Der Nachtzirkus- Erin Morgenstern

  • Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.


    Dieses Buch versprüht eine ungeheure Menge an purer, reiner Magie und macht es dem Leser schwer sich dieser Sogwirkung zu entziehen. Es verbreitet ein Gefühl, das nicht von dieser Welt zu sein scheint und mit überirdisch gleichzusetzen ist. Bei der Handlung weiß der Leser erst nicht, auf welches Abenteuer er sich einzulassen bereit ist, jedoch offenbart sich hinter jeder noch so kleinen Handlung in verschiedenen Zeiten ein größeres Ziel, das am Ende auf ein Großes Ganzes zusteuert. Die Passagen zwischen diversen Kapiteln, die den Leser direkt ansprechen, sind so bildhaft beschrieben, dass man mittendrin zu sein scheint. "Der Nachtzirkus" wohnt einem Charme inne, der sich nicht auf spannung- und actiongeladene Szenen begründet, sondern dem das Rätselhafte anhaftet und es deshalb so besonders macht. Jeder der bereit ist sich auf dieses Buch einzulassen, erlebt ein wunderbares Abenteuer, das lange nachwirkt.


    Das komplexe Konstrukt der verschiedenen Charaktere ist, wie von der Autorin gewollt, oberflächlich, aber dennoch mit viel Feingefühl ausgearbeitet worden. Es ist leicht sich in die diversen Protagonisten hineinzuversetzen und die meisten von ihnen sind zu jeder Zeit sympathisch und ausgeklügelt dargestellt. Jeder einzelne Person trägt einen wichtigen Teil zur Handlung bei, auch wenn sich dieser erst später offenbart.


    Sprachlich bedient sich Erin Morgenstern der Macht der geflügelten Worte. Ihr Schreibstil ist reine Poesie und Magie und verbreitet eine einzigartige Atmosphäre.


    Das Cover ist mehr als passend und sehr ansprechend. Nach Beendigung dieses Buches offenbart sich dem Leser der tiefere Sinn hinter dieser optischen Aufmachung und lässt ihn noch einmal über den Nachtzirkus und seine Bewohner nachdenken; sie zu vergessen ist schwer, denn dieses Buch wirkt noch lange nach.

  • Magische Momente in schwarz/weiß (rot)


    Magische Momente hatte ich wirklich bei diesem Buch. Als allererstes möchte ich die außergewöhnlich schöne Gestaltung dieses Hardcovers (zur Stabilität gleich noch mehr) hervorheben. Selten hat mich ein Buch so vom Äußeren begeistert. Die Aufmachung in den Zirkusfarben schwarz, weiß mit ein paar Tupfen rot passt genau zum beschriebenen Nachtzirkus. Die Darstellung ist wie direkt dem Zirkus entnommen. Mit der Schrift, die je nach Blickwinkel ihre Farbe ändert, wirkt das Buch bereits von außen magisch. Beim Lesen hat sich dann leider der Einband von Hardcover in Richtung broschiert entwickelt, will sagen, die Festigkeit des Einbandes lässt leider etwas zu wünschen übrig. Bei mir haben sich Vorder- und auch Rückseite nach außen gebogen, wodurch der hochwertige Eindruck etwas gemindert wurde.


    Nun aber zum Wichtigsten, nämlich dem Lesevergnügen.
    Ich hatte über große Teile der Geschichte mächtig viel Spaß beim Lesen und habe die beschriebene Stimmung des Buches so sehr in mich aufgenommen, dass ich richtig gefangen war in der besonderen Atmosphäre des Nachtzirkus. Ist das jetzt ein Fantasybuch oder eine Liebesgeschichte? Ich weiß es nicht, denn es war soviel darin enthalten. Der Wettkampf von Celia und Marco wurde über viele Jahre unter Ausschmückung vieler Nebencharaktere und Details beschrieben. Parallel kam dann dazu noch die Geschichte von Bailey dazu (wiederum auch in der Vergangenheit beginnend), über die ich nicht zuviel verraten möchte, um die Spannung zu erhalten.


    Mir haben die Beteiligten des Zirkus gefallen, sowohl diejenigen, die bei der Planung dabei waren, als auch die Zirkusartisten. Alle Charaktere wurden mit soviel Liebe von der Autorin beschrieben, dass man sein Herz in diesem Buch lassen muss. Leider ist mir (und vielleicht auch der Autorin?) gegen Ende etwas die Puste ausgegangen. Das letzte Viertel fand ich etwas zäh, dafür auch den Punktabzug. Ansonsten ein tolles Lesevergnügen!

  • Originaltitel: The Night Circus
    464 Seiten



    Kurzbeschreibung


    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.



    Über die Autorin


    Erin Morgenstern ist Autorin und Multimedia-Künstlerin. Ihre Werke, sagt sie, seien alle auf die eine oder andere Weise „Märchen“. Die studierte Theaterwissenschaftlerin sammelt aus antiken Schlüsseln hergestellten Schmuck und lebt zusammen mit ihrer Katze in Salem, Massachusetts. Der Nachtzirkus ist ihr erster Roman.



    Meine Meinung


    Celia verliert mit 5 Jahren ihre Mutter und landet bei ihrem Vater - dem Zauberer Prospero. Er fördert ihre Fähigkeiten - und ist dabei wenig einfühlsam, sondern nur darauf bedacht, Celias magische Kräfte zu perfektionieren. Denn sie soll in einem Wettstreit antreten. Ihr Gegner ist der Waisenjunge Marco, auserwählt von Prosperos ewigem Widersacher.


    Das Buch erzählt mit vielen Zeitsprüngen aus verschiedenen Sichten. Wir begleiten Marco und Celia, andere Zirkusmitglieder und Zirkusbesucher. Durch diese ständigen Wechsel fand ich es schwierig den roten Faden nicht zu verlieren.
    Kurze Zwischenkapitel beschreiben den geheimnisvollen Zirkus der Träume und wollen den Leser in seine zauberhafte Welt locken. Dabei wird der Leser direkt angesprochen, was ich nicht so gerne mag.


    Die Geschichte beginnt spannend und plätschert dann aber lange einfach so dahin. Viele Details wie Kleidungsstücke werden ausführlich und anschaulich beschrieben, die Personen selbst bleiben aber blass. Ihre Gefühle und Gedanken bleiben verborgen und dadurch blieben sie mir fremd. So ließ das Lesevergnügen für mich bald nach und im letzten Drittel habe ich dann einige Abschnitte nur noch quergelesen.
    Störend fand ich auch, dass die Geschichte im Präsens erzählt wird.


    Schade, denn die Kurzbeschreibung und das zauberhaft gestaltete Buch versprachen eigentlich magische Lesestunden.


    Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und ich kann mir gut vorstellen, dass viele das Buch mögen werden. Meins war es allerdings nicht.

  • Guten Abend :)


    Ach jetzt ringe ich ja doch mit mir.
    Meine Chefin hat das Buch angefangen und es mittlerweile beiseite gelegt, weil es wohl zu langatmig war und zu wenig passiert ist.
    Nun lese ich hier zwei positive Meinungen, die mir Lust auf mehr machen.


    Mhm...
    Ich glaube, ich werde doch mal in das Buch hineinlesen müssen.
    Auf meine WL kommt es auf jeden Fall schonmal.


    Liebe Grüße und danke für die Eindrücke,
    Jacky :winkt

  • Hallo Phantasa09,


    die Meinungen scheinen wirklich zweigeteilt zu sein. Mir hat es gut gefallen, aber ich mag auch solche Bücher mit ruhiger Stimmung und etwas Fantasy. Wenn man die Muße gerade nicht hat, kann es sich wohl wirklich ziehen.


    Ich hatte zuerst befürchtet, dass das Buch so wie "Die Magier von Montparnasse" werden würde, aber das hat sich zum Glück nicht bestätigt. Das Buch hat mich nämlich wirklich eingeschläfert, gernervt und überhaupt :nono

  • Zitat

    Schade, denn die Kurzbeschreibung und das zauberhaft gestaltete Buch versprachen eigentlich magische Lesestunden.


    Ich kann chiclana hier nur zustimmen. Nach der Leseprobe und dem sensationellen Cover hatte ich mich wirklich total drauf gefreut. Und die Grundidee dieses Buches ist wirklich schön und intelligent gemacht und man spürt, was die Autorin versucht hat, daraus zu machen. Aber bei mir wollte der Funke einfach nicht überspringen. Weder konnten die Hauptakteure mein Herz gewinnen, noch kam richtige Spannung auf. Mich störte, dass die Magie oft nicht ausreichend beschrieben wurde, das Mystische blieb auch für den Leser mystisch undeutlich und diese Unschärfe lies mein Interesse schon ab der Mitte heftig einschlafen. Die Autorin hat Potential, aber dieser Erstling konnte mich nicht überzeugen. Für die Buch- und Umschlaggestaltung 10 Punkte, für das Buch 6 Punkte.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich bin immer noch etwas hin- und hergerissen, ob ich dieses Buch lesen soll, oder nicht.


    Zitat

    Original von mcw90
    Sprachlich bedient sich Erin Morgenstern der Macht der geflügelten Worte. Ihr Schreibstil ist reine Poesie und Magie und verbreitet eine einzigartige Atmosphäre.


    Das klingt ja sehr vielversprechend. Aber ich habe auch schon gegenteilige Meinungen vernommen. Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, aber als ich vor ein paar Tagen ein bisschen in der Buchhandlung hineingeblättert habe, war ich wieder skeptisch.
    Vielleicht bekommt unsere Bibliothek das Buch ja irgendwann.

  • Zitat

    Original von Cith
    Ich bin immer noch etwas hin- und hergerissen, ob ich dieses Buch lesen soll, oder nicht.



    Das klingt ja sehr vielversprechend. Aber ich habe auch schon gegenteilige Meinungen vernommen. Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, aber als ich vor ein paar Tagen ein bisschen in der Buchhandlung hineingeblättert habe, war ich wieder skeptisch.
    Vielleicht bekommt unsere Bibliothek das Buch ja irgendwann.


    Die Entscheidung kann wohl keiner in Deinem Sinne für Dich treffen ;-)


    Ich finden nicht, dass es ein "Must-Read" ist hatte aber viel Spaß, aber wie gesagt, das ist meine Meinung :knuddel1

  • Ich habe das Buch letzten Monat gelesen. Und war total begeistert! Absolut eines meiner Lesehighlights.


    Schon die Sprache (meins war in Englisch) war wunderbar. Die (leider wenigen und kurzen) Passagen, in denen der Leser direkt angesprochen wurde, fand ich besonders interessant. Handlung und Figuren fand ich ebenfalls sehr gelungen. Alles war sehr lebendig und anschaulich geschrieben. Die Handlungsstränge wurden fantastisch verknüpft. *schwärm* Für mich eines der wenigen perfekten Bücher.

  • Kurzbeschreibung (mit eigenen Worten)


    Plötzlich ist er da, der Cirque des Rêves. Seine Öffnungszeiten: nur nachts.
    Komm herein und erlebe die vielen magischen Zelte, jedes für sich einzigartig, magisch.
    Es gibt immer etwas neues zu erleben, zu entdecken. Du musst dich nur trauen, deinem Gefühl vertrauen, dich ihm hingeben und die Vorstellung genießen.
    Doch hinter der außergewöhnlichen Kulisse herrscht ein großer Wettbewerb. Zwei Zauberer, Illusionisten, ausgebildet von zwei verfeindeten Zauberern, müssen sich beweisen.
    Der Zirkus wird zur Arena.
    Aber was passiert, wenn aus Konkurrenten Liebende werden?


    Meine Meinung


    Der Debütroman von Erin Morgenstern hat mich schon bei der Leseprobe positiv überrascht.
    Der Zirkus als Austragungsplatz eines magischen Wettbewerbs ist interessant gewählt, weil es wirklich sehr fantasievoll gestaltet werden kann und das hat die Autorin auch gut in Szene gesetzt und genutzt.
    Hauptsächlich gibt es zwei Protagonisten: Celia und Marco, zwei grundverschiedene Personen, die sich jedoch gut ergänzen.
    Celia hat eine grausame Ausbildung bei ihrem Vater gemacht, nicht ganz freiwillig. Dadurch dass sie einen eigenen Kopf hat, hat sie oft Schwieirgkeiten mit ihm, doch er sieht in ihr eine begabte Spielfigur mit Potential zum Sieg.
    Marco hat lange Jahre in Isolation gelebt. Er ist sehr intelligent und belesen. Seine Lehre ist er eher theoretisch durchlaufen, musste sich vieles Praktische selbstständig beibringen.
    Die beiden verfeindeten Zauberer sind im Grunde immer präsent in Form des Wettbewerbs, weil sie ihre Schützlinge gegeneinander antreten lassen.
    Celias Vater, Hector, ist sehr von sich selbst überzeugt, zeigt sich sener Tochter gegenüber skrupellos und eher unfreundlich. Er kritisiert ihre Fähigkeiten und Entscheidungen quasi am laufenden Band, was ihn zu keinem wirklich sympathischen Zeitgenossen macht.
    Alexander, der Mann im grauen Anzug, hat Marco aus einem Waisenhaus geholt und sich kaum persönlich um ihn gekümmert. Im Grunde hat es Marco jedoch trotzdem an nichts Materiellem gefehlt. Niemand weiß viel über Alexander, Celia glaubt sogar, dass er einen anderen Namen hat.
    Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Personen, die alle ihre Besonderheiten haben, die sie sehr interessant und abwechslungsreich machen.
    Die Erzählperspektive wechselt von direkter Ansprache (der Leser selbst wird eingebunden, in dem er quasi den Zirkus als Besucher betritt und erkundet) und normaler Erzählperspektive im Präsens.
    Das Einzige, was mir ein paar Schwierigkeiten bereitet hat, waren die Jahre und Daten, da es zwei Handlungsstränge gibt, die zu verschiedenen Zeitpunkten spielen und zum Ende hin zusammenfinden.
    Auch der Wettbewerb wird etwas schwammig erklärt, besonders zum Ende hin hatte ich das Gefühl, immer weniger Überblick zu haben, was mir persönlich aber keinen Abbruch getan hat, denn dadurch hat es noch etwas Mystisches behalten, das sich durch die Geschichte sowieso schon gezogen hat.


    Wirklich ein lesenswerter Roman!

  • Zu diesem Buch gehen die Meinungen ja ziemlich auseinander. Ich kann mich den begeisterten Stimmen leider auch nicht anschließen.


    Meine Meinung: Ich habe die ganze Zeit überlegt, woran mich dieses Buch erinnert und bin dann irgendwann fündig geworden – „Die Magier von Montparnasse“ haben bei mir zuletzt solch eine Enttäuschung ausgelöst, wie „Der Nachtzirkus“. Woran lag das? Ganz sicher haben beide etwas gemeinsam, in beiden geht es um Magier und auch etwas anderes ist ähnlich; beide haben wunderschön gestaltete Cover, die sofort ins Auge fallen, die aber auch meine Erwartungen bezüglich des Inhaltes recht hoch gesetzt haben und letztlich haben beide mir nicht so gut gefallen, wie ich es erhofft hatte.


    Schon fast magisch ist das Cover dieses Buches und so erwartet man Magie auf ganzer Linie, aber genau das habe ich nicht vorgefunden. Es geht um zwei Magier, die einen Wettkampf führen, doch statt ihn selbst zu bestreiten, schickt der eine seine Tochter, der andere seinen Ziehsohn ins Rennen. Die Kinder Celia und Marco haben keine Kindheit und Jugend und wachsen ohne Liebe und Wärme auf. Beide sollen sich auf den Wettkampf vorbereiten und beiden trainieren immerzu ihre magischen Kräfte, ohne voneinander zu wissen. Schaukampf des Wettstreites ist der Zirkus der Träume, ein magischer Zirkus, der aus vielen verschiedenen Zelten besteht, in denen jedes für sich eine andere außergewöhnliche Attraktion bietet. Dieser Zirkus taucht ohne Ankündigung plötzlich auf und lockt seine Besucher mit unvergesslichen Eindrücken.


    Die Perspektiven der Handlung wechseln ständig. Mal ist es Celia, die man sieht, mal Marco, dann wird der Zirkus beschrieben, oder ein Fan des Zirkus erlebt seinen Besuch. Der Leser erlebt eine distanzierte Betrachtung der einzelnen Figuren und Szenen. So kühl und emotionslos wie die beiden Protagonisten erzogen werden, so kühl und sachlich ist auch der Schreibstil und so gelang es mir einfach nicht, mich in die Figuren hineinzuversetzen. Sie waren mir weder sympathisch noch unsympathisch – sie blieben mir schlichtweg fremd, und mir fehlte eine gewisse Magie der Sprache, ich habe mir zwar den Zirkus und die Menschen, die ihn besuchen oder die in ihm leben, sehr gut vorstellen können, doch hatte das Ganze für mich den Stil einer Dokumentation in einem Sachbuch. Die Bilder und Ideen, die Handlung – überall fehlte mir der Zauber, den ich bei Klappentext und dem verheißungsvollen Cover vermutet hatte.


    Mein Fazit: Ein Buch, das hier ja schon einigen sehr gut gefallen hat – für mich war es aus den beschriebenen Gründen leider enttäuschend. Ich habe den Zauber, die Magie, den Charme und den Esprit vermisst, den ich allein schon aufgrund des Covers erwartet hatte. Vielleicht hat das Buch ja seine ganz eigene Magie und verzaubert nur bestimmte Personen?


    5 Eulenpünktchen für den gelungenen optischen und haptischen Eindruck…

  • uihh, das klingt überhaupt nicht gut, die Magier von Montparnasse habe ich wegen akuter Langeweile abgebrochen.
    Wenn es hier Parallelen gibt, möchte ich die gar nicht näher betrachten.. :wow


    Schade, die Aufmachung ist wirklich sehr schön und die Ankündigung klang ziemlich vielversprechend..



    verzichtende Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson


  • Die Magier haben mich auch fertigemacht. Ich hatte zuerst Parallelen befürchtet, habe dieses Buch dann aber komplett anders empfunden. Bei den Magiern (habe ich auch nur noch quer gelesen gegen Ende) war ja alles zäh und hier, während mir beim Nachtzirkus alles leicht vorkam.


    Zugegeben zieht sich das Ende ebenfalls, aber meiner Meinung nicht annährend vergleichbar mit den Magiern. Das tut dem Zauber des Nachtzirkus meiner Meinung nach unrecht.

  • Also ganz ehrlich - als Hardcover kaufen würde ich mir das Buch nicht. Als Taschenbuch kann man ihm gut eine Chance geben, wenn man in Richtung Fantasy und auch Märchen lesen mag. Geliehen ist es für mich eine klare Leseempfehlung!


    ...Klingt das zu sehr materiell gesteuert? Spielt für mich aber halt schon eine Rolle :gruebel

  • Die Idee von zwei Kindern, die ausgebildet werden, um in einem magischen Wettkampf gegeneinander anzutreten ist faszinierend. Die Ausbildung der beiden wird in einzelnen Szenen, zwischen denen oft Jahre liegen, beschrieben. Überhaupt wird von einem Kapitel zum nächsten in der Zeit gesprungen. Ein Handlungsstrang spielt komplett in der Zukunft, bis dieser von den Kapiteln in der Vergangenheit eingeholt wird und sich zu einem gemeinsamen Ende verbindet.


    Der eigentliche Protagonist des Buches war für mich der Zirkus selbst. Er ist der Schauplatz des magischen Wettkampfes, ganz in schwarz und weiß gehalten und besteht aus vielen Zelten, in denen jeweils eine andere Attraktion zu sehen ist. Hier hat die Autorin einige richtig schöne Ideen und hat diese mit viel Liebe zum Detail beschrieben, genauso wie die Kleidung der Artisten und die Atmosphäre dieser nächtlichen Welt mit all ihren Gerüchen und Stimmungen, welche die nächtlichen Besucher voller Staunen erkunden.


    Auch die Menschen, die den Zirkus gemeinsam verwirklicht haben oder darin arbeiten und leben, sind Teil der Geschichte und wir erfahren, wie sich ihr Leben durch dieses Projekt verändert.


    Leider hat es die Autorin nicht geschafft mir Celia und Marco näher zu bringen, sodass ich nicht richtig mit ihnen mitgefiebert habe. Dafür gefielen mir die Zwillinge Widget und Poppet und ihr Freund Bailey sehr gut, die Ihre Freundschaft und ihre Liebe zum Zirkus verbindet.


    Doch leider ging zwischendurch der Geschichte die Luft aus und die Lektüre wurde für mich immer zäher. Zum Schluss hin wurde es nochmal spannend und das Ende mit seiner überraschenden Wende hat mir gut gefallen.


    Fazit: Eine magische Geschichte für Träumer, die leider langatmige Momente hat, ideal für geduldige Leser, die gerne in einer ruhigen, atmosphärischen Handlung versinken.

  • Zitat

    Original von Aurian
    Auch die Menschen, die den Zirkus gemeinsam verwirklicht haben oder Fazit: Eine magische Geschichte für Träumer, die leider langatmige Momente hat, ideal für geduldige Leser, die gerne in einer ruhigen, atmosphärischen Handlung versinken.


    :write Wunderschön formuliert :wave

  • Über die Autorin


    (Aus dem Klappentext) Erin Morgenstern ist bildende Künstlerin und Autorin. Sie liebt mit zwei Katzen in Salem, Massachusetts. „Der Nachtzirkus“ ist ihr erster Roman. Er stand monatelang auf der Bestsellerliste der New York Times, und die Übersetzungsrechte wurden in 33 Länder verkauft. Eine Verfilmung ist in Vorbereitung.


    Inhalt


    Der Zirkus kommt überraschend. Keine Plakate, keine Werbung erzählen von ihm, er ist einfach da und öffnet nur nachts. Schwarz-weiß gestreifte Zelte enthalten Geheimnisse und Attraktionen voller Magie. Alles im Zirkus ist schwarz-weiß.


    Das kleine Mädchen Celia Bowen hat magische Kräfte. Sie wurde von ihrem Vater, der sich so gegen seinen Rivalen behaupten möchte, dazu bestimmt, gegen seinen Magieschüler Marco in einem magischen Wettstreit anzutreten. Als die beiden Schüler heranwachsen, erkennen sie, was für eine enorme Aufgabe sie haben, und dass ihre Schicksale miteinander verflochten sind.


    Meine Meinung


    „Der Nachtzirkus“ ist ein Buch, für dessen Lektüre ich sehr sehr lange gebraucht habe. Da es ein Leseexemplar von vorablesen.de ist, hätte ich es eigentlich schon vor ein paar Wochen rezensiert haben müssen, aber es zog sich so sehr, dass ich es erst jetzt beenden konnte.


    Der Plot ist sehr interessant, und auch die Beschreibungen sind sehr spannend, aber die Lektüre zieht sich einfach sehr lang, das ganze bewegt sich relativ gemächlich. Dabei gibt es aber sehr viele Elemente in diesem Buch, die mir so noch nicht begegnet und wirklich außergewöhnlich sind.


    Beispielsweise wird die Geschichte aus einer auktorialen Perspektive erzählt, ist aber immer wieder unterbrochen durch kurze Passagen in der Du-Form („Du gehst… du siehst… du riechst…“), die das ganze sehr greifbar machen.


    Die Kapitel sind ebenfalls sehr kurz gehalten, sie gehen meist nicht über 4 Seiten hinaus. Es gibt noch eine größere Unterteilung in 5 Abschnitte, oder „Teile“.


    Die Charaktere sind sehr interessant gezeichnet. Einige davon haben viele Facetten, auch Ecken und Kanten. Manche sind einfach nur von ihrem Wesen her „gut“, andere undurchschaubar.


    Fazit


    Letztendlich weiß ich nicht wirklich, was ich von diesem Buch halten soll. Es hat sehr viele schöne Aspekte, aber auch ein paar Längen, sodass ich es eigentlich nur unter Vorbehalt empfehlen kann. Daher auch nur 6 von 10 Punkten.