Angst vor Klassikern der Weltliteratur

  • Zitat

    Original von Bodo
    Vergiss den "Respekt" vor den als "Klassiker" benannten Büchern! Das sind nur Bücher!!! Findest Du eins gut: Schön, Gratulation - findest Du eins doof.... dann hast Du einfach einen anderen Geschmack!!!


    Genauso seh ich das auch. Insbesondere, wenn der Antrieb zum Lesen "Vergnügen" heißt und nicht "Beruf", sollte man auf Bücher, die einen langweilen, verzichten. Ganz egal, wie "weltbedeutend" ein solches Buch sein mag.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, dass Arthur Conan Doyle kein Klassiker ist, sondern Schundliteratur!
    Wertlos!


    :yikes :fetch


    Zitat

    Original von Tilia Salix
    :yikes Die Geschichten um Sherlock Holmes beeinflussten maßgebend die Kriminalliteratur und dienten als Vorlage für zahlreiche Bühnenstücke und Filme! Das ist sehr wohl ein Klassiker!


    :write


    Zitat

    Original von Bodo
    Ist ironisch gemeint, oder? :gruebel


    Das hoffe ich aber auch!


    Zitat

    Original von Minusch
    Meinst Du das wirklich im Ernst? :yikesFür mich sind die Bücher echte Klassiker.


    :write Für mich auch. :-)


    Zitat

    Original von Bodo
    Ansonsten hat er einfach Unrecht!!!! :chen :hau


    Genau! :chen


    Zitat

    Original von Dieter Neumann
    Das ist ein mutiges Statement.


    Kannst du diese deine Einschätzung (mit der du, wie ich durchaus zur Kenntnis nehme, nicht einmal ganz allein in der Welt stehst) ein bisschen erläutern?


    Falls es keine Ironie war, würde ich auch um Erläuterung bitten. Einfach nur so aus Interesse. :-)

  • Falls Du keinen Kindle hast kann ich Dir nur empfehlen die Kindle-App für den Computer runterzuladen. Viele Klassiker gibt es als ebook gratis. Da kannst Du dann kurz reinschauen, querlesen und wenn Dir das Buch zusagt, kannst Du es Dir ja immer noch in Papierform besorgen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Cith
    Falls es keine Ironie war, würde ich auch um Erläuterung bitten. Einfach nur so aus Interesse. :-)


    Ich plädiere nur dafür, den Begriff Weltliteratur enger zu fassen.
    Die Sherlock Holmes-Geschichten sind nicht vergleichbar mit der Literatur eines Kafka oder eines Beckett.
    Conan Doyles Bedeutung für die Kriminal- und Abenteuerliteratur hingegen stelle ich nicht in Frage.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich plädiere nur dafür, den Begriff Weltliteratur enger zu fassen.
    Die Sherlock Holmes-Geschichten sind nicht vergleichbar mit der Literatur eines Kafka oder eines Beckett.
    Conan Doyles Bedeutung für die Kriminal- und Abenteuerliteratur hingegen stelle ich nicht in Frage.


    Der Begriff Weltliteratur wurde erst später hinzugefügt. Außerdem hat Nikki im Eingangspost selbst geschrieben, dass sie bishr Krimis und Historische Unterhaltung bevorzugt hat - da macht Doyle oder vielleicht auch Dumas oder Verne als Einstieg mehr Sinn als Beckett oder Kafka. Und es hilft der Threaderstellerin in ihrer Ausgangsfrage keineswegs, wenn denn einfach mal ein kommentarloses "Schund!" in die Rund geworfen wird :rolleyes Das zerschiesst cen Thread nur noch mehr ... :fetch

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich plädiere nur dafür, den Begriff Weltliteratur enger zu fassen.
    Die Sherlock Holmes-Geschichten sind nicht vergleichbar mit der Literatur eines Kafka oder eines Beckett.
    Conan Doyles Bedeutung für die Kriminal- und Abenteuerliteratur hingegen stelle ich nicht in Frage.


    Naja gut, ich habe das Gefühl, du möchtest einfach ein bisschen provozieren und schauen, wie die Leute hier darauf reagieren. ;-)


    Bei dem, später hinzugefügten Begriff, "Weltliteratur", kann man natürlich diskutieren, ob Doyle darunter zu fassen ist.
    "Wikipedia" schreibt: "Zur Weltliteratur werden Werke gezählt, die über nationale und regionale Grenzen hinweg große Verbreitung gefunden haben und die gleichzeitig als für die Weltbevölkerung bedeutsam erachtet werden."
    Da muss ich sagen: Ich denke auch nicht, dass Doyle als für die Weltbevölkerung bedeutsam anzusehen ist. ;-)
    Aber ich würde durchauch sagen, und deswegen habe ich ihn ursprünglich auch genannt, dass Doyle ein Klassiker ist. Bei einem kurzen Blick in Wikipedia scheine ich mit dieser Meinung auch nicht alleine zu sein. Dort steht nämlich unter dem Begriff Klassiker: "Als Moderne Klassiker bzw. Gegenwartsklassiker werden Künstler bzw. deren zum allgemein anerkannten Literatur- bzw. Kunstkanon gehörende Werke jüngeren Datums bzw. der Gegenwart bezeichnet, z. B. [...] als Krimi-Klassiker die Werke von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle." - und genau diese Meinung hatte ich auch und habe ich immer noch. :-)

  • Zur hier immer wieder auftauchenden Frage nach einer verbindlichen Definition für Klassiker: Die Literaturwissenschaft kennt nicht die eine, gar die "richtige", allgemeingültige Definition. Daran haben sich schon Generationen versucht.
    Ich finde diese hier recht amüsant:


    Klassiker sind Dichter, die man loben kann, ohne sie gelesen zu haben. Gilbert K. Chesterton

  • Gerade bei den englischen Klassikern ist die Grenze dann aber auch echt schwer zu ziehen. Ist Jane Austen dann Weltliteratur? Romane waren doch, soweit ich das aus den Büchern mitbekommen habe, damals eher nicht so angesehen. Und im Prinzip sind das auch nur Liebesromane, von damas halt.


    Und was ist mit Dickens? Das war damals eindeutig Populärliteratur und nicht wegen des hohen literarischen Anspruchs gelesen. Die Romane erschienen doch als Fortsetzungen in Heften, oder?


    Ich finde Doyle jedenfalls einen sehr guten Einstieg, vor allem, wenn es eben erstmal darum geht, die Scheu vor vielleicht altertümlicher Sprache etc. zu überwinden. Mit Kafka oder Goethe oder Shakespeare anzufangen, wäre da wohl kontraproduktiv, wie ich auch oben schon geschrieben habe.

  • Zitat

    Original von Cith
    Naja gut, ich habe das Gefühl, du möchtest einfach ein bisschen provozieren


    Nein, bewusst provozieren wollte ich nicht, es war nur eine Reaktion aus der Enttäuschung heraus, dass Klassiker auf Sherlock Holmes reduziert werden.
    Es war auch nicht meine Absicht, jemanden zu verletzen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Nein, bewusst provozieren wollte ich nicht, es war nur eine Reaktion aus der Enttäuschung heraus, dass Klassiker auf Sherlock Holmes reduziert werden.
    Es war auch nicht meine Absicht, jemanden zu verletzen.


    Da stellt sich für mich die Frage, ob beispielsweise Edgar Alan Poe auch der "Schundliteratur" zuzurechnen ist?


    Und was ist mit Thomas Manns "Buddenbrooks"? Unterhaltungsliteratur der seichteren Art. Auch Schund?


    Und wie sieht es mit Balzac aus? Ein reiner Unterhaltungsschriftsteller zur damaligen Zeit - der heute aber durchaus mit Berechtigung der klassischen Literatur zuzurechnen ist.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Nein, bewusst provozieren wollte ich nicht, es war nur eine Reaktion aus der Enttäuschung heraus, dass Klassiker auf Sherlock Holmes reduziert werden.
    Es war auch nicht meine Absicht, jemanden zu verletzen.


    Es hat doch keiner Klassiker auf irgendwas "reduziert" - es wurden Tipps gegeben, die spannend und leicht zu lesen sind, um jemandem die Scheu vor Klassikern an sich zu nehmen. Dass da als erstes nicht Kafka genannt wird (und warum), sollte doch verständlich sein? (Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen...)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Nein, bewusst provozieren wollte ich nicht, es war nur eine Reaktion aus der Enttäuschung heraus, dass Klassiker auf Sherlock Holmes reduziert werden.
    Es war auch nicht meine Absicht, jemanden zu verletzen.


    Da hast du mich in dem Fall aber falsch verstanden, ich habe versucht Beispiele zu nennen, die a) auf die Anfrage der Themenerstellerin zugeschnitten waren und mir b) spontan einfielen. Und ich hatte eben gerade einen Sherlock Holmes gelesen, deswegen kam mir das zum Thema "Krimi + Klassiker + nicht zu schwer/ unverständlich/schwierig, weil Klassikerleseanfängerin" in den Kopf. Ich wollte damit keinesfalls Klassiker nur auf Sherlock Holmes reduzieren, das käme mir nie in den Sinn. :-)

  • Zitat

    Original von amoeba


    Es hat doch keiner Klassiker auf irgendwas "reduziert" - es wurden Tipps gegeben, die spannend und leicht zu lesen sind, um jemandem die Scheu vor Klassikern an sich zu nehmen. Dass da als erstes nicht Kafka genannt wird (und warum), sollte doch verständlich sein? (Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen...)


    Vor allem, da es in diesem Thread nie darum ging, eine komplette Aufstellung von Klassikern zusammenzustellen, sondern eben die Auswahl zu finden, die der Neigung der Threaderstellerin nahe kommen. Da jetzt kurz " Alles Schund" reinzurufen, ohne sich zu erklären oder auch nur zur eigentlichen Fragestellung Bezug zu nehmen, finde ich nicht nur unhöflich, sondern auch überflüssig.

  • Angst vor Büchern? Weshalb denn?


    Ich greife immer wieder auf die sogenannten Klassiker zurück: Natürlich zum Faust, zum Doktor Faustus, zu Kafkas Schloss, und zu Bulgakows Meister und Margarita. Die Liste könnte ich ins Uferlose fortsetzen. Und warum?


    Weil alles schon geschrieben wurde und nur ganz wenige neue Bücher wirklich gelesen werden müssen.


    Von den 80,000 deutschen Büchern pro Jahr, muss man wirklich nur 1% lesen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich scheitere jedes Jahr an meinem Ziel!

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Bulgakows Meister und Margarita


    Möchte diese Empfehlung nochmals hervorheben, denn dieses Werk ist ein "Klassiker" der "Weltliteratur", welches in unseren Breiten nicht annähernd die Aufmerksamkeit erfährt, die er verdient hat.


    Erfüllt auch die gewünschten Kriterien aus dem ersten Beitrag: Historie (Russland der 1920er Jahre / Jerusalem in den letzten Tagen von Jesus Christus); Krimi (der Leser als Detektiv: "Wo bin ich?", "Wer ist denn nun schon wieder diese Warenka?", "Was zum Teufel?"), und dazu jede Menge Satire, Philosophie und Charme ohne Ende.


    Kurzbeschreibung:


    Unglaubliche Dinge geschehen im Moskau der dreißiger Jahre. Berlioz, der Vorsitzende einer Literaturgesellschaft, und Besdomny, ein junger Lyriker, diskutieren an einem Frühlingsabend über die Nichtexistenz Christi. In ihr Gespräch mischt sich ein Fremder, welcher beiläufig erwähnt, daß er nicht nur mit Kant gefrühstückt hat, sondern auch beim zweiten Verhör Jesu durch Pontius Pilatus zugegen gewesen sei. Die Verblüffung der beiden Literaten kennt keine Grenzen., als der Fremde, angeblich ein Professor der Schwarzen Magie mit Namen Voland, ihnen eröffnet, daß Berlioz noch am selben Abend der Kopf vom Rumpf getrennt würde. Und seine Worte bewahrheiten sich...Der Teufel selbst ist es, der auf diese Weise den Auftakt zu phantastischen Ereignissen gibt und Moskau in ein Chaos aus Hypnose, Spuk und Zerstörung stürzt - die Heimsuchung für Heuchelei und Korruption. Aber die unglückliche Liebesgeschichte zwischen dem Meister und Margarita kann vielleicht noch ein gutes Ende finden...

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Passend zu dieser Diskussion bin ich grad ueber ein nettes Zitat gestolpert :grin


    “Classic' - a book which people praise and don't read.”
    - Mark Twain

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Beatrix ()