'Der dunkle Thron' - Seiten 194 - 282

  • Ich finde diesen Abschnitt auch sehr interessant und schell zu lesen. Nicks Entwicklung schreitet mit der ds Gutes voran - aber mehr als ein wenig erwachsener scheint er mir nicht geworden zu sein. So missfällt mir die Tatsache, dass er ein uneheliches Kind hat, schon ein wenig...*seufz* Dieser Windkopf ist wohl noch nicht der richtigen Frau über den Weg gelaufen...
    Dass er mit dem Eid auf Henry jetzt zwischen zwei Stühlen steht, scheint ihm auch noch nicht richtig klar geworden zu sein - wieder fallen böse Kommentare über den König, ohne, dass sie an die Ohren des Richtigen gelangen. Mensch, Mensch, soviel Glück kann doch selbst ein Waringham nicht haben...und auch das Angebot, Katharina einen Brief ihrer Tochter zu bringen - alle ehrenwerten Vorstellungen außer Acht gelassen - war doch wirklich nur heiße Luft, die er von sich gegeben hat, ohne wirklich nachzudenken. *grummel*


    Der Kreis der Personen wird auch immer weiter - interessant finde ich den Bezug auf George Boleyn und seine Frau, Jane Seymour und eigentlich auch die Tatsache, dass Brechnuss mittlerweile zum festen Hofstaat gehört.


    Weniger gefällt mir die Entwicklung von Nicks kleinem Bruder - der arme Kerl wird wohl immer zwischen die Fronten geraten und ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Norfolk und die Sumpfhexe ihn entgültig von Nick entfremdet haben. Es kann eigentlich nur so kommen, dass sich beide Brüder auf verschiedenen Seiten gegenüber stehen... :rolleyes

  • So, gerade habe ich diesen Abschnitt beendet - ich komme z.Zt. einfach nicht so zum Lesen wie ich möchte :-(


    Zitat

    Original von Bouquineur
    Diese mildtätige Maria ist eine Seite, die in der Geschichtsschreibung eher zu kurz kommt. Vermutlich ist ihr diese Seite aber in den Jahren der Einsamkeit und der Ablehnung abhanden gekommen. Sie muss Zeit ihres Lebens unglücklich gewesen sein, hatte das Pech, als Mädchen auf die Welt gekommen zu sein, das Pech, dem tatsächlichen "Bastardkind" des Königs dienen zu müssen und das Pech, später keinen eigenen Nachfolger in die Welt setzen zu können.
    Geblieben ist ist das Bild von der Bloody Mary, die mit eiserner Hand die Verfolgung der Protestanten durchgezogen hat. Mir gefällt, dass Rebecca Gable hier das Mädchen hinter der Geschichtsschreibung zeigt.


    :write Ja, da hast Du leider recht - ich hatte bis zu diesem Buch auch nur das Bild der "Bloody Mary" im Kopf, da sie in den meisten Büchern und Filmen schlecht wegkommt.


    Zitat

    Original von Zwergin
    Nick steckt jetzt auch bis zum Hals in den Hofintrigendrin und sein loses Mundwerk wird ihm bestimmt noch Probleme bereiten.


    Oh ja - er wird bestimmt noch gewaltige Probleme bekommen - durch sein Mundwerk, durch seine "liebe" Stiefschwester und durch seine Freundschaft mit Mary. Das kann einfach nicht gutgehen... :gruebel


    Zitat

    Original von streifi
    Ich bin zwar noch nicht ganz durch, aber zwei Sachen sind mir gearde schon aufgefallen...
    Einmal die Tatsache, daß durch die Salut-Schüße für Anne die Fenster in St. Katherine alle zu Bruch gehen. Wie symbolhaft.


    Und dann die Aussage daß Anne den eigens für Sie angelegten Garten im Tower wohl nach der Trauung nie wieder betreten wird. So kann man sich täuschen. Wobei, ob sie bei ihrem zweiten Aufenthalt im Tower noch im Garten flanieren konnte?


    :write Über diese zwei Punkte war ich auch gestolpert - vorallem über den Garten...


    Zitat

    Original von Blackie
    Der Kreis der Personen wird auch immer weiter - interessant finde ich den Bezug auf George Boleyn und seine Frau, Jane Seymour und eigentlich auch die Tatsache, dass Brechnuss mittlerweile zum festen Hofstaat gehört.


    Weniger gefällt mir die Entwicklung von Nicks kleinem Bruder - der arme Kerl wird wohl immer zwischen die Fronten geraten und ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Norfolk und die Sumpfhexe ihn entgültig von Nick entfremdet haben. Es kann eigentlich nur so kommen, dass sich beide Brüder auf verschiedenen Seiten gegenüber stehen... :rolleyes


    Die Szenen mit George fand ich auch recht interessant - und die Rolle die Jane spielt...
    Leid tut es mir um die Freundschaft zwischen Nick und Ray - sie scheint jetzt schon auseinanderzudriften... ich hoffe, daß die Beiden sich nicht bekriegen! :-(


    Alles in allem gefällt mir das Buch bisher sehr gut. Es ist schon die Personen mal aus einer anderen Persektive zu sehen - und es ist immer wieder überraschend!

  • Ich kenne mich auch in Geschichte leider viel zu wenig aus, schon gar nicht in der englischen, manchmal könnte ich mich dafür ohrfeigen, dass ich in der Schule viel mehr mit anderen Dingen beschäftigt war als mit dem Unterricht.


    Ich trete den Protagonisten also ganz unvoreingenommen gegenüber und vollziehe die Daten im "Ploetz" nach.


    Mir ist noch Lady Margarete Pole aufgefallen, die als die vornehmste Dame Englands galt und als einzige Frau in England einen eigenen Adelstitel besaß. Das finde ich spannend. SIe ist eine geborene Plantagenet, für euch Gablé-Spezialisten bestimmt eine bekannte Familie.


    Was mich etwas stört, ist, dass auf der Karte leider nicht alle Orts verzeichnet sind, die im Buch vorkommen. So gucke ich mühsam noch in anderem Kartenwerk herum, um einen Eindruck zu gewinnen. Schade!


    Ironie des Schicksals, dass Anne Ihrer Hoheit auch nur ein Mädchen zur Welt bringt. Geschieht ihm Recht. Leider muss nun die arme Mary das Unheil ausbaden.


    Bei einem "Bloody Mary" sage ich auch nicht ein- mit einem Spritzer Tabasco, lecker!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Lumos
    Für Mary wird jetzt eine besonders bittere Zeit folgen, nicht dass es bisher besonders nett für sie gewesen wäre. Lieber ginge sie in den Tower als zu ihrer kleinen Stiefschwester! Wenn sie schon mal dort in einem Verlies hätte hausen müssen, würde sie es womöglich anders sehen ;-).


    Dabei kann die Lütte ja nix dafür, daß sie auf der Welt ist und mit einem derartigen Vater geschlagen ist.


    Daß Mary Anna Boleyn nicht ausstehen kann ist druchaus verständlich - aber ohne ihren Vater wäre es nie soweit gekommen.
    Und Elisabeth ist bisher ja die unschuldigste von allen.
    Selbst Nick hat seinen Halbbruder ins Herz geschlossen, auch wenn die Mutter dazu ein Drachen ist.


    Leider wird das Verhältnis zwischen den Schwestern ja auch später nicht wirklich besser - siehe Tower und die Überklebenskunst Elisabeths durch ihre Klugheit.


    Aber - ich schweife ab - wie eigenlich immer wenn es um "meine" Elisabeth geht - ich kann da nicht anders :lache



    Besonders schön finde ich, daß in diesem Abschnitt wieder die alte "Waringham Freundschaft" zutage tritt.
    Das Verhältnis zu Dudley und John.
    Das hat so den schönen Flair der Vorgänger und ich empfand das immer als so heimelig, schön.


    Am meisten Sorgen mache ich mir momentan um Thomas. Naja, was heißt Sorgen, ich kenn die Geschichte ja in und auswendig. Und gerade über Thomas More habe ich mal eine Biographie gelesen. Ich kann ihn zwar nachvollziehen, aber manchmal fällt ein gewisses Verständnis nicht ganz leicht - dazu aber wohl lieber mehr im nächsten Abschnitt.

  • Zitat

    von Joanna ....Leider wird das Verhältnis zwischen den Schwestern ja auch später nicht wirklich besser - siehe Tower und die Überklebenskunst Elisabeths durch ihre Klugheit.Aber - ich schweife ab - wie eigenlich immer wenn es um "meine" Elisabeth geht - ich kann da nicht anders Lachen


    Liebe Joanna, meine einzige 5 in Deutsch habe ich Schillers Maria Stuart zu verdanken - ich konnte Elisabeth in der 7. Klasse so gar nicht einordnen und habe sie daher nur als böses Monstrum gesehen. Mittlerweile hat sich das natürlich relativiert, aber die 5 verzeihe ich ihr nicht *g*


    Aber genau deshalb wäre ich gespannt auf eine Elizabeth aus Gablé-Sicht - dann würde ich mich auch freiwillig mit ihr beschäftigen.


    Wie schön, dass sie auch Anhänger hat *g* .... - vielleicht gehöre ich ja auch irgendwann einmal dazu ....


    edit:


    Zitat

    Besonders schön finde ich, daß in diesem Abschnitt wieder die alte "Waringham Freundschaft" zutage tritt.Das Verhältnis zu Dudley und John.Das hat so den schönen Flair der Vorgänger und ich empfand das immer als so heimelig, schön.


    Die weit verzweigten Familienbande, die hier noch häufiger erwähnt werden wird

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

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  • Maria Stuart haben wir auch gelesen, allerdings ohne Note und haben einfach viel dran rumanalysiert, was sehr interessant war. Lustigerweise kam Mary damals bei uns genauso gut weg wie hier bei Frau Gablé.


    Da ich aber auch "Elizabeth" (den Film mit Cate Blanchett) gesehen habe, glaube ich, ein relativ ambivalentes Bild von Elizabeth zu haben.


    Wäre wirklich sehr interessant, mal einen Gablé über Elizabeth zu lesen. Ob sie dann auch Shakespeare vorbeikommen lässt? :lache

  • Ohja - darüber würde ich mich auch freuen. Über einen Gablè mit Elisabeth I meine ich...



    ich fand den Abschnitt schön, aber nix besonderes. Interessant fand ich wie einige Andere den Hinweis auf Anne Boleyn und den Garten im Tower ^^


    John mag ich sehr, und sehr cool zu wissen was aus der weitläufigen Verwandschaft von "damals" geworden ist. Nur schade das er sein "Waringham" abgelegt hat, aber aus verständlichen Gründen....


    Mich wundert irgendwie das Brechnuss dem armen Nick bis dato nur so wenige Schwierigkeiten gemacht hat, aber vermutlich hat sie recht viel damit zu tun nicht selbst ins Kreuzfeuer zu geraten. Schon alleine die Szene als sie dem König mitteilt das Annes Kind ein Mädchen ist sagt ja vieles aus.


    Ich denke mit Ray wird Nick noch richtige Probleme bekommen, die Howards werden nichts unversucht lassen um ihn auf ihre Seite zu ziehen (und ihn vielleicht auch noch zum Earl of Waringham zu machen)...

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Diese mildtätige Maria ist eine Seite, die in der Geschichtsschreibung eher zu kurz kommt. Vermutlich ist ihr diese Seite aber in den Jahren der Einsamkeit und der Ablehnung abhanden gekommen. Sie muss Zeit ihres Lebens unglücklich gewesen sein, hatte das Pech, als Mädchen auf die Welt gekommen zu sein, das Pech, dem tatsächlichen "Bastardkind" des Königs dienen zu müssen und das Pech, später keinen eigenen Nachfolger in die Welt setzen zu können.
    Geblieben ist ist das Bild von der Bloody Mary, die mit eiserner Hand die Verfolgung der Protestanten durchgezogen hat. Mir gefällt, dass Rebecca Gable hier das Mädchen hinter der Geschichtsschreibung zeigt.


    Das hat mir auch sehr gut gefallen, denn meist ist es bei historischen Persönlichkeiten ja so, dass die menschliche Seite in der Überlieferung vernachlässigt wird, weil oft nicht viel darüber bekannt ist.
    Ich vermute mal, dass Mary im wahren Leben keinen guten Freund hatte, wie sie ihn im Roman mit Nick zur Seite gestellt bekommt.


    Zitat

    Original von Dori
    Was ich allerdings sagen muss, ist, dass ich bisher keinen wirklichen Zugang zu Nicks Schwester Laura finde, bisher bleibt sie für mich sehr farblos und flach.


    So ging es mir auch. Laura ist bis zuletzt eher eine Randfigur für mich geblieben, ganz anders als bei Blanche in "Spiel der Könige".

  • Zitat

    Original von binchen
    Liebe Johanna, meine einzige 5 in Deutsch habe ich Schillers Maria Stuart zu verdanken - ich konnte Elisabeth in der 7. Klasse so gar nicht einordnen und habe sie daher nur als böses Monstrum gesehen. Mittlerweile hat sich das natürlich relativiert, aber die 5 verzeihe ich ihr nicht *g*


    Aber genau deshalb wäre ich gespannt auf eine Elizabeth aus Gablé-Sicht - dann würde ich mich auch freiwillig mit ihr beschäftigen.


    Wie schön, dass sie auch Anhänger hat *g* .... - vielleicht gehöre ich ja auch irgendwann einmal dazu ....


    Ich hab eine Idee - Du kommst nach Hannover und ich werd Dir soviel von Elisabeth erzählen, ihrer Zeit, ihrem Wirken, daß Du sie hinterher lieben wirst :grin

  • Angekommen und vor lauter Namen und Intrigen, muss ich aufpassen, niemand zu verwechseln.
    Nick ist ein sehr gestandener und nicht gebeugter junger, sehr selbstbewusster Mann. Die Geschichte aus seiner Sicht wirft auf manche Dinge ein ganz anderes Licht, aber ich mag die Perspektive und das er im Mittelpunkt steht.
    Auch die Gedankengänge, wie bei der Trauung oder seine jeweilige „stille“ Meinung über Dinge und Personen, lassen sich gut nachvollziehen, wie er sich gefühlt haben muss und was es bedeutete in der damaligen Zeit zu leben.
    Seine Liebe, Wissen und Talent über Pferde bereiten ihm viel Freude und schön das er versucht sich darauf zu konzentrieren. Das Verhältnis zu seinem Bruder ist traurig, aber er hat wohl kaum eine Chance dies unter den Umständen zu verbessern und befürchtet auch, mit seiner Stiefschwester verheiratet zu werden. Die ist aber mit der Nachricht über die Geburt eines Mädchens erst mal in Ungnade gefallen und wird sich mit weiteren Äußerungen bedeckt halten.
    Auf jeden Fall wirkt er sehr bedacht herauszufinden, wem er trauen, was er sagen kann um nicht in Ungnade zu fallen oder einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Das er mittlerweile Vater geworden ist, war für damalige Verhältnisse sicher normal und auch das man „Bedienstete“ deshalb nicht heiratet, höchstens finanziell unterstützt.


    Auch Mary ist eine tragische Figur und sie leidet mit dem Schicksal vom Vater verstoßen, nicht geliebt zu werden und mit der Frauenrolle. Das ist ja bis heute in einigen Ländern so, das nur Jungen, Männer als Nachwuchs eine Chance haben und ein Mädchen regelrecht Pech bedeutet und nur mit Kosten in Verbindung gebracht wird.

  • Ich bin diese Woche leider kaum zum Lesen gekommen, deswegen erst jetzt mein Kommentar zu diesem Abschnitt.


    Das Bild von der hauptsächlich als "Bloody Mary" verschrieenen Prinzessin als in aufopfernder Nächstenliebe wirkendes Mädchen ist etwas, das ich jetzt auch erst mal verdauen muss. Das passte so gar nicht zu dem was ich bisher von ihr kannte und gelesen habe. Ist das jetzt eigentlich nur eine mögliche Interpretation von Rebecca Gablé oder weiß jemand ob diese Charakterzüge von ihr wirklich überliefert waren? Das fände ich mal sehr interessant zu wissen.


    Von den Figuren muss ich einigen meiner Vorschreiber recht geben, es gibt doch viele die bisher immer noch etwas blaß oder eindimensional wirken. Am liebsten mag ich eigentlich Nick und vor allem Jerome Dudley. Letzterer hat es mir total angetan mit seiner etwas rauen Art. Ich hoffe noch mehr von ihm zu lesen. :grin Mary ist ebenfalls gut geschildert und die Zerissenheit des kleinen Ray. Es liegt ja noch ein groooßes Stück Buch vor mir, da erwarte ich mir schon noch die eine oder andere Entfaltung.
    Was mir auch noch aufgefallen ist, vielleicht ist das ja nur mein persönlicher Eindruck, aber habt ihr nicht auch manchmal das Gefühl, dass die Sprache an einigen Stellen etwas arg salopp-modern ist? So dass man denkt, irgendwie passt das nicht. Ist das bei den anderen Waringhams auch so? Ich kenne von ihr bisher ja nur "Die Siedler von Catan" und da war es nach meinem Gefühl eigentlich immer passend.


    Dass es mit Waringham wieder aufwärts geht hat mich auch sehr gefreut, auch wenn mich keine sentimentalen Gefühle damit verbinden, weil ich die Vorgänger ja noch nicht kenne. Trotzdem hat man bei Nicks Sturköpfigkeit Angst, dass er sich mit einem falschen Satz alles wieder kaputt machen könnte. Interessant in dem Zusammenhang: Am Anfang hat er seinen Vater dazu gebracht, sich "vernünftig" zu verhalten, zum Schutz seiner Familie und gegen seine Überzeugung. Nun aber merkt man, dass Nick ebenfalls dabei ist sich, seinem Ehrgefühl entsprechend, in eine für ihn und seine Familie ganz und gar ungesunde Richtung zu entwickeln, weil er es für das Richtige hält. Ich denke, er kann seinen Vater rückblickend jetzt wohl besser verstehen. Nun hat er ja auch noch eine kleine Bastard-Tochter.
    Lustig fand ich, als John und Jerome festgestellt haben, dass ihre Mütter Schwestern sind und Nick dann meinte: Noch mehr Cousins! :lache


    Mary werden Stück für Stück all ihre Privilegien aberkannt, das muss ziemlich hart sein. Und doch gewinnt man den Eindruck, sie würde all das klaglos und folgsam hinnehmen, wenn ihr Vater sich nur einmal die Zeit nähme mit ihr darüber zu reden oder ihr zumindest einen persönlichen Brief zu schreiben. Trotz allem was er ihr angetan hat liebt und bewundert sie ihn nach wie vor und will einfach den Glauben nicht aufgeben, dass auch ihr Vater sie eigentlich noch liebt und das alles nur zum Wohle Englands tut. Und jetzt soll sie in den Haushalt der ungeliebten Halbschwester ziehen... mal sehen wie Nick ihr da Besuche abstatten will.


    Auf gehts in den nächste Abschnitt, das Wetter passt gerade ideal zum Lesen. ^^

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Diese mildtätige Maria ist eine Seite, die in der Geschichtsschreibung eher zu kurz kommt. Vermutlich ist ihr diese Seite aber in den Jahren der Einsamkeit und der Ablehnung abhanden gekommen. Sie muss Zeit ihres Lebens unglücklich gewesen sein, hatte das Pech, als Mädchen auf die Welt gekommen zu sein, das Pech, dem tatsächlichen "Bastardkind" des Königs dienen zu müssen und das Pech, später keinen eigenen Nachfolger in die Welt setzen zu können.
    Geblieben ist ist das Bild von der Bloody Mary, die mit eiserner Hand die Verfolgung der Protestanten durchgezogen hat. Mir gefällt, dass Rebecca Gable hier das Mädchen hinter der Geschichtsschreibung zeigt.


    Zum eigentlich Interessanten kommt sie aber nicht mehr: zur Wandlung von Mary. Das hätte eine höchst interessante Charakterstudie werden können.

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Was mir auch noch aufgefallen ist, vielleicht ist das ja nur mein persönlicher Eindruck, aber habt ihr nicht auch manchmal das Gefühl, dass die Sprache an einigen Stellen etwas arg salopp-modern ist? So dass man denkt, irgendwie passt das nicht. Ist das bei den anderen Waringhams auch so? Ich kenne von ihr bisher ja nur "Die Siedler von Catan" und da war es nach meinem Gefühl eigentlich immer passend.


    Gut, dass Du es erwähnst! An manchen Stellen (so ca. 4-5 mal im ganzen Buch) hatte ich diesen Eindruck auch, aber da es eben nicht permanent war, hatte ich es wieder vergessen gehabt, bis ich hier gepostet hab. :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin


    Gut, dass Du es erwähnst! An manchen Stellen (so ca. 4-5 mal im ganzen Buch) hatte ich diesen Eindruck auch, aber da es eben nicht permanent war, hatte ich es wieder vergessen gehabt, bis ich hier gepostet hab. :wave


    Das ist mir auch aufgefallen. Da aber die Schönheit der Sprache bei diesem Buch nicht im Vordergrund steht (für mich jedenfalls), finde ich das nicht so schlimm.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin


    Gut, dass Du es erwähnst! An manchen Stellen (so ca. 4-5 mal im ganzen Buch) hatte ich diesen Eindruck auch, aber da es eben nicht permanent war, hatte ich es wieder vergessen gehabt, bis ich hier gepostet hab. :wave


    So ging es mir aber an einigen Stellen auch. In den vorherigen Büchern hatte ich diesen Eindruck nicht.

  • So, endlich auch geschafft. :-) Arbeitsbedingt habe ich leider im Moment wenig Zeit zum lesen.
    Was Heinrich seiner Frau und seiner Tochter (die ersten) angetan hat ist ja wirklich schrecklich. Obwohl ich sagen muss, dass ich ihn auch verstehen kann.
    Auch wenn Gablé Anne nicht gerade positiv darstellt, kann ich ihr doch Sympathie entgegenbringen. Leider ist das ja nicht mehr lange möglich..


    Wie Mary sich um den kranken Mann kümmert finde ich sehr berührend.


    @ Paradise Lost: Das mit der Sprache ist mir auch aufgefallen. Schon von Anfang an. Da dies aber mein erstes Buch von Rebecca Gablé ist habe ich angenommen, dass sie immer so schreibt.


    Ray tut mir irgendwie Leid. Ihm wird ein ganz falsches Bild von seinem Bruder vermittelt.
    Ich bin gespannt, ob die Tatsache, dass Nick jetzt Vater ist noch eine Rolle spielen wird.

  • Sehr interessant der Einblick in Marys Jugendjahre. So macht Geschichtsunterricht Spaß! Kaum zu glauben, dass aus dem lebendigen und sozial engagierten Mädchen eines Tages die harte und unerbittliche „Bloody Mary“ wird.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Der Abschnitt war sehr spannend und machte richtig Spaß!


    Mary tut mir auch sehr Leid. Was sie alles erdulden muss und das ist sicher erst der Anfang. Obwohl ich gestehen muss, dass mir "Bloody Mary" nur als Getränk etwas sagte.
    Ich habe dann erst einmal einen Wikipedia Eintrag gelesen und war danach wieder einigermaßen im Bilde :grin


    Die damalige Zeit war mit Sicherheit nicht einfach. Umso bemerkenswerter finde ich, dass Nick hart anpackt und dem Hof wieder etwas mehr Glanz verleit. Das Gestüt läuft besser und er hat alle Hände voll zu tun. Trotzdem vergisst er seinen Eid nicht und hilft Mary wo er nur kann.


    Ich finde es interessant die geschichtlichen Begebenheiten aus den Augen von Gablé bzw. Nick und den anderen zu sehen. Das macht Geschichtsunterricht lebendig. Ich sollte mir noch einmal andere Bücher zu diesem Thema durchlesen. es ist wirklich sehr interessant.