'Alles muss versteckt sein' - Seiten 001 - 070

  • Ich habe keine Ahnung in welchen Kapitel ich mich befinde. :yikes Gibt es bei dem Kindel keine Kapiteleinteilung? Oder bin ich so gefesselt, dass ich das übersehe? :wowEr zeigt mir ca 40 % an. Aber Kapitel finde ich nicht. Wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als meinen Senf erst am Ende beizusteuern.


    Gruß :wave

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    Original von Wiebke
    Meine Art zu schreiben ist wohl eher eine leise, zurückhaltende (kann man das so sagen? egal! :-)). Ist nicht jedermanns Sache, ich weiß, aber mir ist es wichtig, erst einmal atmosphärisch zu beginnen und mich dann langsam zu steigern. Gerade am Anfang wollte ich das Beklemmende, ja, das Erstickende der Forensik herausarbeiten. Die Stille, die Leere, die Hoffnungslosigkeit.


    Das ist dir meiner Meinung nach perfekt gelungen. Und es sind gerade diese "leisen/versteckten Töne", die meiner Meinung nach so intensive Empfindungen auslösen. Ein blutiger, actiongeladener Schreibstil hält die Spannung für den Moment sehr hoch, die aber auch schnell wieder verraucht. Bei deiner Art zu schreiben, hallt die Atmosphäre auch noch nach, nachdem man das Buch aus Hand gelegt hat. :anbet

  • Danke, ich bin definitiv mit Blindheit geschlagen. Bin vorhin an Kapitel 9 vorbei gekommen. Jetzt muss ich erst mal suchen in welche der Einteilungen ich stecke. Oh, menno. :lache


    Gruß :wave

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Ich habe es bis hierher auch nun gelesen.


    Ich bin echt gespannt, was Marie "geritten" hat, ihren Freund umzubringen. Außerdem bin ich total neugierig, was mit der Tochter geschehen ist. Es muss ja was schreckliches gewesen sein. Und etwas Angst habe ich davor auch. Seitdem ich selber Mutter bin, bin ich totaaaaal sensibel geworden, was Geschichten mit Kindern anbelangt. Aber da muss ich durch.
    Günther ist total prima beschrieben. Er ist so die typische Art, die man sich in so einer Einrichtung vorstellen kann.
    Marie kommt mir so resgniert vor. Aber auf den letzten Seiten merkt sie, dass sie nicht in diese Einrichtung gehört.


    Es ist mein erstes Buch von Wiebke und ich bin froh, an dieser Leserunde teilzunehmen. Ich weiß jetzt nicht, ob ich das Buch gelesen hätte, obwohl das Cover immer noch ziemlich cool ist und meine Neugier geweckt hätte.
    Ich finde die Art des Schreibens sehr schön. Es lässt sich fliesend lesen.

  • Ich habe den ersten Abschnitt nun auch gelesen und ich fühle mich gerade als webt eine Spinne ganz langsam ihr Spinnennetz in all seiner Pracht, um mich zappelnde Fliege darin einzufangen.
    Die behutsame langsame Art, in der Maries Figur eingeführt wird und der Sprachstil gefallen mir sehr.


    Die Begebenheiten in der Psychatrie sind realistisch geschildert, so weit ich das beurteilen kann.
    Die Häftlinge/Patienten sind lebensecht erzählt. Bei Günthers Gerotze wurde mir richtig :uebel


    Im ersten Abschnitt kann man nur erahnen, welche Geschichte hinter Maries Tat (oder auch Nicht-Tat) steckt. Auf ihre Geschichte bin ich sehr gespannt.
    Als Christoph auftaucht, habe ich das richtig als Lichtblick empfunden. Maries Schutzwall bricht etwas auf.


    @ Para: Das Lesezeichen liegt auch in meinem Buch! Witzig!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich habe den ersten Abschnitt nun auch gelesen und ich fühle mich gerade als webt eine Spinne ganz langsam ihr Spinnennetz in all seiner Pracht, um mich zappelnde Fliege darin einzufangen.


    Zufällig weiß ich sogar, wie die Spinne heißt :lache

  • Ich habe mich wochenlang auf dein neues Buch gefreut, Wiebke ("Allerliebste Schwester" fand ich einfach großartig), die Erwartungen schraubten sich höher und höher, und dann das:


    Es fängt auch großartig an. Du hast mich sofort an der Angel gehabt. Ich war noch nie in der Psychiatrie (auch nicht als Besucher), ich kannte die Krankheit "Zwangsgedanken" nicht, und mir läuft's beim Lesen ständig kalt den Nacken herunter. Spekuliert habe ich noch gar nicht, weil sich außer Marie im Moment kein Mörder anbietet (insofern tippe ich doch auf den Gärtner). Aber das Spekulieren fehlt mir auch nicht, lieber tauche ich in Maries Welt ein und lasse die Geschichte sich entwickeln.
    Was ich übrigens richtig klasse finde, ist der Wechsel zwischen der dritten und der ersten Person. Während man bei den Ich-Erzählungen sehr nah an Marie dran ist, schaffst du es, in den Teilen in der Psychiatrie eine seltsam körperlose Atmosphäre zu schaffen. Ja, Marie ist die Erzählerin, aber die Distanz, die sie sich selbst gegenüber empfindet, kommt auch durch den Stil rüber. Stark.
    Ich freue mich schon aufs Weiterlesen ...

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch gepackt. Es ist sehr gut und flüssig geschrieben und von Anfang an sehr verständlich und schlüssig aufgebaut. An ein Aufhören ist nicht zu denken.


    Ich mag Marie, sie ist mir absolut sympathisch. Gleich im ersten Abschnitt erfährt man eine Menge über sie und ihr schlechtes Verhältnis zur Mutter. Ich denke, dass wird bestimmt auch noch eine Rolle spielen. Sehr neugierig und gespannt bin ich auf die Geschichte mit Celia. Auch diese wird bei der Krankheit bestimmt eine große Rolle spielen.


    Christopher ist mir auch sehr sympathisch und wirkt sehr vertrauenserweckend. Sehr nett finde ich auch den Doktor. Er läßt ihr die Zeit, die Marie braucht, um sich zu öffnen.


    Ob ich an Maries Schuld glaube? Ich weiß es nicht. Die Tatsachen sprechen gegen sie. Aber der totale Filmriss ... das absolute „Nicht-Erinnern“ ist sehr merkwürdig. Im Moment möchte ich mehr glauben, dass sie es nicht war, aber ... eine Erklärung dafür ... oh no.


    Gut geschildert auch die anderen Insassen der Anstalt und ihre Krankheiten. Sehr interessant, dass man auch hier einige dieser Leute etwas näher kennen lernt und von ihren Psychosen erfährt.


    Das Buch ist bis jetzt sehr emotional geschrieben, es geht unter die Haut und kann einem manchmal wirklich Angst machen, aber es ist gut ... wirklich gut ... und weiter geht’s :lesend.

    :lesend Cristina di Canio - Die Buchhandlung der Träume

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 319

  • Ich finde den Anfang sehr spannend. Ungewöhnlich, die Geschichte dort beginnen zu lassen, wo die meisten anderen Krimis gar nicht erst hinkommen. Interessant sind auch die Details über die forensische Psychiatrie (schön, dass auch mal auf die Unterschiede bei Psychopharmaka hingewiesen wird) und die sich eher bedächtig entwickelnde Handlung. Das hat mir alles sehr gut gefallen.

  • Ich habe nun auch endlich den ersten Abschnitt gelesen, und was soll ich sagen, ich bin froh, dass Wochenende ist. Wenn wir nicht gleich noch in den Supermarkt müssten, würde ich sofort weiterlesen.


    Ein wirklich überzeugender Einstieg, die beklemmende Atmosphäre der Forensischen Psychiatrie ist richtiggehend spürbar.


    Zitat

    Original von Wiebke
    Meine Art zu schreiben ist wohl eher eine leise, zurückhaltende (kann man das so sagen? egal! :-)). Ist nicht jedermanns Sache, ich weiß, aber mir ist es wichtig, erst einmal atmosphärisch zu beginnen und mich dann langsam zu steigern. Gerade am Anfang wollte ich das Beklemmende, ja, das Erstickende der Forensik herausarbeiten. Die Stille, die Leere, die Hoffnungslosigkeit. Danach geht es aber mit der Handlung auch richtig los und ich hoffe, es gefällt Dir dann besser :-)


    Genau das gefällt mir sehr. ich konnte mich dem von Beginn an nicht entziehen und konnte sogar Maries Wügereiz in Bezug auf Dieter mitfühlen, das gab schon beim Lesen ein richtiges Ekelgefühl.


    Zitat

    Original von arter
    Die Erinnerungen, die sie dem Arzt erzählt, deuten auf das Trauma hin, das Marie im Zusammenhang mit dem Tod ihrer Tochter erlebte und möglicherweise die Ursache für ihre Gewaltfantasien ist. Unklar ist für mich noch die Rolle der Mutter. Ist sie wirklich so unbeteiligt an Maries Situation wie Marie es momentan empfindet?


    Ich denke, es hat die Situation villeicht verschlimmert, aber sie hatte schon, als Calia noch lebte, in Zusammenhang mit ihrer Mutter diese Phantasien, als ihre Mutter Celia beschimpft, weil sie die Limonade verschüttet hat. Ich denke eher, dass die Ursache dafür bereits in ihrer Kindheit zu suchen ist, bei der Mutter...


    Zitat

    Original von SteffiB
    Was ich übrigens richtig klasse finde, ist der Wechsel zwischen der dritten und der ersten Person. Während man bei den Ich-Erzählungen sehr nah an Marie dran ist, schaffst du es, in den Teilen in der Psychiatrie eine seltsam körperlose Atmosphäre zu schaffen. Ja, Marie ist die Erzählerin, aber die Distanz, die sie sich selbst gegenüber empfindet, kommt auch durch den Stil rüber. Stark.
    Ich freue mich schon aufs Weiterlesen ...


    das empfinde ich auch als absolut gelungen.


    Spekulieren mag ich noch gar nicht, dafür ist noch zu wenig passiert, nun werden wir zackig den Wocheneinkauf hinter uns bringen und ich überlege schon, was es heute Abend zu essen gibt, dass nicht zu viel Aufwand erfordert. :lache

  • Ich bin zwar erst auf Seite 36 in dem tollen Buch. Aber ich liebe es schon jetzt.


    Nur habe ich eine Frage. Christopher ist jetzt bei Marie. Und sie schwelgt wieder mal in ihren Gedanken. Da ist die Rede davon das sie zwei auf dem Gewissen hat. Wem denn noch, ausser Patrick?
    Bin grad ein wenig verwirrt. Aber super Buch. :wave

  • Ich habe mich im ersten Abschnitt über Maries Gedanken über Psychologen/ Psychiater geärgert. Wie "krank" jemand sein muss, um dort zu arbeiten. Das fand ich ziemlich hart. Generell scheint sie von dem gesamten Berufsbereich gar nichts zu halten.


    Wiebke, hast du als Kindergärtnerin gearbeitet? Ich selbst erlaube mir kein Urteil, aber einer meiner Begleiter auf der Lesung (Erzieher) meinte zu mir, er fände die Schilderungen aus dem Kindergarten nicht authentisch.


    Überrascht hat mich auch der Kindergottesdienst. :wow Müsste sterben, wenn man es kirchlich vermittelt, nicht unproblematisch sein? Alle kommen in den Himmel, wenn sie gut waren.


    Spielt die "Schlammfarbe" von Nagellack auf den Chanellack an? :grin


    Ansonsten habe ich momentan das Gefühl, dass sich mehr ein Drama als ein Thriller vor mir ausbreitet (ich muss da an "Stimmen in der Nacht" denken). Sprachlich ist alles fein. :-] Sicher kein Buch, durch das ich mich irgendwie durchquälen muss.

  • Zitat

    Original von JASS


    Spielt die "Schlammfarbe" von Nagellack auf den Chanellack an? :grin



    Jaaa, das ist mir auch aufgefallen
    Selbst als konsequente Nagellackverweigerin mußte ich da lachen :grin

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  • Aaalso, zu Deinen Anmerkungen:
    Marie hat sich komplett aufgegeben, natürlich sieht sie da nicht den geringsten Sinn in welcher Therapieform auch immer. Und dass Menschen, die sich mit dem Themenbereich "Psychologie" beschäftigen, häufig selbst das eine oder andere psychische Problem haben, ist ja ein nun wirklich weit verbreitetes Vorurteil.


    Zur Kita: Ja, ich habe in einer Kita hier um die Ecke recherchiert. Und da ich selbst vier Nichten und Neffen habe, habe ich mit solchen Einrichtungen auch recht viel Erfahrung. Sicher ist jede Kita anders, hat eigene Abläufe und Strukturen. Dazu sei gesagt: Bei meinem zweiten Roman "Liebe, Lügen, Leitartikel", der in weiten Teilen in einer Zeitungsredaktion spielt, merkten damals einige Journalisten an, das sei nicht authentisch geschildert. Dabei habe ich selbst viele Jahre in verschiedenen Redaktionen gearbeitet ...


    Äh, von welchem Kindergottesdienst sprichst Du? Hat da jemand was in mein Buch geschrieben, während ich gerade geschlafen haben? :gruebel Weder schreibe ich über einen christlichen Kindergarten, noch führe ich das Thema sonderlich detailliert aus. Und was die "christliche" Sichtweise über das Sterben betrifft: Nun, wir haben Trauergottesdienste, wenn jemand gestorben ist, da wird ja nun nicht gerade fröhlich gefeiert. Trotz Himmel.


    Die Schlammfarbe ist genau genommen von OPI ;-)

  • Jetzt bekomme ich doch langsam Angst vor dem Buch!!!!!


    Heute hab ich was geträumt.


    Als gerade der Wecker klingelte hörte ich mich noch so zu meinem Freund sagen.


    " Wäre cool, wenn wir die Frau jetzt zerstückelt im Koffer finden. " :yikes :yikes


    Bin ich jetzt auch schon verrückt?????


    Ich hoffe ihr habt jetzt keine Angst vor mir. :pille :lache