E-Book Preispolitik

  • Hallo,


    ich habe ja vor einigen Tagen bei Droemer - Knaur wegen den Preisen angefragt, die Antwort viel eigentlich nicht anders aus, als hier schon zu lesen war.


    Zitat

    Vielen Dank für Ihre Anfrage. Zum einen sind die Preise an unternehmensinterne Vorgaben gebunden und zum zweiten liegt es auch darin begründet, dass für ein eBook sehr ähnliche Produktionsprozesse und -kosten anfallen wie bei einem gedruckten Buch, abgesehen natürlich vom Druck und Papier, wobei dieser Teil ein sehr kleiner Teil der Kosten ist und dafür beim eBook andere Kosten anfallen.


    Allerdings stellt sich mir die Frage weiterhin, warum ein eBook zum Beispiel das gleiche kostet wie ein HC und da kann mir keiner erzählen, das die Produktionskosten da auch die gleichen sind.


    Meiner Meinung nach, gehen die Verlage den falschen Weg, man versucht wieder die Kuh zu schlachten bevor sie überhaupt gewachsen ist und das könnte nach hinten los gehen.

  • Zitat

    Original von Whooomaster
    Allerdings stellt sich mir die Frage weiterhin, warum ein eBook zum Beispiel das gleiche kostet wie ein HC und da kann mir keiner erzählen, das die Produktionskosten da auch die gleichen sind.


    Soweit ich aus Drittquellen weiß, sollen die Produktionskosten für HC gar nicht so viel höher sein als für TB. Von daher passt das mit den Produktionskosten evtl doch besser als man glaubt.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Soweit ich aus Drittquellen weiß, sollen die Produktionskosten für HC gar nicht so viel höher sein als für TB. Von daher passt das mit den Produktionskosten evtl doch besser als man glaubt.


    Aber gerade das ist es ja was ich angesprochen habe, ein HC kostet 22 Euro als Beispiel und das eBook kostet das gleiche.

  • Zitat

    Original von Whooomaster


    Aber gerade das ist es ja was ich angesprochen habe, ein HC kostet 22 Euro als Beispiel und das eBook kostet das gleiche.


    Genau - weil man beim HC eben nicht höhere Produktionskosten teuer zahlt, sondern in erster Linie den früheren Erwerb. Mit den teuren Preisen für HCs werden in erster Linie wohl nicht die Produktionskosten der "Hardware", also Druck etc, finanziert, sondern die Produktionskosten für den Text, also Verlagsausgaben, Lektor etc. Und das sind eben kosten, die auch beim Ebook anfallen. Von daher ist ein anfänglich hoher Preis aus Sicht der Verlage durchaus gerechtfertigt.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Soweit ich aus Drittquellen weiß, sollen die Produktionskosten für HC gar nicht so viel höher sein als für TB.


    Es würde mich ja mal interessieren, was das für "Drittquellen" sind. Zu Zeiten, da ich noch Bücher kalkuliert habe (ist allerdings schon über zehn Jahre her), waren HC in der Herstellung deutlich teuer als Paperbacks. Stichwort Bindung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich frag mich noch immer, was das mit dem E-book soll... braucht ja strom und ist somit genausoein ramsch wie sämtliche anderen technischen geräte der letzten 70 jahre vom fernseher, übern disk/walkman, dem mp3-player, dem computer bis runter zum handy, das nach 5 jahren bereits als sondermüll gilt, ist teurer als die wühlkiste, das sinnliche erlebnis buch geht verloren... Ich kann im zug und bus meine fahrkarte nicht reinstecken, damit ich sie sofort finde, wenn der schaffner mal kommt, also, was täte ich damit?


    Ich seh's ein, wenn man sich aus dem netz irgendwelche fanfictions als PDF oder textdatei runterlädt, oder seine eigenen machwerke wieder mal korrektur-liest, und das zeug nicht ausdrucken will, weil dann zuviel verschwendetes papier rumliegt, da ist unter umständen so ein kleiner buchformatiger computer schon nett, aber sonst... :unverstanden


    und angesichts von veränderbaren texten und fußnoteneinfügefunktion würde sich theoretisch der lektor ersparen, wenn das e-book gleichzeitig auch ein handy mit sms-version wäre, kann man die korrekturen als leser ja gleich selbst einfügen, und dem autor mitteilen, was man sich wie anders vorstellt, und wie man das buch für seinen eigenen lesegeschmack für sich selbst zurecht schreibt... ein interaktives buch eben, das den wünschen seines lesers folgt, dann wär das buch wieder näher am ursprünglichen mündlichen geschichtenerzählen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Es würde mich ja mal interessieren, was das für "Drittquellen" sind. Zu Zeiten, da ich noch Bücher kalkuliert habe (ist allerdings schon über zehn Jahre her), waren HC in der Herstellung deutlich teuer als Paperbacks. Stichwort Bindung.


    Hatte gestern eine Weile gesucht, aber die Seite leider nicht wiedergefunden. Jetzt hat mir Tom unbewußt Hilfestellung in einem anderen Thread gegeben:


    Zitat

    Original von Tom
    Einen großen Verlag kostet die Herstellung eines Taschenbuchs ungefähr einen Euro pro Stück, bei fester Bindung sind es knapp 3 Euro, oft sogar noch weniger


    Klar gibt es einen Unterschied im Herstellungspreis, der hat aber offenbar mit dem Preisunterschied beim Ladenpreis (häufig 10 Euro Unterschied und mehr) eben nicht mehr viel gemein.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • EBooks müssten doch ein gutes Geschäft sein, denn EBooks kann man ja nicht bei EBay oder andere verkaufen oder?



    edit war eben bei ebay - es geht alles :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    EBooks müssten doch ein gutes Geschäft sein, denn EBooks kann man ja nicht bei EBay oder andere verkaufen oder?


    Dafür kann man sie aber prima raubkopieren und dann an seine 400 Freunde ausleihen - in Foren, wo man sich registrieren muss, und schon ist der Forenbetreiber rechtlich nicht mehr zu belangen (denn alle registrierten Mitglieder sind natürlich Freude - damit greift der Raubkopie-Paragraph nicht mehr).


    - Andrea, etwas verschnupft, weil ihre Bücher nun auch raubkopiert auf sämtlichen der einschlägigen Plattformen auftauchen und sie nicht weiß, ob das gut oder schlecht ist.

  • Meine Idealvorstellung wäre Buch plus ebook gratis dazu. Zu Hause lese ich am liebsten das "echte" Buch und wenn ich dann unterwegs bin, kommt der eReader mit.


    Das, was an einem Buch richtig teurer ist, ist das Lektorat. Und das möchte ich keinesfalls missen! An ebooks im "Selbstverlag" habe ich kein Interesse. Da können sie noch so günstig sein. Sogar gute und etablierte Autoren brauchen einen Lektor, bzw. erst durch diese Korrekturarbeiten wird ein hochwertiges Produkt daraus. Mir macht es keinen Spaß, handwerklich schlechte Texte zu lesen.


    Insofern empfinde ich den Preis von ebooks, der 10 bis 20 Prozent unter der Printausgabe liegt, als gerechtfertigt.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Meine Idealvorstellung wäre Buch plus ebook gratis dazu. Zu Hause lese ich am liebsten das "echte" Buch und wenn ich dann unterwegs bin, kommt der eReader mit.


    :write :write :write


    Das sehe ich genauso. Mir fehlt bei den eBooks noch die Regal-Anschauungs-Komponente. Ich liebe es, auf dem Kindle zu lesen, aber wenn ich ein richtig gutes Buch gelesen habe, möchte ich es bitte auch im Regal stehen haben.



    (ich sehe mich schon irgendwann aus Pappe Buchhüllen basteln und die mit Online heruntergeladenen Buchcovern bekleben und ins Regal stellen... :rolleyes)

  • Zitat

    Original von Dori
    (ich sehe mich schon irgendwann aus Pappe Buchhüllen basteln und die mit Online heruntergeladenen Buchcovern bekleben und ins Regal stellen... :rolleyes)


    Das ist vermutlich einer der Verkaufsschlager der kommenden 20er Jahre - diese Buchattrappen, die man heutzutage nur aus Möbelhäusern kennt.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Hatte gerade überlegt, mir die Kindle-Version von Tom Finneks "Gegen alle Zeit" zu kaufen...


    Bis ich gesehen habe, dass diese eine blöde Datei satte 15€ kostet! :wow :wow :wow


    Also 9€ für ein eBook verstehe ich ja teilweise noch, wegen den bereits erwähnten ähnlichen Aufwandskosten wie für ein normales TB. Aber 15€?! :schlaeger

  • Zitat

    Original von Dori
    Bis ich gesehen habe, dass diese eine blöde Datei satte 15€ kostet! :wow :wow :wow


    Also 9€ für ein eBook verstehe ich ja teilweise noch, wegen den bereits erwähnten ähnlichen Aufwandskosten wie für ein normales TB. Aber 15€?! :schlaeger


    Das Buch ist noch gar nicht als TB erschienen, sondern nur als HC - kostet 20 Euro. Ein Viertel weniger ist schon deutlich.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Spannend finde ich den Trend, Taschenbuch und eBook zum gleichen Preis zu verkaufen, siehe bei unserer SteffiB mit ihrem Roman "Im Tal des Schneeleoparden".


    Vielleicht plaudert der/die ein/-e oder andere Eulenschriftsteller/- in beim nächsten Eulentreffen etwas über die Verkaufszahlen ihrer Bücher bei identischer Preisgestaltung.


    (@ SteffiB: Ich weiß, dass Du mitliest - Deinen Roman habe ich exemplarisch erwähnt, wollte Dich aber für eines der folgenden Treffen nicht in Zugzwang setzen ;-).)