Der schlechteste Film...

  • Zitat

    wenn er eine flache Handlung hat, wenn ich mir einen Action-Film (!) ansehe.


    Das stimmt sicherlich auch. Ich erwarte auch nicht immer die Super-Handlung, aber der Film sollte es einfach irgendwie "drauf haben". Predator I hat sicherlich keine großartige Handlung, aber die Atmosphäre macht den Film trotzdem sehr gut.

  • Zitat

    Ja richtig, das kann ich so komplett unterschreiben. Aber ich (!) bin eben nicht automatisch von einem Film enttäuscht, wenn er eine flache Handlung hat, wenn ich mir einen Action-Film (!) ansehe. Was juckt mich die Story hinter 2012? Die Effekte sind geil! __________________


    Na ja. Im Kern der sache hast Du recht. Ich sehe es im Grunde genommen genauso. "Matrix" ist eben Action und der erste Teil ist richtig gut gemacht, die Effekte waren damals eine Sensation. Aber- die Story stimmt auch. Teil zwei und drei sind teilweise nur noch hahnebüchen und aufgewärmt.


    Beispiel Alien. Der erste Teil ist mittlerweile 32 Jahre alt und in meinen Augen hat er *nix* von der unheimlichen, düster- bedrückenden Atmosphäre verloren. Das ist ein wirklich gelungener Film, auch wenn man das Genre nicht mag, ist das anzuerkennen. Er ist zeitlos. Teil zwei ist wesentlich actionreicher, man merkt sofort, dass ein anderer Regisseur am Werk war, für den die Handlung zweitrangig war und der die Action in den Vordergrund gelegt hat. Es ist nicht wirklich schlecht, aber Abstriche sind schon zu bemerken. Teil drei ist wieder sehr intelligent, böse und subtil.


    Was "2012" betrifft- es ist reine Action, die Handlung ist einmal quer durch die Filmgeschichte geklaut, der Humor ist keiner, und dreieinhalb Stunden für so einen Mist ist purer verlust von Lebenszeit. Klar, es *ist* Action, aber das ist alles schon hundereinemillionmale dagewesen und so unsinnig, als würde man sämtliche Dan Brown- Bücher hintereinander weglesen. Spätestens nach dem zweiten weiß man- da kommt nix mehr. :lache Man könnte sich statt so einem scheißfilm dann auch einfach stupide aneinander gereihte Actionszenen aus der gesamten Filmgeschichte ansehen. Und wer will das schon :pille Das bringts für mich nicht. :grin


    So, jetzt hab ich Dirs aber gegeben, Inso. weißte bescheid, jetzt. :lache
    Dein rienchen Ranicki :lache

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Insomnia


    tolle Technik macht keinen Film, nicht mal einen Action-Film. Auch tolle Action macht noch keinen Action-Film.
    Tolle Technik ist tolle Technik. Meine Waschmaschine ist tolle Technik.
    Tolle Action kann ich auch im Theater haben oder im Zirkus. Oder nachts auf der Straße.


    Aber das alles ist noch lange kein Film.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Auf das Genre bezogen spielt die Technik m.E. schon eine enorme Rolle. Hat Stanley Kubrick in "2001- Odyssee im Weltraum" erstmals bewusst deutlich gemacht, dass im Weltall die Schwerkraft außer Kraft gesetzt ist. Diese Szene, in der eine Astronautin ein Tablet mit gefüllten Teetassen durch das Raumschiff trägt. Das ist eine Technik, die bis dato noch nie dagewesen ist und für das Genre Science Fiction prägend war. Und "Matrix" kann man m.E. schon damit gleichsetzen, auf das Genre "Action" bezogen, diese Technik im ersten Teil ist atemberaubend. In den folgenden Teilen wird das aufgewärmt und die Handlung hinkt- der erste Teil aber ist schon einzigartig. Genauso verhält es sich bei "Terminator 1+2".


    Ich liebe dieses Thema. :lache

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)


  • Nur weil DU das so definierst?
    Wenn du unbedingt Korinthenkackerei betreiben willst, dann ist ein Film eine schnelle Abfolge von Einzelbildern, und zwar mit mindestens 20 Einzelaufnahmen pro Sekunde, damit ein für das menschliche Auge flüssige Abfolge entsteht.


    ALLES was dieser Definition entspricht, IST ein Film auch wenn DIR das Drehbuch nicht paßt :kiss

  • Jeder wird wahrscheinlich den Begriff "Action-Film" für sich anders definieren. Für mich ganz persönlich ist ein Action-Film ein Film, in welchem auch mal eine ganze Stadt plattgemacht wird, viel Pyro, voller "Baller-Einsatz" - und es muss krachen ohne Ende...... :grin


    .....Handlung ist dabei nicht so wichtig. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Zitat

    Original von rienchen
    @Inso: stimmt genau. :wow Die besten Filme enstehen ohnehin in meinen REM- Phasen. ;-)


    Oha, ob sich diese eindeutig einem Genre zuordnen lassen würden? ;-)


    @Topic


    Nun nochmal in aller Deutlichkeit:
    Ich will ja auch niemandem meinen persönlichen Geschmack aufzwingen, ich spiegle lediglich meine Meinung dazu wieder.
    Von mir aus auch zum allseits verhassten Dan Brown, so ist der Film DaVinci Code alleine durch den Soundtrack von Hans Zimmer phänomenal und als Bonus auch noch bildgewaltig. Und dabei geht es mir dermaßen weit an der Pupe vorbei, ob Dan Brown nun Mainstream ist oder scheiße Recherche betrieben hat oder whatever.


    Und hey, sogar Pornos sind Filme und haltet die Herzschrittmacher fest, ich kenne sogar welche, die ich super finde :yikes
    Und das auch ganz ohne oscarverdächtiges Drehbuch dahinter...

    :superschiel

  • Zitat

    Jeder wird wahrscheinlich den Begriff "Action-Film" für sich anders definieren. Für mich ganz persönlich ist ein Action-Film ein Film, in welchem auch mal eine ganze Stadt plattgemacht wird, viel Pyro, voller "Baller-Einsatz" - und es muss krachen ohne Ende......


    Ja, krachen muss es einfach, sonst geht`s net. Eine gute Handlung ist zwar nicht verkehrt, aber man muss auch kein meisterhaftes Drehbuch schreiben, damit der Film gut wird. Wie gesagt, Predator I... :anbet

  • Man mag eine Meinung, wie die 'es muß knallen, alles andere ist mir wurscht' für Bescheidenheit halten. Bescheidenheit ist durchaus positiv zu sehen, dann, wenn sie anderen nützt. In dem Fall 'muß knallen, Rest egal' nützt sie aber nichts, sondern schadet. Weil es keine Bescheidenheit ist, sondern Selbstbeschränkung aus schlichter Passivität.


    Ein Film ist eigentlich ein Wunder, ein spezifisch menschliches. Es ist auf unsere Art zugeschnitten und nur dadurch möglich, daß wir Augen haben und diese auf eine bestimmte Art arbeiten. Deshalb funktioniert ein Film auch ohne Ton. Es ist ein Medium, das auf eine einzige Sinneswahrnehmung zugeschnitten ist.
    Um das Beste daraus herauszuholen - und eben das wollen wir doch? - hat es sich im Lauf der Zeit als günstig erwiesen, die Ohren dazunehmen, vor allem aber den Verstand. Das brachte und bringt die besten Ergebnisse. Bescheiden sein, passiv sein, ist da ganz der falsche Weg.


    Die Unbescheidenheit ist es natürlich, die die technische Entwicklung brachte, auf die Ihr alle schwört. Die Ausnutzung und höchstmögliche Erweiterung der technischen Möglichkeiten ist bei Matrix für den damaligen Standard aufs Beste erreicht. Aber was alles andere betrifft, regiert in diesem Film die Passivität. Die Schauspieler sind mäßig, die Dialoge kitischig, der Plot das Evangelium für Arme.
    Dieses Gefälle ist das, was ich moniere. Angesichts dessen, was einen Film ausmachen sollte - wir sprechen von einem Wunder menschlichen Erfindungsgeistes - ist ein solches Ergebnis ein Skandal.


    Es geht hier nicht um 'meisterhafte' Drehbüher, es geht um eine direkte Relation zwischen Technik, Drehbuch und Schauspielerei/Musik, zwischen Licht und Ton. Die Kunst beim Film besteht darin, das alles auszubalancieren. Das klappt meist nicht, die meisten Filme sind 'schief'. Sie werden nicht besser dadurch, daß man sagt: ja, aber die Schauspielerin hat klasse gespielt oder da hoppsen Typen von Wand zu Wand, das gab's noch nie.


    Diese falsche Bescheidenheit ist übrigens einer der Hauptgründe dafür, daß die Branche schwer in der Bredouille ist. Entwickelt wird die technische Seite, das scheint ZuschauerInnen anzuziehen. Man kann auch auf Reize setzen, mit ordentlich Blut und viel lauter Musik, das klappt aber auch nicht ganz.
    Ebensowenig, wie es mit einem guten Drehbuch gelingt, wenn das der einzige 'gute' Faktor ist.


    Diese Überlegungen habe nicht ich allein erfunden, ebensowenig wie die Definition von 'Film'. Danke, Insomnia, für das Kompliment, aber ich muß es zurückweisen. Filmgeschichte und Filmtheorie sind etwas älter als ich und die Bandbreite auch etwas weiter, als man von diesem Forum aus vielleicht sieht, in dem offenbar täglich das Rad neu erfunden werden muß. :rolleyes
    Daß es hier um 'Spielfilme' geht, scheint bis zu Deinem Beitrag allen klar gewesen zu sein. Aber wenn Du auf der Abfolge von Einzelbildern bestehst, steht Dir das natürlich frei.



    Um es noch mal zu sagen: einen guten Film macht die perfekte Balance verschiedener Einzelfaktoren aus. In einem schlechten ist es daneben gegangen.
    'Daneben' ist ein weites Feld. Eben deswegen kann 'Predator' befriedigend sein oder auch ein Pornofilm.
    Ob man sich damit abfindet, ist eine andere Frage. Ich persönlich halte nichts von falscher Bescheidenheit in solchen Dingen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • also bei mir muss auch die Handlung stimmen, nein vor allem die Handlung. Ich mag manche Action Filme, aber keine wo keine ordentliche Handlung dabei ist. Okay, das ist immer Ansichtssache. Aber bei mir muss es nicht einfach nur knallen, damit ich ihn mag, sondern eben auch die anderen Dinge müssen stimmen. Wenn ich mir den nur angucke, damits knallt bringt das für mich nichts.

  • Zitat

    "Meine Frau, die Spartaner und ich".


    Nein, der ist noch neu in unserer Schlechst-of-Sammlung :grin Ich habe natürlich "300" gesehen und fand ihn auch recht gut. Gut, die Perser waren damals keine Comic-Taliban mit Monstern in den Reihen, aber gut. Es ist auch eine Comicverfilmung und der Film geht wirklich gut ab. Die Parodie hat mich aber von Beginn an nicht interessiert.

  • Ich habe nie verstanden, was die Welt an so blöden amerikanischen Teenagern witzig findet wie American Pie, Road Trip und was es da noch alles gab/gibt. Fand die immer nur einfach nervig und unlustig.

  • Ich habe noch einen Trash-Vertreter. Der ist ganz neu draußen.


    "Orcs!"


    http://www.moviepilot.de/movies/orcs


    Eigentlich ist der Film nicht richtig "schlecht", aber sehr trashig. Erinnerte fast an Bad Taste von Peter Jackson. Orks tauchen aus den Tiefen der Erde auf und metzeln sich durch einen Ferienpark - teilweise auch echt zum Brüllen. Nicht einmal Golfer werden verschont :grin

  • Der ist auch witzig. Den Ork-Film haben offenbar Live-Rollenspiel-Fans gedreht :-] Der IQ der Monster liegt noch unter dem von Zombies. Hauptsache moschen! Aber so sind die Orks eben, die konzentrieren sich halt auf das Wesentliche. In dem Film sind auch ein paar Anspielungen auf den Herrn der Ringe.


    http://images.elfwood.com/art/a/u/aumala/ork.jpg


    Waaagh!

  • Avatar ist für mich mein Hassfilm Nr. 1!! Die Geschichte war so schlecht, es regt mich heute noch auf, dass ich Zeit dafür verschwendet hab! :fetch


    Und Natural Born Killers...