Die Bücherflüsterin - Anjali Banerjee

  • 320 Seiten


    Kurzbeschreibung


    Ihre Mutter hatte sie gewarnt, aber die junge Inderin Jasmine Mistry wollte nicht auf sie hören: Eine Ehe mit einem Amerikanerist zum Scheitern verurteilt.
    Nun ist sie frisch von dem Anthropologiedozenten Rob Mahaffey geschieden und leidet nach wie vor unter der Trennung, während er sich bereits mit einer anderen vergnügt.
    Glücklicherweise ist sie finanziell nicht auf ihn angewiesen, denn als moderne, unabhängige
    Frau verdient sie ihr eigenes Geld und arbeitet als Investment-Managerin in Los Angeles.
    Allerdings beansprucht er das gemeinsame Haus für sich und seine Neue, weshalb sie erst einmal das Weite sucht und zu ihrer Familie nach Shelter Island fährt. Dort lebt auch ihre Tante Ruma, zu der Jasmine ein sehr enges Verhältnis hat. Als diese sich einer Herzoperation in Indien unterziehen muss, verspricht sie ihr, für ein paar Wochen ihre Buchhandlung zu führen.



    Über die Autorin


    Anjali Banerjee wurde in Kalkutta geboren und ist in Kanada und Kalifornien aufgewachsen. Sie hat in Berkeley studiert und arbeitet als Autorin und Journalistin in der Nähe von Seattle.



    Meine Meinung


    Jasmine ist beruflich erfolgreich als Investment-Managerin in Los Angeles. Privat sieht es eher düster aus, die junge Inderin ist frisch getrennt von Rob, der sie betrogen hat und nun auch noch die gemeinsame Wohnung zusammen mit seiner Neuen weiter nutzen will.


    Da trifft es sich gut, dass ihre Tante Ruma sie bittet, ein paar Wochen ihren Buchladen zu betreuen, während sie nach Indien fliegt, da sie Herzprobleme hat.
    Wenig begeistert erfüllt Jasmine den Wunsch ihrer Tante und reist nach Shelter Island, wo sie aufgewachsen ist und wo auch ihre Familie lebt.
    Ihre Schwester plant gerade ihre Hochzeit und obwohl die frisch getrennte Jasmine überhaupt nicht in der Stimmung für Liebesdinge ist, begleitet sie ihre Schwester auf der Suche nach dem passenden Hochzeitssari.
    Gleichzeitig führt sie den Buchladen weiter und ist erst skeptisch, was sie in dem altmodischen Lädchen eigentlich soll. Zuerst will sie einige Modernisierungen einführen, doch nach und nach fühlt sie sich heimisch und stellt fest, dass sie wie ihre Tante eine besondere Gabe hat, für die Kunden genau das passende Buch zu finden. Denn die Bücher und einige Schriftsteller flüstern ihr zu. So ist der Buchladen ein wunderbar magischer Ort, an dem sie auch dem sympathischen Arzt Connor begegnet und sich bald auf jedes Wiedersehen freut...


    Der Kontrast zwischen der Business-Frau Jasmine, die völlig in ihrem Job aufgeht und dem zauberhaften altmodischen Buchladen könnte anfangs nicht größer sein. So findet man als Leser gemeinsam mit Jasmine ganz langsam in diese magische Welt hinein und ich war am Ende ganz verzaubert von Tante Rumas Buchladen und Jasmines Geschichte.
    Besonders die Szenen, in denen Jasmine für die unterschiedlichsten Kunden Bücher auswählt, haben mir gefallen. Auch die Liebesgeschichte war schön, was für's Herz, aber nicht zu schmalzig - und mit einer Überraschung.
    Dass Jasmine Inderin ist, war allerdings eher Nebensache. Nur wenn es um die Hochzeit ihrer Schwester ging, kam ein wenig Indien-Feeling auf. Sicher, das Buch spielt ja auch in Amerika, aber wenn es schon ausdrücklich um eine Inderin geht, hatte ich mir noch mehr Indisches erhofft.


    Alles in allem: von mir bekommt das Buch 8 Punkte für magische Lesestunden.

  • Ich habe das Buch auch vor kurzem gelesen und war auch ganz bezaubert von der Athmosphäre dieses kleinen, speziellen Buchladens.


    Schön fand ich die deutliche Entschleunigung, die da gezwungenermassen in Jasemine Leben stattfindet. Auf einmal zählen Handy und computer nichts mehr, sondern die Menschen und die Bücher in dem Laden ihrer Tante.


    Auf jeden Fall ein nettes, gefühlvolles Buch für zwischendurch.

  • Hätte ich gestern frei gehabt, wäre das Buch in einem Rutsch durch gewesen. Der Schreibstil ist so schön flüssig und lässig und man ist sofort drin in der Geschichte. Die Personen finde ich alle sehr sympathisch und in das Haus von Ruma, wäre ich am liebsten sofort eingezogen.


    Beschrieben wird meiner Meinung nach das Leben der NRIs und das ist auf der einen Seite ans Land angepasst, dann aber auch wieder mit Tradition durchzogen und das kam auch gut heraus, obwohl ich glaube, dass dies nur Beiwerk ist. Auf der anderen Seite finde ich, kann nur ein Hindu-Gott solche Zauber bewirken und hätte bei einem anderen Gott nicht gepasst. An Indien fehlte mir in dem Buch nix, ich hatte aber auf mehr Einfluss der Bücher gehofft, ich finde das kam im Endeffekt zu kurz.
    Nichts desto Trotz ein wirklich tolles Märchen, dass direkt zum Träumen einlädt und einem die Hoffnung gibt, am Ende wird alles gut. Die Götter werden es schon richten.


    Schade, dass es schon vorbei ist.


    Sicherlich gibt es Bücher die tiefgehender sind, aber so als Abwechslung zwischendrin, mehr als geeignet. Von mir deshalb 10 Punkte.

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Schade, dass es schon vorbei ist.


    Sicherlich gibt es Bücher die tiefgehender sind, aber so als Abwechslung zwischendrin, mehr als geeignet.


    Dem kann ich nur zustimmen.


    Es ist ein wunderschönes Buch, was einen in eine Welt abtauchen lässt, die man nie mehr verlassen möchte. Es lenkt gut von Problemen ab und man merkt gar nicht, wie schnell man die Seiten wegliest. Leider ist man dann auch schnell am Ende und man sucht nach weiteren Seiten, aber es sind keine mehr vorhanden.
    Dieses Buch verzaubert einen und lässt nicht los.


    Ich vergebe 10 von 10 Punkten.
    (Was ich auch sehr schön fand, dass es trotz der nicht sehr hohen Seitenanzahl einen sehr wunderbaren Wortschatz bereithält.)

  • Ich gestehe...mir erging es ein wenig anders, als meinen Vorschreiberinnen.


    Die ersten 200 Seiten musste ich mich durchs Buch quälen und habe mehr als einmal mit dem Gedanken gespielt es abzubrechen. Woran es genau lag, kann ich nicht sagen, aber ich bin einfach extrem schwer in die Geschichte reingekommen. Die Charaktere haben mir allerdings von Anfang an gefallen und auch der Gedanke der Geschichte ist wirklich schön.


    Die letzten 120 Seiten habe ich gerade in einem Rutsch weggelesen...ich war angekommen im Buchladen und auch im "neuen" Leben der Jasmine. Jetzt hätte das Buch ruhig noch etwas länger sein können. Ich wüsste sehr gerne, wie es weitergeht...


    Trotzdem empfehle ich es als einen abwechlungsreichen Schmöker mit einer schönen Geschichte um einfach abzuschalten.


    Ich vergebe 6 von 10 Punkten.


  • Schade, dass du mit den ersten 200 Seiten so zu kämpfen hattest, denn das Buch (fand ich) total super. :-)

  • Zitat

    Original von Totenleserin
    Schade, dass du mit den ersten 200 Seiten so zu kämpfen hattest, denn das Buch (fand ich) total super. :-)


    Und das ist ja auch gut so. :-) Geschmäcker sind halt verschieden...und ich kann wirklich nicht genau sagen, warum ich so lange gebraucht habe um warm zu werden. An manchen Stellen fand ich es wahrscheinlich sehr langatmig, weil sich Jasmine immer wieder aufs neue gegen diesen Buchladen und das Haus gestreubt hat...zumindest kam es mir so vor.

  • Mir hat das Buch leider gar nicht gefallen, obwohl sich die Geschichte so nett anhörte. Da habe ich definitiv mehr erwartet, als 150 Seiten dem um-sich-selbst-Herumeiern der Hauptfigur zusehen zu müssen, und auch die klischeehafte Gereiztheit der Protagonistin ging mir auf den Wecker.


    Insgesamt gesehen war die Handlung flach und nicht gut ausgearbeitet, auch wenn die Beschreibungen des Bücher-Hauses natürlich einen gewissen Charme vermittelte.


    Kann man gelesen haben, muss man aber nicht. Verpassen tut man meiner Meinung nach - nichts.


    5 Punkte von mir.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“