Das Schicksal ist ein mieser Verräter/ The Fault in Our Stars - John Green (13 - 16 Jahre)

  • Ich habe das Buch gerade beendet, leider kann ich mich nicht der hier vorrangigen Meinung anschließen.
    Zugegeben, es waren einige berührende Szenen und Gedankengänge enthalten, aber das Ganze wirkte auf mich ziemlich unrealistisch und - vielleicht typisch amerikanisch - zu sehr versucht, auf die Tränendrüse zu drücken.
    So viel geballte Tapferkeit, Leidensfähigkeit und Schicksalergebenheit bei fast allen Beteiligten war einfach unglaubwürdig.


    4 Punkte

  • x Autor: John Green
    x Übersetzerin: Sophie Zeitz
    x Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
    x Originaltitel: The fault in our stars
    x Genre: Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: 01. Mai 2014
    x bei dtv
    x 336 Seiten
    x ISBN: 342362583X
    x Erster Satz: Im Winter meines siebzehnten Lebensjahres kam meine Mutter zu dem Schluss, dass ich Depressionen hatte, wahrscheinlich, weil ich kaum das Haus verließ, viel Zeit im Bett verbrachte, immer wieder dasselbe Buch las, wenig aß und einen großen Teil meiner reichlichen Zeit damit verbrachte, über den Tod nachzudenken.


    Klappentext:


    Hazel Grace und Augustus lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für Krebspatienten kennen. Was hier beginnt, ist eine der ergreifendsten und schönsten Liebesgeschichten der Literatur


    Rezension:


    John Greens “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” ist seit vielen Monaten eines der, wenn nicht sogar DAS gehypteste Werk auf dem Jugendbuchmarkt. Mir scheint es fast so, als wäre ich die einzige Vielleserin, die das Buch noch nicht verschlungen hat, und nachdem nun auch schon der Film einige Zeit läuft, konnte ich mich dem Ganzen nicht mehr entziehen.


    Man schlägt das Buch auf und schon befindet man sich ohne Umschweife in der Geschichte, die aus Sicht der 17-jährigen, krebskranken Protagonistin Hazel erzählt wird. Ihre Art sich auszudrücken ist einfach nur wunderbar und ich hätte mir aus dem Schreibstil am liebsten ein Bett gemacht, denn er ist … einfach nur toll und trägt dazu bei, dass man die Story in einem Rutsch weglesen möchte (was ich auch getan habe).


    Ausnahmslos jeder erzählte mir, ich würde schrecklich weinen müssen… nun ja – das war nicht der Fall. Ein dicker Klos im Hals war aber trotzdem da – das dafür fast permanent. Schon beeindruckend, wenn man bedenkt, dass ich zugleich auch sehr oft lachen musste, weil mir Hazels Galgenhumor so zusagte. Das Buch ist quasi die reinste Gefühls-Fundgrube. ‘Hach, wie wunderschön’ und ‘Scheiße, ist das Leben … scheiße’ teilen sich in “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” metaphorisch betrachtet eine WG.


    Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Hazel und Augustus lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Teenies kennen und er wirkt die ganze Zeit viel stärker als Hazel, hat seine Erkrankung augenscheinlich hinter sich gelassen. Mit viel Wortwitz verlieben sich die beiden ineinander, entwickeln ihre eigenen kleinen Rituale – man kann sich denken, dass mit mindestens einem der beiden etwas geschieht, das krebskranken Menschen nunmal oft geschieht.


    Trotz allem kam das Ende für mich persönlich etwas zu abrupt. Ich hatte mir mehr Drama und vor allem Tränen erhofft, doch die Geschichte endet hart und schnörkellos – so blieb mir für einen ausgedehnten Aufenthalt im Reich der Tränen leider keine Zeit … so, wie es wahrscheinlich auch im echten Leben laufen würde. Aber trotzdem: eine tolle Geschichte.


    Fazit:


    Buch aufschlagen und mit Hazel und Augustus eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Ein Buch, um den wohl der größte Hype des Jahres veranstaltet wurde. Für mich nicht gänzlich nachzuvollziehen. Die Geschichte zwischen Augustus und Hazel Grace ist urkomisch und tieftraurig zugleich. Klar, sie fesselt dich und reißt dich mit, vor allem das Ende zieht dir die Schuhe aus. Kein Zweifel, dass die Story rührend und schön erzählt ist und ich verstehe schon irgendwie, was dieses Buch bei vielen auslöst. Doch ich hatte beim Lesen immer ein Gefühl der Unzufriedenheit. Wars das? Ist das alles? Wo ist denn jetzt DER KNALLER, der das Buch ausmacht, von dem alle so schwärmen? Oder ist das Buch so gehypt, weil es eine einfach dramatische Geschichte über Liebe, Krankheit, Hoffnung und Verlust ist? Denn Krebsgeschichten gibt es zur Genüge. Ich weiß es letztendlich auch nicht. Ich kann mich nur anschließen, dass das Buch ein absolutes Lesevergnügen darstellt und dass man damit nichts falsch machen kann. Ich würde es jedem empfehlen. Aber ich finde, es gibt weitaus bessere Bücher, denen ich einen solchen Hype viel mehr gönnen würde. Für mich war es einfach nur ein gutes Buch, keines, das mich komplett vom Hocker gerissen hätte.

  • Au Mann, was bin ich froh, daß ich es endlich geschafft habe, das Buch zu lesen! Ich bin ja immer sehr skeptisch, wenn alle Welt sagt, "das mußt du lesen!!" - Recht hatten sie in diesem Falle alle!


    So eine schöne Geschichte, anrührend, romantisch, auch witzig und ironisch. Nach wenigen Seiten wußte ich, das wird ein Pageturner. Ich habe dann wirklich jede freie Minute genutzt um zu erfahren, wie die Geschichte sich entwickelt. Natürlich weiß man auch, daß solch eine Krankheit nie nie nie in einem Roman realistisch rübergebracht werden kann. Wenn ich starke Schmerzen habe, kann man das auf Papier nie jemandem nachvollziehbar rüberbringen - das geht einfach nicht! Aber Green hat sehr viel Talent, den Leser ahnen zu lassen, was für Strapazen und Elend auftreten können. Aber auch das Thema Freundschaft kommt in mehreren Facetten gut rüber. Solche Geschichten sind immer tragisch, aber bei Tenagern schwingt ja noch immer ein bißchen mehr Tragik mit, finde ich jedenfalls. (Oder bei Kindern).


    Ich wünsche diesem Buch noch Millionen Leser! Und, ja, auch als Krebspatient kann man solche Romane lesen!
    Der Satz, den ich sofort dick unterstreichen wollte :


    "... sofort bekam ich Angst, dass die Leute über mich, wenn ich starb, auch nichts anderes zu sagen hätten, außer dass ich tapfer gekämpft hätte, als wäre das Einzige, was ich je getan hatte, Krebs zu haben."

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ich habe schon so viel über dieses Buch gelesen und wirklich immer wurde es empfohlen.
    Es liegt momentan auf meinem SUB. Ich werde es mit Sicherheit in der nahen Zukunft lesen.


    Edit: Ich habe das Buch so ziemlich genau heute gelesen :)
    Gelesen auch deshalb, weil das Buch so sehr in den Himmel gelobt wurde und ich mitreden wollte.


    An sich eine sehr schöne Geschichte mit traurigem HIntergrund. Die Dialoge zwischen Hazel und Gus fand ich besonders gut gelungen. Die beiden sind ziemlich reif für ihr Alter und haben frei raus die Wahrheit gesagt, während andere nur gekünzelt versucht haben nett zu sein.

  • Hallo,


    So ich geb auch mal meinen Senf zum Buch dazu.


    Was mir nicht gefallen hat war zum einen dieses Typisch Amerikanische Mum und Dad gequatsche, was passt an Mutter und Vater nicht mehr?
    Aber gut das hat man in sehr vielen Büchern (leider),


    Das zweite was mir nicht gefallen hat, war das Ende, keine Angst mehr sag ich auch schon nicht ist ja schließlich eine Rezession und keine Buchbesprechung, es klingt zwar ein wenig reißerisch oder gar ironisch wenn man sagt das einem an einer Krebsgeschichte das Ende nicht gefällt, es ist auch nicht inhaltlich gemeint sondern mehr die Aufmachung des Endes, aber wenn man drüber nachdenkt vielleicht so gewollt und als Metapher zu verstehen, wie sie auch zu Hauf in dem Buch vorkommen.



    Ich kann nicht sagen das mir das Buch gefallen hat, ich kann auch nicht sagen das es mir nicht gefallen hat, viel mehr ist es so das es mir nicht gefällt das es mir so gefallen hat.


    Sobald man die erste Seite gelesen hat kann es nicht mehr aus der Hand legen man muss einfach wissen was als nächster passiert...


    Und dann wird man da einfach über gewisse Dinge einfach so im Dunkeln gelassen, gut die Hauptakteurin der Geschichte weiss ja auch nicht alles von daher kann ich das akzeptieren, nur die Gewissheit gepaart mit der gleichzeitigen Ungewissheit über das weitere Schicksal der Hazel lässt mich ein wenig fühlen wie ein gewisser Herr Schrödinger der nicht wusste wie es um seine Katze bestellt ist.


    Das Buch ist ja auch kein Ratgeber wie gehe ich mit Krebs um, wie gehe ich mit Freunden/Bekannten/Leuten um die Krebs haben, sondern gewährt einen Einblick in die Gedankenwelt derer denen ein trauriges Schicksal beschert wurde, das ganze in erfrischend zynischer und ironischer Art und Weise, die beste Art ein heikles Thema das so Tot ernst ist zu bereden.


    Nett fand ich auch das der Autor sich anscheinend selber nicht ganz ernst nimmt und einfach mal eben ein paar neuer Worte erfindet, aber natürlich alles in Erzählform der sarkastischen Hazel oder auch von Gus der nicht minder zynisch veranlagt ist.


    Auch nach dem weg legen folgt einem das Buch in Gedanken weiter,..


    Fazit, ich kann das Buch bei bestem willen weiter empfehlen es macht einfach alles richtig, ein auf und ab der Gefühle... auch wenn von einigen der Hype nicht ganz verstanden wird, und ich kein freund von Hypes aller Art bin gebe ich trotzdem 10 Punkte da es um das Gefühl geht beim Lesen ;)

  • Ich habe ein rührseliges und typisch amerikanisches Betroffenheitsgeschichtchen erwartet.
    Bekommen habe ich ein interessantes, freches Buch über ein Mädchen, das sich was traut.
    Liebe, eine Amsterdamreise... Die hat sich echt was vorgenommen. ;-)


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn es nicht gerade unvorhersehbar ist, wollte ich immer mehr von Hazel und Gus lesen.
    Schöner Schreibstil, der nicht nur zum weiterlesen animiert, sondern auch zum Nachdenken.


    10 Punkte



    ASIN/ISBN: 342362583X

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


    Aktuell: Cecelia Ahern - Sommersprossen

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  • Was für ein schönes, trauriges Buch! Es klang schon immer interessant für mich, aber ich konnte mich einfach nicht überwinden ein Buch mit diesem traurigen Thema zu lesen.


    Da ich Bücher, die aus der Ich-Perspektive geschrieben sind, sehr gerne mag, war ich nach einigen Seiten schon in der Geschichte. Ich mochte Hazel und auch Gus sehr gern, sie sind nicht nur krebskranke Teenager, sondern auch noch sehr kluge dazu. Die Dialoge zwischen den beiden habe ich sehr genossen.


    Ich bin mir aber nicht, sicher ob ich den Film dazu sehen möchte. Es ist einfach alles viel zu traurig.

  • Es gibt sie noch, die Bücher für die ewige Jugend: Sie wurden in Deutschland und in England geschrieben, dann in Frankreich und seit den 50ern des letzten Jahrhunderts in den USA. Wer kennt sie nicht, Bücher wie „Der Fänger im Roggen“, die uns so viel bedeutet haben als wir jung waren, und uns als Erwachsene so viel bedeuten, weil wir hoffen, jung geblieben zu sein.


    Kleine Randnotiz: Man wundert sich, warum ein Land, das nur wenige hundert Jahre Kultur vorzuweisen hat und vielleicht deshalb als Weltpolizist so erbärmlich versagt, und darüber hinaus eine zum Kotzen widerliche Schnellrestaurant-Kultur exportiert hat …, so großartige Literatur hervorbringt.


    Es ist schon so viel über dieses Buch geschrieben worden, deshalb enthalte ich mich, eine weitere überflüssige Empfehlung zu schreiben und schreibe stattdessen: Unbedingt lesen!


    Warum? Der personale Ich-Erzähler zieht dich dermaßen tief in die Geschichte rein, so dass du kaum wieder rauskommst. Es fühlt sich alles so echt und so authentisch an. That’s it!


    Inzwischen habe ich festgestellt, dass der kauzige Salinger-ähnliche Autor van Houten nicht existiert und Gus‘ Lieblingsband eigentlich auch nicht. Egal, 11 Eulenpunkte für ein Jahrhundertwerk.

  • Das Buch handelt von Hazel die mit ihren 15 Jahren schon seit 3 Jahren an Schilddrüsenkrebs erkrankt ist und von Augustus der als Folge auf Grund eines Tumors sein Bein verloren hat. Beide lernen sich in einer Selbsthilfegruppe kennen und nach anfänglicher Zurückhaltung verlieben sich die beiden auch ein bißchen ineinander. Hazel hat ein Lieblingsbuch das sie immer wieder liest und von dem sie gerne eine Fortsetzung hätte, aber der Autor möchte keinen erneuten Roman mehr schreiben. Das erfährt Hazel alles nachdem sie diesen kontaktiert hat und so steht sie da mit ihren Fragen die unbeantwortet bleiben. Als sie dann Augustus ihr Lieblingsbuch zum lesen gibt, schmieden sie gemeinsam Pläne nach Amsterdam zu reisen und den Autor zu besuchen. Jedoch macht der Gesundheitszustand von Hazel fast eine Reise nicht möglich. Es kommt dann jedoch zu der Amsterdam Reise und es wird alles ganz anders wie sie sich das gedacht hatten. Am Ende wird bei dem anfänglich geheilten Augustus ein erneuter Ausbruch des Krebses festgestellt und es kommt zur großen Katastrophe.


    Mein Fazit:
    Das Buch das eigentlich als Jugendbuch einen Preis erhielt ist auch für Erwachsene sehr gut geschrieben. Man könnte meinen das der Autor aus dem wahren Leben schreibt. Doch die Personen sind nur erfunden, könnten aber durchaus real sein. Er schreibt sehr kompetent und lesenswert und wenn man das Buch mal begonnen hat kann man es nicht mehr weglegen. Manche Seiten haben mich sogar so sehr ergriffen, das sie mich zu Tränen gerührt haben. Also es ist kein Buch für schwache Nerven, es verlangt schon einiges vom Leser ab. Und es nimmt auch nicht vor dem Thema Tod halt.

    (Inzwischen wurde es wohl auch verfilmt, nur so am Rande)

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."