Drabbles - Kommentare

  • Groupie : Kindermund ist halt göttlich :lache


    Schönes Drabble Kevin, ging an die Nieren - weiter so!

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Rosha: du hast gewagt, eine der schwersten Aufgaben zu beschreiben, die einem im Leben begegnen können: loszulassen, was man am meisten liebt. Ich empfinde das als mutig und du hast es einfühlsam gelöst!

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Rosha
    Auch dein letzter Text ist dir wieder sehr gut gelungen. Allerdings empfand ich diese Geschichte als sehr beklemmend - und ich habe immer sehr große Schwierigkeiten solche Dinge zu lesen. Hat etwas mit Erfahrungen zu tun die ich habe machen müssen.
    Es ändert aber nichts an der sehr ansprechenden Qualität deiner Geschichte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • @ Holle
    Danke für das Kompliment! :kiss


    @ arter
    Tja, du hast recht und auch wieder nicht. Den Tod eines Kindes in Worte zu fassen, das was man dabei fühlt ... egal ob man 100 Wörter oder 1 Million benutzt, es wird immer unzulänglich bleiben. Ich denke, was man dabei wirklich fühlt, weiß man erst, wenn man es selbst erlebt. Und das wünsche ich niemandem. Es ist grausam.


    Allerdings stecken in dem Drabble mehr Ansätze, als auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mögen. Natürlich ist es das Thema, die Emotion, die ich transportieren wollte.


    Aber es war auch ein Spiel mit Ausdrücken und Begriffen, ein Versuch, die Stimmung des Lesers kippen zu lassen. Und für mich kippt der Sinn des Textes mit dem letzten Satz. Was davor steht, kann man auch als kitschig und schmalzig gelten lassen - würde man es als die Worte einer Frau über ihren Exfreund lesen.


    Erst der kausale Zusammenhang, dass eine Mutter ihr Kind betrauert, verwandelt die Worte für mich in die Faust, die in den Magen schlägt.


    @ Voltaire
    Auch dir herzlichen Dank für das Kompliment. In doppeltem Sinne, denn wenn die Worte für dich beklemmend waren, dann habe ich es richtig gemacht. Mit Worten will ich als Autor Emotionen einfangen und an den Leser weiter geben. Ein Text, der lauwarm bleibt, den Leser nicht berührt, in welcher Art auch immer, ist ein hohler Text.


    Ich habe in der Tat lange überlegt, ob ich diesen Drabble den Eulen überhaupt zumuten darf. Schön ist anders, ich weiß. Ich habe vor dem Schreiben geheult, ich habe beim Schreiben geheult und selbst jetzt schafft es der Text immer noch, dass mir die Augen feucht werden.


    Aber manchmal sind solche Texte notwendig. Sei es nur deswegen, um wie die Axt auf das gefrorene Meer in uns zu wirken (siehe Kafka-Zitat). Das Entsetzen zu spüren und daraus eine Dankbarkeit wachsen zu sehen, dass man von einem fremden Schicksal gelesen hat und nicht dem eigenen.


    Liebe Eulen, haltet kurz inne und seid dankbar für eure gesunden Kinder! :wave

  • @ Holle und die Sinnlichkeit


    Dein Drabble hat einen ähnlichen Aufbau wie mein vorheriger. Erst der letzte Satz hebt ihn empor. Das finde ich bei Drabbles so gut, die Möglichkeit, nein, die Notwendigkeit zur Pointe.


    Dein letzter Satz ist großartig! Reflektion, Dankbarkeit und Demut resultieren für mich daraus. :anbet


    Sie bewirken das Gefühl des Lebens in mir, meine Sinne, und es schmerzt, dass die Zeit sie mir wieder nimmt.

  • Rosha: Mein Drabble ist eine Art abgewandeltes Echo auf deine Arbeit.


    Zitat

    Den Tod eines Kindes in Worte zu fassen, das was man dabei fühlt ... egal ob man 100 Wörter oder 1 Million benutzt, es wird immer unzulänglich bleiben.

    ... Wie gesagt: ich empfinde diese Arbeit als mutig. Ich kann deine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen.
    ... und das Kafka-Zitat ...

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Rosha , genau dieses "auf den Magen schlagen" ist bei mir leider ausgeblieben. Vielleicht weil der Switch von einer verlorenen Liebe zu einem toten Kind für mich einfach zu groß war. Als Schreibender erlebt man das natürlich aus einer anderen Perspektive, man ist von vornherein emotional involviert, wie du selbst beschrieben hast, und man kennt die Wendung schon im Voraus.


    Trotzdem, sehr gut geschrieben und ich lese gern deine Drabbles! :wave

  • Rosha, Dein Drabble ist ganz schön heftig. Unglaublich, wieviel Emotion man mit 100 Worten zu erzeugen vermag. Toll! :wave


    Edit:


    Ida, wow! :anbet Ich liebe diese kleinen Gedankenfetzen. Drabbles sind einfach großartig!

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()

  • und wieder sind tolle Drabbles dabei - den Thread habe ich mir jetzt auf meine Favoriten gepackt, damit ich Ihn immer gleich zur Hand habe.


    Ida - nach deinem Drabble habe ich mir erstmal ein song gegönnt - Kylie Minogue & Nick Cave - Where the Wild Roses Grow super danke dir


    Rosha - ich war zwiegespalten, als ich ihn das erste mal gelesen habe, habe ich es mit einer Leichtigkeit und Witz getan. -Ich habe von der ersten Sekunde gedacht, dass das Herz mit dem Verstand spricht und so wie du es schon geschrieben hast: Die Ex- spricht über ihren ehemaligen Freund.- Dann kam der letzte Satz und tja wie soll ich mich ausdrücken. irgendwie kam ich mir bestellt und nicht abgeholt vor.


    Holle - schönes Drabble, es macht uns u.a. bewusst das wir Alltägliches nicht für selbstverständlich nehmen sollten.

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  • Ich könnte mir das Klagelied zweistimmig gesungen und unterstützt von einer Akustikgitarre sowie von einem Piano gut vorstellen...

  • :rofl
    arter: beisswenger hat recht, das ist eindeutig ein Songtext.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


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  • @ arter


    Manche Teile deines Drabbles haben sich mir nicht erschlossen.


    Was meinst du mit dem Satz:


    Da kommt Marie, die kaum was hat


    Was hat sie wenig? Geld, Busen, Schönheit, Interesse?


    Auch bei dem Absatz hänge ich durch:


    Und ich denk, ich frag sie
    Kann ich dich mal zum...
    ...kotzen.


    Ist ihm zum Kotzen, weil er sich nicht fragen traut?


    Tja, und das:


    Ei jei jei jei
    jaaaaaaa-ha
    jeijei jei.


    Ei jei jei jei
    jaaaaaaa-ha jei!


    Strampelt da Marie besonders lautstark auf einem Fahrrad?


    Tut mir echt leid, aber selbst nach mehrmaligem Lesen kriege ich keinen Flash. ?(

  • Rosha , da es sich um ein Songtext-Drabble handelt (also gewissermaßen eher Lyrik ist), ist der Interpretationsspielraum eher groß angesetzt. Deine Interpretationsversuche sind sehr interessant und kommen der fixen Idee des Autors schon recht nahe. Dass er dir sich nicht voll erschließt ist schade. Oder vielleicht auch besser;-)


    Ja, Kollege Beisswenger, es ist tatsächlich ein Song, ich habe auch schon eine Melodie dafür und obwohl das Versmaß holprig ist, lässt es sich gut singen. Kannst du den Piano-Part übernehmen? Dann führen wir das mal auf einem Eulentreffen gemeinsam auf ;-) Mist nur, dass ich es nicht hingekriegt habe, dass es sich reimt. Dafür hat er aber genau 100 Wörter.


    Danke übrigens nochmal für die Inspiration :anbet

  • arter: danke, you made my day. :rofl :rofl


    Dass die kaum was hat, hatte ich so verstanden, dass sie eben kaum Busen hat. Daher dann der Blick auf die Beine. Und das mit dem "kotzen" hatte ich mir so erklärt, dass mann eigentlich überlegt hat, sie vielleicht anzubaggern, aber so verschwitzt waren dann selbst die wenigen Reize, die sie hat, nicht mehr erkennbar und der Mann ließ von dem Vorhaben lieber ab und fand sie nur noch ekelig.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • :grin tolles Drabble für´n Feierabend


    Zitat

    Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von arter: Heute, 08:39.


    Verdammt, wo ist das Original?


    Wir wollnn das Original seh´n,
    Wir wollnn das Original seh´n
    Wir wolln, Wir wolln das Original seh´n


    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Kollege Arter,
    mein Klavierspiel ist nicht besser als Depardieus in Green Card. Daddy war zwar ein passabler Jazz-Pianist, aber ich bin lieber raus zum Fußballspielen. Dafür bin ich ganz gut auf der Buschtrommel (Congas). Das Ding kann ich mitbringen.