'Das Salz der Erde' - Seiten 1024 - Ende

  • Nun gut bis zum Staunen der Welt und der endgültigen Niederlage Ottos geht das Buch nicht und Aristide stirbt in einer Art Selbstmord durch Michels Hand. So ein gefälschter Privilegienbrief war schon eine schöne Sache. Auch Hamburgs freie Reichsstadt kam so zu Ehren und heißt heute noch freie und Hansestadt. Gönnen wir Michel und seiner Frau und ihrem Sohn noch ein langes und friedliches Leben jenseits dieser Seiten. Da gibt es zumindest noch eine steinerne Brücke zu bauen.

  • Das Berengar seinen Herrn jetzt hintergeht, hätte ich nicht gedacht, aber so kann er sein Leben retten.


    Aber, das er damit durchkommt wundert mich, auch wenn Michel ihn gehen lässt, den anderen hat er doch auch genug angetan.



    Am Ende ging für Michel und seine Familie alles gut aus.

  • Also jetzt kennen wir das Geheimnis :chen


    Durch Velins/Aristides Sohn kommt auch Michel zum Nachdenken über sein Verhalten gegenüber Rémy und besinnt sich - sehr zu seinem Vorteil :-)


    Rémy darf jetzt auch Buchmaler bleiben und Aristide stirbt durch Michels Hand


    Ein Monster ist zu Ende gelesen :chen


    DANKE an Daniel für die Begleitung der LR und den Kommentaren.


    Es war ein Buch, das man tatsächlich am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte, wenn nicht zwischendurch doch noch Schlaf nötig gewesen wäre :lache

  • Soviel passiert nochmal im letzten Abschnitt.


    Ich hatte wirklich Mitleid mit Aristide, so hätte sein Leben nicht enden müssen.
    Gut, vieles hat er sich selbst zuzuschreiben aber hier zeigt es sich mal wieder was Erziehung aus einem Menschen machen kann.
    Dass Varennes unabhänig wird ist ein großer Erfolg für die Bürger und Michel wird Bürgermeister.
    Isabelle hat mal wieder eine großartige Idee. Also ohne sie hätte die Gilde und alle andern doch öfter mal nicht weiter gewusst.
    ABer nun zum Ende. :lesend

  • Zitat

    Original von Findus


    Ich hatte wirklich Mitleid mit Aristide, so hätte sein Leben nicht enden müssen.
    Gut, vieles hat er sich selbst zuzuschreiben aber hier zeigt es sich mal wieder was Erziehung aus einem Menschen machen kann.
    :lesend


    Ich auch, irgendwie hatte er nicht genug zu tun, ihm war wohl einfach langweilig, dann musste er irgendjemanden schaden.
    Von Fürst Simon bekam er auch nicht was er ihm versprochen hat. Jolande hatte ich ihm zwar gegönnt, aber ihr Bruder wollte auch nur Macht für sich.

  • Zitat

    Original von Findus
    Ich hatte wirklich Mitleid mit Aristide, so hätte sein Leben nicht enden müssen.


    Aber er hatte immer und bis zuletzt die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen. Diese Chance hat er nicht genutzt, sodass ihm letztlich jede einzelne seiner Fehlentscheidungen um die Ohren geflogen ist. Natürlich war er ein Ritter, der sein Leben dem Kriegshandwerk gewidmet hat und immer danach strebte, Besitz und Einfluss seiner Familie zu mehren. Aber das gilt auch für andere Ritter, etwa Nicolas de Bézenne, die deswegen auch nicht zu Mördern, Tyrannen und Verrätern wurden.


    Das sollte in die moralische Bewertung Aristides auch einfließen. :-)

  • Er hat es zum Schluss nur noch darauf angelegt, getötet zu werden. alles was er wollte war im Kampf sterben.
    Er war sicher keine meiner Lieblingsfiguren, ne, er war ein mehrfacher, heimtückischer Mörder der vor nichts zurückschreckte und den nur die Rache an Michel, dem er das alles zu verdanken hatte, im Kerker überleben ließ.


    Trotzdem, den Charakter, irgendwo wird es erwähnt, verdankt er seinem Vater.

  • Zitat

    Original von Richie


    DANKE an Daniel für die Begleitung der LR und den Kommentaren.


    Es war ein Buch, das man tatsächlich am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte, wenn nicht zwischendurch doch noch Schlaf nötig gewesen wäre :lache



    finde den unterschreib smilie nicht :(


    mir ist ein paar Mal, beim einschlafen das Buch aus der Hand gefallen :rofl

  • Auch ich habe das Buch inzwischen beendet und muss sagen, ich habe es gern gelesen. Meine (kleine) Kritik im ersten Drittel, dass mir missfällt, dass in Dialogen spätere Ereignisse förmlich "angekündigt" werden, relativiert sich im Laufe der Lektüre. Entweder habe ich mich daran gewöhnt, oder es war nicht mehr so offensichtlich.


    Eine Frage habe ich dann aber doch noch. Der Roman heißt "Das Salz der Erde". Salz wurde ja auch ausreichend transportiert, besteuert und gehandelt. Aber mir fehlte ein wenig der Hintergund. Wie kam das Salz in die Fässer, von der Saline und der Salzgewinnung hätte ich gern mehr erfahren. Ich weiß, der Roman ist mit seinen gut 1.100 Seiten ein wirkliches Schwergewicht und irgendwo muss der Autor eine Grenze ziehen. Aber gewünscht hätte ich mir wenigesten ein bisschen mehr darüber zu erfahren.


    Dem Dankmeiner Vorschreiber für die Leserunde schließe ich gerne an.

  • Freut mich, dass dir der Roman gefallen hat!


    Zitat

    Original von Karthause
    Eine Frage habe ich dann aber doch noch. Der Roman heißt "Das Salz der Erde". Salz wurde ja auch ausreichend transportiert, besteuert und gehandelt. Aber mir fehlte ein wenig der Hintergund. Wie kam das Salz in die Fässer, von der Saline und der Salzgewinnung hätte ich gern mehr erfahren. Ich weiß, der Roman ist mit seinen gut 1.100 Seiten ein wirkliches Schwergewicht und irgendwo muss der Autor eine Grenze ziehen. Aber gewünscht hätte ich mir wenigesten ein bisschen mehr darüber zu erfahren.


    Mit Buchtiteln ist das immer so eine Sache ... Durch den Titelschutz in Deutschland ist es sehr schwer, klangvolle und halbwegs originelle Titel zu finden, da die guten längst vergeben sind. Deshalb bekommen Romane häufig Titel, die den Inhalt nicht optimal abbilden. Ich finde "Das Salz der Erde" zwar ganz gut, aber der Fokus liegt mir dabei zu sehr auf dem Salz. Das spielt zwar eine wichtige Rolle in der Geschichte, aber wesentlich wichtiger ist der Freiheitskampf von Varennes, weshalb der Titel ein klein wenig irreführend ist.

  • Ich habs geschafft. Und bin geschafft. :lache
    Gefallen hats mir gut. Allerdings sind auch bei mir zwar keine Buchrückenleseknicke vorhanden, aber das rote Vorblatt löste sich von seinem Vorgänger und das sieht von innen gebrochen aus. Darüber würde ich mich, hätte ich das Buch nicht, wie hier, geschenkt bekommen, ärgern. Dann lieber einen Euro mehr ausgeben, aber fest muss es sein. Und irgendwo bin ich in der Zielgerade über einen (stein?)alten Greis gestolpert, was mir mal als doppelt gemoppelt wie ein schwarzer Rappe angekreidet wurde.
    Tja, der Buchtitel. Stimmt, mit Salz kommt man nur indirekt in Berührung bzw lernt nicht unbedingt etwas dazu. Als ich mir irgendwo in der Mitte des Buches dazu mal Gedanken machte, dachte ich, dass der Titel sich vielleicht gar nicht so direkt auf das Produkt bezieht, sondern eher wie das Salz in der Suppe (des Lebens) gemeint ist. Die wesentlichsten Eigenschaften, die Michel & Co weitergebracht haben, waren Mut gepaart mit Besonnenheit. Vielleicht war , dachte ich, das mit dem Salz gemeint. Nach dem, was Daniel sagt, wohl eher doch nicht, aber ich wollte es halt mal gesagt haben.
    Über Aristide kann man auch geteilter Meinung sein. Klar hat er unter den väterlichen Genen und der Verhaltensweise des Vaters gelitten, aber wie Daniel schon schrieb, Entscheidungen traf er selbst. Auch er hätte, wie Thomasin, lesen lernen können, andere Interessen außer Draufhauen verfolgen können.
    Jedenfalls gehts für die Guten gut aus und Stoff zum Nachdenken hab ich auch.
    Rezi folgt, wenn sich das alles gesetzt hat.
    Aber hier schon einmal vielen Dank für die Begleitung der Leserunde! :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Daniel Wolf
    Freut mich, dass dir der Roman gefallen hat!



    Mit Buchtiteln ist das immer so eine Sache ... Durch den Titelschutz in Deutschland ist es sehr schwer, klangvolle und halbwegs originelle Titel zu finden, da die guten längst vergeben sind. Deshalb bekommen Romane häufig Titel, die den Inhalt nicht optimal abbilden. Ich finde "Das Salz der Erde" zwar ganz gut, aber der Fokus liegt mir dabei zu sehr auf dem Salz. Das spielt zwar eine wichtige Rolle in der Geschichte, aber wesentlich wichtiger ist der Freiheitskampf von Varennes, weshalb der Titel ein klein wenig irreführend ist.



    Das hat mich nicht gestört, und irgendwo, wurde mal kurz die Salzgewinnung erwähnt. Es gibt andere Buchtitel, die noch weniger mit dem Inhalt übereinstimmen. Auch bei "Die Säulen der Erde" kommen nciht soviele säulen vor :rolleyes

  • Findus
    Es hat mich nicht gestört, ich war nur verwundert. Der Titel "Das Salz der Erde" ist so eingängig, vielleicht weil es von Ratzinger ein Buch gleichen Titels gibt (in dem es natürlich auch nicht um die Salzgewinnung geht ;-) ). Da kamen doch Erwartungen in mir auf, da ich mit mit Salzgewinnung und Salinen schon beschäftigen musste, hatte ich wohl ein paar Erwartungen zu viel. Wie gesagt, es wäre nett gewesen, darüber zu lesen.


    Bei "Die Säulen der Erde" sehe ich das noch ein bisschen anders. Die Säulen kann man auch noch in die Stände interpretieren, die die Gesellschaft prägen. Aber das war ein Roman, den ich nicht sonderlich mochte, weil die Figuren zu eindimensional waren. Das hat mir bei diesem Roman hier wesentlich besser gefallen.

  • Deshalb kam mir dieser Titel also so bekannt vor. Ich kenne das Ratzingerbuch zwar nicht, aber irgendein Glöckchen klingelte die ganze Zeit. Allerdings war ich auf der falschen Spur, denn ich gab Tilmann Röhrig ein, da kam aber nur das "Salz von Florenz" :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Daniel Wolf
    "Ihr seid das Salz der Erde" ist ein Zitat aus der Bergpredigt. Wenn man sich die Bedeutung des Zitates anschaut, kann man es bezogen auf den Roman durchaus auch allegorisch verstehen. Michel und die anderen Kaufleute wären demnach das Salz der Erde, weil sie den Freiheits- und Fortschrittsgedanken hinaus in die Welt tragen.


    Genau so habe ich den Titel immer verstanden und deshalb sehr angemessen gefunden.

  • Ja, Aristide bleibt sich treu - bis in den Untergang. Und natürlich reißt er ohne einen Gedanken daran zu verschwenden seine Leute mit bis sie ihm dann endlich die Gefolgschaft versagen und Ferry die Tore öffnen.


    Diese letzten Szenen, wie Aristide aus dem Kerker flieht und sich in den Kampf mit Michel stürzt haben mir nicht so gut gefallen. Er muss ja ausgesehen haben wie ein Zombie und woher nimmt er nach zwei Jahren Haft unter solchen Bedingungen die Kraft dazu. Allein aus seinen Rachegefühlen :gruebel? Auch wenn immer wieder auf seine Schwäche hingewiesen wurde - überzeugend fand ich es nicht. Sollte damit vielleicht noch einmal der Sieg der Kaufleute über die Willkür des Adels in Varennes versinnbildlicht werden?


    Insgesamt hat mir dieses dicke fette Buch ganz wunderbar gefallen. Ich mag solche "Monster" sehr gerne, wenn eine richtig gute Geschichte zwischen den Buchdeckeln steckt - dann kann der Roman gar nicht dick genug sein ;-).


    Herzlichen Dank, lieber Daniel, für die intensive und informative Begleitung dieser Leserunde. Das bedeutet sicher auch noch ein Stück Arbeit für dich und kostet eine Menge Zeit :danke

  • Dass Varennes seine Freiheit und seine Rechte durch Betrug erhält, muss mir ja nicht unbedingt gefallen, auch wenn es historische Vorbilder gibt. Vielleicht kam man anders einfach nicht zu seinem Recht. Die Gegenseite hat ja auch nicht immer mit lauteren Mitteln gearbeitet. Und wieder mal ist es Isabell, die den cleveren EInfall hatte.


    Auch das Michel zu Ferry geht, um ihn praktisch die Drecksarbeit machen zu lassen, um Guillory aus dem Verkehr zu ziehen, gefällt mir nicht unbedingt. Aber es hat ja funktioniert.
    Ich habe keinerlei Mitleid mit Guillory. Als Erwachsener konnte er selbst entscheiden, wohin sein Weg führt, er hatte die Wahl und hat sich halt für Kampf, Gewalt und Gier entschieden. Da ist nichts, was ich bemitleiden könnte.


    Bei Guillorys Geheimnis hatte ich also den richtigen Riecher. Sein Sohn Gislebert hatte Glück, dass er ohne den Einfluss seines leiblichen Vaters aufgewachsen ist. So konnte er sich zu einem anständigen jungen Mann entwickeln.


    Am Ende wird Varennes in eine aussichtsreiche Zukunft entlassen und zwischen Michel und Rémy haben sich die Wogen geglättet. Ein schöner Abschluss.


    Zitat

    Original von Katerina


    Genau so habe ich den Titel immer verstanden und deshalb sehr angemessen gefunden.


    Für mich hatte der Buchtitel auch eher im übertragenen Sinn seine Bedeutung und ich finde ihn sehr passend.


    Ich lese so dicke Bücher eher selten, aber dieses hier hat mir insgesamt richtig gut gefallen. Ein Buch ohne Längen, mit vielen interessanten Einblicken in eine Zeit, in der ich nicht gelebt haben möchte.
    Vielen Dank an Daniel Wolf für die Begleitung der Leserunde :wave