Zwanzig deutsche Autoren/Autorinnen unter 40

  • Zitat

    Diese Schriftsteller haben es auf die Liste des Literatur Spezial [der FAZ am Sonntag] geschafft: Daniel Kehlmann, Alina Bronsky, Clemens J. Setz, Benjamin Maack, Helene Hegemann, Lisa-Marie Dickreiter, Andreas Stichmann, Thomas Pletzinger, Thomas Glavinic, Nora Bossong, Thomas Melle, Annika Scheffel, Uljana Wolf, Benjamin von Stuckrad-Barre, Reinhard Kaiser-Mühlenecker, Judith Schalansky, Clemens Meyer, Maxim Drüner, Kevin Kuhn - und eben auch Antje Wagner. ...


    Kreatives Brandenburg


    Herzlichen Glückwunsch! :respekt



    :blume :blume :blume


    Daniel Kehlmann,
    Alina Bronsky,
    Clemens J. Setz,
    Benjamin Maack,
    Helene Hegemann,
    Lisa-Marie Dickreiter,
    Andreas Stichmann,
    Thomas Pletzinger,
    Thomas Glavinic,
    Nora Bossong,
    Thomas Melle,
    Annika Scheffel,
    Uljana Wolf,
    Benjamin von Stuckrad-Barre,
    Reinhard Kaiser-Mühlenecker,
    Judith Schalansky,
    Clemens Meyer,
    Maxim Drüner,
    Kevin Kuhn,
    Antje Wagner.


    FAZ-Artikel zu Antje Wagner



    [edit: ergänzt]

  • Danke für den Beitrag und die grandiosen Verlinkungen, Buchdoktor! Sehr interessant.


    Bei einigen der Autoren nicke ich definitv zustimmend. Und einige gilt es lesetechnisch noch zu entdecken, jedenfalls für mich.


    Meine Favoriten sind Antje Wagner und Daniel Kehlmann.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Aua. Armes Deutschland. Hegemann auf so einer Liste sagt schon alles aus.


    :write Okay, das unterschreib ich. Aber genug gemeckert. Wen aus der Liste goutierst du? Das würde mich viel mehr interessieren. :wave

  • Bronsky, Glavinic, Kehlmann, was auf diese Liste steht. Was mich stört ist, dass diese Liste unter die Kategorie fällt, die Reinhard Mey mit seinem Lied "Anspruchsvoll" besungen hat. Was ist so viel schlechter an einem Buch, das gut unterhält, warum kein Tom Liehr, Nicole C. Vosseler oder Kerstin Gier?

  • Zitat

    Original von beowulf
    Was ist so viel schlechter an einem Buch, das gut unterhält,


    Tja, warum ist das Leben nicht gerecht?
    Ich würde mir zum Beispiel auch wünschen, dass eine Hausfrau und Mutter den gleichen gesellschaftlichen Stellenwert genießt wie eine Abteilungsleiterin mit mindestens 3500 Euronen netto im Monat. Ist aber nicht.


    Und genauso werden literarische Bücher immer die "moralischen Sieger" gegenüber Unterhaltungsliteratur bleiben. Was die Verkaufszahlen anbelangt kann es jedoch hier ganz anders aussehen...


    :keks

  • Zitat

    Original von beowulf
    Bronsky, Glavinic, Kehlmann, was auf diese Liste steht. Was mich stört ist, dass diese Liste unter die Kategorie fällt, die Reinhard Mey mit seinem Lied "Anspruchsvoll" besungen hat. Was ist so viel schlechter an einem Buch, das gut unterhält, warum kein Tom Liehr, Nicole C. Vosseler oder Kerstin Gier?


    Gute und wichtige Frage, beowulf - und wieder mal (falls gewünscht) ein Einstieg in die Diskussion, was eigentlich Literatur ist, wer das bestimmt und nach welchen Kriterien. Aber das ist ein sehr weites Feld, allein schon, wenn man sich die Frage stellte, was denn wohl an "Axolotl" anspruchsvoll ist.
    Aber ist "anspruchsvoll" tatsächlich das Kriterium für diese Auswahl von 20 AutorInnen gewesen, oder vielleicht eher die Selbstüberschätzung sogenannter Literaturexperten in ihrer hierzulande anscheinend unausrottbaren Elfenbeinturm-Mentalität?
    Fragen über Fragen ... :gruebel

  • Zitat

    Original von beowulf
    Bronsky, Glavinic, Kehlmann, was auf diese Liste steht. Was mich stört ist, dass diese Liste unter die Kategorie fällt, die Reinhard Mey mit seinem Lied "Anspruchsvoll" besungen hat. Was ist so viel schlechter an einem Buch, das gut unterhält, warum kein Tom Liehr, Nicole C. Vosseler oder Kerstin Gier?


    Ähm. Alter? :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    warum kein Tom Liehr


    Vielleicht (redet sich Tom Liehr ein), weil er nicht mehr unter vierzig ist. ;-)


    Im Prinzip sind da fast alle versammelt, die im relevanten Alter irgendein halbwegs "literarisches" Buch veröffentlicht haben. Leichten Herzens zustimmen würde ich bei Bronsky, Glavinic, Pletzinger und Kehlmann, Dickreiter hat das als Achtungserfolg verdient, Stuckard-Barre aber, der eher ein Entertainer ist, zehrt vierzehn Jahre nach dem Erscheinen von "Soloalbum" noch immer von dessen Erfolg (der heute nicht mehr eintreten würde), doch sein bester literarischer Text seitdem war das Nachwort zur Neuauflage von Fausers "Rohstoff". Clemens Meyer hat mit "Als wir träumten" ein wirklich bemerkenswertes, sehr autobiografisches Debüt vorgelegt, und versucht seither mäßig erfolgreich, aus dem eigenen Schatten zu treten.


    Juli Zeh fehlt. Clemens Berger. Michael Stavaric (u.a. zweimal Chamisso-Preis). Und viele weitere.


    Aber Listen sind einfach nur Listen. Jemand schreibt ein paar Namen auf, die ihm einfallen, und nennt das dann beispielsweise "Die zwanzig wichtigsten deutschen Autoren unter 40". Derjenige könnte das auch "Die habe ich gelesen, die anderen nicht" nennen. Oder "Schweinskopfsülze". Um es mal mit Regener (fehlt auch - über 50) zu sagen: Scheißt der Hund drauf.

  • Zitat

    , was denn wohl an "Axolotl" anspruchsvoll ist.


    Ich habe das Buch bisher nicht gelesen, fand das Interview mit Helene Hegemann in diesem besagten FAZ- Artikel aber sehr interessant. Außerdem wurde ein Satz aus Axolotl Roadkill zitiert, der so grausam war, dass er sich seitdem in meinem Hirn festgesetzt hat. Erschreckend, aber vielleicht macht genau das "gute" Literatur aus? :gruebel

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Hallo, Wiebke.


    Ich denke bei solchen Gelegenheiten gerne an Groucho Marx: "Ich mag keinem Club angehören, der mich als Mitglied aufnimmt." ;-)


    Hallo, Beowulf.


    Zitat

    Was mich stört ist, dass diese Liste unter die Kategorie fällt ...


    Diese Liste ist ja nicht simpel mit "Die zwanzig wichtigsten deutschen Autoren unter vierzig" betitelt, sondern im Folgetext erklärt: "Welche Bücher ... haben uns so erschüttert, beeindruckt und getroffen ..."
    Es mag sein, dass man - Schulljung! - nach der Lektüre eines Buchs von Kerstin Gier ziemlich erschüttert ist, aber diese Form von Erschütterung werden die Listengeneratoren wohl nicht gemeint haben. ;-) Und ich kann einige der Nominierungen durchaus nachvollziehen - Kehlmann hat mit einem eher anspruchsvolleren Titel den Buchmarkt umgestülpt, Meyer hat mit seiner harten Pseudobiografie Akzente gesetzt, was viele Nachahmer gefunden hat, Glavinic ist ... einfach nur Glavinic. Alina Bronsky hat mit "Scherbenpark" gleich mehrere Wunder vollbracht, und Kevin Kuhns junges Debüt ist wirklich sehr beeindruckend (Rezi folgt dieser Tage). Usw. Die Genannten gehören durchaus zum Sahnehäubchen auf der aktuellen deutschen Literatur, vielleicht von Stuckard-Barre abgesehen, der sein literarisches MHD längst überschritten hat (drei, vier Namen sagten mir überhaupt nichts, aber man muss auch nicht alles wissen). Wie gesagt, Zeh, Stavaric, Berger und wahrscheinlich Dutzende andere fehlen, aber so ist das eben mit Top-Listen: Sie sind subjektiv und willkürlich. Eine Liste der bestverkauften deutschsprachigen Autoren unter vierzig sähe drastisch anders aus - sie würde sich höchstens bei zwei, drei Namen mit dieser hier decken. Aber eine solche Liste wollten die Autoren eben nicht vorlegen.


    Ansonsten - siehe weiter oben. Eine Liste ist eine Liste ist eine Liste. Egal, wie sie genannt wird. Shortlist, Longlist, Toplist, Worstlist. Sie alle sagen dasselbe: Ich bin wichtig, weil ich entschieden habe, wer wichtig ist. ;-)

  • Über die Berechtigung von Listen denke ich wenig nach. Sie sind vorhanden wie die Psychotests in Illustrierten. In diesem Fall habe ich mich spontan für Lille gefreut, dass sie vom Feuilleton wahrgenommen wird, Schalansky und Kaiser-Mühlenecker auf meinen langfristigen Einkaufszettel gepackt - und mich dem interessanten Punkt Antje Wagner zugewendet. (Die eine Neu-Eule ist). Sie kommt aus der zeitgenössischen Literatur und schreibt nun Jugendliteratur - auf literarischem Niveau. Dass Jugendliteratur und ihre Qualität außerhalb der Vorweihnachtszeit vom Feuilleton wahrgenommen werden, finde ich bemerkenswert, ärgere ich mich doch seit langem über Jugendromane, die eine gute Idee sprachlich banal runtererzählen. Wenn ein Buch durch den Plot - und immer öfter mit seinem Cover - Leser eingefangen hat, warum kann darin nicht Qualität verborgen sein?

  • Ich sehe Listen auch sehr entspannt. Es sind Vorschläge, Hinweise und nicht die zehn Gebote.


    Je besser man den Listenersteller kennt, umso genauer kann man die Wertigkeit der Liste für einen selber bemessen. Das ist der Grund, warum ich mich für den Listenersteller überhaupt interessiere. Ansonsten mache ich mir über dessen "Bedeutung" oder "Wichtigkeit" keine Gedanken.


    Ich persönlich liebe Listen jeglicher Art und nehme mir die Freiheit, mir meine eigene Meinung darüber zu bilden. ;-)

  • Zitat

    Original von Tom
    ... aber so ist das eben mit Top-Listen: Sie sind subjektiv und willkürlich. Eine Liste der bestverkauften deutschsprachigen Autoren unter vierzig sähe drastisch anders aus - sie würde sich höchstens bei zwei, drei Namen mit dieser hier decken. Aber eine solche Liste wollten die Autoren eben nicht vorlegen.


    Ansonsten - siehe weiter oben. Eine Liste ist eine Liste ist eine Liste. Egal, wie sie genannt wird. Shortlist, Longlist, Toplist, Worstlist. Sie alle sagen dasselbe: Ich bin wichtig, weil ich entschieden habe, wer wichtig ist. ;-)


    Dem stimme ich zu.
    Bei jedem würde solch eine Liste anders aussehen. Lass 10 Leute eine erstellen und du erhältst 10 unterschiedliche Listen. Bei 100 Leuten kommen 100 unterschiedliche Listen raus. (Überschneidungen gibts natürlich immer). Aber auf die Goldwaage würde ich keine legen.