'Das Spiel der Nachtigall' - Seiten 253 – 412

  • Der König ist tot, es lebe der König, nur welcher König?


    In diesem Abschnitt geht es hauptsächlich um die Frage, wer dem Kaiser auf den Königsthron im Deutschen Reich folgt. Judith und Walther werden mitten in diese politische Auseinandersetzung hineingezogen.


    Diese politischen Verwicklungen und Intrigen, das Machtspiel zwischen Kirche und Adel, all das ist sehr spannend und lebendig beschrieben. Es macht richtig Spaß mit Judith und Walther an die verschiedenen Höfe "zu reisen" und mitzuerleben, wie damals geschachert wurde, vor allem um das eigene Vorteil. Ich finde, mir wird beim Lesen dieses Romans gerade ein verzwickter Teil der deutschen Geschichte sehr anschaulich erklärt. Sowas mag ich an Historischen Romanen sehr und das zeichnet für mich auch einen guten Roman aus.


    Judiths Onkel Stefan scheint genauso so zu sein. Ein typsicher "Pfeffersack", der nur auf sein Vorteil bedacht ist und der auch nicht davor zurückschreckt das Wohl seiner Nichte zu opfern. Was sie schlußendlich dazu veranlasst zu Irene zurückzukehren und sich auf die Seite der Staufer zu stellen.


    Walther reist am Ende dieses Abschnitts nach Rom und hat hier ein Schlüsselerlebnis. Er hört die Rede des neuen Papstes und muß erleben, wie sein Freund, der Pilger Martin, der sch von diesem Papst so viel erhofft hatte, vor seinen eigenen Augen stirbt. Ich bin gespannt, darauf zu lesen, was dieses Erlebnis mit Walther und seiner ganz eigenen Art die Menschen zu unterhalten macht.


    Was wohl passiert, wenn sich Walther und Irene wieder begegnen und wie die Ehe von Judith mit dem homosexuellen Gilles wohl verläuft? Was passiert, nachdem es nun zwei gewählte Könige gibt: Philipp und Otto? Wie verhält sich die Kirche, also der neue Papst dazu?
    Ich freue mich auf den nächsten Abschnitt!

  • puh.... mich hat dieser Abchnitt irgendwie total verwirrt... :wow


    Wer wird wie, warum und weshalb der neue König, oh je, diese verzwickten Aufzählungen diverser Herzöge, Könige, Fürsten... ich muß nach wie vor in der anfänglichen Personenbeschreibung nachschlagen. Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, daß ich im Moment nicht wirklich dazu komme, eine größere Anzahl von Seiten zu lesen. Irgendwie müsste ich mich viel mehr auf das Buch konzentrieren können. :fetch


    Aber ich hoffe, ich komme noch irgendwie besser rein und bin trotzdem gespannt, wie es weitergeht.


    Die Passage mit Martins Tod während er 1. Rede des neuen Papstes hat mich sehr traurig gemacht. Was das wohl in Walther ausgelöst hat :gruebel

  • Ich stecke noch mitten in diesem Abschnitt und bin mal wieder beeindruckt von der Vielseitigkeit dieses Romans. Anschaulich wird da viel historisches Wissen vermittelt, mit Figuren die lebendig wirken und die Zusammenhänge besser in mein Gedächnis brennen.


    Judith ist mal wieder eine Art Spielball, diesmal der ihres völlig undurchsichtigen Onkels, der sicherlich auch irgendwie um ihr Wohl besorgt ist, aber auch um das eigene, das seiner Familie, des Geschäfts, der anderen Kaufleute usw. Krankheiten bei ihr zu bestellen, deren Berufung die Heilung ist und ausgerechnet bei Judith, der diese politischen Ränkespiele schon zuvor zuwider waren.... :-(

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • ein sehr interessanter Abschnitt, auch wenn er mit sehr viel Politk gespickt ist. Und Judith und Walther mittendrin. Wobei Judith ja eher unfreiwillig mit reingezogen wird, weil ihr ihr Onkel keine Wahl lässt. Und so ist sie plötzlich auch verheiratet, wobei sie es schlimmer hätte treffen können als mit Gilles.
    Ich denke ihr Arrangement ist für beide das beste was für sie in dieser Zeit möglich ist.
    Die Verbindung mit Walther ist ja alleine auf Grund ihrer Religion schon nicht möglich (wobei ja auch Gille Christ ist und es bei der Hochzeit keiner gemerkt hat, daß sie Jüdin ist. Otto fand das ja eher lustig...)


    Otto finde ich übrigens recht unsymphatisch, Phillip ist mir da deutlich lieber, der es ja auch geschafft hat, sich mit Irene zu arrangieren. Und er hört ja auch auf sie und berät sich mit ihr. Ich denke Irene hätte es deutlich schlechter treffen können (siehe auch der nicht besonders schlaue Dietrich von Meißen)


    Ich hab ja jetzt doch ein wenig über die Staufer bei Wikipedia nachgelesen, irgendwie fehlt mir der Überblick über diese Zeit komplett. Irgendwie war das nicht Teil des Lehrplans im LK Geschichte. Um so schöner, daß mir die Zeit jetzt so unterhaltsam nahe gebracht wird.


    Innozenz ist mir auch mehr als unsymphatisch, dem geht es auch nur um Macht und nicht um den Menschen. Genau das, was ich an der Institution Kirche so mag..... :-( Schade, daß Martin ohne Trost der Kirche sterben musste.
    Ich hoffe ja mal sehr, daß Walther seine Sticheleien gegen den Papst nicht übertreibt, nicht daß der Schuß irgendwann nach hinten los geht.

  • Also ich musste auch googlen, da Frau Kinkel richtig tief in die politischen Intrigen und Kämpfe eintaucht und ich das Ganze ziemlich kniffelig und teilweise undurchsichtig finde. Vielleicht auch, weil die Adeligen ja in ihrer Namensgebung nicht sehr kreativ waren und die vielen Friedrichs, Ottos und Heinrichs, da verliere ich schnell die Übersicht. Wer mit wem und warum.


    Ich muss wirklich langsam und konzentriert lesen, manchmal einen Absatz wiederholen. Die Sprache ist wunderschön aber sehr anspruchsvoll.


    Und der gute Walther ist ja ein richtiges Fähnchen im Wind. Oder noch besser, er ist schon sehr auf seinen eigenen Vorteil bedacht und spielt mit allen seine Spielchen. Ich bin ja mal gespannt, ob das nicht irgend wann nach hinten losgeht.


    Muss noch die zweite Hälfte dieses Abschnitts lesen. Also voran.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hollyhollunder, das waren in Wirklichkeit sogar noch mehr Friedrichs, Ottos und Heinrchs. Ich habe nicht nur zusammengekürzt, sondern auch, wo es nur ging, Namensvarianten untergebracht, also Hans oder Heinz, um ein paar Heinrichs weniger zu haben... :-)

  • Ja, das dachte ich mir schon. Gut dass ich wenigstens schon wusste, dass Barbarossa und Friedrich I. der selbe Mann sind. Ich gebe zu, dass ich keine herausragenden Geschichtskenntnisse habe aber Bücher liebe, in denen ich etwas über Geschichte lernen kann. Also bin ich hier genau richtig. :-]

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • An Barbarossa und Heinrich den Löwen erinnere ich mich gut, die hatten wir in der 4. Klasse, als wir die Geschichte Münchens durchgenommen haben. Wenigstens die beiden waren mir bekannt. Der Rest der historischen Belegschaft ist mir jetzt allerdings neu, Friedrich II ist ja bis jetzt noch nicht wirklich in Erscheinung getreten. Der muss ja sehr beeindruckend für seine Zeit gewesen sein.

  • Habe gerade eben diesen Abschnitt beendet und es ging leider etwas stockend voran. Die politischen Ereignisse, welche hier beschrieben werden, wurden mir etwas zu viel. Ganz subjektiv muss ich sagen, dass mein Interesse in diesem politischen Bereich nicht wirklich hoch ist, weshalb mir einige Passagen etwas langweilig wurden.


    Trotzdem freue ich mich schon auf weiterzulesen, ich bekomme von Judith und Walther gar nicht genug^^. Die von mir kritisierten Passagen sind stilistisch wunderbar geschrieben und ich kann damit wahrscheinlich nur nicht so viel anfangen, weil ich mich in diesem Bereich nicht auskenne.


    Bei einem Roman (im Gegensatz zu Fachliteratur) möchte ich den Lesefluss nur sehr ungern unterbrechen um etwas zu googlen. Wäre hier aber vielleicht doch sehr hilfreich gewesen...

  • Das das Staunen der Welt keine Adelaide geheiratet hat wissen wir ja, seine Konstanze war aber auch nicht gerade gleichaltrig, so als 14- jähriger eine 25- jährige Witwe zu heiraten stelle ich mir auch nicht gerade lustig vor- auch wenn es das dann wohl für ihn gewesen sein muss.

  • Otto wurde mir in diesem Teil noch unsympathischer! Die arme Judith - auch wenn sie auf diese Art einen Ehemann findet, der sie voll unterstützt :chen! (Aber dafür einen Onkel verliert... :-()
    Walthers Weg in diesem Abschnitt war auch sehr interessant, schockiert hat mich der Überfall auf die Pilgergruppe! :yikes


    Zitat

    Original von Saiya
    Der König ist tot, es lebe der König, nur welcher König?


    :write Das habe ich mich am Ende auch gefragt... Und da ich mich nicht so gut in deutscher Geschichte auskenne(irgendwie habe ich dies im Geschichtsunterricht nicht gehabt...) :rolleyes bin ich neugierig, wie es weitergeht! (Nein, ich google es nicht vorher...)

    Zitat

    Original von Saiya
    Diese politischen Verwicklungen und Intrigen, das Machtspiel zwischen Kirche und Adel, all das ist sehr spannend und lebendig beschrieben. Es macht richtig Spaß mit Judith und Walther an die verschiedenen Höfe "zu reisen" und mitzuerleben, wie damals geschachert wurde, vor allem um das eigene Vorteil. Ich finde, mir wird beim Lesen dieses Romans gerade ein verzwickter Teil der deutschen Geschichte sehr anschaulich erklärt. Sowas mag ich an Historischen Romanen sehr und das zeichnet für mich auch einen guten Roman aus.


    Einfach herrlich, wie gut hier die Geschichte erzählt wird!
    So, jetzt kann ich gleich weiterlesen :-]!

  • Zitat

    Original von beowulf
    Lästermodus an: Gell, in englischer Geschichte des Mittelalters kennt ihr Gablé Verehrer euch alle viel besser aus. Lästermodus aus :grin


    :-) das wird sich dann ja 2013 ändern, wenn Gablés roman über Otto kommt ;-)

  • Zitat

    Original von streifi


    :-) das wird sich dann ja 2013 ändern, wenn Gablés roman über Otto kommt ;-)


    Genau!!! :lache


    Obwohl ich mir zumindest Barbarossa und seine Geschichte, sowie die seines Enkels zumindest teilweise noch in Erinnerung ist.


    Über beide, aber vor allem über Friedrich II., würde ich übrigens gerne mal einen guten Historsichen Roman lesen.