Der beste Tag meines Lebens - Miller & Stentz

  • 224 Seiten


    Kurzbeschreibung


    Colin Fischer ist nicht wie andere Jungen in seinem Alter. Er hat das Asperger-Syndrom: Gesichter lesen, Stimmungen erkennen, Gefühle begreifen – all das ist ihm ein großes Geheimnis. Nur mit Hilfe seines Notizbuches gelingt es ihm, sich in der Welt zurechtzufinden. Doch als einer seiner Mitschüler eines Verbrechens beschuldigt wird, macht Colin sich mit seiner unvergleichlichen Logik und seinem unbestechlichen Blick auf andere Menschen daran, den Fall aufzuklären...



    Über die Autoren


    Das Autorenteam Ashley Miller & Zack Stentz arbeitet schon seit Jahren sehr erfolgreich zusammen. Zuletzt haben sie die Drehbücher für die Kinofilme „Thor“ und „X-Men: Erste Entscheidung“ verfasst und waren als Schreiber und Produzenten an der Hitserie „Fringe“ beteiligt. "Der beste Tage meines Lebens" ist ihr erster Roman. Das Autorenteam Ashley Miller & Zack Stentz arbeitet schon seit Jahren sehr erfolgreich zusammen. Zuletzt haben sie die Drehbücher für die Kinofilme „Thor“ und „X-Men: Erste Entscheidung“ verfasst und waren als Schreiber und Produzenten an der Hitserie „Fringe“ beteiligt. "Der beste Tag meines Lebens" ist ihr erster Roman.



    Meine Meinung


    Colin hat das Asperger-Syndrom und geht trotzdem auf eine normale Highschool. Früher hatte er eine Begleiterin, die ihm beigebracht hat, wie er mit seinen Mitmenschen besser zurecht kommt. Vorallem wie er ihre Gesichtsausdrücke und Aussagen verstehen kann.
    Jetzt ist er in der Schule auf sich allein gestellt und er hat es schwer mit seinen Mitschülern, die ihn nur hänseln. Einzig die Außenseiterin Melissa hält zu ihm...
    Dann fällt in der Schulcafeteria ein Schuss und Colin ermittelt auf seine ganz eigene Art.


    Um sich besser zurechtzufinden hilft Collin sein Notizbuch. Hier notiert er alles, detaillierte Beschreibungen, was seine Mitschüler so tun genauso wie irgendwelches Fachwissen. Mit ausführlichen Auszügen aus diesem Notizbuch beginnt jedes Kapitel und auch im Text gibt es immer mal wieder kurze Abschnitte. Die kurzen Abschnitte fand ich passend und interessant, die langen Passagen über irgendwelche Themen haben ich irgendwann nur noch überflogen.


    Da Colin die Gefühle seiner Mitmenschen nicht erkennen kann, hat er Vergleichsbilder und viele Tipps seiner früheren Schulbegleiterin. Im Buch werden nun alle Gefühlszustände in Großbuchstaben geschrieben. Am Anfang fand ich das originell, aber irgendwann einfach nervig.


    Noch viel nerviger allerdings fand ich die vielen Fußnoten. Zu wahllosen Begriffen gibt es Fußnoten, in denen dann diese Begriffe erklärt werden. Oft handelt es sich dabei um Dinge, die man sowieso weiß, z.B. das posttraumatische Stresssyndrom, oder es werden Details erklärt, die mich nicht interessiert haben und die für die Geschichte auch völlig egal waren. Ganz davon abgesehen, dass ich einfach kein Fan von Fußnoten bin.


    Die eingebaute Krimihandlung ist wenig spektakulär. Sie ist aber auch nicht so wichtig. Viel interessanter könnte es sein, Colin und seine Verhaltensweisen kennenzulernen und nachvollziehen zu können. Doch leider bleibt Colin blass und auch seine Sicht der Dinge wird nicht richtig greifbar. Er wirft zwar mit detailliertem Fachwissen um sich und wir erfahren, dass er einen hohen IQ hat, aber sein Verhalten ist nicht immer schlüssig. Da kann der motorisch völlig unbegabte Junge plötzlich perfekte Basketballkörbe werfen; eigentlich kann er Körperkontakt nicht ertragen, aber immer stört es ihn dann doch nicht. Auch sind Farben, die er nicht mag, ein wirkliches Problem - aber auch nicht immer.
    Ich kenne mich nicht sonderlich gut aus mit dem Asperger-Syndron, aber ich habe schon verschiedene Romane über Menschen mit Asperger gelesen und dort war das Verhalten für mich schlüssiger. In "Der beste Tag meines Lebens" wird die Sicht eines Jungen mit Aspergersyndrom nicht wirklich greifbar. Schade.


    Von mir bekommt das Buch 6 Punkte.

  • Ich fand das Buch großartig! :-]
    ich habe allerdings auch Mark Haddons "Supergute Tage" und Cotrell Boyce´ "Millionen" geliebt.


    Durch den Filter des Asperger Syndroms ermöglichen die Autoren uns durch Colins Augen einfach mal eine anderen Blick auf unsere Welt.
    Die so unendlich kompliziert in vielen Dingen ist, die uns so einfach und selbstverständlich erscheinen.
    Ob aus medizinischer Sicht die Darstellung des Asperger Syndroms adäquat ist, kann ich rein fachlich nicht beurteilen, nur Vergleiche ziehen
    In Axel Brauns "Buntschatten und Fledermäuse" schreibt ein Autist über sich selbst und ich konnte viele Parallelen bei Colins Problemen entdecken, wie etwa das Unvermögen Ironie oder rhetorische Fragen als solche zu identifizieren, oder einen Gesichtsausdruck ohne Vorlage einzuschätzen.
    Auch die Angst vor Berührungen oder das Äußern von Emotionen gehörte ganz klar dazu.
    Daher habe ich mich nicht an der allgemeinen Darstellung von Colins "Problemen" gestoßen.


    für mich eine klare Leseempfehlung!!


    eingenommene Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Inhalt: Colin Fischer hat das Asperger-Syndron. Was ihn schon immer zum Außenseiter und teilweise zum Gespött seiner Mitschüler machte. Doch dann wird auf seiner neuen Highschool eine Pistole abgefeuert und einer von Colins Mitschülern (einer von denen, die ihn mehr als gehänselt haben) der Tat verdächtigt. Colin weiß jedoch das dieser es nicht gewesen sein kann. Und so macht er sich daran den Fall aufzuklären und seinen Mitschüler zu entlasten.


    (Ich muss kurz hinzufügen dass ich mich mit dem Asperger-Syndrom einfach nicht so gut auskenne als das ich beurteilen könnte ob das Buch in dieser Hinsicht realistisch geschrieben wurde.)


    Meine Meinung: Die Kapitel beginnen immer mit einer mehr oder weniger kurzen Abhandlung direkt aus Colins Sicht. Man könnte auch sagen: Colin Fischer erklärt die Welt. Danach folgt der Rest des Kapitels in der dritten Person, hauptsächlich jedoch weiterhin aus Colins Sicht erzählt. Der Junge hat ein enormes Wissen und denkt sehr strukturiert und logisch und so liest sich auch das Buch. Man könnte meinen das hier kein Platz dafür bleibt auch emotional einen Zugang zur Hauptperson zu finden. Ich habe tatsächlich schon einmal ein Buch über einen Jungen mit diesem Syndrom gelesen und dort hat es nicht geklappt. Die Autoren dieses Buches schaffen es jedoch mir Colin nahe zu bringen. Einerseits versteht man ihn, andererseits auch wieder nicht, logisch. Ich habe ihn irgendwie ins Herz geschlossen … und manchmal steckt in der logischen Betrachtung der Dinge sogar mehr Humor als man denken mag. ;-) Da gerät die eigentliche Geschichte eher zur Nebensache. Eigentlich sollte man das Buch lesen wenn man neugierig ist die Welt mal mit etwas anderen Augen zu betrachten.


    Was mich hingegen etwas nervte waren die häufigen Fußnoten. Sicher ist es ganz nett von den Autoren manches noch genauer zu erläutern, manchmal ist es aber auch einfach nur überflüssig und stört den sonst so guten Lesefluss. Was mich ebenfalls noch störte waren die wenigen Sätze mit Ausblick auf kommende Ereignisse am Ende. Ich mag diese Kniffe nicht und es hätte dieser Sätze wirklich NICHT bedurft.


    Fazit: Ich finde das Buch manchmal etwas anstrengend und dennoch einfach nur lesenswert. Mich berührt es sogar emotional, obwohl es aufgrund der Thematik gar nicht so emotional ge-/beschrieben ist. Deshalb gebe ich trotz der Kritikpunkte (Fußnoten, Sätze am Ende) volle Punktzahl.

  • Meine Meinung
    Ich fand das Buch sehr sehr gut. Mit der Thematik Asperger Syndrom bin ich nicht vertraut, hier wurde es gut beschrieben und sensibel rübergebracht, was es bedeutet damit zu leben. Wobei es natürlich für die Umwelt schwieriger ist, als für den Betroffenen selbst. Die Einarbeitung des "Kriminalfalls" fand ich gut, obwohl es mir auch gereicht hätte, die ganze Zeit von Colin zu lesen. Man konnte sich richtig einfühlen was es bedeutet wenn jemand das Asperger Syndrom hat, auch wenn es nur ein kleiner Einblick war. Aber es war sehr interessant zu lesen, wie anders die Mesnchen denken und doch nicht anders sind. Klasse, gerne mehr und mehr und mehr! Volle Punktzahl!

  • Das Autorenduo Zack Stentz und Ashley Miller haben die schwierige Gratwanderung gewagt und das in den letzten Jahren immer häufiger diagnostizierte Asperger-Syndrom in einem Roman verarbeitet. Behutsam nähern sie sich dem Thema aus Sicht des 14-jährigen Colins. Seine Eltern versuchen, ihm soweit wie möglich ein normales Teenager-Leben zu ermöglichen. Als Erwachsene bringen sie das notwendige Verständnis im Umgang mit Autisten auf. Doch schon sein Bruder Danny reagiert wie andere Mitschüler auch. Er findet sich mit der Sonderbehandlung nicht immer ab, sondern stellt seine eigenen Bedürfnisse immer mal wieder in den Vordergrund. Im Roman stellt er ein Bindeglied zwischen Familie und Außenwelt dar. Auf der einen Seite versteht Danny natürlich, dass sein Bruder erhöhte Fürsorge benötigt, auf der anderen Seite hört er aber auch die bösen Lästerattacken der anderen Kinder. Auch der Zwiespalt der Lehrer klingt durch, weil sie einerseits Colin fördern wollen, andererseits aber auch die anderen Schüler nicht außen vor lassen dürfen. Das noch vor wenigen Jahren völlig unbekannte und vor allem unerforschte Thema wird hier durch verschiedene Ansichten verdeutlicht.


    Colins Denkweise wird in Form seiner Einträge in sein Notizbuch näher gebracht. Immer wieder muss sich der Leser daran erinnern, dass er hier nur über die tatsächlichen Vorkommnisse informiert wird. Penibel schreibt der Protagonist seine Gedanken in das rote Buch, die einerseits von einem umfangreichen Wissen zeugen, andererseits zwischenmenschliche Verbindungen komplett vermissen lassen. Autistische Züge treten deutlich hervor, als ein allseits beliebtes Mädchen ihre Telefonnummer in Colins Heft schreibt. Colin hat nun etwas, was einige seiner Mitschüler gerne haben möchten und kann es überhaupt nicht würdigen. Allerdings werden auf diese Weise auch die cooleren Jungs auf ihn aufmerksam. Colins bester Tag scheint also begonnen zu haben. Als in seiner Schule ein Mitschüler beschuldigt wird, mit einer Pistole geschossen zu haben, schließt Colin diese Möglichkeit nur aufgrund logischer Schlussfolgerungen aus. Wie ein Kriminalfall liest sich nun die Suche nach dem wahren Täter. Gerade in diesem Handlungsstrang treten die typischen Verhaltensweisen der Menschen mit sozialen Entwicklungsstörungen hervor. Das Ausblenden emotionaler Regungen liest sich zwar befremdlich, ist aber offenbar der einzig richtige Weg in dieser Situation.


    Das Romandebüt der beiden Autoren liest sich so spannend wie ein Krimi und ist mit 218 großzügig bedruckten Seiten bestimmt schnell gelesen. Leichte Kost ist es keinesfalls, sondern regt an, sich mehr mit diesem psychologisch interessanten Thema auseinander zu setzen. Der Einblick in Colins Welt lohnt sich.

  • Meine Meinung:
    Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen. Ich beschäftige mich schon länger (wenn auch nicht unendlich intensiv) mit Asperger. Zwar ist auch Autismus allgemein alles andere als uninteressant, aber Asperger hat mich irgendwie von Anfang an fasziniert. "Der beste Tag meines Lebens" war also nicht das erste Buch, das ich zu diesem Thema gelesen habe. Allerdings war es ein sehr schönes dazu.


    Der 14-jährige Colin soll ein normales Leben führen, obwohl er am Asperger-Syndrom leidet. Seine Eltern, sein Bruder und die Lehrer versuchen wirklich alles, um Colin gerecht zu werden. Allerdings ist das nicht so einfach, denn Colin lebt nun mal in einer Welt, in der auch andere Menschen leben und er geht in eine Schule, in der vor allem "normale" Kinder zur Schule gehen. Auf ihn Rücksicht zu nehmen, heißt dann vielleicht, jemand anderem zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist ein wirklich schweres Unterfangen. Besonders für Colins Bruder ist es keine leichte Aufgabe. Er fungiert einerseits als eine Art Vermittler zwischen Bruder und Außenwelt und will andererseits aber einfach auch nur ein "normaler" Junge sein.


    Meiner Meinung nach haben die Autoren die Problematiken sehr gut rübergebracht. Mit der Einflechtung des Kriminalfalls konnten sie den Lesern vielleicht noch deutlicher machen, was Menschen mit und ohne Asperger deutlich unterscheidet. Für einige mag es tatsächlich befremdlich sein, Colins Gedanken ohne emotionale Regungen zu lesen, ich finde es aber einfach nur sehr spannend. Für Colin selber ist es ja völlig normal und daran muss sich die Außenwelt erst mal gewöhnen.


    Ich hätte Colins Leben noch länger verfolgen können. Ich kann das Buch auch nur weiterempfehlen. Vor allem dann, wenn Interesse an dem Krankheitsbild besteht. Aber auch wenn nicht, ist es einen Versuch wert. Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Autismus vom Typ Asperger? So einer wie Rain Man? Keine Hand-Auge-Koordination? Unfallgefahr? Deswegen akzeptiert Mr. Turrentine noch lange kein ärztliches Attest zur Befreiung vom Sportunterricht. Colin Fischer sollte nach Ansicht des Sportlehrers Basketball spielen wie alle anderen Schüler auch. Der 14-Jährige ist gerade frisch auf die Highschool gewechselt. Die Liste von Colins Eigenheiten als Autist wirkt endlos. Er möchte nicht von anderen angefasst werden, hasst Kleidung aus Kunstfasern und breiartige Lebensmittel. Colin mag Fakten, Rechnungen und Wahrscheinlichkeiten. Am liebsten reagiert er sich beim Trampolinspringen ab. Colin kann auswendig vortragen, was der Begriff Empathie bedeutet, aber er kann sie selbst nicht empfinden. In Colins Leben gibt es kein "könnte", keine Witze; denn er nimmt alles wörtlich. Wissen bedeutet für ihn Kontrolle, es bietet ihm Sicherheit inmitten neuer Eindrücke. An seiner alten Schule wurde Colin von Marie betreut, die ihm half sich im Haifischbecken des Lebens zurechtzufinden und die für einen Autisten schwer zu lesende Mimik seiner Mitmenschen zu begreifen. Im Kampf gegen die täglichen Katastrophen würde Colin Maries Unterstützung noch länger brauchen. Mr. Turrentine mit seinen Suggestivfragen ist selbst für nicht behinderte Schüler eine Nervenprobe und auf die verwirrenden Gefühle, die Mädchen in ihm auslösen, hat Colin noch niemand vorbereitet. Als in der Schulmensa ein Zwischenfall mit einer Waffe passiert, wird Colins außergewöhnliche Beobachtungsgabe benötigt, um die Unschuld eines Mitschülers zu beweisen. Colins gutes Gedächtnis und seine Schlussfolgerungen bringen selbst einen gestandenen Polizisten ins Schwitzen.


    Ashley E. Miller und Zack Stentz geben in liebenswürdiger Art Einblick in die Eigenheiten eines Autisten, indem sie Aufzeichnungen aus Colins Notizbuch - penibel in Druckschrift - mit der Sicht des neutralen Erzählers kombinieren. Als Beobachter könnte man sich fragen, warum Colin als behindert gilt und das teils sonderbare Verhalten seiner Mitmenschen als normal angesehen wird. Ähnlich rücksichtsvoll wie Dr. Hans Asperger (der Entdecker der Störung) die Stärken seiner Patienten in den Mittelpunkt stellte anstatt ihre Defizite zu beklagen, gehen die Autoren mit ihrer Hauptfigur Colin um.


    Ich hätte das Buch als Jugendroman ab 13 Jahren empfohlen, für erwachsene Leser bleibt die Handlung zu stark an der Oberfläche.

    9 von 10 Punkten

  • Colin erinnert mich ein wenig an Data aus "Raumschiff Enterprise The next Generation". Genau wie diese "Roboterfigur" kann auch Colin die Mimik seiner Mitmenschen nicht richtig deuten (und führt daher so eine Art Spickzettel zum Erkennen von Gefühlen mit sich herum), teilt gern ungefragt scheinbar unnützes Wissen mit liebt Logik über alles. An der Schule hat er es daher nicht sonderlich leicht, er wird gemoppt, unverstanden und hat auch bei den Lehrern nicht unbedingt einen leichten Stand. Aber er behauptet sich und findet viele kreative Wege, um in dem für ihn so schwierigem Umfeld zurecht zu kommen. Das macht ihn sehr symphatisch und hat mir sehr gut gefallen.
    Als bei einem seiner Mitschüler eine Waffe gefunden wird und dieser für schuldig befunden wird, beschließt Colin, den Fall aufzulösen. Allerdings finde ich ja, dass dieser "Kriminalfall" etwas einfach gestrickt ist und auch ziemlich unter geht.
    Die Sprache ist Jungendbuch-passend eher einfach gehalten, hat aber auf jeden Fall viel Witz. Das Buch hat mir richtig Spaß gemacht, auch wenn ich gern doch etwas mehr Tiefgang gehabt hätte. Aber ich habe den Eindruck, das war nicht das letzte Abenteuer von Colin, der Schluss lässt jedenfalls einen Nachfolger vermuten und darauf hoch ich auch.

  • Da ich schon ein paar Romane über Helden mit dem Asperger-Syndrom gelesen habe, hat es auch dieses Buch in meine Hände geschafft und ich muss sagen, dass bei allen bisher gelesenen Büchern kein Protagonist so symphatisch ist, wie Colin.


    Was ich ein wenig schade finde, ist, dass wir die Geschichte nicht in der Ich-Perspektive geschildert bekommen. Gerne hätte ich noch genauer verstanden, was genau zum jeweiligen Zeitpunkt in Colins Kopf so vor sich geht. Er hat für sich einen Weg gefunden mit den sozialen Kontakten um ihn herum umzugehen. Überaus symphatisch und authentisch schlägt er sich durch den Schulalltag und versucht dabei erst gar nicht normal zu sein. Mit seiner Stimmungs-Landkarte versucht er die Emotionen seiner Mitschüler zu deuten und hat sich dabei einen Platz in meinem Herz gesichert. Auch wenn es sich um ein ernstes Thema handelt, musste ich doch einige Male schmunzeln, weil Colins Logik einfach unschlagbar ist. Außerdem erhalten wir die verschiedensten Belehrungen in Form von Fußnoten, was auch noch einen gewissen Lerneffekt mit sich bringt.


    Wir haben es hier mit einer Mischung aus Krimi/Detektivgeschichte und Jugendbuch zu tun. Es wird der typische Alltag an einer Highschool geschildert, während Colin sich bei seinen Ermittlungen immer wieder in prenzligen Situationen wiederfindet. Für mich war die Mischung durchaus gelungen und es hat mir ein paar vergnügliche Lesestunden bereitet.


    Die Spannung setzt ab der Hälfte etwa ein. Vorher werden die Charaktere und das Szenario vorgestellt, was seinen Platz im Roman benötigt. Besonders das Ende hat mich gerührt, aber auch nachdenklich gestimmt, allerdings muss man ganz klar sagen, dass es sich um ein eher kurzweiliges Lesevernügen handelt.


    Mein größter Kritikpunkt geht allerdings an das Preis-Leistungs-Verhältnis: Knapp 15 € auf etwas mehr als 200 Seiten finde ich dann doch schon etwas viel.

  • Auch ich durfte das Buch als Wanderbuch lesen - vielen Dank!
    Zum Inhalt wurde hier ja bereits viel gesagt bzw. geschrieben, so dass ich mich auf meine Meinung beschränken zu können glaube.


    Zitat

    Original von Tolpan
    Was mich hingegen etwas nervte waren die häufigen Fußnoten. Sicher ist es ganz nett von den Autoren manches noch genauer zu erläutern, manchmal ist es aber auch einfach nur überflüssig und stört den sonst so guten Lesefluss. Was mich ebenfalls noch störte waren die wenigen Sätze mit Ausblick auf kommende Ereignisse am Ende. Ich mag diese Kniffe nicht und es hätte dieser Sätze wirklich NICHT bedurft.


    Die Fußnoten störten mich nicht, wenn ich sie nicht gebrauchen konnte (beispielsweise zum Thema "Untergang der Titanic"), schweiften meine Äugelein einfach ohne Probleme wieder nach oben zum Haupttext.
    Hinsichtlich der Sätze am Ende stimme ich hingegen uneingeschränkt zu!


    "Mein größter Kritikpunkt geht allerdings an das Preis-Leistungs-Verhältnis: Knapp 15 € auf etwas mehr als 200 Seiten finde ich dann doch schon etwas viel" (Nessi)


    :write


    Ich wusste über das Asperger-Syndrom vorher nur sehr wenig und habe somit aus diesem unterhaltsamen Jugendroman einiges an Wissenswertem erfahren.
    Die Story war nicht übermäßig vom Hocker reißend, aber doch recht nett und vor allem war das Thema Asperger-Syndrom und die daraus resultierenden Probleme ansprechend in das Geschehen integriert.
    Die in anderer Schrift geschriebenen Gedanken des Protagonisten rundeten das Bild sehr gut ergänzend ab.
    8 Eulenpunkte
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)