Der Sarg - Arno Strobel

  • So begeistert ich am Anfang von dem Buch war, hat es mich doch enttäuscht zurückgelassen. Ab ungefähr der Hälfte kam der Knick. Es war auf einmal extrem offensichtlich, worauf das Ganze hinauslaufen würde und es war eine Richtung, die mir einfach nicht gefiel. Ich weiß auch nicht, es ist einfach nicht mein Geschmack.



    Zudem hatte ich meine Probleme mit Eva. Weiß auch nicht, mit ihr wurde ich nicht warm und die Abschnitte mit ihr hätte ich am liebsten irgendwie überflogen, hätte ich nicht die "Angst" gehabt, etwas Wichtiges zu überlesen.
    Schade fand ich, dass die anderen Figuren ziemlich blass blieben, allen voran Jutta. Von ihr hat man so gut wie gar nichts erfahren. Wäre schön gewesen, mal das eine oder andere Kapitel aus ihrer Sicht zu erleben.


    Das Buch war grundsätzlich nicht schlecht, aber an "Das Wesen" und "Das Skript" kommt es leider nicht heran. Letzteres war sowieso ein Highlight, von daher ist es wohl schwer, es zu schlagen.


    Von mir gibt es 7 gut gemeinte Punkte

  • Ich hab das Buch nicht gelesen, aber anhand der Rezis und der Inhaltsangabe bin ich schon zu dem Schluss gekommen, den du grade gespoilert hast.


    Da ich noch gar nichts von Strobel gelesen habe, habe ich mich für eine WB eingetragen um es mal anzutesten, jetzt zu lesen, dass sich meine Vermutung bestätigt ist allerdings doof...mich stört jetzt nicht der Spoiler, sondern dass ich die Lösung schon kannte, bevor das Buch in der Hand gebaht zu haben.

  • Ja stimmt, wer mit etwas von Arno Strobel einsteigen möchte solte Das Wesen oder Das Skript lesen. Ich hatte letzteres als erstes von ihm gelesen und war echt begeister. Also, da lohnt es sich auf jeden Fall.


    Der Sarg ist im vergleich wirklich nicht so spannend oder dramatisch und es fehlen auch, vorallem ab der zweiten Buchhälfte, wirkliche Überraschungen.


    Trotzdem lese ich gern Bücher von Arnos Strobel, bin gespannt, was er als nächstes präsentieren wird.

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich

  • 377 Seiten



    2.Fall Bernd Menkhoff



    Meine Meinung:
    Eva Rossbach leidet unter Albträumen. Sie wacht in einem Sarg auf, weiß nicht, wie sie hineingekommen ist und versucht verzweifelt sich zu befreien. Irgendwann wird sie dann in ihrem Bett munter und stellt fest, dass es nur ein Traum war. Allerdings hat sie Schmerzen an Armen und Beinen, die total zerkratzt und voller Blutergüsse sind. Sie kann sich das nicht erklären, sie hat außerdem immer wieder Gedächtnislücken, wo sie nicht weiß, was sie gerade getan hat, wie bei einer Schlafwandlerin.


    Als sie eines Morgens die Zeitung aufschlägt, trifft sie fast der Schlag, als sie liest, dass ihre Halbschwester Inge ermordet in einem Sarg gefunden wurde. Genauso, wie sie es immer träumt. Sie erzählt alles ihrer besten Freundin Wiebke, die ihr einen befreundeten Psychiater empfiehlt. Aber es bleibt nicht bei diesem einen Mord.


    Es handelt sich um den zweiten Fall mit Hauptkommissar Bernd Menkhoff, der bereits in „Das Wesen“ ermittelte. Mit seiner Kollegin Jutta Reithöfer versucht er die Morde aufzuklären, was sich allerdings als äußerst schwierig herausstellt, da alles sehr verzwickt ist und es viele Verdächtige gibt.


    Arno Strobel hat wie immer die Charaktere wunderbar herausgearbeitet, sodass es viel Tiefgang gibt. Die beiden Kripobeamten Menkhoff und Reithöfer sind ein gutes Team, sie passen hervorragend zusammen. Menkhoff gibt Reithöfer auch einen kurzen Überblick zu seinem ersten Fall „Das Wesen“, so lernt sie ihn auch etwas besser kennen.


    Die Geschichte ist in angenehme kurze Kapitel eingeteilt und lässt sich mehr als flüssig lesen. Auch Cover und Titel sind perfekt gewählt und der Inhalt ist wie auch in seinen anderen Büchern sehr ausgefallen. Irgendwann hatte ich dann eine Vermutung den Täter betreffend, was sich dann auch bestätigt hat. Allerdings hat mich das Ausmaß dann am Ende doch sehr überrascht. Ein Psychothriller, wie man ihn von Arno Strobel gewohnt ist, wobei man nicht sehr viel über die Geschichte berichten kann, da man sonst zu viel verraten würde.


    Ich hoffe sehr, der nächste Thriller erscheint bald, denn die Leseprobe am Ende des Buches ist wieder mehr als spannend und man möchte sofort weiterlesen.



    10 Punkte

  • Gestern vor Morgengrauen angefangen heute im Morgengrauen beendet.


    Schnell zu lesen, Spannung war auch da, alles was ein Psychothriller braucht.
    Das Thema allerdings fand ich entsetzlich.
    Eigentlich wollte ich es gar nicht lesen. :grin

  • Durch die flüssige Schreibweise und die kurzen Kapitel kann man praktisch gar nicht anders, als immer weiter zu lesen. Allerdings lässt „Der Sarg“ die Raffinesse seiner Vorgänger vermissen und wirkt eher routiniert als spektakulär. Da die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, ergeben sich viele Möglichkeiten zum Miträtseln und Spekulieren. Allerdings taucht das hier verwendete Thema in zahlreichen Krimis der letzten Zeit auf, so dass ich recht bald eine Ahnung davon bekam, in welche Richtung das Ganze läuft.
    Trotzdem liest sich das Buch spannend bis zum schlüssigen Ende.


    Kommissar Menkhoff hat mir nach seiner bemerkenswerten Charakterwandlung deutlich besser gefallen als in "Das Wesen", auch das Zusammenspiel mit seiner Kollegin war okay. Ich hätte nichts dagegen, ihm in einem weiteren Roman wieder zu begegnen.


    Diesmal reicht es nur zu 7 Punkten.

  • Ich glaube ich werde abbrechen..mir fehlt da einfach die Spannung und ich hab für die fast 200 Seiten jetzt schon Tage gebraucht und es zieht mich nicht wirklich zum Buch. Eva geht mir total auf die Nerven...und diesen Psychiater kann ich auch so gar nicht nachvollziehen.

  • Zum Inhalt:
    Eva träumt davon, in einem Sarg lebendig begraben worden zu sein und wacht dann mit Verletzungen auf, die sie sich nicht erklären kann. Was hat es mit diesen Träumen auf sich? Träumt sie diesen Traum wirklich oder treibt da jemand ein grauenhaftes Spiel mit ihr?


    Meine Meinung:
    Arno hat es wieder geschafft, mich bis zum überraschenden Ende bei Laune zu halten. Die Kapitel sind nich allzu lang, so dass man angehalten ist, weiterzulesen und man kann zwischendurch das eben Gelesene, kurz sacken zu lassen. Im Lesefluss kommt man selten zum Stocken und es gibt kaum bzw. keine Längen.


    Nur zu einigen Personen konnte ich kein richtiges Verhältnis aufbauen, dazu habe ich zu wenig von ihnen erfahren. Auch das Verhalten und Auftreten von Eva macht sie irgendwie nicht so richtig greifbar.


    Gelungen fand ich auch den Wechsel zu den jeweiligen Personen, so dass ich die Handlung aus mehreren Perspektiven betrachten konnte und nicht nur aus der Sicht der Ermittler oder des Täters, sodass das eine oder andere nachvollziehbarer wird.


    Aber die angeschriebene Thematik, also das, was Eva in ihrer Kindheit erlebt hat, das hat mich schon sehr gerührt und ich war sehr ergriffen davon.


    Alles in allem ist Arno wieder ein lesenswerter Thriller gelungen, der für kurzweilige Abende sorgen wird.

  • Spätestens ab der Hälfte hatte ich eine Ahnung, wohin die Reise geht. Es hat mir aber Spaß gemacht, weiterzulesen und meine Ahnungen bestätigt zu wissen. Ich wusste vieles schon, bevor es passierte und habe mich darüber amüsiert, wie versucht wird, den Leser in die Irre zu führen.
    Trotzdem fand ich es bis zum Schluss packend geschrieben. Die zugrunde liegende Idee war sehr gut und durchaus realistisch umgesetzt. Für jemanden, der noch nie "damit" konfrontiert war, mit Sicherheit überraschend.


    Auf alle Fälle werde ich das nächste Buch wieder verschlingen ... :grin

  • Mich hat Strobel leider nicht überzeugt und ich habe das Buch in der Tat abgebrochen.


    Im Grunde gingen mir alle Personen auf den Keks und da war keinerlei Spannung oder auch nur ein Punkt der mich gepackt hätte weiter zu lesen.

  • Obwohl ich relativ schnell wusste, worum es geht, habe ich dieses Buch wieder sehr gern gelesen!!


    Ich liebe


    Von mir gibts gute 9 Punkte und ich freue mich jetzt schon auf ein weiteres Buch von Arno Strobel, der inzwischen zu einem meiner Lieblingsautoren geworden ist :-]

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Obwohl ich relativ schnell wusste, worum es geht, habe ich dieses Buch wieder sehr gern gelesen!!


    Ich liebe


    Von mir gibts gute 9 Punkte und ich freue mich jetzt schon auf ein weiteres Buch von Arno Strobel, der inzwischen zu einem meiner Lieblingsautoren geworden ist :-]


    Ich fand die Themenwahl ziemlich enttäuschend - vor allem zum jetzigen Zeitpunkt. Mittlerweile hat es sich rumgesprochen, dass einige der wesentlichen Fälle dieser Krankheit Fälschungen waren. Vermutlich gibt es dieses Krankheitsbild überhaupt nicht.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Ich fand die Themenwahl ziemlich enttäuschend - vor allem zum jetzigen Zeitpunkt. Mittlerweile hat es sich rumgesprochen, dass einige der wesentlichen Fälle dieser Krankheit Fälschungen waren. Vermutlich gibt es dieses Krankheitsbild überhaupt nicht.


    Echt? Hast Du dazu eine Quelle?

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich

  • Ja, habe ich. Einmal gibt es zum Paradefall Sybil z.B. hier einen Spiegelartikel von 1998 und dann gibt es im Buch Normal - gegen die Flut psychiatrischer Diagnosen von Allen Frances ein sehr aufschlussreiches Kapitel (das ganze Buch ist sehr aufschlussreich). Ich hatte mir auch ein Zitat rausgeschrieben, finde es nur im Augenblick nicht.


    Edit: Klammer zu vergessen ...
    Edit 2: Erst kommt der Vorname, dann der Nachname :rolleyes

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Ja, habe ich. Einmal gibt es zum Paradefall Sybil z.B. hier einen Spiegelartikel von 1998 und dann gibt es im Buch Normal - gegen die Flut psychiatrischer Diagnosen von Frances Allen ein sehr aufschlussreiches Kapitel (das ganze Buch ist sehr aufschlussreich). Ich hatte mir auch ein Zitat rausgeschrieben, finde es nur im Augenblick nicht.


    Edit: Klammer zu vergessen ...


    Interessanter Artikel. Und wie so oft, gibt es Wissenschaftler die es so, und Wissenschaftler, die es exakt ander sehen.
    Für Romane ist es sicherlich ein Stoff, man sollte es sicherlich nicht überreizen damit.
    Aber, da es sich bei dem Buch von Arno Strobel hier weder um ein Fach- / Sachbuch noch einen wissenschaftlichen Text handelt ist der Fantasie ja keine Grenze gesetzt.


    Zugegeben, finde ich "Der Sarg" auch schwächer als die Vorgänger.

    Viele Grüße
    Thomas


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  • Na ja, zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich das auch so gesehen. Aber das Thema ist erstens sowas von ausgelutscht (Glanzzeit waren die 80er und frühen 90er) und zweitens finde ich persönlich es immer schade, wenn Autoren ein Thema für ihren Roman verwenden und dann neuere Erkenntnisse einfach unter den Tisch fallen lassen. Fakt ist: Schon nach dem Wissensstand von vor 15! Jahren kann diese Geschichte so wie Strobel sie geschrieben hat, nicht funktionieren. Und das finde ich mehr als enttäuschend - eben auch, weil das Thema alles andere als neu ist.

  • Na ja, es gibt auch weiterhin Wissenschaftler, die das Krankheitsbild für "real" halten. Mal unabhängig vom Spiegelartikel (deren Qualität ich aus eigene Erfahrung grundsätzlich in Frage stelle) gibt es natürlich Kritik, aber auch Abhandlungen (zumindest beim ersten Screening), die das genaue Gegenteil sagen.


    Insofern kann man sich bei einer fiktiven Geschichte ja durchaus einer Richtung anschließen.
    Muss aber gestehen, dass ich dieses Thema nicht so wirklich verfolgt habe, daher weiss ich auch nicht, was konkret nicht funktioniert am Plot. Hast Du Arno dazu mal angesprochen?

    Viele Grüße
    Thomas


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  • Meine Zweifel beruhen auch mehr auf dem Buch von Allen Frances.

    Und mit Arno Strobel habe ich nicht darüber gesprochen, weil ich nicht an der Leserunde teilgenommen hatte.
    Mit der Psychologie hat er es wohl nicht so. Schon bei dem Buch Das Wesen fand ich ich einiges nicht überzeugend gelöst (obwohl ich das Buch sonst ganz spannend fand), aber diese Buch hier war für mich zum abgewöhnen.


    Edit: vorsichtshalber gespoilert