und ihn hab ich auch gleich ins Herz geschlossen.


    Außerdem ärgert mich der Anfang, das kryptische Kapitel 40.
    Es ist wie ein Leser in der Leserunde, der im ersten Abschnitt den Schluss verrät. Ich wollte den Schluss aber eigentlich noch nicht wissen. Wenn ich vorher wissen will, wie's ausgeht, dann blättere ich vor. Mach ich aber nie, hier hat das Buch es für mich getan.
    Das stört mich etwas.


    Ansonsten liest es sich wie gesagt schnell und angenehm, die Atmoshäre kommt schön rüber und ich wäre jetzt auch gerne am Meer. Hach ... Meer.

  • ich habe auch gestern Nacht noch angefangen zu lesen allerdings bin ich mit dem ersten Kapitel noch nicht durch, so lange habe ich nicht durchgehalten.


    Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, dieses schnelle Hin und Her zwischen hingeworfenen Brocken und später sehr langen Sätzen, aber für mich durchaus nicht unangenehm, man kann schön zügig vorankommen.


    Die beiden Kinder mag ich bisher jedes auf seine Art, Dora die "kleine Erwachsene", das Einzelkind und Luka, der so sehr zu seinem Papa aufsieht und schon schnell unsterblich in Dora (und ihre Tasche :-) ) verliebt ist.

  • Ich habe heute frei und den Tag mit dem Buch begonnen. :-)


    Das Buch gefällt mir optisch sehr gut, ich mag dieses leuchtende blau des Schutzumschlags und des Lesebändchens. Der Gesamteindruck ist einfach schön.


    Dieses Kapitel 40 am Anfang fand ich schon etwas komisch, hat mich dazu bewogen, mal nach hinten durchzublättern, was ich sonst nie mache. Es fehlt hinten tatsächlich, da folgt dann auf 39 das letzte Kapitel 41. Naja, mal sehen...
    Ich fand dieses Kapitel als Einleitung nicht so toll. Für mich war nicht klar zu erkennen, zu wem welche wörtliche Rede gehört, Mann oder Frau. Und ich fand die Stimmung zwischen den beiden eher angespannt und gereizt als alles andere. Mag natürlich daran liegen, dass beide offensichtlich ein eigenes Leben führen und sich ihre Wege hier nur Seitensprungtechnisch kreuzen, aber wirklich gefallen hat es mir nicht.


    Kapitel 1-6 hingegen haben mir dann sehr gut gefallen. Ich mag Luka sehr gerne konnte sehr mit ihm mitfühlen. Einzig diese "ich-halt-die-Luft-an-bis-ich-ohnmächtig-werde-Geschichte" finde ich ein bisschen überzogen, aber nicht störend. Dora dagegen ist mir ein bisschen fremd ich finde sie einerseits wie Mulle zu erwachsen für ihr Alter, andererseits auch immer sehr zickig und bockig und kann nicht wirklich verstehen, was Luka eigentlich an ihr findet.

  • Zitat

    Original von Nordstern
    Einzig diese "ich-halt-die-Luft-an-bis-ich-ohnmächtig-werde-Geschichte" finde ich ein bisschen überzogen, aber nicht störend.


    Ach ja, stimmt, das fand ich auch komisch.
    Im Kindergartenalter machen das viele Kinder, das kommt wirklich oft vor. Allerdings: Sobald das Kind ohnmächtig wird, setzt der Atemreflex wieder ein und die Kinder kommen zu sich, ehe sie auf dem Boden angekommen sind. Wachküssen ist da weniger ;-)
    Etwas eigenartig war, dass er das ja selbst als junger Mann noch macht ... aber das hab ich eher als liebenswert schrullig wahrgenommen. :-)

  • Mulle : Ach ehrlich? Ich hab ja (noch) keine Kinder, hatte keine Ahnung, dass das tatsächlich im Kindergartenalter öfter mal vorkommen kann, dass ein Kind so reagiert. Wieder was dazugelernt. ;-)

  • So, ich bin erst so um Seite 40. Heute wird es wohl auch nicht mehr, da meine Tochter mit einer eitrigen Mittelohrentzündung fiebrig im Bett liegt. :-(


    Bisher finde ich es ganz und gar ansprechend. Ich mag das Cover mit dem türkisfarbenen Meer im Hintergrund und das Lesebändchen in der gleichen Farbe. Beim Lesen flimmert es immer so im Augenwinkel, dass man das Gefühl hat, man sähe das Meer am Horizont. Zudem wird die Stimmung der Landschaft, die Hitze im Sommer und die Trägheit der Dorfbewohner sehr gut eingefangen. Luka und Dora scheinen seelenverwandt zu sein, von der ersten Begegnung an spürt der Leser eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen. Das mag merkwürdig scheinen- mich stört es aber nicht. Im Gegenteil. Diesen einfach gehaltene Stil mag ich- vielleicht ändert er sich auch, wenn Luka und Dora älter werden? ;-) Ich hoffe, ich kann bald weiter lesen.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von Mulle


    Der Schreibstil ist ungewöhnlich mit vielen Wiederholungen und teils sehr kurzen, dann aber auch wieder sehr langen Sätzen, die sich dann aber meist nur aus einfachen zusammengeklatschten Hauptsätzen bestehen. Das Ganze macht den Stil sehr einfach und ich persönlich rattere da nur so durch. Zum langsamen Lesen und Genießen verführt es nicht unbedingt, eher provoziert es mich zum Überfliegen.


    Das geht mir ebenso, obwohl ich normalerweise eher langsam lese. Ob mir das auf Dauer gefällt, weiß ich noch nicht. Diese ständigen Wiederholungen beginnen mich inzwischen schon zu nerven.


    Zitat

    Original von Mulle
    Was mir ganz gut gefiel war der Übergang von der frühen Kindheit, in der die Autorin sehr kindlich geschrieben hat - wie ein Kind es erzählen würde. Mit den Seiten wuchsen dannn die Kinder und ebenso der Schreibstil.


    Das ist mir auch aufgefallen und ich habe immer noch die Hoffnung, dass sich der Stil noch ein bisschen ändert.


    Zitat

    Original von Mulle
    Die Figuren: Dora war mir zu Anfang ganz klar zu reif. Natürlich gibt es frühreife Kinder, aber eine 6-jährige, die schon alle Bücher eines bestimmten Literaten gelesen hat (obwohl sie andererseits doch jede freie Minute mit Luka verbringt?). Das ist mir etwas zu viel. Das kaufe ich der Autorin nicht ab und sowas stört mich auch ein bisschen. Es macht die Figur unecht.


    Bei mir fing das schon früher an. Als Zweijährige war sie mir schon zu reif. Auch, dass die beiden in jungen Jahren schon alleine mit dem Boot rumgefahren sind, fand ich ein wenig drüber. Hm.


    Zitat

    Original von Mulle
    Ich habe auch später nicht wirklich erkennt, dass die Trennung sie schmerzt, es schien mehr so eine Laune, Luka wiedersehen zu wollen.


    Hier kommt es mir dann wieder so vor, als ob Dora sich die ersten Jahre in Paris eher "normal" verhält. Aus den Augen aus dem Sinn ist bei 6 jährigen doch überwiegend üblich - irgendwie passt das aber nicht zu ihrer vorherigen Rolle. Mit der neuen Stadt und der neuen Sprache lassen sich Dinge, die man vergessen will oder muss, aber auch prima ausblenden.


    Zitat

    Original von Mulle
    Außerdem ärgert mich der Anfang, das kryptische Kapitel 40.
    Es ist wie ein Leser in der Leserunde, der im ersten Abschnitt den Schluss verrät. Ich wollte den Schluss aber eigentlich noch nicht wissen. Wenn ich vorher wissen will, wie's ausgeht, dann blättere ich vor. Mach ich aber nie, hier hat das Buch es für mich getan.
    Das stört mich etwas.


    Gestört hat mich das auch. Aber das Ende ist es ja noch nicht und ich denke dieses Kapitel könnte eventuell für ein wenig Verwirrung sorgen sollen. Ob das am Schluss passt oder wirklich einen solchen Zweck erfüllt ... abwarten.


    Zitat

    Original von Sandrah
    Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, dieses schnelle Hin und Her zwischen hingeworfenen Brocken und später sehr langen Sätzen, aber für mich durchaus nicht unangenehm, man kann schön zügig vorankommen.


    Aber auch nicht super überzeugend :-)



    Ich werde dann mal weiterlesen und hoffe, es wird besser.

  • Mich hat dieses Kapitel 40 ganz amAnfang auch gestört, ich hätte es lieber noch nicht lesen sollen. Ich glaube, ich weiss jetzt schon zuviel. Ich sehe den Sinn auch nicht richtig ein.


    Der Schreibstil gefaellt mir auch nicht richtig.

  • Dann reihe ich mich mal ein in die Gruppe derjenigen, die das Cover und das Lesebändchen mögen, den Stil argwöhnisch begutachten und das vorangestellte Kapitel 40 irritierend finden.
    Meine Sympathien liegen auch eher bei Luca als bei Dora.
    Leider weckt der erste Teil ein derzeit nicht stillbares Reisefieber...
    EDIT hatte die "40" zu ergänzen
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Dann reihe ich mich mal ein in die Gruppe derjenigen, die das Cover und das Lesebändchen mögen, den Stil argwöhnisch begutachten und das vorangestellte Kapitel 40 irritierend finden.


    Ich schliesse mich auch mal an. :write
    Und weiter bin ich gestern Abend auch nicht gekommen..........

  • Nataša Dragnic schreibt mit einfachen klaren Sätzen, leider finde auch ich diese - wie einige meiner Vorredner - oft sehr abgehackt und fühle mich in meinem Lesefluss gestört.


    Dora ist ein sehr sehr sehr sehr frühreifes Mädel (habe ich mich verlesen, oder kann das Kind echt schon mit 2 Jahren lesen??? :wow)


    Luka machte es mir einfacher ihn etwas zu mögen, Maler sind meist sehr einfühlsam, und als solchen empfinde ich Luka.


    Allerdings reißt mich die Beschreibung der Landschaft/Natur/Umgebung jetzt nicht wirklich vom Hocker, irgendwie habe ich mir - aufgrund des Umschlags *g* - mehr Urlaubsfeeling vorgestellt. Sowas passiert mir öfter, wenn ich so tolle Umschläge sehe oder mit einer gewissen Voreinstellung bzw Erwartung an ein Buch herangehe. :bonk

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • @ krokus: Wie hastn Du das umgekehrte Dach auf dem Autorennamen hinbekommen, bitte? Ich hab nur die Größer/Kleiner-Zeichen, die liegenden Dächer sozusagen <;>, und mit auf der Gradtaste ° das ^. Kann man das denn drehen? Oder wird das aus den accent-dingern gemacht? `´ ? Dummerweise hüppen die bei mir aber auseinander :fetch :lache

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir gefällt der Schreibstil eigentlich ganz gut.
    Luka ist ein sensibler Junge. Er hat sich eigentlich nicht gleich in Dora, die Tasche hat es ihm angetan. :-]


    Mit Dora werde ich nicht so richtig warm, meiner Meinung nach muss sie für das was sie so kann älter sein.


    Ich freue mich, das Luka sich jetzt mit seiner Schwester gut versteht

  • Auch ich möchte ein paar Zeilen bis zur Seite 71 loswerden.
    Zuerst zum Cover. Schön gewählt und man hat das Gefühl, die abgebildete Frau umarmt jemanden, hat die Augen voller Sehnsucht oder Wohlbehagen geschlossen, vermittelt ein Urlaubsfeeling. Wenn man dazu noch weiß, dass es in einer kroatischen Küstenstadt spielt, ist der Hintergrund mit dem türkisfarbenen Meer sehr passend.


    Das Buch beginnt mit dem Kapitel 40, man ahnt, das es einen Grund hierfür geben muss. Wenn man es liest, glaubt man es wurde etwas vorweggenommen, aber das hat seinen Grund. Jeder Satz und jede Zeile eine große Liebeserklärung zweier Menschen. Man erkennt aber durch eingeflochtene Dinge, das es sich zwar um eine besondere, aber wahrscheinlich keine glückliche Liebe handelt.


    Also lässt einen die Autorin mit vielen Fragen nach diesem Kapitel zurück und beginnt mit dem nächsten ganz von vorn, der Kindheit dieser beiden, Dora und Luka. Ihre erste Begegnung findet im örtlichen Kindergarten statt, seitdem sind sie unzertrennlich.


    Hier ist meine einzige, aber verzeihliche Kritik, das die Autorin von Anfang an sehr deutlich machen wollte, wie sehr sich die beiden seit Kindheit zu einander hingezogen fühlen, wenngleich man das in dem Alter ein wenig anzweifeln darf.


    Ein ungewöhnlicher, aber sehr soghafter, einfacher Schreibstil und vor allem eine sehr bildliche und ausdrucksstarke, einprägsame Beschreibung.

  • Ich glaube, ich gehöre zu den wenigen, die es nicht irritierend finden, das 40. Kapitel zuerst zu lesen...


    Mir gefällt die einfache Sprache, in der das Buch zu lesen ist. Allerdings neige ich auch dazu hier vieles einfach zu überlesen.


    Dora hat mir als Kind auch nicht besonders gefallen. Sie ist mir viel zu reif. Ich kann mich da Mulle nur anschließen.

  • Also "irritierend" finde ich es nun auch nicht, ich fand das Kapitel 40 sogar recht schön und charmant, gerade weil man nicht immer weiß, wer was sagt, und weil die Stimmung eher nach One Night Stand statt Liebe des Lebens anmutet, da sie sich eben jetzt nach ewiger Zeit erst wiedergefunden haben.


    Mich nervt es nur tierisch, dass ich nach dem ersten Kapitel und dem Klappentext jetzt komplett weiß, was kommt. Mir wird dadurch echt zuviel vorweg genommen, das killt bei mir jedes Spannungsgefühl (und ja, die Frage: Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht empfinde ich durchaus als spannend :engel)


    Ich grübel ehrlich gesagt echt über die Gründe, warum man sowas Komisches tut und sein eigenes Buch gleich zu Anfang spoilert :gruebel

  • [quote]Original von Mona87
    Ich glaube, ich gehöre zu den wenigen, die es nicht irritierend finden, das 40. Kapitel zuerst zu lesen...


    Nein, ich finde das auch überhaupt nicht schlimm. Mir gefällt es sogar gut. Für mich klingt es nach Abschied und die Frage ist, ob es einer sein wird. Ich empfinde es nicht als Spoiler. ;-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    [
    Nein, ich finde das auch überhaupt nicht schlimm. Mir gefällt es sogar gut. Für mich klingt es nach Abschied und die Frage ist, ob es einer sein wird. Ich empfinde es nicht als Spoiler. ;-)


    Ich auch nicht, gibt es ja auch in anderen Romanen öfter mal.