Fräulein Smillas Gespür für Schnee - Peter Hoeg

  • Zitat

    Original von Alena Nebel
    Dieses Buch einfach ausprobieren, man hat nichts zu verlieren und einen Lieblingsautor zu gewinnen! :wave


    Das ist individuell wohl sehr verschieden. Ich habe, im Nachhinein mit etwas Abstand betrachtet, ein gerüttelt Maß an Unbekümmertheit im Herangehen an mir unbekannte Bücher verloren. So eine Ent-täuschung wie mit diesem Buch tue ich mir nicht mehr an, eher verzichte ich ganz. Als eine Folge davon informiere ich mich inzwischen sehr genau über Bücher incl. Ende, wenn ich mir aus irgendwelchen Gründen unsicher bin. Von Peter Hoeg lese ich mit Sicherheit nie wieder ein Buch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Ich habe mich, gemeinsam mit SiCollier ( :wave) durch den Roman gekämpft. Leider war mein Fazit nach "Puh, geschafft!" eher "Aha, und das war's jetzt?". Es ist für mich persönlich eines der Bücher, denen ich leider nicht viel abgewinnen konnte und die mich, obwohl hochgelobt, leider stark enttäuscht haben.


    Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich, und das ist gut so, verschieden.

  • Ich habe das Buch schon 1999 gelesen (daran erinnere ich mich so genau, weil ich diese Erinnerung mit einem Urlaub verbinde, in dem ich am Stand in der Sonne lag und "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" las.
    Damals gab es einen richtigen Hype um das Buch.
    Ich erinnere mich noch, dass es mir gefallen hat - ich aber zum Ende über ein paar offen geblieben Fragen gestolpert bin und mich die Auflösung auch nicht recht überzeugte -
    aber: ich habe es damals gern gelesen und so in der Sonne liegend hatte es auf jeden Fall seinen Reiz :lesend

  • Das mit den offenen Fragen ist bei Hoeg so eine Sache - "Der Plan von der Abschaffung des Dunkels" hab ich bestimm schon 3 Mal gelesen und immer noch nicht alle Zusammenhänge verstanden...manche kommen eben damit klar, manche nicht. So ist das nun einmal...

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alena Nebel ()

  • Ich lese es zur Zeit und bin absolut fasziniert. Nichts zum Einfachmalweglesen, sondern wirklich immer nur ein par Seiten und dann sacken lassen. Und wehe man überliest eine Zeile, man könnte echt was verpassen! Ich liebe es!


    (Ich lese es allerdings auf englisch ... im Original traue ich es mir noch nicht zu ...)

  • Fräulein Smilla hab ich erst in diesem Jahr gelesen, nachdem ich zuvor in einem lokalen Literaturkreis das wirklich nicht einfache, aber dennoch sehr gute "Plan zur Abschaffung des Dunkels" kennen gelernt habe.


    Die Smilla gehört für mich nicht nur zu den besten Büchern dieses Jahres, sondern zu den besten überhaupt.
    Es war so voll atemloser Spannung, daß ich es an drei Abenden durchgeschmökert habe, fantastisch.


    Mir gefallen die Figuren, Smilla und ihr Lover, der Inuit-Junge, Smillas Eltern, die fiesen Vertreter von Recht und Gesetz.
    Den Plot fand ich sehr, sehr spannend, das Buch wechselt so schön zwischen Krimi, Abenteuerroman und heftiger Gesellschaftskritik. Insbesondere an der dänischen Kolonialpolitik, die erst die Zivilisation und Kultur der Inuit zerstört hat, und dann hämisch darauf hinweist, daß Grönland ohne Zuschüsse aus DK nicht überleben könnte.
    Ich mag Dänemark sehr gerne, bin oft im Urlaub dort und fand dieses Zitat aus Smilla einzigartig:


    "Wenn man in einem Land wie Dänemark 37 geworden und regelmäßig ohne Medikamente ausgekommen ist, keinen Selbstmord begangen und die zarten Ideale seiner Kindheit nicht völlig verraten hat, dann hat man ein bischen gelernt, mit den Widerwärtigkeiten des Daseins umzugehen".


    So schön kann man Haßliebe ausdrücken.
    Smilla gehört zu meinen großen Favoriten im Bücherschrank und vom Autor werde ich noch mehr lesen.


    Einzig, weil der Autor Peter Høeg sich mit dem Ende der Geschichte etwas verhaspelt, "nur" 9 von 10 Punkten.

  • Habe das Buch vor Jahren als es so bekannt wurde gelesen .Es hat mir überhaupt nicht gefallen außer ,daß ich den Titel gut fand kann ich nicht sagen das mich dieses Buch gefesselt hat.
    Habe es damals fertig gelesen obwohl ich zwischendurch überlegt habe abzubrechen .
    Aber wie in den anderen Beiträgen schon erwähnt wurde,ist es ja gut das wir alle verschiedene Lesegeschmäcker haben... :wave Ekna

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi

  • Was ich wirklich überraschend finde, daß sich ausgerechnet bei Fräulein Smilla so die Geister scheiden, damit habe ich nicht gerechnet.


    Denn es ist ja sehr locker geschrieben, gleichzeitig beißende Gesellschaftskritik und spannender Krimi und spricht also recht unterschiedliche Leserkreise an.


    Und dafür, daß es lange ein Bestseller war, liest man hier erstaunlich viel Kritik.


    Aber es ist wohl einfach so mit den Lesegeschmäckern, wie Ekna schrieb.