'Herr der Fliegen' - Seiten 107 - 152

  • Auf der Abendversammlung spricht Ralph endlich mal Klartext. Anscheinend hat ihm die verschenkte Möglichkeit auf Rettung die Augen geöffnet. Und er erkennt, dass Piggy schlau ist, vielleicht schlauer als alle anderen, und ihm helfen kann.
    Anfänglich kann er auch ganz gut und selbstsicher auftreten, wahrscheinlich weil er die Rede so minutiös geplant hat. Interessant ist auch, dass er so geschockt von Jacks Verhalten den Kleineren gegenüber ist, was für ihn spricht.
    Als das Thema dann aber mal wieder auf die mysteriöse Bestie kommt, läuft die Diskussion aus dem Ruder und es ist vorbei mit den aufgestellten Regeln, weil Jack deren Sinn komplett in Frage stellt.


    Die einzigen, die dann in der Lagune zurück bleiben, sind Ralph, Piggy und Simon, die ahnen dass es ab jetzt bergab gehen wird und sich den Rat von Erwachsenen herbeisehnen. Aber ob die sich in einer solchen Situation wesentlich besser schlagen würden, wage ich zu bezweifeln.


    Die Jagd auf die Luftbestie ist dann der Punkt, an dem Ralph komplett ausflippt und den Rest der Gruppe absolut nicht mehr verstehen kann. Er geht mit, um zu beweisen dass es auf der Insel keine Feinde gibt, und die anderen interessieren sich nur für diese Art natürliche Festung, wo sie rumspielen und anscheinend schon wieder vergessen, wieso sie überhaupt dort sind. Ganz ehrlich, bei dieser Truppe, die eine Aufmerksamkeitsspanne wie ein Eichhörnchen hat und absolut NICHTS ernst nimmt, könnte ich auch nicht meine Ruhe bewahren. Die machen mich wahnsinnig in ihrer Mitläuferart und der Einstellung, dass schon alles wieder gut werden wird. WAHNSINNIG!!! :bonk


    Die Figur, die vom Himme gefallen ist, wurde leider nicht näher beschrieben. War es ein Mensch in einem Fallschirm? Wenn ja, wo ist der jetzt und woher kam er? Fragen, die hoffentlich im nächsten Abschnitt beantwortet werden, den ich jetzt lesen werde. :-)

  • Ich denke mal schon das die Figur, die vom Himmel gefallen ist, ein Mensch ist. Die Frage ist bloß, hat der das überlebt? Zumindest scheint er doch bewußtlos zu sein, so wie sich das anhört.


    Das mit dem Rauch bzw. dem Feuer kriegen die auch einfach nicht in den Griff. Da haben die nun schon 2 Leute abgestellt und wieder schlafen beide ein. Da frage ich mich, ist das echt Gedankenlosigkeit oder was ist das?


    Ich glaube das mit der Gruppe funktioniert nicht mehr lange. Die Versammlung endete ja wieder nur im Fiasko. Jack wird sich auch nicht mehr lange mit der Anführerrolle von Ralph zufrieden geben und sicherlich bald mit seinen Anhängern auf die andere Seite in die Höhle ziehen, wo sie nach dem Ungeheuer gesucht haben. Er wollte doch eh schon gleich dorthin ziehen.


    Die Frage ist, was macht Simon? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist das doch der Junge aus dem Chor mit der Ohnmacht am Anfang, also eher auf der Seite von Jack. Allerdings habe ich das Gefühl er hat sich mehr Ralph angeschlossen. Und Piggy schätzt seine Lage absolut richtig ein, ohne Ralph ist er Jack gnadenlos ausgeliefert. Wollen wir also hoffen das Ralph und Piggy nicht getrennt werden.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Auf der Abendversammlung spricht Ralph endlich mal Klartext. Anscheinend hat ihm die verschenkte Möglichkeit auf Rettung die Augen geöffnet. Und er erkennt, dass Piggy schlau ist, vielleicht schlauer als alle anderen, und ihm helfen kann.


    Piggy wäre eigentlich der beste Anführer gewesen, aber er fällt durch Aussehen und Außenseiterrolle von Anfang an raus. Ob er allerdings hätte die Gruppe zusammenhalte können, wage ich zu bezweifeln.


    Zitat


    Die einzigen, die dann in der Lagune zurück bleiben, sind Ralph, Piggy und Simon, die ahnen dass es ab jetzt bergab gehen wird und sich den Rat von Erwachsenen herbeisehnen.


    Wie schön es für Kinder sein muss, ohne Erwachsene zu sein, kann sich jeder vorstellen. Aber das ändert sich schnell, wenn das Überleben bedroht ist. Das habe die Kinder auf der insel auch schnell gemerkt.
    Interessant finde ich, wie sich auch in dieser Hinsicht zwei Lager bilden.
    Die Einen halten den Rauch des Feuers in Gang, um vorbeifahrende Schiffe aufmerksam zu machen und die Erwachsenen zu Hilfe zu rufen, damit diese sie endlich retten.
    Die Anderen, unter der Führung von Jack, scheinen die Erwachsenen und ihre Welt langsam zu vergessen und sich im Dschungel einzurichten.
    Die Einen agieren auf der Insel, um zu überleben, bis sie gerettet werden. Die Anderen agieren, weil die Insel ihr Lebensbereich ist und vergessen, dass es wo anders ein anderes Leben gibt.

  • Zitat

    Original von Macska
    ...
    Ich glaube das mit der Gruppe funktioniert nicht mehr lange. Die Versammlung endete ja wieder nur im Fiasko. Jack wird sich auch nicht mehr lange mit der Anführerrolle von Ralph zufrieden geben und sicherlich bald mit seinen Anhängern auf die andere Seite in die Höhle ziehen, wo sie nach dem Ungeheuer gesucht haben. Er wollte doch eh schon gleich dorthin ziehen.


    Die Frage ist, was macht Simon? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist das doch der Junge aus dem Chor mit der Ohnmacht am Anfang, also eher auf der Seite von Jack. Allerdings habe ich das Gefühl er hat sich mehr Ralph angeschlossen. Und Piggy schätzt seine Lage absolut richtig ein, ohne Ralph ist er Jack gnadenlos ausgeliefert. Wollen wir also hoffen das Ralph und Piggy nicht getrennt werden.


    Ich glaube auch, dass die Gruppe nicht mehr lange halten wird. Die Strukturen brechen schon auf.
    Simon hat für mich so eine Zwischenstellung. Viel hört man ja nicht von ihm, aber er steht weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Ich glaube, dass er hätte Jack etwas entgegensetzen können, wenn er mehr hervorgetreten wäre.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ganz ehrlich, bei dieser Truppe, die eine Aufmerksamkeitsspanne wie ein Eichhörnchen hat und absolut NICHTS ernst nimmt, könnte ich auch nicht meine Ruhe bewahren. Die machen mich wahnsinnig in ihrer Mitläuferart und der Einstellung, dass schon alles wieder gut werden wird. WAHNSINNIG!!! :bonk


    Ich weiß, ich möchte auch immer wieder in das Buch reinspringen und die kids in die richtige Richtung lenken. Aber wirklich verübeln kann ich ihnen ihr Verhalten nicht, da ich mir immer wieder vor Augen halte, daß es Kinder sind.


    Zitat

    Original von Macska
    Ich denke mal schon das die Figur, die vom Himmel gefallen ist, ein Mensch ist. Die Frage ist bloß, hat der das überlebt? Zumindest scheint er doch bewußtlos zu sein, so wie sich das anhört.


    Ich fürchte, wenn diese Person das überlebt hat, dann so schwer verletzt, daß sie den Kindern keine Hilfe sein wird. Ich denke, daß es in diesem Buch darum geht, wie Kinder sich in Extremsituationen ohne den Einfluß eines Erwachsenen verhalten und zum jetzigen Zeitpunkt würde dieser stören.


    Zitat

    Original von Clare
    Simon hat für mich so eine Zwischenstellung. Viel hört man ja nicht von ihm, aber er steht weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Ich glaube, dass er hätte Jack etwas entgegensetzen können, wenn er mehr hervorgetreten wäre.


    Simon scheint ein sehr zurückhaltender, aber vernünftiger Junge zu sein, der Schwierigkeiten hat, in der Öffentlichkeit bzw. in der Gruppe zu sprechen. Würden Ralph, Simon und Piggy sich zusammentun und sich so der Gruppe gegenüber präsentieren, könnte sie die anderen evtl. mitziehen. Leider entgleitet Ralph langsam die Anführerrolle und das verunsichert auch Simon.


  • Das mit den zwei Lagern finde ich total interessant. Man sollte doch meinen, dass vor allem der Chor, der disziplinierter war als die anderen Kids, darauf hoffen würde, von den Erwachsenen gerettet zu werden. Ich meine, es spricht ja nichts dagegen, dass man sich einigermaßen auf der Insel einrichtet und vor allem für das Überleben sorgt indem man jagen geht, aber so alles andere dadurch in den Hintergrund zu schieben, ist komisch. Vor allem, weil der Plan, das Feuer zu erhalten, schon ziemlich gut war.
    Ich hoffe Simon bleibt bei Ralph und Piggy, die beiden können vermutlich bald jede Unterstützung gebrauchen die sie bekommen.

  • In diesem Abschnitt dominieren für mich zwei Themen- Autorität und Angst.


    Ralph erkennt ganz am Anfang (S.110), dass Piggy analytischer Denken kann, viel besser als er selbst.
    In der von ihm einberufenen und geplanten Versammlung wir deutlich, dass seine Autorität langsam schwindet. Es gibt brenzlige Situationen und das Machtgefüge scheint zu Jacks Gunsten zu kippen.
    Dieser verkörpert eine "natürliche" Autorität. Auf seine bloße Behauptung hin, es gebe keine Bestie, erntet er Applaus. Das zeigt, dass die meisten der Kinder dazu neigen, jemandem zu folgen, der bestimmt und dominant auftritt.
    Ich bin sehr gespannt, wie lange Ralph seine Rolle noch halten kann.



    Das ist für mich eine der Schlüsselstellen in diesem Abschnitt. Noch hält der letzte Funken Respekt die Jungen vor größeren Übergriffen ab, aber Piggy ahnt schon, dass es berechtigten Grund zur Angst gibt.
    Die gemeinsame Angst vor dem Monster hält die Gruppe dann wieder etwas zusammen und kanalisiert die Jagd auf ein gemeinsames Ziel.


    [SIZE=7]Edit fügt Seitenzahlen ein.[/SIZE]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Das ist für mich eine der Schlüsselstellen in diesem Abschnitt. Noch hält der letzte Funken Respekt die Jungen vor größeren Übergriffen ab, aber Piggy ahnt schon, dass es berechtigten Grund zur Angst gibt.
    Die gemeinsame Angst vor dem Monster hält die Gruppe dann wieder etwas zusammen und kanalisiert die Jagd auf ein gemeinsames Ziel.


    Das hat Piggy gut erkannt, denn er selbst hat diese Angst vor einem anderen! Nämlich vor Jack! Momentan hält Ralph durch seine Anführerposition noch seine schützende Hand über ihn, aber wenn Ralph diese Position verliert wird Jack Jagd auf Piggy machen.
    Es wurde in diesem Abschnitt auch einmal erwähnt, dass vielleicht sie selbst die wilden Tiere sind... sehr treffend, wie ich finde!


    Für mich kristallisiert sich auch die Gruppe Ralph, Piggy und Simon als die "Vernünftigen" heraus, während der Rest scheinbar nur seinen Spaß haben will. Hier auf der Insel können sie tun und lassen, was sie wollen. Hier gibt es keine Erwachsenen und eigentlich wollen sie auch keine Regeln, denen sie folgen müssen. Das hat man bei der Versammlung schon gemerkt. Ob die gesamte Gruppe sich überhaupt noch lange "leiten" lässt - egal von wem? Schließlich hat ja keiner einem anderen was zu befehlen... das könnte zu einem großen Eklat führen! :wow


    Zitat

    Original von -Christine-Ich fürchte, wenn diese Person das überlebt hat, dann so schwer verletzt, daß sie den Kindern keine Hilfe sein wird. Ich denke, daß es in diesem Buch darum geht, wie Kinder sich in Extremsituationen ohne den Einfluß eines Erwachsenen verhalten und zum jetzigen Zeitpunkt würde dieser stören.


    Es ist ja nicht gesagt, dass sie diese Person gleich finden. Das kann sich ja noch ein bischen rauszögern. Aber ich denke schon, dass derjenige überlebt hat und auf der Suche nach den Kindern ist... zumindest hoffe ich bis zum Schluß, dass sie von der Insel und letztlich vor sich selbt gerettet werden.

  • Zitat

    Original von Sonnschein


    Es ist ja nicht gesagt, dass sie diese Person gleich finden. Das kann sich ja noch ein bischen rauszögern. Aber ich denke schon, dass derjenige überlebt hat und auf der Suche nach den Kindern ist... zumindest hoffe ich bis zum Schluß, dass sie von der Insel und letztlich vor sich selbt gerettet werden.


    Allzu groß dürfte die Insel nicht sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Fallschirmspringer auf der Seite gelandet, auf der das Feuer ist. Momentan befinden sich die Kinder auf der anderen Seite. Aber ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Ralph sich wieder an das Feuer erinnern wird.

  • Die beiden Kapitel fand ich ein wenig seltsam. Der Bruch der beiden Lager wird offensichtlich, da niemand wirklich in der Lage ist, überzeugend die Mehrheit hinter sich zu bringen. Ralph fehlen die rhetorischen Fähigkeiten. Woraus erhielt er eigentlich seine Anführerrolle? Rein aus seinem Alter? Er ist weder der Kämpfer, noch der Intelligente.

  • Zitat

    Original von xexos
    Die beiden Kapitel fand ich ein wenig seltsam. Der Bruch der beiden Lager wird offensichtlich, da niemand wirklich in der Lage ist, überzeugend die Mehrheit hinter sich zu bringen. Ralph fehlen die rhetorischen Fähigkeiten. Woraus erhielt er eigentlich seine Anführerrolle? Rein aus seinem Alter? Er ist weder der Kämpfer, noch der Intelligente.


    Ralph bläst als erstes in das Muschelhorn und trommelt alle Kinder zusammen. Ich habe das so empfunden, dass allein das ihm schon zum Anführer qualifiziert hat und er dadruch die Wahl gewonnen hat. Außerdem wirkt er vertrauenswürdig, sieht gut aus, macht lustige Handstände, er kann sich gut verkaufen. Das die gewählte Macht nicht ewig zu halten scheint, deutet sich ja schon an.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Allzu groß dürfte die Insel nicht sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Fallschirmspringer auf der Seite gelandet, auf der das Feuer ist. Momentan befinden sich die Kinder auf der anderen Seite. Aber ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Ralph sich wieder an das Feuer erinnern wird.


    Nö, das Feuer wurde ja auf dem Berg entfacht, damit der Rauch weit zu sehen ist. Und auf dem Berg ist auch der Fallschirmspringer gelandet, während die Jungs normalerweise unten am Strand sind. Das Problem ist halt die Angst vor dem unbekannten Tier und durch das komische Geräusch des Fallschirms bzw. durch die Schilderung der Zwillinge wird die Angst natürlich vergrößert.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    ... Man sollte doch meinen, dass vor allem der Chor, der disziplinierter war als die anderen Kids, darauf hoffen würde, von den Erwachsenen gerettet zu werden. ..


    Ich denke gerade das Gegenteil ist der Fall. Gerade weil sie immer diszipliniert waren und gehorchen müssen, flippen sie jetzt ohne die Autorität der Erwachsenen vollkommen aus und genießen ihre Freiheit.


    Das hört man doch oft, Kinder die irgendwie behütet und gegängelt wurden und kaum eigene Entscheidungen treffen dürfen, flippen später extrem aus und geraten damit von einem Extrem ins andere Extrem.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    Ich denke gerade das Gegenteil ist der Fall. Gerade weil sie immer diszipliniert waren und gehorchen müssen, flippen sie jetzt ohne die Autorität der Erwachsenen vollkommen aus und genießen ihre Freiheit.


    Das hört man doch oft, Kinder die irgendwie behütet und gegängelt wurden und kaum eigene Entscheidungen treffen dürfen, flippen später extrem aus und geraten damit von einem Extrem ins andere Extrem.


    Ich sehe es auch so wie Macska. Gerade weil sie immer so diszipliniert wurden reißen sie nun aus. Vor allem da auch noch der Anführer des Chors so austickt. Warum sollten sie sich dann an Regeln halten??

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Ralph bläst als erstes in das Muschelhorn und trommelt alle Kinder zusammen. Ich habe das so empfunden, dass allein das ihm schon zum Anführer qualifiziert hat und er dadruch die Wahl gewonnen hat. Außerdem wirkt er vertrauenswürdig, sieht gut aus, macht lustige Handstände, er kann sich gut verkaufen. Das die gewählte Macht nicht ewig zu halten scheint, deutet sich ja schon an.


    Ich denke auch, dass er mehr zufällig (Zufall in Form des Muschelhorns) zu seiner Führungsrolle gekommen ist. Deshalb wackelt seine Position auch so, als es immer härter wird auf der Insel.

  • Zitat

    Original von Sonnschein


    Ich sehe es auch so wie Macska. Gerade weil sie immer so diszipliniert wurden reißen sie nun aus. Vor allem da auch noch der Anführer des Chors so austickt. Warum sollten sie sich dann an Regeln halten??


    Es könnte aber auch so sein, dass genau diese Kinder daran gewöhnt sind zu gehorchen, sich auch in dieser Situation an den hängen, der die größte Autorität ausstrahlt - und das ist immer offensichtlicher Jack. Jack hat außerdem konkrete, greifbare Ziele - für Ralphs irgendwie geartete Rettung braucht man schon etwas mehr Fantasie. Ein Schwein zu schlachten, dass man gleich essen kann, ist etwas anderes, als ein Feuer anzuzünden mit der wagen Hoffnung das könnte vielleicht jemand sehen. Wenn sie daran gewohnt wären, selbst Pläne für die Zukunft zu machen, könnten sie den Nutzen von Jacks Plan vielleicht sehen. Aber gerade weil sie immer gesagt bekommen haben, was sie tun sollen, sind sie nicht dazu in der Lage.

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • In diesen Kapiteln merkt man, wie unweigerlich die Disziplin und die Vernunft immer weiter den Bach 'runtergeht. Statt zusammen zu helfen und sich gegenseitig zu unterstützen, greifen sie sich gegenseitig an. Wenn man die Altersgruppen ansieht, ist das auch nicht verwunderlich. Die Kleinen haben Angst, und die Größeren können sich dem unbestimmten Gefühl auch nicht entziehen, dass an den Befürchtungen etwas Wahres ist. Jack spielt den starken Helden und Jäger, aber ich denke, er will mit seinem Gehabe die eigene Unsicherheit überspielen.
    Die Sache mit dem Fallschirmspringer wirkt auf mich recht irreal. Wenn der Mensch bewusstlos ist, hält dieser Zustand schon bedenklich lange an.
    Seltsam ist, dass die Jungs so lange warten, wieder auf den Berg zu gehen, bis es schon wieder dunkel wird, so dass sie wieder nur Umrisse erkennen können und nicht wissen, was sie genau vor sich haben.
    Ich muss gestehen, dass mir mittlerweile die räumliche Vorstellung von der Insel fehlt. Bisher dachte ich, sie wäre sehr klein, denn anfangs hatte man den Eindruck, dass der Weg von Strand auf den Berg nicht übermäßig weit ist und in kurzer Zeit zu schaffen sei. Der Umweg, denn die Jungs diesmal auf den Berg nehmen, ist so ellenlang beschrieben.

  • Zitat

    Original von Klusi
    ...Jack spielt den starken Helden und Jäger, aber ich denke, er will mit seinem Gehabe die eigene Unsicherheit überspielen.


    Das ist wahrscheinlich wie schon seit Urzeiten: Der die Anderen ernähren kann, nimmt eine hervorgehobene Stellung ein. Der die Waffen hat und sie auch noch benutzen kann, zeigt seine Stärke, und die Schwachen scharen sich um den "Beschützer".


    Zitat

    Die Sache mit dem Fallschirmspringer wirkt auf mich recht irreal. Wenn der Mensch bewusstlos ist, hält dieser Zustand schon bedenklich lange an.
    ...


    Ich kann leider nicht mehr nachsehen, weil ich das Buch nicht mehr habe. Ich hatte angenommen, dass er schon tot war. Stand das nicht so ungefähr im Buch, als es um die zweite Explosion, also den zweiten Flugzeugabsturz ging?

  • Ja, er ist tot. Das wird auch später noch gesagt. Die Leiche ist glaube ich auch schon halb verrottet, was bei der Hitze aber vermutlich recht schnell geht.


    Edit. Spoiler rausgenommen...

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

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