In dieser ganz besonderen Nacht --- Nicole Vosseler (ab 12 Jahren)

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 25. Februar 2013
    (Ich besitze das Buch aus dem Amazon-Vine-Programm nach Absprache mit Amazon darf in diesem Fall die Sperrfrist für Rezensionen außer Acht gelassen werden.)
    Eine hinreißend romantische Geistergeschichte vor der beeindruckenden Kulisse San Franciscos


    Nach dem Tod ihrer Mutter muss Amber, die in einer deutschen Kleinstadt gelebt hat, nach San Francisco ziehen – zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Sie fühlt sich einsam und verlassen. Eines Abends begegnet sie dort in einem leer stehenden Haus Nathaniel, einem seltsam gekleideten Jungen. Er scheint der Einzige zu sein, der sie versteht. Aber er bleibt merkwürdig auf Distanz. Als Amber den Grund dafür erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg: Nathaniel stammt aus einer anderen Zeit und die beiden können niemals zusammenkommen. Doch in einer ganz besonderen Nacht versuchen die beiden das Unmögliche …


    Über den Autor
    Nicole C. Vosseler, geboren 1972 in Villingen-Schwenningen, studierte Literaturwissenschaft und Psychologie in Tübingen und Konstanz, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Mit ihren Romanen „Unter dem Safranmond“, „Sterne über Sansibar“ und „Der Himmel über Darjeeling“ feierte sie große Erfolge. Die Autorin lebt am Bodensee – mit knapp zweitausend Büchern unter einem Dach.


    Meine Meinung:
    Ich hatte mich wirklich sehr auf das neue Jugendbuch von Nicole Vosseler gefreut. Ihre Geschichte um Nicholas Christchurch den jüngsten Spion der Königin hatte ich damals mit großer Faszination gelesen und sie hatte mich bezaubert. So etwas Ähnliches hatte ich auch hier erwartet, doch dieses Buch hier ähnelt eher ihren historischen Romanen, um die ich wohlweißlich nach dem ersten Versuch einen Bogen mache, weil sie mir einfach nicht liegen.


    Und so lag mir auch dieses Buch nicht. Der Klappentext verspricht eine düstere Liebesgeschichte, Spannung und ein wenig Mystik, eigentlich genau das, was ich bei Jugendromanen bevorzuge. Leider konnte mich die Geschichte dennoch nicht überzeugen. Die Idee ist eine eigentlich ganz Romantische, leider geht sie für mich in den ausufernden Beschreibungen von Orten, Emotionen und Personen total unter. Kleines Beispiel, Amber steigt vor einem Beautysalon aus dem Taxi, dieser Salon und das Haus in dem er liegt wird bis ins kleinste Detail beschrieben, dabei spielt er im weiteren Verlauf nicht die geringste Rolle, abgesehen davon, daß Amber eben vor ihm aus dem Taxi steigt.
    Es mag sein, daß es eine Leserschaft für diese Form des langsamen und beschaulichen Romans mit eben diesen umfassenden Beschreibungen gibt, für mich ist das definitiv nichts. Ich brauche Handlung, damit ein Roman mich fesselt und daran fehlte es hier leider auf weiten Strecken. Dabei ist die Geschichte keineswegs eine langweilige, im Gegenteil, wie schon geschrieben, die Idee ist eigentlich eine wirklich Hübsche, sie nimmt nur leider keine Fahrt auf, weil sie ständig durch die Beschreibung bunter Häuser, kühler Nebelschwaden oder des ziehenden Gefühls in Ambers Bauch ausgebremst wird. Im zweiten Teil des Buches geht es dann etwas flotter voran, leider war es da schon zu spät, um mich noch vom Hocker zu reißen. Dazu birgt das Ende nicht wirklich eine Überraschung, wenn man ansonsten aufmerksam gelesen hat, wird einem rasch klar, daß nach dem schrecklichen Ereignis noch irgendwas kommen muß. (Ich will hier nicht spoilern, daher drücke ich mich möglichst nebulös aus.)
    Dazu kommt, daß mich einige logische Fehler beim Lesen störten. Nathaniel kann beispielsweise offenbar Ball spielen und Gegenstände bewegen, aber bei der Rettung von Amber von einem Mauervorsprung ist diese dann auf sich selbst gestellt, weil er ihr nur mental helfen kann.
    Auch hier und da gab es kleine sprachliche Dinge, die mir nicht gefallen haben, was aber ebenfalls Geschmackssache ist. Amber nennt beispielsweise ihr Mutter Mam, was ich ganz fürchterlich finde, da es mich an das "Ming Mam" aus dem Öcher Platt erinnert, was einfach nicht zu einer 16jährigen paßt oder auch der weibliche Artikel vor dem Wort Nutella stört mich, oder ein kleines Mädchen, daß eine Treppe hinauf spritzt, da kann ich mir irgendwie nichts drunter vorstellen. Kleinigkeiten, aber eben Dinge, die dazu führten, daß das Buch eben nicht, wie erwartet ein richtiger Knaller war, sondern sich eher im durchschnittlichen Bereich bewegt. Sehr Schade, denn ich weiß, daß Nicole Vosseler durchaus auch spannend und packend schreibend kann, warum sie dieses Buch in den Beschreibungen absaufen läßt, kann ich daher nur darauf schieben, daß sie sich zu sehr durch ihren Wunsch, SF möglichst detailliert zu beschreiben, von der Geschichte hat ablenken lassen.
    Ich bin mir nicht sicher, ob das Buch für eine Fortsetzung angelegt ist, es stellt jedenfalls für mich eine in sich abgeschlossene Geschichte dar, die jedoch durchaus Raum für eine Fortsetzung bietet.


    Fazit: Ganz sicher kein schlechtes Buch, aber eben keines, daß mich beeindruckt hätte. Leser, die gerne langsame und gemächliche Bücher mit dichter Atmosphäre und vielen detaillierten Beschreibungen lesen, werden hier sicherlich wesentlich mehr Freude an der Geschichte haben, als es bei mir der Fall war.

  • Ich werde das Buch noch heute Abend bestellen und dann auch zeitnah lesen. Nach dieser Rezi von BJ reizt es halt...... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Delphin
    Es ist blau und der Titel zieht mich magisch an. :help


    :lache Das ist ja mal ein fundiertes Auswahlkriterium! Kommen zum Beispiel Bücher mit rosa oder gelben Umschlägen nicht in Frage? :gruebel


    Ich habe letztens ein Buch angelesen, weil so ein knackiger nackter Männeroberkörper darauf abgebildet war. Tja, was soll ich sagen. Es war eine Enttäuschung! :grin


    Wie sieht deine Erfolgsquote aus mit blauen Covern, Delphin?

  • Zitat

    Original von Rosha
    Ich habe letztens ein Buch angelesen, weil so ein knackiger nackter Männeroberkörper darauf abgebildet war. Tja, was soll ich sagen. Es war eine Enttäuschung! :grin


    Hättste mal ein blaues Buch gekauft. :crazy


    Zitat

    Original von Rosha
    Wie sieht deine Erfolgsquote aus mit blauen Covern, Delphin?


    Es ist blau und es ist von Nicole. Das letzte blaue Buch von Nicole war gut. :-]
    .

  • Nach dem Tod ihrer Mutter wird Amber aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, denn ihr Vater lebt und arbeitet in San Francisco und genau zu diesem soll sie nun ziehen.
    Dies ist in diesem Moment alles sehr viel für Amber, so kurz nach der Beerdigung ihre Heimat und auch ihre Freunde zu verlassen und dann eben auch noch soweit weg.
    Ihr Vater Ted hat sich sehr viel Mühe gegeben, doch einfach wird es für beide nicht, denn Amber kennt ihren Vater nicht sehr gut da er beruflich auf der ganzen Welt unterwegs war.
    Amber fühlt sich einfach nur einsam und verlassen. Aber dann trifft sie in einem verlassenen Haus auf Nathaniel. Mit ihm kann Amber über alles reden und die beiden fühlen sich zu einander hingezogen. Allerdings bleibt Nathaniel immer auf Abstand zu Amber. Dies verunsichert sie stark, aber als sie dann erfährt wer oder was Nathaniel wirklich ist, zieht es Amber den Boden unter den Füssen weg.
    Nathaniel ist aus einer anderen Zeit, aber die beiden wollen trotzdem zusammen sein, doch dafür bleibt ihnen nur eine einzige Nacht.


    Ich weiß gar nicht wie ich meine Eindrücke zu diesem Buch beschreiben soll. Denn ich bin etwas Zwiegespalten, einiges hat mit gut gefallen, es gab aber auch Teile des Buches die mir so gar nicht gefallen haben.
    Da ich nun schon den einen oder anderen Historischen Roman von Nicole C. Vosseler gelesen habe, war ich auf dieses Buch gespannt. Zwar ist es ein Jugendbuch, aber es spielt anders als die anderen Bücher in der Gegenwart.
    Seht gut gefallen hat mir der Aufbau der Geschichte, auch gerade die Problematik mit der Amber zu Beginn des Buches zu kämpfen hat. Auch wie Amber sich fühlt als sie dazu auch noch verpflanzt wird. Dies ist kein einfaches Thema und es gibt bestimmt viele Jugendliche die dieses Schicksal auch erlitten haben.
    Was mir allerdings so gar nicht gefallen hat, war die Geistergeschichte. Denn seit den Biss-Romanen werden Vampire und Geister in so jedem Jugendroman erwähnt. Man könnte gerade meinen ohne sie könnte man kein Jugendbuch mehr schreiben.
    Die Wahl der Stadt fand ich gut gelungen, denn San Francisco hat etwas faszinierendes. Vielleicht kommt das auch durch das schwere Erdbeben das zu Beginn des letzten Jahrhunderts fast die ganze Stadt zerstört hat.
    Schön fand ich auch die Rückblende in die Vergangenheit die Amber erlebt, da merkt man doch gleich was das bevorzugte Genre der Autorin ist.
    Was ich nicht so gut gelungen fand, ist das es immer wieder Zeitsprünge von ein paar Wochen in der Geschichte gibt und die man erst beim lesen bemerkt hat.
    Wenn etwas aus Nathaniels Sicht erzählt wurde, merkte man es am Schriftbild, dies fand ich dagegen gut gelöst.

    Die handelnden Personen waren alle sehr gut beschrieben, so das man sich sehr gut vorstellen konnte.
    Nicole C. Vosseler hat ein schönes Jugendbuch über Trauer, Vertrauen und die Liebe geschrieben.
    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, allerdings finde ich die Historischen Romane der Autorin besser.

  • @Juliane Ich habe eben deine Rezi gelesen und bereue es jetzt leider ein bisschen, weil ich das Buch noch lesen will und du sehr viele Dinge, vorallem welche, die am Schluss passieren erwähnt hast. Könntest du das bitte spoilern?
    Auch wenn's für mich zu spät ist, so hilft es vielleicht anderen Leuten, die aus Interesse schon hier in den Thread schauen, obwohl sie das Buch noch nicht gelesen haben.

  • Mal vom Spoiler abgesehen:
    Warum suchst du dir denn einen Fantasy-Jugendroman aus, wenn die Fantasy dir nicht gefällt?


    Es gibt doch auch genug Jugendromane ohne Phantastik, dass hier der Junge eine Fantasy-Gestalt ist, steht doch drauf ?(
    Vielleicht hast du das anders gemeint, aber mir erscheint die Rezi, als hättest du einen Thriller mit Blutspritzern auf dem Cover gekauft und würdest nun schreiben: Gibt es denn gar keine Romane mehr, in denen keiner getötet wird?
    Find ich komisch.

  • @ Juliane


    Vielen Dank für Deine Rezi, für das Lob und die Kritik zum Buch! :wave


    Ich muss gestehen, dass ich mir gar nicht bewusst zum Ziel gesetzt hatte, ein Jugendbuch mit Fantasy-Einschlag zu schreiben. Eher im Gegenteil: ein solches Buch stand nie auf meinem Plan.
    Wohl aber eines, das den Tod auf diese Weise thematisiert wie "In dieser ganz besonderen Nacht"; das ist etwas, das ich sehr lange mit mir herumgetragen habe.
    Und dann war praktisch über Nacht die Idee zu diesem Roman einfach da, hatte mich sofort am Haken und war dann auch gleich ein Herzensprojekt, das ich unbedingt machen wollte.


    Ich kann auch gut nachvollziehen, dass Dir meine historischen Romane mehr liegen. Ich denke, man merkt sehr deutlich, dass dieses Buch ein Nicole-Buch ist, aber mir war während der gesamten Arbeit daran bewusst, dass es eben etwas ganz anderes ist als meine anderen Bücher. :-)

  • @ vingela


    Ich bin sooo neugierig, wie es Dir damit gehen wird! :schuechtern


    Zitat

    Original von vingela
    Zum Cover will ich mich jetzt nicht äußern, mir gefällt der Titel nur sehr, sehr gut, der allein reizt schon zum Kaufen.


    Das geb ich sehr gerne an meine Lektorin weiter, der war nämlich ihre Idee. :-)
    (und der passt sowas von gut zur Geschichte! :-] )