Silber - Das erste Buch der Träume / Kerstin Gier

  • Kurzbeschreibung:
    Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
    Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
    Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen…


    Über die Autorin:
    Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht. Mit riesigem Erfolg: Ihre Romane für Erwachsene wie die »Müttermafia« oder »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner« sind längst Kult und auf allen Bestenlisten zu finden, genauso wie die Jugendbücher »Rubinrot«, »Saphirblau« und »Smaragdgrün«, die auch international zu Bestsellern wurden. Im März 2013 kam mit »Rubinrot« bereits die zweite Verfilmung eines ihrer Bücher mit Starbesetzung in die Kinos. »Silber - Das erste Buch der Träume« ist der Auftakt zu ihrer neuen Jugendbuchreihe. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln.


    Meine Meinung:
    Liv ist knapp sechzehn, als sie mit Mutter, kleiner Schwester und Kindermädchen zum sechsten Mal in das sechste Land umzieht. Mit dem kleinen Cottage in Oxfordshire klappt es zwar nicht, aber London hat auch seine Reize. Zum Beispiel Jasper, Henry und Arthur. Grayson, ihr neuer Steifbruder. Persephone Porter-Peregrine gehört eher nicht dazu. Das Schuljahr hat kaum begonnen, fängt Liv an zu träumen. Das Jungs-Quartett aus ihrer Schule spielt dabei eine wichtige Rolle und bald vermischen sich Traum und Realität auf verblüffende und unheimliche Weise.
    Mit Silber - Das erste Buch der Träume gelingt Kerstin Gier wieder ein bezaubernder Einstieg in eine neue Jugendfantasyreihe, die sich durch Humor, gutes Einfühlungsvermögen in die Gefühlswelt von Teenagern und einem sehr originellen Plot auszeichnet. Sie zeichnet ihre Figuren mit leichtem Strich und doch so lebendig, dass ich des Öfteren das Gefühl hatte, mit Liv und ihren Gefährten schon seit längerem gut bekannt zu sein und an ihrem Abenteuer teilzuhaben. Ich habe große Lust bekommen, den Highgate Cemetery zu besuchen und nach dem Grab von Christina Rosetti zu suchen. Hier zeigt sich auch wieder die große Stärke der sympathischen Autorin: sie kann für verschiedene Altersgruppen schreiben, ohne dass sich jemand dabei langweilt. Ihre Protagonisten und die Geschichte sind so interessant, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ich fieberte mit Liv mit bis zum spannenden und überraschenden Schluss, der schon Lust macht auf den hoffentlich bald folgenden zweiten Teil. Dazu kommt ein wunderschön gestaltetes Buch, das nicht nur mit, sondern auch ohne Schutzumschlag toll aussieht. Auch das innere ist liebevoll gestaltet, einerseits mit Ranken, die sich auf den Seiten entlangschlängeln und andererseits mit gelegentlichen Blogeinträgen, die sicher den einer oder anderen Leser besonders ansprechen dürften. Ein wahres Schmuckstück vom Aussehen und Inhalt her.
    Ein mit Spannung erwartetes Buch, das leider viel zu schnell zu Ende war. Ich freu mich auf Teil Zwei.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Liv Silber ist fast 16, als sie mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Mia erneut umzieht. Zum sechsten Mal und zum sechsten Mal in ein anderes Land. Dieses Mal wird die Familie in London sesshaft, wo Livs Mutter einen neuen Partner gefunden hat, der selbst zwei Kinder hat, die etwas älter sind als Liv. Grayson und Florence sind Zwillinge und gehen auf die selbe Schule zu der auch Liv und Mia ab sofort gehen. Grayson gehört zur beliebtesten Clique der Schule, einer Jungs-Clique, die erfolgreiche Basketball-Spieler sind. Als Liv schließlich entdeckt, dass die vier Jungs ein gemeinsames Geheimnis hüten, ist ihre Neugier geweckt und sie versucht hinter das Geheimnis ihres neuen Bruders und seiner Freunde zu kommen. Dabei macht sie auch nicht davor Halt sich in Graysons Träume zu träumen und dort weiter zu spionieren. Dabei kommt sie dem Geheimnis auf der Spur und ist auf einmal selbst mitten drin im Geschehen. Und so ganz nebenbei verliebt sich Liv auch noch …


    Endlich! Für mich stand vorher schon fest, dass das neue Jugendbuch von Kerstin Gier mein Jahreshighlight sein würde. Genauso ungeduldig habe ich auch auf dieses Buch gewartet und wurde – natürlich! – nicht enttäuscht! Es ist ein Buch in typischer lockerer, leichter, frecher Kerstin Gier-Manier, aber trotzdem nicht das selbe wie ihre bisherigen Jugendbücher. “Silber” hat eine tolle und einzigartige Idee und was das Buch so leicht und einzigartig macht ist der unverkennbare Schreibstil der Autorin. Manchmal kommt mir in den Kopf, dass die Autorin schreibt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Einfach total offen und frech. So ganz stimmt das bestimmt nicht, aber die Bücher von Kerstin Gier transportieren so eine entspannte Unbeschwertheit, dass es einfach eine wahre Freude ist sie zu lesen. So auch wieder bei diesem Buch!


    Bevor man das Buch aufschlägt, kommt man nicht daran vorbei, das schöne Cover zu bewundern. Neben vielen Ranken und Schnörkeln, gibt es natürlich auch eine Tür, denn diese haben im Buch noch eine besondere Bedeutung und auch ohne Schutzumschlag schaut das Buch toll aus, also auf jeden Fall mal den Umschlag ablösen und nachsehen!


    Die Hauptfigur ist Liv Silber, nach ihr wurde auch das Buch benannt, “Silber”. Liv ist ein recht normaler 16jähriger Teenager und eine tolle Figur, sehr authentisch. Da aus Livs Sicht geschrieben wird, kann man sich als Leser gut in die sympathische Liv reinversetzen.
    Das schöne an der Geschichte ist, dass sie absolut und total realistisch erscheint, Kerstin Gier schreibt immer sehr nah an ihrer Zielgruppe und flicht auch viele aktuelle Trends mit ein, so dass mir die Lektüre immer total realitäts- und zeitnah erscheint. Dazu kommt dann ein wenig Phantastik und das so wunderbar eingeflochten, dass selbst die Hauptfiguren davon überrascht sind. Als Leser liest man diese Geschichte also nicht nur, man kann sie selbst miterleben!


    In diesem Buch hat Kerstin Gier sich als kleines Goodie zur Auflockerung (nicht, dass diese Geschichte eine Auflockerung wirklich nötig hätte ;) ) etwas nettes einfallen lassen. In unregelmäßigen Abständen gibt es nämlich immer mal wieder 2-3 Seiten voll mit Blog-Einträgen von einer ominösen Secrecy, die ebenfalls Schülerin an der Schule ist, zu der Liv geht. In diesen Einträgen lästert Secrecy vor sich hin und trägt den neusten Schulklatsch und -tratsch in die Welt. Da niemand weiß wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, kann sie dies auch ungehemmt. Eine tolle Idee, denn so erfahren wir als Leser auch noch so ein paar Details nebenbei und nicht direkt aus Livs Sicht. Ich habe diese kleinen Blogeinträge des Tittle-Tattle-Blogs zwischendrin sehr genossen! Wer mehr darüber erfahren will, der sollte auch Mal danach googlen, der Fischer Verlag hat da nämlich etwas nettes vorbereitet.


    Da dies der erste Band dieser neuen Jugendbuchreihe ist, endet es natürlich mit einem Cliffhanger, wenn auch nur einem kleinen und keinem so richtig bösen. Dennoch kann ich es kaum erwarten, bis es endlich “Das zweite Buch der Träume” geben wird, auf das wir noch bis nächstes Jahr warten müssen. Lust auf die Fortsetzung macht Kerstin Gier einem selbst noch in ihrem Nachwort, indem sie ankündigt, was für offene Fragen in der Fortsetzung noch darauf warten beantwortet zu werden. Und auch, wer wohl hinter “Secrecy” und dem Tittle-Tattle-Blog steht! Ich bin sehr gespannt!


    Von mir gibt es für diesen tollen Roman die volle Punktzahl mit Sternchen!

  • Inhalt:
    Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
    Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
    Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …


    Rezension:
    Liv Silber und ihre jüngere Schwester Mia sind in den letzten acht Jahren sechs mal umgezogen. Nun stehen sie wieder an einem Flughafen und hoffen darauf mit ihrem Umzug nach London endlich etwas Ruhe und Stabilität in ihr Leben zu bekommen.
    Zumindest mit der Ruhe sieht es nicht gut aus, denn kurz nach ihrer Ankunft verkündet ihre Mutter, dass sie und ihr neuer Freund, der zu allen Übel auch noch zwei Kinder hat, zusammen ziehen werden. Doch nicht nur ihre neue Familiensituation beschäftigt Liv. Sie hat zwar schon immer fantasiereiche Träume gehabt, die jedoch mit ihrer Ankunft in London noch viel realistischer geworden sind..


    Die Bücher von Kerstin Gier sind wirklich immer ein wahres Lesevergnügen! "Silber" wird, wie man es von Kerstin Gier gewohnt ist, mit viel Humor aus der Ich-Perspektive von Liv Silber erzählt. Liv ist anfangs noch 15 Jahre alt und echt nicht auf den Mund gefallen. Sie hat eine Schwäche für Rätsel und nichts kann sie von der Verfolgung der Lösung abhalten.


    Als sie in einem ihrer Träume vier Jungs beobachtet, die ein geheimnisvolles Ritual vollziehen ist Liv's Neugier geweckt. Zumal einer der Jungen Grayson ist - ihr neuer (Stief)bruder. Ihr Interesse schlägt allerdings in Verwirrung um, als sie feststellen muss, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie ihnen im Traum anvertraut hat..
    Die Idee, dass die Charaktere sich gegenseitig in ihren Träumen besuchen können, hat mir echt super gefallen! Und auch die Umsetzung fand ich wirklich sehr gut gelungen. Ich bin gespannt, was man in den nächsten Bänden noch zu diesem Thema erfahren wird!


    Gelungen fand ich auch die zahlreichen Nebencharaktere, von denen keiner blass und farblos wirkt. Besonders Liv's Schwester Mia und das deutsche Kindermädchen Lottie, das schon seit 12 Jahren bei den Silbers lebt, haben mich oft zum Schmunzeln gebracht!
    Ich hätte mir zwar im Nachhinein gewünscht, dass die Patchworkfamilie der Silber/Spencers ein wenig mehr im Vordergrund gestanden hätte, weil ich die wenigen Szenen wirklich geliebt habe, aber es gibt ja noch zwei weitere Bände.


    Ein wenig "Gossip Girl" Feeling kam in "Silber" auf, denn ein unbekannter Schüler der Frognal-Academy kommentiert das allgemeine Schulgeschehen und setzt so manche Gerüchte in die Welt.
    Die Idee ist zwar nicht neu, aber hat mir richtig gut gefallen! Der Tittle Tattle Blog hat die Geschichte aufgelockert und war ein wirkliches Highlight!


    Die Liebesgeschichte war wirklich sehr süß! Am Anfang habe ich noch gedacht, dass Liv mit jemand anderen zusammenkommt, aber Kerstin Gier konnte mich überraschen. Da es nicht offensichtlich ist mit wem Liv zusammenkommen wird, werde ich nichts verraten!


    Fazit:
    "Silber" muss sich überhaupt nicht hinter der Edelsteintrilogie verstecken, obwohl ich Anfangs diese Befürchtung hatte. Mit vielen wundervollen Charakteren, einer spannenden Geschichte und ihrem unvergleichbaren Humor überzeugt Kerstin Gier in "Silber - Das erste Buch der Träume". Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und kann es nur empfehlen!
    10 von 10 Eulenpunkte

  • Ich muss sagen, für mich reicht es nicht an die Edelstein-Trilogie heran.


    Die Geschichte ist natürlich sehr interessant, und ohne Zweifel auch was Neues. Trotzdem empfand ich, dass die Jungs, vor allem Henry, mir nicht ausreichend ausgearbeitet waren. Er ist sehr schwer durchschaubar und daher habe ich bis zum Ende keine echte Verbindung zu ihm aufbauen können, was wirklich schade ist.
    Da es mir mit Gideon aber ähnlich ging, hoffe ich auf die Folgebände.


    Von mir gibt es aber deshalb nur 8/10 Punkten, weil ich Liv weniger unterhaltsam finde als Gwen und mir die Auflösung der Geschichte etwas unspektakulär und konstruiert vorkam. Ich werde aber den nächsten Band auf jeden Fall auch lesen ;-)

  • Hallo,


    Ein bisschen Angst hatte ich das meine Erwartungen zu groß geworden sein könnten.
    Ihr kennt das sicher wenn man sich ganz doll auf ein Buch freut.
    Aber ich bin nicht enttäuscht worden :)
    Die Aufmachung des Buches find ich auch sehr gelungen.


    „Silber, das erstere Buch der Träume“ macht wirklich Spaß zu lesen.
    Die Seiten flogen nur so dahin und es war viel zu schnell zu ende.
    Ein locker flockiger charmanter Stiel mit lauter sympathischen, naja nicht alle ;), Figuren.
    Toll gezeichnet mit ihren Eigenarten die das Buch zum Leben erwecken.
    Obwohl ich den Cliffhanger als nicht sehr fies empfinde, wird es schwer fallen warten zu müssen bis das nächste Buch erscheint *seufz*
    Ein bisschen mehr Spannung hätte ich gut gefunden, auch gab es keine Wendungen, die mich wirklich überrascht hätten.
    Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und es war einfach schön die Geschichte zu verfolgen. Kein bisschen langweilig!
    Die Charaktere und der Schreibstiel sind ganz typisch Kerstin Gier
    (gut, bisher kenne ich nur ihre Zeitreise Trilogie aber das wird sich noch ändern :) )
    und wer dies liebt, wird an diesem Buch viel Freude haben.



    Grüße Gelfling

  • Ich bin so unentschlossen. Ich glaube, ich warte noch ein paar Rezensionen ab!

    Manche Bücher müssen gekostet werden,
    manche verschlingt man,
    und nur einige wenige kaut man
    und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz)

  • Schon auf der Seite 9 hatte sie mich, die Frau Gier. Mit ihrem spritzig frischenHumor hat sie mir bereits auf der allerersten Seite ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert, das während der ganzen Lektüre nicht mehr verschwand. Im Gegenteil!Silber ist nicht nur ein Lesegenuss sondern auch etwas für die Fitness, denn ...'Wenn ein Mensch lacht, werden innerhalb der Gesichtsregion 17 und am ganzen Körper sogar 80 Muskeln betätigt. Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher weiten sich, der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben, die Augen verengen sich zu Schlitzen, der Atem geht schneller, die Luft schießt mit bis zu 100 km/h durch die Lungen, die Stimmbänder werden in Schwingung versetzt.' (Quelle)


    Zitat

    Und dann hätte ich beinahe laut gequiekt. Unglaublich! Vor mir stand Ken! Die fleischgewordene und lebensgrosse Version der Barbiepuppe, die Mia zu Weihnachten von unserer Grosstante Gertrud bekommen hatte. Rasierspass-Ken, um es genauer zu fassen. (Liv, Seite 35)


    Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Liv Silber erzählt. Wieder einmal muss sie mit ihrer Schwester Mia und dem Kindermädchen Lotti umziehen, denn ihre Mutter ist Literaturwissenschaftlerin und nimmt beinahe jedes Jahr an einer anderen Universität einen Lehrauftrag an. Dieses mal zieht es sie nach Oxford. Mia und Liv freuen sich riesig auf das versprochene kleine Cottage, doch daraus wird leider nichts, denn der Zustand des Häuschens sei nicht zumutbar und so landen sie erst in einer Übergangslösung und danach direkt im Haus von Mr Spencer, dem neuen Freund ihrer Mutter. Für Diskussionsstoff mit Dynamit ist in der frischen Patchworkfamilie Spencer-Silber also gesorgt.


    Doch nicht nur der Tag bereitet Liv Sorgen. In der Nacht wird sie von immer wilderen Träumen heimgesucht. Einmal trifft sie in einem Traum sogar vier Jungs aus ihrer Schule, einer davon ist ihr neuer Stiefbruder Grayson. Der Traum erscheint ihr so real und als die Jungs am nächsten Tag so einiges über sie wissen, das sie ihnen nie von Angesicht zu Angesicht erzählt hat, ist sie total verwirrt.


    Zitat

    Wenn man alle logischen Lösungen eines Problems eliminiert, ist die unlogische - obwohl unmöglich - unweigerlich richtig", sagte ich, und da lächelte er. (Liv, Seite 228)


    Mit Liv ist Kerstin Gier wieder ein ganz toller Charaktere gelungen. Vom ersten Augenblick an schliesst man das Mädchen ins Herz, denn mit ihrer unverblümten Art, bringt sie alles auf den Punkt. Sie ist sympathisch, aufgeschlossen, neugierig, taff, witzig, mutig ... hat also alles, was eine Buchheldin ausmacht. Auch Mia und Lotti muss man einfach gern haben. Sowieso deckt Kerstin Gier die ganze Bandbreite an Charaktere ab, von 0815-Klischee-Diva, über geheimnisvoll, fürsorglich, neidisch, gefährlich bis zu schwer einschätzbar ist alles vorhanden. Viele sind sehr schön und facettenreich gezeichnet, andere lernen wir erst in einer Rohfassung kennen. Ich bin mir aber sicher, dass wir da in der Fortsetzung einige noch detailliert präsentiert bekommen.


    Zitat

    "Nirgendwo lernt man einen Menschen besser kennen als in seinen Träumen, und nirgendwo kann man mehr über seine Schwächen und Geheimnisse erfahren." (Henry, Seite 356)


    Die Geschichte ist zu einem Teil vorhersehbar, doch weiss auch zu überraschen. Vor allem aber bietet "Silber" einen enorm hohen Unterhaltungswert. Kerstin Gier kann einfach schreiben! Und sie ist Meisterin eines Elementes, das mich in Büchern immer sehr anspricht, nämlich dem Humor, dem Wortwitz. Ihr jugendlich frecher Schreibstil passt perfekt zur 15-jährigen Liv. Man hat das Gefühl, sie schreibt frei von der Leber weg, so dass man sich kaum vorstellen kann, dass eine Frau mit Jahrgang '66 dem Teenager Leben einhaucht. Grandios!


    Zitat

    Aber wie Mr Wu immer sagte: "Wer über jeden Schritt lange nachdenkt, der steht sein Leben lang auf einem Bein." (Seite 204)


    Auch bei der Gestaltung von "Silber" hat Fischer FJB wirklich ganze Arbeit geleistet. Ich glaube, es gibt kaum ein Buch, von dessen Aufmachung ich mehr begeistert war/bin. Das Cover enthält viele kleine Details aus dem Buch und ist genau nach meinem Geschmack, doch auch unter dem Schutzumschlag warten tolle Hingucker auf uns. Und auch das Innenleben des Buches wurde wunderschön gestaltet. Dieses Buch würde ich nur schon wegen dem Aussehen nicht mehr hergeben ...


    Fazit:
    lesen ist "Silber", geniessen ist GoldUnd ich habe "Silber" von der ersten Seite an genossen. "Das erste Buch der Träume" ist spannend, süss und vor allem gespickt mit ganz viel Humor ... ein richtiges Buchjuwel, nicht nur wegen dem glänzenden Titel.

  • Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Liv habe ich sofort ins Herz geschlossen, sowie alle anderen in dieser Familie, die alle so ihre lieben Macken haben. Es war leider nicht sonderlich spannend, das ging mir teilweise doch alles recht schnell, aber vielleicht sollte es nicht so große Cliffhanger geben.
    Ich bin gespannt auf den nächsten Teil!


    Hier noch die Meinung meiner 13jährigen Tochter:"Mama, ich lieeebbbeee dieses Buch! :-]"

    Eine Lösung habe ich.Leider paßt es nicht zu meinem Problem!

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  • “Silber. Das erste Buch der Träume” habe ich schon sehr lange herbeigesehnt und habe es direkt aufgeschlagen, als ich es zum ersten Mal in den Händen halten durfte. Ich habe gehofft, dass dieses Werk mit “Rubinrot” mithalten kann, aber leider war dem nicht so. Das soll nun nicht bedeuten, dass “Silber. Das erste Buch der Träume” schlecht ist, es ist nur anders, als ich erwartet habe.


    In Sachen Schreibstil kann man Kerstin Gier nichts vormachen: Humor, liebevolle Umschreibungen, geniale Dialoge und nachvollziehbare Gedankengänge sind wie immer nahezu perfekt und konnten mich unterhalten, aber dennoch hat bei mir der letzte Funken gefehlt, um dieses Buch wirklich zu lieben. Die Geschichte war mir oftmals schon fast zu süß und zu niedlich. Normalerweise mag ich teilweise überspitzte und niedliche Geschichten, aber in “Silber” gab es direkt noch eine riesengroße Portion Zuckerguss und Schlagsahne obendrauf , die zu viel des Guten war.


    Dazu konnte ich mit Liv als Figur leider nicht allzu viel anfangen. Sie steckt in einem schwierigen Alter und hat nicht unbedingt die beste Familiensituation, was aber auch für ihre Schwester gilt. An sich sind beide Mädchen sympathisch und zum Großteil authentisch, bei Liv hatte ich jedoch das Problem, dass sie mir stellenweise zu sarkastisch und aufmüpfig war. In ihrem Alter und einigen Situationen kann man eine gewisse Aufmüpfigkeit zwar schon fast erwarten, aber dennoch hätte ich ihr auch ein bisschen mehr Reife gewünscht. Auch die anderen Figuren konnten mich leider nicht voll und ganz von sich überzeugen. Grayson ist an sich zwar ein ganz interessanter Junge, der in seinen Träumen auch die ein oder andere Schwäche zeigt, aber dennoch konnte er mich nicht voll und fanz von sich überzeugen. Das Gleiche gilt für seine Freunde, besonders für Henry, die in seinen Träumen ebenfalls eine Rolle spielen und die Liv immer besser kennen lernen darf. Man merkt den meisten Figuren das Alter noch deutlich an. Dies kann man entweder mögen oder als störend empfinden. Bei mir war dies ein Mittelding, denn stellenweise habe ich mir schon ein wenig mehr Reife gewünscht.


    Überflüssig empfand ich den “Tittle-Tattle”-Blog, da dieser oftmals den Lesefluss gestört hat und mich ein wenig zu sehr an “Gossip Girl” erinnert hat. Zwar ist es für die Leser ein gutes Goodie, dass es den Blog tatsächlich gibt, aber dennoch hätte ich diesen nicht wirklich gebraucht. Dazu ist die Idee auch alles andere als neu, da hätte ich mir ein bisschen mehr Originalität gewünscht. Das einzig Gute an dem Blog? Er ist auch jetzt noch aktiv, sodass die Wartezeit auf den zweiten Band ein wenig kürzer erscheint.


    Wirklich hübsch ist dagegen die Cover- und Buchgestaltung. Die einzelnen Kapitel, als auch der Buchdeckel sind wunderschön und ansprechend gestaltet. Sämtliche wichtige Details, die in der Geschichte enthalten sind, findet man auf dem Cover wieder, sodass dies nicht nur ein Hingucker in jedem Regal ist, sondern auch die Geschichte perfekt widerspiegelt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich auf das Buch direkt aufmerksam gemacht. Schade, dass der Inhalt am Ende nicht mithalten konnte.


    Insgesamt hat mich “Silber. Das erste Buch der Träume” nicht leider umhauen können. Ich habe mir unter der Geschichte was anderes vorgestellt und konnte bis zum Schluss mit den Figuren nicht warm werden. Dennoch werde ich auch dem zweiten Band “Silber. Das zweite Buch der Träume” eine Chance geben, der im Juli 2014 erscheinen wird. Kerstin Gier bleibt für mich einfach ein Muss, auch wenn ich dafür auch mal eine Enttäuschung einstecken muss. Empfehlen würde ich dieses Buch dennoch, man sollte eventuell nur nicht zu viel erwarten.


    :lesend :lesend :lesend

  • Ich habe das Buch gestern begonnen und konnte es nur schwer weglegen; habe es aber doch getan, um etwas zu schlafen und die letzten 100 Seiten gleich nach dem Aufstehen gelesen.
    Es ist komplett anders als die Edelsteintriologie, was ja auch sehr gut ist. Ein Abklatsch wäre dem nicht gerecht geworden. Als Einstieg ist es sehr gelungen! Ich bin schon auf die folgenden Bände gespannt. Die Charaktere sind bestimmt noch ausbaufähig und ich bin gespannt wie sie sich in dem folgenden Band entwickeln werden. Bisher gefällen mir sie mir schon gut.
    An einigen Stellen musste ich sehr lachen. Es hat mir wirklich viel Vergnügen bereitet es zu lesen! Ich möchte am liebsten schon jetzt den nächsten Teil in Händen halten!
    Das Buch ist auch sehr schön gestaltet; umso mehr bin ich gespannt, wie der Folgende aussehen wird. Schade, dass es noch bis zum nächsten Sommer dauern wird.
    Das mit dem Blog im Buch, fand ich ok, aber nicht zwingend notwendig. Es hat mich auch sehr an Gossip Girl erinnert.

  • 'Silber' ist ein fluffig-lockerer, humorvoller, sehr nett geschriebener und unterhaltsamer Highschool-Roman mit einem kleinen Spritzer Fantasy/Mystery.
    Die fünfzehnjährige Liv zieht mit ihrer jüngeren Schwester Mia, dem bayrischen Kindermädchen Lottie, der Hündin Butter und ihrer Karriere-Mom nach London, weil ihre Mutter, eine Literaturprofessorin, wieder einmal einen neuen Job angenommen hat. So wie jedes Jahr, weswegen Liv schon viel in der Welt herumgekommen ist und sich nur danach sehnt, mal wieder nicht aus Kisten leben zu müssen.


    Dank Ernest, dem neuen Liebhaber (und der großen Liebe) ihrer Mutter dürfen die Schwestern nicht nur die hoch elitäre Highschool Frognale besuchen, sondern kriegen auch - ungefragt - eine neue Familie: Sie ziehen in Ernests Haus und bekommen dort neue Geschwister, nämlich Ernests Kinder, die auch die Frognale High besuchen.


    Livs neuer 'Bruder' Grayson macht sie mit der Viererclique der begehrtesten und hübschesten Jungs der Schule bekannt, von denen er selbst einer ist. Die vier Freunde spielen ein gefährliches Spiel, das damit zu tun hat, dass sie sich gegenseitig in ihren Traumwelten besuchen können ... und Liv, die von unbändiger Neugierde getrieben noch nie bei einem Geheimnis Nein sagen konnte, lässt sich sofort darauf ein, als die Jungs sie zum Mitmachen einladen...


    'Silver' ist ein ausgesprochen schön aufgemachtes Hardcover, mit einem Schutzumschlag voller silbrig glänzender Elemente und hübschen Ornamentverzierungen innen. Eine weitere nette Idee ist der Tittle Tattle Blog, in dem 'Secrecy', die ihre Identität geheim hält, über den neuesten Tratsch an der Schule berichtet. Die Blogeinträge sind zwischen die Kapitel gestreut.
    Hinter der schönen Verpackung steckt auch ein wirklich nettes Buch, das sich fluffig-leicht und unterhaltsam lesen lässt. Die Ich-Erzählerin Liv hat einen feinen Humor, der Spaß macht und die Seiten wie von selbst umblättern lässt. Schon bald steckt man in einer richtig netten Wohlfühlgeschichte mit ein paar prickelnden Geheimnissen. 'Silber' ist leichte Unterhaltung für Jugendliche und erwachsene Leser gleichermaßen und macht einfach Spaß zu lesen.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich habe mir das Buch vor kurzem gekauft und bin auch schon wieder fertig damit. Ich habe die ganze Zeit gelesen, weil es so fantastisch für mich war. Vor allem fand ich die Träume spannend. Die Traumwelt der kleinen Schwester von Henry, Amy fand ich am schönsten.


    Ich freue mich schon sehr auf Band 2 . Weis jemand wann der raus kommt?


    Ich gebe volle Punktzahl für das Buch.

  • KLAPPENTEXT:


    Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
    Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
    Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …


    AUTORIN:
    (Quelle: Fischerverlage)


    Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht. Mit riesigem Erfolg: Ihre Romane wie die »Müttermafia« oder »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner« sind längst Kult und auf allen Bestenlisten zu finden, genauso wie »Rubinrot«, »Saphirblau« und »Smaragdgrün«, die auch international zu Bestsellern wurden. Im März 2013 kam mit »Rubinrot« bereits die zweite Verfilmung eines ihrer Bücher mit Starbesetzung in die Kinos. »Silber - Das erste Buch der Träume« ist der Auftakt zu ihrer neuen phantastischen Trilogie. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln.


    EIGENE MEINUNG:


    Es ist immer wieder eine große Freude in eins der wunderbaren Bücher der sehr sympathischen Autorin Kerstin Gier einzutauchen. Seit erscheinen des Verlagsprogramms habe ich mich drauf gefreut „Silber: Das erste Buch der Träume“ lesen zu können. Nun war es endlich soweit und ich kann nur voller Wärme sagen: Es war wie nach Hause kommen. Kerstin Giers Schreibstil ist unverkennbar und definifitiv immer wieder als Lesevergnügen deklarierbar.


    Ein Grund dafür sind die wundervollen Charaktere, die Kerstin Gier auch hier wieder mit gewohnter Lässigkeit aus dem Ärmel geschüttelt hat. Liv ist ein wortgewandtes, pfiffiges junges Mädchen, das nicht mit der breiten Masse schwimmt und trotz oder gerade wegen der Tatsache, dass sie nicht glatt und perfekt ist, eine Protagonistin, die soviel mehr auslöst als Sympathien. Ich denke, ich bin nicht die Einzige, die sich vorstellen könnte mit Liv befreundet zu sein. Und das nicht nur, weil sie nun bei den wohlhabenden Spencers einzieht und die wohlerzogene Florence und der sportliche Grayson so zu sagen ihre neuen Halbgeschwister sind. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich Livs kleine Schwester Mia, die leidenschaftliche Detektivin, und Lottie, das deutsche Au Pair Mädchen und gute Seele des Hauses.


    Ein weiterer Grund, warum Kerstin Giers Bücher uneingeschränkt zu empfehlen sind, ist ihr wundervoller Humor. Wie auch schon in ihren vorherigen Romanen habe ich mich köstlich amüsiert. Oftmals folgt ein Lacher dem nächsten, wobei es ihr immer gelingt diese auf einem guten Niveau zu halten und nicht abgedroschen zu klingen. Es ist vor allem auch die Kombi aus Abenteuer und Witz, die dafür verantwortlich sind, dass man, sobald man eins ihrer Bücher beginnt, einer Art Rausch verfällt, dem man nur schwer entkommen kann. Ich hab in letzter Zeit schon lange kein Buch mehr in solch einer Geschwindigkeit gelesen und hätte gerne auch schon den zweiten und dritten Band in Händen, aber da muss ich mich leider etwas gedulden,


    Die Idee, die Protagonisten durchs Traumland wandern zu lassen finde ich sehr gut. Kerstin Gier hat damit ein Thema aufgegriffen, das eine besondere Faszination ausübt. Wer würde nicht gern mal durch seine eigene Traumtür treten oder das Traumland eines anderen besuchen? Verflochten werden diese abenteuerlichen Ideen in das aufregende Leben einer Jugendlichen, die nicht nur viel umherreist, sondern immer wieder die Freunde wechseln muss. Nun ist sie mit ihrer Familie in London angekommen und muss sich nicht nur mit der Wahl eines geeigneten Ballkleides herumschlagen, sondern auch mit einer geheimnisvollen Beobachterin, die auf einem Blog namens Tittle Tattle Gerüchte und Nachrichten über die Schüler der Frognal Academy verbreitet. Ob sie jedoch in Gesellschaft der vier Basketballer Henry, Jasper, Artur und Grayson, mit ihrem seltsamen Verhalten und Vorliebe zu lateinischen Sprüchen besser aufgehoben ist kann vermutlich nur ein Ausflug ins Land der Träume beantworten …


    Trotz des vielen Lobs und der Tatsache, dass ich das Buch verschlungen und dabei jede Menge Spaß hatte, gibt es für mich einen kleinen Kritikpunkt. Das ist der Verlauf des Spannungsbogens. Dieser macht manchmal den Eindruck in die Höhe schießen zu wollen, flacht dann jedoch schon vorher ab, um dann wieder seinen Aufenthalt auf Parterre zu genießen. Sprich: Es fehlt mir ein bisschen die Spannung und wenn dann etwas unheilmiches passiert, dann wird diese Situation für mein Empfinden einfach zu schnell wieder aufgelöst. Das Augenmerk liegt für mich mehr auf Charakteren und dem humorvollen Part, was der Freude am Lesen jedoch keinerlei Abbruch tut.


    FAZIT:


    Lange Rede, kurzer Sinn: „Silber: Das erste Buch der Träume“ ist
    - ein typischer Kerstin Gier Roman,
    - ein gelungenes Flechtwerk aus Geheimnissen, Romantik und Fantasie,
    - ist so humorvoll wie seine Autorin und damit mehr als sympathisch und authentisch
    - ein Buch das unheimlich viel Spaß macht
    - und damit eine Leseempfehlung für Buchliebhaber jeden Alters.

  • Nach einer Wartezeit, die mir ewig vorkam, in Wirklichkeit aber (glaube ich) gar nicht so lang war, ist es endlich da: Silber, der Auftakt zu Kerstin Giers neuer Jugendbuchtrilogie. Schon das Cover ist ein Highlight, schwarz mit grauem, silberfarbenem, rotem und weißem Spotlack, ein Cover zum Anfassen und Streicheln. Herrlich! Direkt unter dem Deckel dann das nächste Schmankerl: ein gedrucktes ExLibris mit Platz für den Namen oder eine schöne Widmung. „Silber“ begeistert bereits bevor man die erste Zeile überhaupt gelesen hat.


    Und dann erst die Geschichte! Olivia und ihre Familie sind Menschen, die man von der ersten Begegnung an gern hat (na ja, die Mutter vielleicht nicht so, sie ist schon sehr karrieregeilbesessen und ihre Kinder müssen dahinter zurückstehen) und schnell stellt sich das Gefühl ein, zu Gast bei alten Freunden zu sein. Man fühlt sich einfach wohl in ihrer Nähe, was sicher zu großen Teilen an der Herzlichkeit, die Kerstin Gier ihren Figuren zuschreibt, liegt. Die Handlung an sich ist nämlich an einigen Stellen etwas unheimlich, manchmal fast ein wenig gruselig. Was aber selbst einem bekennenden Angsthasen wie mir überhaupt nichts ausmacht, denn der Spannung, die die Autorin erzeugt und dem daraus resultierenden Sog, den das Buch ausübt, kann man sich einfach nicht entziehen.


    Geschickt verwebt Kerstin Gier auch in diesem Buch Realität und Fiktion, bleibt dabei aber immer im Bereich des Möglichen, Greifbaren, so dass auch Leser, die für fantastische Literatur wenig übrig haben, auf ihre Kosten kommen. Ebenso darf „Silber“ nicht als reines Jugendbuch verstanden werden, eher als All- Age- Roman, auch wenn die Protagonistin erst sechzehn Jahre alt ist. Das perfekte Zusammenspiel aus Spannung, Gruselfaktor, Humor und kleinen Liebeselementen macht es zudem für eine noch breitere Leserschaft interessant.


    Die „Edelstein- Trilogie“ zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ich bin mir nun aber nicht ganz sicher, ob „Silber“ mir nicht vielleicht sogar noch ein winziges bisschen besser gefallen hat als Rubinrot und Co. In meinen Augen gibt es an diesem Buch nur zwei Kritikpunkte: dass es viel zu kurz ist und dass es viel zu lange dauern wird, bis die Fortsetzung endlich auf dem Markt ist. Liebe Kerstin Gier, mit diesem Buch ist dir ein Meisterwerk gelungen! Vielen Dank für diese großartige Geschichte!

  • Es ist nun schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe und ich fand es toll, bis auf das Ende. Ich hatte eher das Gefühl, alsob ich hier einen Einzelband vor mir liegen habe, keinen ersten Teil einer Trilogie. Bis auf eine Sache am Ende, hatte ich nie das Gefühl, dass es im nächsten Buch weiter geht. Das war bei "Rubinrot" damals ganz anders. Mir fehlt das Gefühl a la "ICH WILL JETZT SOFORT WEITERLESEN!!!!!!" und ich bin jetzt nicht traurig, dass es noch ein Jahr dauert, bis ich den zweiten Band in den Händen halte.


    Der Schreibstil war jedoch wunderbar und es hat unheimlich Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte war toll und schlüssig und ich habe nicht, wie so oft in letzter Zeit, mit einem Fragezeichen über dem Kopf dagesessen und dachte "Hä?". Ich kann das Buch jedenfalls, bis auf die kleine Tatsache am Ende, sehr weiterempfehlen.

  • Das Cover:
    Das Cover zum neuen Trilogieauftakt von Kerstin Gier ist sehr passend gestaltet. In der Mitte ist ein großes türkises Auge zu sehen, dass einen quasi anstarrt. Weiterhin ist eine gestreifte Eidechse zu sehen, die sich von einer Ecke in die andere schlängelt. Ihre Zunge hält einen Schlüssel, der in dem Buch eine bedeutende Rolle spielt. Außerdem sind viele Blumenranken mit Blumen und Früchten zu sehen. Zwischen dem Kopf der Eidechse und dem Schwanz ist eine unheimliche Traumtür zu sehen. Besonders süß sind die zwei roten Vögel. Über dem hübsch gestalteten Titel fliegt eine Eule, und es sieht aus, als ob sie dem fliegenden Schlüssel hinterher schaut. Unter dem großen Augen zieht der zweite Vogel (der meiner Meinung nach dem Twittervogel ähnelt) einen Schriftzug mit dem Text ‘Dream a little dream’ (Träume einen kleinen Traum) hinter sich her. Das Buch ist ganz schwarz und die Zeichnungen bzw. Texte sind entweder in Silber oder in einer anderen Farbe hervorgehoben. Ein schönes Cover, das, wie ich finde, wirklich gut zur Geschichte passt.


    Die Geschichte:
    Olivia Silber und ihre kleine Schwester Mia sind nach ihrem Flug in London gelandet. Dort wollen sie eigentlich mit ihrer Mutter, die Literaturwissenschaftlerin ist und nun an einem Oxforder College unterrichten wird, sowie mit ihrem Kindermädchen Lottie ein kleines Cottage beziehen. Doch ihre Vorfreude wird getrübt, als sie erkennen, dass es eine kleine Planänderung gibt. Ihre Mutter, die von Liv und Mias Vater geschieden ist, hat einen neuen Mann kennengelernt. Ein Schock und eine böse Überraschung für die Zwei. In ihrer neuen Schule, der Frognal Academy für Jungen und Mädchen, wird Liv gleich von der hochnäsigen Persephone empfangen, die ihr als Patin zugeteilt wurde. In der Cafeteria sieht Liv zum ersten Mal die beliebtesten Jungs der Schule: Jasper, Grayson, Henry und Arthur. Schon bald erfahren Liv und Mia auch, dass sie in das Anwesen des neuen Freundes ihrer Mutter, Ernest Spencer, ziehen sollen. Der ist auch geschieden und hat bereits zwei Kinder: Florence und, zu Livs Schrecken, Grayson! Sehr schnell findet Liv heraus, dass Grayson und seine Freunde ein düsteres Geheimnis haben, das Liv enthüllen möchte…


    Meine Meinung:
    Die Edelstein-Trilogie steht noch ungelesen im Regal, doch das neue Buch von Kerstin Gier ging für mich vor, da ich am 14.09.2013 zur Autorenlesung in Rostock war und Frau Gier persönlich treffen durfte. Dies ist also mein erstes gelesenes Buch von Kerstin Gier. Es geht um die fünfzehnjährige Olivia, genannt Liv, die mit ihrer Familie dauernd umherziehen musste. Nun freut sie sich, mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und Lottie endlich länger an einem Ort leben zu können. Doch Pustekuchen: Es gibt eine Planänderung ihrer Mutter, die ihnen ihren neuen Freund vorstellt. Bereits auf den ersten 20 Seiten merkt man, dass das Buch an mehreren Stellen sehr humorvoll geschrieben wurde. Der Vorfall am Flughafen mit dem Käse oder die Planänderung… alles sehr lustige Textpassagen. Für mich hat sich die Geschichte jedoch anders entwickelt als erwartet. Mit sowas Mystischem habe ich nicht gerechnet, aber es hat mir trotzdem (und überraschenderweise) gut gefallen. Liv als Hauptperson ist wirklich sehr selbstbewusst und hat immer einen cleveren und lustigen Spruch auf den Lippen. Sie lässt sich nicht schnell einschüchtern. Auch ihre Schwester Mia, die doch jünger ist als Liv, ist schlau und symphatisch. Sie und Liv sind selbsternannte Detektive. Beide gehen gerne Geheimnissen nach und wollen das Rätsel lösen. Frau Gier verriet auf meine Frage bei der Lesung hin, dass sie auch gerne Rätsel löst, allerdings nicht so häufig wie Liv und Mia. Auch Lottie, das deutsche Kindermädchen, ist eine Klasse für sich und ein liebevoller Charakter. Sie kümmert sich wenigstens rührend um die beiden Mädchen, anders als ihre Mutter. Die vier geheimnisvollen Jungs, Henry, Jasper, Arthur und Grayson, sind interessante und teilweise auch witzige Figuren mit einem spannenden Hintergrund. Besonders Henry und Liv sind eine süße Kombination. In die verrückten Träume der Hauptfiguren einzutauchen war spannend und mysteriös. Vom Titel her dachte ich ja eigentlich an eine reine Traumgeschichte, doch es ist was anderes. Was sich manche Leserinnen und Leser auf der Lesung noch gefragt haben: Wieso hat das Buch wieder einen Farbnamen? Dazu antwortete Frau Gier, dass Liv auch Schröder heißen könnte, sie aber Silber als Nachnamen schöner und außergewöhnlicher fand. Besonders super finde ich die Idee mit dem Tittel-Tattel-Blog, der von einer gewissen ‘Secrecy’ geführt wird. Diesen Blog gibt es sogar wirklich! Natürlich wird noch nicht verraten, wer Secrecy ist (auch wenn viele die Autorin auf der Lesung gefragt haben). Aber wir können ja miträtseln. Die Idee ist jedoch wirklich klasse. Dafür gibt es von mir ein dickes Plus. Meine Ausbeute von der Lesung: Ein Autogramm mit einem lieben Text im Buch sowie ein kleiner Schlüsselanhänger und eine Autogrammkarte mit Widmung. Zusammengenommen muss ich sagen, dass ‘Silber’ eine tolle und mystische Geschichte bietet, die ganz anders endet als erwartet. Kurz erwähnen möchte ich noch die tolle Buchgestaltung. Auf der ersten Seite steht ‘Ex Libris’, was ‘Dieses Buch gehört’ heißt. Dort kann man den eigenen Namen hineinschreiben. Außerdem sind viele Seiten mit hübschen Verzierungen gestaltet. Die Story ist noch nicht zu Ende und das wird auf den letzten Seiten auch klar. Der zweite Band soll ‘Silber – Das zweite Buch der Träume’ heißen und am 26. Juni 2014 erscheinen. Mal sehen, was Frau Gier sich für die Fortsetzung ausdenkt.


    Meine Bewertung:
    Mit ‘Silber – Das erste Buch der Träume’ ist Frau Gier eine tolle jugendliche Geschichte gelungen, die mit Witz, guten Sprüchen und vielen Geheimnissen überrascht. Unerwartete Wendungen machen Livs Story zu einem kleinen Abenteuer. Von mir gibt es volle fünf Sterne für diese unerwartete andere Geschichte.

  • Ich fand das Buch gut, ja. Aber leider doch nicht soooooo gut, wie Rubinrot. Ich kann mich einfach des Gefühls nicht erwehren, dass Kerstin Gier viel lieber Frauenromane als Jugendbücher schreibt. Das Gefühl hatte ich schon bei Smaragdgrün. Da sind für mich doch etliche Fragen offen geblieben. Trotzdem kann ich nicht bestreiten, dass ich ihre Bücher sehr mag und wohl auch die anderen Teile der Trilogie lesen werde. Dennoch bin ich nicht restlos überzeugt.