'Dark Canopy' - Seiten 001 - 111

  • Zu allererst möchte ich erwähnen, das dies mein erstes Buch von Mulle ist - und ich bin wie anderen von ihrem Schreibstil sehr angetan. Desweiteren bin ich in diesem Genre noch relativ unerfahren, daher ist es für mich noch mal besonders spannend!
    Und beklemmend. Die düster, unheilvolle Atmosphäre, durchdrungen von Angst und Wut kam für mich so geballt, das ich völlig in der Geschichte gefangen war. Witzigerweise sorgte ein kleines Spontanfeuerwerk in der Nähe für einen zusätzlichen Effekt - gerade als Schüsse fielen.


    Ich lese die Geschichte voller Neugier, voller Faszination und mit einem unsagbaren Glücksgefühl das es nur eine Geschichte ist, denn in der Welt in der Joy lebt und täglich ums überleben kämpft, kann ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen zu leben. :yikes
    Ich finde es spannend zu lesen, wie unterschiedlich die Percents wahrgenommen werden, bzw. wie unterschiedlich man sich sie vorstellt - an dieser Stelle hab ich wohl eindeutig zu viel Star Wars geschaut :lache


    Nun bin ich gespannt, was Joy bei ihnen erwartet - und was es mit dieser Mina auf sich hat...

  • Sodele, ich bin auch drinne ;)


    Der Stil gefällt mir immer noch gut :)
    Ich mag besonders die Überschriften der Kapitel. Das scheinen so Gedankengänge zu sein.


    Die Percents habe ich richtig verstanden, gut :) Nur die Erklärung kannte ich noch nicht, aber nett, dass das wirklich von Prozent kommt.
    Ja stimmt, Joy kann hinter die Kulissen sehen, das wird sicher noch interessant!


    Mich erinnern die Percents übrigens an die Borg von Star Trek :D Ein Kollektiv. Also vom Zusammenagieren her. Nur schöner. Sie erinnern mich einfach an perfekte Sunnyboys. So Surfer-Typen. Irgendwie. Also blond und braun und groß und muskulös und so ;-)


    Also man hofft doch bei Rettungsaktionen immer darauf, dass sie gelingt, sowohl als Leser als auch als Beteiligter. Daher kommen dann die "oh schade, das wäre ja auch zu schön gewesen"-Reaktionen danach, wenns schief geht.


    Mars und auch seinen Sohn mag ich leider nicht. Ich denke, dass Matthial (ich will immer Matthias schreiben >.<) mit der Zeit doch so wird wie sein Vater und damit eher kalt. Und dann wird er nicht mehr zu Joy passen. Aber naja, mal sehn! Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht!

  • Jetzt wo Du Mars erwähnst - ich mag den auch nicht. Und ich frage mich was aus Matthial geworden ist...


    Bei einer Szene musste ich noch kräftig schlucken - als Liza von dem alten Percent weggeschleppt wurde...ich möchte nicht wissen was ihr passiert ist um sie so zu brechen. Es ist traurigerweise iwe immer im Krieg:Frauen sind die Beute und Opfer. Da war auch die Szene, als die Percents alles nieder gemacht haben echt erschreckend. Aber, dafür wurden sie ja "gezüchtet"... :-(


    An der Stelle sei erwähnt, ich finde das Buch auch für Jugendliche noch recht happig. Oder ich bin zu verweichlicht. Gerade weil es soviel Wahres drin versteckt hat...

  • So, ich habe mich gerade auch häppchenweise durch den ersten Leseabschnitt gearbeitet. Für mich ist es auch das erste Buch von Mulle - quasi als Eulenautorin ;-) - und ich habe mich nach der Leseprobe gefreut, dass endlich mal wieder etwas Jugend-Dystopie aus deutschen Landen kommt...
    Nach den ersten beiden Kapiteln dachte ich noch "schwere Kost", dann ging es aber auf einmal flott und ohne größeres Nachgrübeln voran und schwupps, schon war der erste Abschnitt weg. Das Nachgrübeln kam vor allem wegen der doch sehr düsteren und beklemmenden Atmosphäre. Wie Nofret auch schon schrieb, jagt mir die Vorstellung dieses Lebens und dieser Zukunft wirklich Schauer über den Rücken und ich bin froh, dass ich mich "nur" im Kopf der Autorin befinde und nach Zuklappen des Buches die Sonne wieder scheint. :grin
    Joy als Erzählerin kann ich noch nicht ganz eindeutig einschätzen - auf der einen Seite scheint sie nichts so wirklich zu kümmern, kein Wunder, wenn man die Welt bedenkt, in der sie aufgewachsen ist. Auf der anderen Seite gibt sie sich nicht mit der Situation zufrieden, sondern will immer wieder kämpfen - auch für die, die ihr nahe stehen. So zum Beispiel Amber. Was sie mit Matthial verbindet, kann ich auch noch nicht abschätzen. Vielleicht ist es aber auch einfach nicht mehr die Welt, in der man das Wort Liebe ausspricht. (Obwohl, der Klappentext verweist ja eigentlich auf das ganze Gegenteil!)
    Was es mit den Percents so genau auf sich hat, würde ich jetzt wirklich gerne wissen - für mich sehen sie eigentlich noch relativ "harmlos" aus, so wie übergroße junge Männer halt. Nicht ganz so eindrucksvoll oder gefährlich, wie einige andere Eulen hier den Eindruck hatten. *g* Und - schlagt mich, es ist aber so - so richtig unsympathisch sind mir die Percents bis jetzt auch noch nicht. Ich sehe zwei bis auf´s Blut verfeindete Lager, die sich so wirklich nicht voneinander unterscheiden. Und für den Krieg muss es auch einen Grund, einen Vorlauf oder eine Geschichte gegeben haben. Ich kann das im Moment noch nicht eindeutig schwarz oder weiß sehen...
    Nach Joys Gefangennahme bin ich jetzt auch sehr hibbelig, wie es nun weitergehen mag und welche Rolle Mina und Neél weiter spielen werden. Bin also sehr gespannt, wie es weitergeht...


    Edit: ich mag nun wieder Mars viel mehr als Matthial! Komisch, ist aber so. :grin

  • Der erste Abschnitt ist rum - einfach so im Nu. Die Zeilen fliegen nur so dahin... :-)


    Ich liebe es sehr, wenn die Geschichte gleich losgeht, ohne dass ich eine lange Einleitung lesen muss. Und das ist hier meines Erachtens super gelungen. Als Leser werde ich direkt in die düstere Welt von Dark Canopy hinein katapultiert und werde gleich mit dem Überlebenskampf der Rebellenclans konfrontiert. Das Wort "Kopfkino" mag schon etwas überstrapaziert sein, aber in diesem Falle spult sich der Film von der ersten Seite an ab und kann nur angehalten werden, wenn ich mich zwinge, das Buch beiseite zu legen. :anbet


    Ich bin ja auch nicht der typische Genreleser - aber schon in den ersten Büchern hat mich Mulle mit ihrer Sprache begeistert und auch hier werde ich nicht enttäuscht. Im Gegenteil! Der Erzählstil hat mich voll im Griff und immer wieder trifft man - wie schon erwähnt wurde - auf wunderbare Formulierungen. Ganz besonders berührt hat mich der Titel zu Kapitel 8: "die schuld ist wie eine mutanratte. immer hungrig." Einfach top!


    Was mir besonders gut gefällt, sind die Details, die im Verlaufe der Geschichte immer wieder Fragen beantworten, so dass man langsam aber stetig das Bild immer mehr zu einem Ganzen zusammen setzen kann (wobei zu diesem Zeitpunkt noch viele Puzzleteile fehlen ;-))


    Es werden auch immer wieder neue Fragen aufgeworfen, die die Neugier auf die nächsten Seiten nähren.


    Wie auch sapperlot hatte ich mich gefragt, warum der Clan im Coca-Cola-Haus noch nicht entdeckt wurde. Aber dazu muss ich mich wohl noch etwas in Geduld üben... ;-)


    Mich würde auch interessieren, in welchem Jahr der Weltkrieg stattgefunden hat. Die Hinweise auf Playstation etc. lassen mich vermuten, dass der Krieg in unserer Zeit ausgebrochen ist.


    Auch das Verhalten von Mars wirft Fragen auf: warum war er so scharf auf das Papier, das Joy gefunden hatte? Ich denke, der Plan und das Schreiben werden bestimmt noch eine Rolle spielen.


    Anfangs hatte ich verstanden, dass die Percents alle identisch sind. Daher ist es um so spannender zu entdecken, dass dem nicht so ist. Ich bin schon sehr gespannt, wer die eigentlichen Drahtzieher sind - denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch ein Teil der Percents eine Art Rebellen sind.


    Und was hat es mit Joy's Vater auf sich? Wohin ist er zurück gegangen. Kann es sein, dass er sich den Rebellen angeschlossen hatte, aber dann beschloss, zurück in die Stadt zu gehen? Ich muss heute auf jeden Fall noch weiterlesen... ;-)

  • Zitat

    Original von Mulle
    Den Namen Neél habe ich in einem Physikbuch gefunden. Aufgeklappt - Namen entdeckt - zugeklappt - Namen mitgenommen. Es war Liebe auf den ersten Blick (nicht mit Neél - nur mit seinem Namen!) allerdings habe ich das Gravis dramaturgisch sinnvoll verschoben, um die Aussprache zu bekommen, die ich haben wollte. (Nijell)


    Neél's Name ist für mich im Moment noch ein richtiger Stolperstein. ;-) Vom Französischen her würde ich ihn aufgrund des Akzents auf dem zweiten "e" als "Nöel" aussprechen - und das ist mir eindeutig zu nah an Noël (Weihnachten). :grin


    Aber so langsam gewöhne ich mir deine vorgeschlagene Aussprachsweise von "Njell" an. ;-)

  • Zitat

    Original von nofret78
    An der Stelle sei erwähnt, ich finde das Buch auch für Jugendliche noch recht happig. Oder ich bin zu verweichlicht. Gerade weil es soviel Wahres drin versteckt hat...


    Mir geht es da ähnlich. Ich habe mich schon gefragt, ob das Buch etwas für meine Stieftochter wäre - aber ich werde erst Mal weiterlesen und mich dann entscheiden.

  • Zitat

    Original von Ayasha


    Mir geht es da ähnlich. Ich habe mich schon gefragt, ob das Buch etwas für meine Stieftochter wäre - aber ich werde erst Mal weiterlesen und mich dann entscheiden.


    Ihr seid nicht verweichlicht.
    script5 macht keine Jugendbücher (auch wenn sie im Laden leider oft bei diesen liegen) sondern Bücher für junge Erwachsene. Unsere Zielgruppe beginnt um die 16 herum. Jüngere Leser werden mit Joy, die ja schon 19/ 20 ist, gar nicht so viel anfangen können, denke ich.


    Wer den Verlag ein bisschen kennt, wird schnell den Unterschied merken: Dornenkuss, Scherbenmond, Regionalexpress, Nicht weit vom Stamm oder das Mädchen mit den gläsernen Füßen - das sind alles keine Bücher für 12, 13, 14-jährige.
    Natürlich sind auch mal Bücher dabei, die sich auch bedenkenlos für jüngere Leser eigenen, aber das ist in der Erwachsenenbelletristik ja nicht anders.
    (Und natürlich gibt es auch 14-Jährige die Stephen King oder Anne Rice lesen *hüstel* und die werden mit Dark Canopy natürlich keine Probleme haben.)
    Grundsätzlich empfehlen wir es nicht als Jugendbuch. Und wenn ich es - wie befürchtet - in unserem Thalia auf dem Tisch "ab 12" finde, werde ich es dort jemandem um die Ohren hauen! :hau


    Liebe Ayasha,


    Zitat

    Mich würde auch interessieren, in welchem Jahr der Weltkrieg stattgefunden hat. Die Hinweise auf Playstation etc. lassen mich vermuten, dass der Krieg in unserer Zeit ausgebrochen ist.


    So habe ich mir das auch gedacht. Etwa zu unserer Zeit ging der Weltkrieg los (der ja im Buch auch schon wieder 40 Jahre vorbei ist), dauerte dann einige Jahre.
    Allerdings würde das auf "unsere Welt" bezogen natürlich bedeuten, dass es die Percents schon gäbe ...


    Ich finde es ja grandios, dass ihr das Szenario als realistisch beschreibt. In meinen Augen ist es schon ziemlich fiktiv und ich hatte, ehrlich gesagt, damit gerechnet, ihr würdet mir um die Ohren hauen, es wäre zu fiktiv für eine Dystopie.
    Schön, dass ihr den Fantasy-Teil so schön mitgeht.


    Liebe Nofret,

    Zitat

    Ich lese die Geschichte voller Neugier, voller Faszination und mit einem unsagbaren Glücksgefühl das es nur eine Geschichte ist, denn in der Welt in der Joy lebt und täglich ums überleben kämpft, kann ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen zu leben. Yikes


    Ehrlich gesagt: So manches Mal bin ich beim Schreiben mit verdammt meiser Laune aus dem Text rausgekommen. Es gibt ja so Bücher, in die man sich reinwünscht, aber dieses zählt für mich definitiv nicht dazu!


    Nightflower:

    Zitat

    Mich erinnern die Percents übrigens an die Borg von Star Trek :D Ein Kollektiv. Also vom Zusammenagieren her. Nur schöner. Sie erinnern mich einfach an perfekte Sunnyboys. So Surfer-Typen. Irgendwie. Also blond und braun und groß und muskulös und so Augenzwinkern


    Behalt bitte das Wort Sunnyboy im Kopf :rofl


    Gestern erwähnte eine Leserin, "ihre" Percents sähen aus wie Riddick. Ich musste dann erst mal googlen :rolleyes aber ich finde, das passt wie Faust aufs Auge.

  • Zitat

    Original von Blackie


    Joy als Erzählerin kann ich noch nicht ganz eindeutig einschätzen - auf der einen Seite scheint sie nichts so wirklich zu kümmern, kein Wunder, wenn man die Welt bedenkt, in der sie aufgewachsen ist. Auf der anderen Seite gibt sie sich nicht mit der Situation zufrieden, sondern will immer wieder kämpfen - auch für die, die ihr nahe stehen. So zum Beispiel Amber. Was sie mit Matthial verbindet, kann ich auch noch nicht abschätzen. Vielleicht ist es aber auch einfach nicht mehr die Welt, in der man das Wort Liebe ausspricht.


    Hm, das hat Joy eigentlich erklärt: Sie liebt Matthial nicht. (Aber sowas glaubt man einem Mädchen natürlich nicht, hat Amber ja auch nicht getan.)
    Matthial ist ihr bester Freund und sie gehen hin und wieder zusammen ins Bett. Sex als Kampf gegen Einsamkeit und Existenzängste.
    Die anderen erwarten sich daraus natürlich etwas. Die Wahl an Partnern ist eben stark eingeschränkt, aber Joy macht das eher Angst, weil ihr etwas fehlt, was sie nicht benennen kann.

  • Mein erster Gedanke nach dem ersten Abschnitt war: "Ein verdammt gutes Buch!" :-].


    Ich habe bislang noch kein Buch von dir, Mulle, gelesen, in meinem Regal schlummert jedoch noch "Phönixfluch", auf das ich mich nun besonders freue.


    Bislang bin ich von "Dark Canopy" wirklich begeistert. Das beginnt schon bei Äußerlichkeiten wie dem Cover, der Kapitellänge bis hin zu den Kapitelüberschriften.
    Ich wurde direkt durch die meiner Meinung nach gelungene Einleitung in die Welt von Joy katapultiert, eine Welt, in der ich wirklich nicht gerne leben würde. Allein die "Gaskuppel" Dark Canopy ist unvorstellbar schlimm. Ich glaube nicht, dass ich in einer Welt mit täglich nur zwei Stunden Tageslicht glücklich leben könnte. Davon unabhängig scheint mir das Leben extrem grausam, sowohl in der Stadt als auch unter den Rebellen. Die Menschen müssen in ständiger Angst leben, in Angst vor einer Übermacht, die den Tod nicht zu fürchten scheint. Ich finde das Szenario auch gar nicht so unrealistisch, was es für mich noch erschreckender macht.


    Joy ist ein interessanter Mensch und auch andere Figuren, selbst wenn sie nur in wenigen Sätzen erwähnt wurden, erscheinen mir erstaunlich echt. Normalerweise schwächelt mein Namensgedächtnis immer ein bisschen, aber in "Dark Canopy" kommt es mir so vor, als ob ich die Figuren schon lange kennen würde. Vielleicht liegt es daran, dass sie einfach nur echt, ehrlich sind, so wie die ganze Handlung echt, ehrlich ist. Ja, und eben auch überraschend brutal, wie es das Leben sein kann.


    Weiterhin positiv aufgefallen ist mir der tolle, eindringliche Schreibstil. Schöne, poetische Sätze wechseln sich mit realistischem Umgangston und kurzen, prägnanten Sätzen ab, beißender, vollkommen unerwarteter Sarkasmus mit brutalem Elend.


    Ich bin so gespannt, wie es weitergeht, ich vermute ja, dass Neél die in der Kurzbeschreibung angesprochene "Liebe" von Joy wird, individueller ist, als die Percents den Menschen erscheinen wollen.


    Ach ja...
    Diesen netten Mutantratten möchte ich übrigens ungern begegnen und für mich sehen die Percents ein wenig indianisch aus :-).

  • Zitat

    Original von Mulle
    .. aber Joy macht das eher Angst, weil ihr etwas fehlt, was sie nicht benennen kann.


    Und wie sollte sie auch die Zeit dazu finden, sich Gedanken darum zu machen was das ist?
    Sie kämpfen tagtäglich ums überleben, leben ständig in Angst und im Verborgenen. Ich glaube, da hat man auch gar keinen Nerv sich mit solchen Dingen wie Liebe, Geborgenheit, Sehnsüchten auseinander zu setzen.
    Man muss sich da aufeinander verlassen können und sucht gegenseitig etwas Trost - die wird dann mit körperlichem Begehren kompensiert. Für mich kommt das zumindest so rüber und für mich ist das so plausibel ( ich bastel mir grad eh die Welt, wie sie mir gefällt :unschuld). Und von daher ist die "Kombi" Joy/Matthial eigentlich ideal...
    Ihren Vater hab ich beinahe verdrängt...Beim lesen war mein erster Gedanke, das er zurück in die Stadt ist und einer der Unterworfenen wurde... :gruebel
    Ich freue mich schon auf heute Abend, da kann ich weiter lesen! :-]

  • Zitat

    Original von Mulle


    Hm, das hat Joy eigentlich erklärt: Sie liebt Matthial nicht. (Aber sowas glaubt man einem Mädchen natürlich nicht, hat Amber ja auch nicht getan.)
    Matthial ist ihr bester Freund und sie gehen hin und wieder zusammen ins Bett. Sex als Kampf gegen Einsamkeit und Existenzängste.
    Die anderen erwarten sich daraus natürlich etwas. Die Wahl an Partnern ist eben stark eingeschränkt, aber Joy macht das eher Angst, weil ihr etwas fehlt, was sie nicht benennen kann.


    Danke Mulle, soweit bin ich auch schon gekommen. *g* Das Matthial ein gewisser Fokus in der Welt von Joy ist, denke ich schon. Aber "nur" ihr bester Freund? Wünscht sie sich vielleicht nicht insgeheim, sie könnte ihn lieben? So wäre nämlich eigentlich alles viel einfacher und ihre Suche nach was auch immer (weiß sie überhaupt schon, dass sie danach sucht?) würde sie nicht von ihm weg treiben.
    Ich neige dazu, in ihr Verhältnis zu Matthial noch ein bißchen mehr hinein zu interpretieren - ich kann´s nicht lassen. *lach*

  • Ich habe gestern Abend angefangen und habe nun schon zwei Drittel des Buches durch. Deswegen muss ich aufpassen, dass ich nichts vorweg nehme. Ich habe mir aber Notizen gemacht.


    Ich habe ganz schnell in die Geschichte reingefunden. Es ist anders als die vorigen Bücher die ich von Jennifer Benkau gelesen habe , aber nicht weniger gut. Den Schreibstyl mag ich sehr. Es ist mitreissend geschrieben. Ich ärgere mich jedes Mal wenn ich das Buch aus der Hand legen muss. Habe heute jede freie Minute gelesen.


    Joy und Matthial sind mir beide sympathisch. Auch mit ihren Ecken und Kanten. Ich fand aber auch, dass der Befreiungsversuch zum Scheitern verurteilt sein musste. Die Percents wirken so übermächtig, vor allem durch das wenige was der Clan über sie weiß.


    Mars erscheint mir sehr hart und unfair. Aber vielleicht musste er einfach so werden, in solchen Zeiten und mir der Verantwortung für viele Menschen.


    Die Frage warum die Percents heißen wie sie heißen hätte ich auch gestellt. Aber da ist mir ja schon jemand zuvor gekommen. Vielen Dank für die Erklärung.

  • Zitat

    Original von Blackie


    Danke Mulle, soweit bin ich auch schon gekommen. *g* Das Matthial ein gewisser Fokus in der Welt von Joy ist, denke ich schon. Aber "nur" ihr bester Freund? Wünscht sie sich vielleicht nicht insgeheim, sie könnte ihn lieben? So wäre nämlich eigentlich alles viel einfacher und ihre Suche nach was auch immer (weiß sie überhaupt schon, dass sie danach sucht?) würde sie nicht von ihm weg treiben.
    Ich neige dazu, in ihr Verhältnis zu Matthial noch ein bißchen mehr hinein zu interpretieren - ich kann´s nicht lassen. *lach*


    Ich finde das schön, wenn ihr interpretiert.
    Ich halte mich damit mal zurück, denn sonst käme - berechtigterweise - der Einwand, dass das nicht im Buch stand.
    Aber mir gefallen deine Gedanken. Ja, es würde im Moment viele von Joys Problemen lösen, wenn Matthial sowas wie ihr Seelenpartner wäre. Dass sie ihn schon aus dem Aspekt der Sicherheit gerne lieben würde, denke ich auch: Kaum ist er unerreichbar (weil sie in der Stadt gefangen und er draußen) sehnt sie sich nach ihm.
    Und er wäre natürlich gerne mehr als nur ihr bester Freund. Aber ob er wirklich gut für sie wäre ...? Wir werden sehen.

  • Leider komme ich zur Zeit nicht viel zum Lesen und hinke deswegen ein bisschen mit dem posten meiner Kommentare hinterher. Aber teilweise ist auch meine Faszination an dem Buch schuld. Ich lese lieber weiter, als Kommentare zu schreiben. So bin ich schon viel weiter über den ersten Abschnitt hinaus gekommen, aber jetzt hat mich gerade mein schlechtes Gewissen gepackt und so bin ich jetzt also hier.


    Ich habe eure Kommentare überflogen und vieles ist ja schon geschrieben worden. Ich hatte zu Beginn komischerweise kein konkretes Bild eines Percents im Kopf, eher einen Eindruck, nämlich gewalttätig, gefährlich, furchteinflößend, grausam, unbesiegbar, menschenfleisch(fr)essend :yikes


    Joy, Freude, was für ein Name für eine Protagonistin in einer so düsteren Geschichte, ist ein ganz schönes Früchtchen. Sie hat ein Messer mit ihrem Namen an einen "Perschent" verloren. Das diese Begebenheit später in der Geschichte eine Bedeutung bekommen wird, vermute ich stark, sonst hätten wir im Intro nicht davon gelesen. Mulle fängt einen mit kleinen Details unmerklich in ihrer Geschichte ein. Eines davon ist, dass Joy keine s-Laute mehr herausbekommt, nachdem ihr der Percent eine auf´s "Maul" gegeben hatte. (Joys Sprache färbt ab ;-)) Mein erster Lacher in der Geschichte. Man kann sich das schwere Leben in Mars´Clan gut vorstellen. Baby ist für mich eine besonders tragische Figur. Während Joy zur Kämpferin geworden ist, versorgt sie den Clan mit Nachwuchs und die anderen wissen nicht einmal, wer die Väter sind.


    Ambers und Joys Flucht im Haus des Schneiders war sehr spannend und ich dachte eigentlich dass es Amber auch schafft, aber leider war dem nicht so. Joy versucht sie zu retten und blendet gesunden Menschenverstand aus. Sie schart eine Gruppe um sich und ist für den Tod einiger verantwortlich, als die Sache in die Hose geht. Matthial war mir eigentlich ziemlich sympathisch, bis zu dem Zeitpunkt, als er Willi ins Bein geschosssen hat, um die Percent zu beschäftigen. Wie krass ist das denn? Willi hat ihm und Joy vertraut. Wer könnte noch jemanden vertrauen, der solche Dinge tut?


    Sehr gut finde ich auch, dass auch die körperliche Hygiene in Mulles Geschichte nicht verschwiegen wird. Es wird gekotzt und sich vor Angst und Panik in die Hose gemacht. So wie im wirklichen Leben. Das verlorene Messer erspart ihr nach der Gefangennahme ein Leben als Dienerin und Allgemeingut. Sie wird als Soldat eingestuft und Neél zugeteilt, der sie für eine Art Wettkampf ausbilden soll, dessen Ausgang seinen Rang und ihr weiteres Schicksal bestimmen wird. Jetzt fühle ich mich ein bisschen an Panem erinnert.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Oh man, manche legen ein Tempo vor. Ich muss mal meinen Mann weg schicken, der krank ist und um Aufmerksamkeit schreit. ;-)


    Ich muss ja sagen, dass ich mir die Percents wie die Lesser bei Black Dagger vorstelle. Ob das so genaus timmt weiß ich nicht, aber da ist ja auch so ne Gruppe die fast gleich aussieht etc.


    Joy ist mir recht sympathisch bisher, besonders als sie sich in die Hose gemacht hat. Das habe ich in einem "ernsten" Buch noch nie gelesen. Oder überlesen? :gruebel


    Ich habe jedenfalls gelacht und mich mit geschämt.
    Da muss ich Suzann zu stimmen, toll das du auch über solche Sachen schreibst!


    Bei mir sind es irgendwie die kleinen Szenen, die mich beschäftigen.
    Da hat Joys Schwester im gleichen Raum Sex. :yikes


    Das musste ich drei mal lesen um mir sicher zu sein. SCHOCK!
    Würde mein Bruder (kotz) im gleichen Raum (allein der GEDANKE!!!) da würde ich kotzen und mich einnässen und alles. Und ich würde ihn mit mehr sachen beschmeißen, Sachen die richtig weh tun.


    Die Flucht war wirklich so spannend geschrieben, dass ich mir immer dachte, "noch ein bisschen, nur noch ein paar Abschnitte".
    Das hatte ich schon lange nicht mehr.


    Bisher fühle ich mich bestens unterhalten und freue mich immer schon sehr aufs lesen!!!

  • So den ersten Abschnitt habe ich auch geschaft. Meine Ausbildung nimmt mir sehr in Anspruch deswegen ging es nicht schneller.


    Der Anfang ist schon mal sehr gut und mach Lust auf mehr. Joy (Gott sei dank keine "Aufgehübschte Barbie") ist toll, sie ist taff und einfach jemand mit dem man mitleiden muss.


    Auch die andern Figuren finde ich alle sehr interessant und ich bin gespannd auf die Entwicklung.


    Was mich aber am meisten Überrascht ist das du, liebe Mulle, in einem "Jugendbuch" nicht um den heißen Brei rumschreibst. Finde ich toll.
    Nicht das ich es unbedingt in einem Buch brauche aber wenn die Personen schon Sex haben dann kann man das auch so nennen. In vielen Jugendbüchern wird so um dieses Thema rum geschreiben, das es so in die Handlung drückt das es total nervt.

  • Endlich komme ich auch mal dazu, zum ersten Abschnitt zu schreiben und kann dann gleich weiterlesen. :-]


    Mir gefällt das Buch auch schon von der ersten Seite an sehr gut.
    Joy ist mir direkt sehr sympathisch, dabei tue ich mir mit weiblichen Hauptpersonen oft schwer.


    Wie Paulchen stelle ich mir die Percents auch ein bisschen indianisch vor. Ich habe mich natürlich auch gefragt, woher der Name kommt, aber auf die Erklärung wär ich nie gekommen.

  • Zitat

    Original von Karolina
    ...
    Ich muss ja sagen, dass ich mir die Percents wie die Lesser bei Black Dagger vorstelle. Ob das so genaus timmt weiß ich nicht, aber da ist ja auch so ne Gruppe die fast gleich aussieht etc.
    ...


    Lesser :yikes
    So unterschiedlich kann das Kopfkino sein.
    Ich stelle mir vor, dass die Percents rein von der Optik her schöne Männer sind. Wahrscheinlich eher von einer kalten, etwas starren Schönheit, stark und groß werden sie auch beschrieben. Wenn sie nicht der Gegner wären...