'Kill Order' - Kapitel 01 - 10

  • Guten Morgen!
    Gestern Abend im Bett habe ich schon mit dem Lesen begonnen. Zu mehr als dem Prolog und dem ersten Kapitel war ich aber leider nicht mehr imstande.


    Allerdings hat mich der Prolog gleich derart angefixt, dass ich mich gierig aufs Weiterlesen freue. :sprung


    Ein guter Kniff, gleich mit einer action-geladenen Szene zu beginnen. Und die war wirklich gut geschrieben. Toll Andrea! Ich lese einiges an Thrillern mit Kampfszenen und oft habe ich beim Lesen nur ein kolossales "Häh?-Gefühl", weil die Beschreibungen unverständlich bleiben, die Bewegungen nicht nachvollziehbar sind und ich dann die Wahl habe, mir wie ein Depp vorzukommen oder doch dem Autor die Schuld zu geben. :grin


    Ganz explizit: Hier war das nicht der Fall! Ich bin kein Depp und die Autorin ist gut! :knuddel1


    Sprachlich kommt mir dein Stil sehr entgegen, Andrea. Unaufdringlich, geschmeidig und immer wieder mit kleinen Bildern gespickt, die das Sprachbild veredeln ohne es kapriziös zu machen.


    Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht!

  • Hier hast du meine Eindrücke wieder mal ganz wunderbar in Worte gefasst, Rosha :anbet.


    Gerade bei Action-Szenen geht es mir oft genau so. Umständlich, gequält, nicht nachvollziehbar - laaaangweilig. Ich habe mich schon oft gewundert, warum manche Autoren die Spannung gleichsam aus dem Ärmel schütteln und andere sich damit so schwer tun. Andrea zählt ohne Zweifel zur ersten Kategorie :-].


    Ich habe diesen Abschnitt gerade eben beim Frühstück beendet (muss mich ranhalten, da wir Sonntag weg fahren). Wollte gerade das 11. Kapitel beginnen, als mein Bauch mir riet erst mal den Laptop anzumachen und nachzusehen, wie weit der 1. Abschnitt überhaupt geht. Das ist nämlich einer der großen Nachteile von ebooks - man kann nicht so flott hin- und herblättern.


    Gott sei Dank, mal wieder ein Prolog, der Sinn macht. Kommt leider selten genug vor. Spannend war er auf jeden Fall, erstaunlich wie ein schwer Verletzter mehrere Typen ausschaltet und ihnen entkommt. Profis wie er selbst und dazu noch unverletzt.


    Sehr angenehm finde ich die Angaben von Ort und Zeitpunkt in den Kapitelüberschriften, sogar manchmal ergänzt durch den verflossenen Zeitraum. Das macht das Lesen so viel flüssiger und spart das Zurückblättern um sich besser orientieren zu können.


    Der Kämpfer aus dem Prolog ist also Nikolaj, alias Fabio, alias Nico Delani, alias Nicolá Martin, möglicherweise kommen im Laufe der Geschichte son ein paar Namen dazu :grin. Maler (auch noch erfolgreich) und Attentäter scheint mir eine interessante, etwas ungewöhnliche Kombination.
    Kann es sein, dass du eine gewisse Vorliebe für Maler als Hauptfigur hast, Andrea ;-)?


    Später mehr. Schreiben kann ich noch eine ganze Menge zu diesem Abschnitt, aber so ellenlange postings finde ich immer mühsam zu lesen :grin.

  • Mich hat eine Sommergrippe darnieder geworfen. Ich brauchte dringend was zur Aufmunterung und hab mir Kill & Order gleich als es ankam zu Gemüte geführt. Ich bin schon durch damit und fand es toll. Normalerweise sind Thriller nicht so mein Genre, schon gar nicht Politthriller, aber Andrea hat es geschafft mich zu fesseln und mich von meiner Krankheit abzulenken. Danke :anbet


    Ich werde trotzdem zu den verschiedenen Abschnitten posten, weil ich meine Eindrücke zu den einzelnen Abschnitten noch ziemlich deutlich vor Augen habe, dabei aber abwarten bis andere Leser den Anfang machen.


    Der Prolog ist neu, wenn ich den Epilog richtig gelesen habe. Sofort ist mir die bildliche Ausdrucksweise aufgefallen, wie z.B. "sank weißes Schweigen zurück in die Nacht, Gedanken taumelten um die Frage, Blaulicht fleckte den Schnee." Das war mir fast too much, denn mein Vorgängerbuch war in dieser Beziehung sehr viel nüchterner und so musste ich mich erst wieder daran gewöhnen. Im Laufe der Geschichte ist es aber mir dann nicht mehr aufgefallen. Somit passte es.


    Obwohl Nikolaj und die Ereignisse im Prolog ja ziemlich gewalttätig sind, man nicht weiß, ob er zu den Guten oder den Bösen gehört, schaffen es die positiven Gefühle, die die Beschreibungen der kargen Idylle seines Rückzugortes im Libanoner Hinterland und seine Passion als Maler, hervorrufen, Sympathien bei mir zu wecken. Ich war sehr gespannt, wie sich die Figur entwickelt. Ich finde ihn sehr interessant.


    Was für dumme Zufälle dazu führen, dass seine Tarnung auffliegt.... Big Brother is watching you. Vor dem Hintergrund der Snowden-Affäre hat das Buch einen aktuellen Bezug bekommen. Gutes Timing, agu. War das Absicht? ;-) Ich finde es gut, dass das Buch neu aufgelegt wurde. Die Geschichte hat das eindeutig verdient. Ich möchte fast sagen, dass mir deine Thriller sogar besser gefallen, als die Fantasy. Du kannst eindeutig Action-Szenen schreiben, wie Rosha und Lumos ja auch schon schrieben.


    In diesem Abschnitt werden eine Menge Personen (Katzenbaum, Rafiq, Sofia, Carmen, Libermann, Cohen, Kusowjenko...) eingeführt und ich muss gestehen, dass ich mich damit schwer getan habe. Vermutlich lag das auch daran, dass Andrea Zeitsprünge in die Vergangenheit eingeflochten hat, die uns so langsam die Hintergründe der akutellen Ereignisse enthüllen sollen. Ich war ehrlich gesagt etwas überfordert und habe gehofft, dass das nicht in diesem Stil weitergeht. Ich meine nicht die Zeitsprünge, sondern die Vielzahl der auftauchenden Personen. Mein Stoßgebet wurde erhört.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Ja, was für ein unglücklicher Zufall zu seiner Entdeckung führt. Und eigentlich weiß er, dass er sich von den Bildern hätte trennen sollen - hier stehen die beiden Seiten seiner Persönlichkeit einander diametral gegenüber. Ein Maler, der seine Bilder verbrennt - unvorstellbar.
    Aber seine Instinkte funktionieren noch.


    In Rückblicken erfährt man so nach und nach Genaueres über die Zusammenhänge, das "Rosenfeldt-Attentat", und die Beziehungen zwischen Carmen, Niko und Rafiq. Aus Freunden wurden Feinde, Jäger und Gejagten verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die sicher im Laufe der Geschichte noch ein bisschen intensiver erläutert wird.


    Es scheint da irgendeine üble Intrige innerhalb des Mossad zu geben, auf der Führungsebene will man um jeden Preis vermeiden, dass Niko lebend gefasst wird, während andere genau das anstreben.



    Zitat

    Original von Suzann
    In diesem Abschnitt werden eine Menge Personen (Katzenbaum, Rafiq, Sofia, Carmen, Libermann, Cohen, Kusowjenko...) eingeführt und ich muss gestehen, dass ich mich damit schwer getan habe. Vermutlich lag das auch daran, dass Andrea Zeitsprünge in die Vergangenheit eingeflochten hat, die uns so langsam die Hintergründe der akutellen Ereignisse enthüllen sollen


    Stimmt! Aber für mich blieb es einigermaßen nachvollziehbar. Und wenn dein diesbezügliches Stoßgebet erhört wurde - um so besser :-].


    Edit: Ich hoffe, dir geht es nun wieder gut, Suzann :knuddel1.
    Noch mal Edit: Ein fehlendes Wort eingeflickt.

  • Das Buch liest sich wie eine Mischung aus Barry Eisler (Profikiller John Rain) und Daniel Silva (israelischer Geheimdienstagent Gabriel Allon). Also genau mein Ding! :-]


    Andrea, warst du zu Recherchezwecken im Libanon oder hast du deine Eindrücke, die du so toll im Buch schilderst aus anderen Quellen?

  • Zitat

    Original von Suzann
    In diesem Abschnitt werden eine Menge Personen (Katzenbaum, Rafiq, Sofia, Carmen, Libermann, Cohen, Kusowjenko...) eingeführt und ich muss gestehen, dass ich mich damit schwer getan habe.


    Normalerweise habe ich es auch nicht so mit Namen, aber Andrea hat ganz leserfreundlich so unterschiedliche gewählt, dass ich einigermaßen den Überblick behalten habe.

  • Einen wunderschönen Abend in die Runde :wave -
    ich wollte mich ja schon heute Mittag melden, aber mitten im Posting verließ mich mein Rechner in einem Bluescreen-Crash (hatte ich ewig nicht mehr), der mich derart frustrierte, dass ich mich erstmal vom Verlust der nicht gespeicherten Sachen erholen musste :grin



    Zitat

    Original von Suzann
    Mich hat eine Sommergrippe darnieder geworfen. Ich brauchte dringend was zur Aufmunterung und hab mir Kill & Order gleich als es ankam zu Gemüte geführt. Ich bin schon durch damit und fand es toll. Normalerweise sind Thriller nicht so mein Genre, schon gar nicht Politthriller, aber Andrea hat es geschafft mich zu fesseln und mich von meiner Krankheit abzulenken. Danke :anbet


    Freut mich enorm, dass ich Dich auf andere Gedanken bringen konnte :knuddel1
    Sommergrippe ist das Allerletzte - ich wünsch Dir gute Besserung (doppelt hält besser) und dass sie sich schnell verflüchtigt!



    Zitat

    Original von LumosJa, was für ein unglücklicher Zufall zu seiner Entdeckung führt. Und eigentlich weiß er, dass er sich von den Bildern hätte trennen sollen ...


    Ich glaube ja, dass es 'in echt' auch meistens so ist - die größten Entdeckungen werden durch Zufall gemacht. Oder durch (scheinbar) vernachlässigbar kleine Dinge. Zum Beispiel beim (aus aktuellem Anlass gerade sehr populären) Thema Datenschutz: Da werden gigantische, vielstufige Security-Systeme installiert, um sensible Daten zu schützen. Und wie funktioniert erfolgreiche Industriespionage dann? Indem man einer unterbezahlten Putzfrau vom Drittdienstleister einen Tausi in die Hand drückt, dass sie auf dem Aktenvernichter den Aufsatz durch einen baugleichen mit integriertem Scanner und WiFi austauscht. (So wahrhaftig mal geschehen - damit wurden immer gleich nur die wichtigen Daten an die Industriespione übermittelt :grin )
    Deshalb fand ich es auch realistisch, dass Nikolaj ausgerechnet durch eine Kombination aus kleiner Nachlässigkeit und blödem Zufall auffliegt.



    Zitat

    Original von Rosha
    Das Buch liest sich wie eine Mischung aus Barry Eisler (Profikiller John Rain) und Daniel Silva (israelischer Geheimdienstagent Gabriel Allon). Also genau mein Ding! :-]


    Was soll ich sagen ... ich fürchte, da war ich beeinflusst. Die beiden genannten gehören zu meinen Top-Lieblingsautoren. Vor allem bei Eisler knabber ich immer schon an den Nägeln in Erwartung auf den nächsten Roman, weil er so göttlich schreibt.


    Zitat

    Andrea, warst du zu Recherchezwecken im Libanon oder hast du deine Eindrücke, die du so toll im Buch schilderst aus anderen Quellen?


    Ich wollte, aber dann kam's anders. Eigentlich versuche ich alle meine Romanschauplätze mal mit eigenen Augen gesehen zu haben. Ich hatte schon immer eine gewaltige Faszination für den Nahen Osten, und hatte meine Libanon-Rundreise schon fast gebucht (vor fünf oder sechs Jahren galt das Land ja schon wieder als Touristen-Ziel), als die Hisbollah mal wieder austickte und Israel beschoss, woraufhin die erstmal den Beiruter Flughafen plattwalzten. Seitdem wurde es dort wieder sehr ungemütlich und ich habe mir die Reise geschenkt. Ich war stattdessen in Zypern (landschaftlich und kulturell sehr ähnlich - sind ja auch nur um die 100km Luftlinie) und habe ein paar Ägypten-Städte-Impressionen mit eingestrickt, und den Rest musste ich anderweitig recherchieren. Mit mehr Glück als Verstand bin ich auf eine Webseite gestoßen, die von Flüchtlingen aus dem Gebiet rund um Hawqa betrieben wird, wo ganz viele Infos über den aktuellen Zustand der Gegend gesammelt werden. Ich hatte auch einen Email-Austausch mit einem Geistlichen von einem der Klöster, das tourismus-seitig sehr auf Zack war, und fand dann noch eine deutsche Austauschstudentin, die ein Jahr in Beirut war. Der Rest war sonstige Internet-Recherche (mühsam, weil es damals den Google Translator noch nicht gab, der heute komfortabel in arabisch und hebräisch verfasste Webseiten in halbwegs verständliches Englisch überträgt), Google Earth (wahnsinnig hilfreich!) und ein paar Bücher und Karten.

  • Vielen Dank Andrea für deine ausführlichen Erklärungen, sehr interessant! :kiss


    Ich habe jetzt den ersten Abschnitt komplett gelesen. Nikolaj ist Russe und hat bei dem Rosenfeldt-Attentat freiberuflich aber im Auftrag der Mossad gearbeitet? Habe ich das richtig verstanden?


    Die Israelis haben also den Mord an einem Glaubensbruder geplant und wollten das den Palästinensern in die Schuhe schieben? Wohl in der Hoffnung auch die USA damit gegen Palästina zu mobilisieren. So habe ich das jedenfalls verstanden.


    Der Verrat seiner Freunde Carmen und Rafiq durch Nikolaj fand vor diesem Attentat statt, oder? Oder hat es diesen Verrat gar nicht gegeben? Das ist sehr spannend. Ebenso die klassische Dreieckskonstellation. Das birgt Sprengkraft.


    Nikolaj ist mir bislang noch etwas fern. Ich hoffe, die Distanz verringert sich noch im Laufe des nächsten Abschnitts. Emotional, habe ich den Eindruck, ist mir Rafiq näher. Auch Carmen lässt sich noch nicht einschätzen.

  • Zitat

    Nikolaj ist Russe und hat bei dem Rosenfeldt-Attentat freiberuflich aber im Auftrag der Mossad gearbeitet?


    Das trifft es nicht ganz, Rosha, aber letztlich irgendwie doch :gruebel. Klingt etwas kryptisch, ich weiß ;-).


    Zitat

    Der Verrat seiner Freunde Carmen und Rafiq durch Nikolaj fand vor diesem Attentat statt, oder? Oder hat es diesen Verrat gar nicht gegeben? Das ist sehr spannend. Ebenso die klassische Dreieckskonstellation. Das birgt Sprengkraft.


    Finde ich auch, das macht einen Großteil der Spannung aus. Allzu viel darf ich ja nicht sagen, da ich schon im 3. Teil bin.


    Zitat

    Nikolaj ist mir bislang noch etwas fern. Ich hoffe, die Distanz verringert sich noch im Laufe des nächsten Abschnitts. Emotional, habe ich den Eindruck, ist mir Rafiq näher. Auch Carmen lässt sich noch nicht einschätzen.


    Auch hier gebe ich dir recht. So ähnlich habe es auch im 2. Teil geschrieben.

  • Zitat

    Original von agu


    Was soll ich sagen ... ich fürchte, da war ich beeinflusst. Die beiden genannten gehören zu meinen Top-Lieblingsautoren. Vor allem bei Eisler knabber ich immer schon an den Nägeln in Erwartung auf den nächsten Roman, weil er so göttlich schreibt.


    Ja, Eisler ist eine Granate!


    Und ich finde es große Klasse, dass du dich von diesen Autoren beeinflussen lässt. Wobei ich das Wort beeinflussen in diesem Zusammenhang nicht wählen würde. Die ganze Summe dessen, was du gelesen hast, hat deinen Geist geformt und aus diesem Ideenpool schöpfst du und erschaffst deine eigenen Geschichten. Und was ich bisher gelesen habe, gefällt mir sehr gut.


    Dein Biocomputer, sprich Hirn, hat also gute Arbeit geleistet im Konsumieren, Archivieren und neuem Kombinieren von Geschichten, Romanen, Ideen und deiner Kreativität. :fingerhoch

  • Zitat

    Original von Lumos
    Eisler kenne ich überhaupt nicht, sollte wohl nachholen ;-).


    JAAAAAAA! tokio Killer - ganz unbedingt lesen. Superspannend, hart, realistisch, sprachlich sehr gut mit einem sehr vielschichtigen Prota. :wave

  • Tja ich glaube Andrea sollte bei Herrn Eisler mal Provision fordern, der ist nämlich gerade auch auf meinen Wunschzettel gelandet.


    Andrea mal vorab bemerkt, das Buchcover ist mal wieder der Hammer, gerade wenn man es live in der Hand hält. Da kommen einem die großen Formate vom 7-Verlag echt entgegen. Ich freue mich immer Coverarbeiten von dir zu sehen. :wave


    Ich habe den Abschnitt erst gut zur Hälfte durch, aber was mir jetzt schon gefällt, ist die Stimmung des Buches, da liegt so eine Art Melancholie in der Luft. Nikolaj fasziniert mich schon jetzt, Künstler und Killer. Das hat irgendwo was von Ninja und Samurai und ein wenig erinnert mich das an Lustbader.

  • Ich bin auch begeistert. Ich muss zugeben, dass ich nur den Namen der Autorin vorher gelesen hatte und mich vom Inhalt des Buches komplett habe überraschen lassen. Das muss ich öfter machen :-)


    Normalerweise ist in Büchern klar, wer der "Böse" ist, und der Autor verteilt deutliche Sympatiepunkte an der einen Seite und Hasspunkte auf der anderen. Nikola ist zwar ein Auftragskiller, wird aber als Maler in der stillen Klosterlandschaft so sympatisch dargestellt, dass ich als Leser gar nicht richtig will, dass er gefasst wird. Allerdings sind auch die Jäger sympatisch dargestellt.

  • Zitat

    Original von RoshaUnd ich finde es große Klasse, dass du dich von diesen Autoren beeinflussen lässt.


    Danke :knuddel1
    Ich glaube, irgendwie ist man beim Schreiben ja immer von dem beeinflusst, was man begeistert gelesen hat. Wobei Silva und Eisler da schon extreme Einflussgrößen sind - die waren der Grund, dass ich nach fünf Jahren Fantasy-Hobbyschreiberei mich erstmals an einem Thriller versucht habe, und das Ergebnis war 'Das dunkle Fenster', die Erstauflage von Kill Order. (Was dann gleichzeitig mein Debüt-Roman wurde)
    Silva habe ich zeitweise verschlungen, nur bei den letzten Büchern wurden mir die Charaktere dann irgendwann etwas fern, weil Gabriel Allon vom 'aktiven Dienst' immer weiter in eine koordinierende Position rutschte.
    Barry Eisler dagegen - Granate :anbet, genau. Der ist mit jedem Buch besser geworden. John Rain ist einfach der coolste Profikiller des Planeten (ich weiß nicht mehr, welcher Band das war, wo er bis über die Ellenbogen im Blut auf einem Steg hockt und einen Typen in Stücke schneidet, um ihn besser versenken zu können, während er über sich und die Welt sinniert, alles in Frage stellt und sich fragt, wieso zur Hölle er das hier tun muss. (Da fällt mir direkt der Cronenberg-Film Eastern Promises ein, der ist ähnlich großartig).
    Aber jedenfalls, mit Inside Out hat Eisler die Vorgänger noch einmal getoppt, finde ich - während der letzte, 'The Detachment' dann ein wenig zu viel von allem war.

  • Zitat

    Original von BelleMorteTja ich glaube Andrea sollte bei Herrn Eisler mal Provision fordern, der ist nämlich gerade auch auf meinen Wunschzettel gelandet.


    Ja, sollte ich wohl :grin
    Ich bin über ihn übrigens rein zufällig gestolpert, als ich 2006 auf einer Konferenz in Boston war, und vor dem Rückflug noch ein Buch gesucht habe, und da sprang mich der Titel - 'The last assassin' - direkt an. Im Flugzeug habe ich dann gesehen, dass das Hardcover sogar signiert ist, und bei der Ankunf in Deutschland war ich fast durch und süchtig und musste mir sofort alle anderen Bücher von ihm kaufen.


    Zitat

    Andrea mal vorab bemerkt, das Buchcover ist mal wieder der Hammer, gerade wenn man es live in der Hand hält. Da kommen einem die großen Formate vom 7-Verlag echt entgegen. Ich freue mich immer Coverarbeiten von dir zu sehen. :wave


    Ich erröte ganz geschmeichelt :-)
    Wobei, dahingehend war 'Kill Order' ja etwas Besonderes - normalerweise mache ich immer nur Cover anderer Autoren, und bei meinen eigenen muss ich hoffen, dass das Coverdesign, das mir dann zur Info geschickt wird, mir kein Entsetzen einjagt - bis jetzt hatte ich da Glück. Bei 'Kill Order' habe ich es dann aber selbst gemacht, weil ich nun mal die Sieben Verlagscover mache ;-)


    Zitat

    Das hat irgendwo was von Ninja und Samurai und ein wenig erinnert mich das an Lustbader.


    Die Bücher habe ich auch sehr geliebt - aber ist ewig her, dass ich sie gelesen habe. Jetzt schreibt Lustbader ja irgendwie nur noch Bourne-Franchises ...

  • Zitat

    Original von xaniaNormalerweise ist in Büchern klar, wer der "Böse" ist, und der Autor verteilt deutliche Sympatiepunkte an der einen Seite und Hasspunkte auf der anderen. Nikola ist zwar ein Auftragskiller, wird aber als Maler in der stillen Klosterlandschaft so sympatisch dargestellt, dass ich als Leser gar nicht richtig will, dass er gefasst wird. Allerdings sind auch die Jäger sympatisch dargestellt.


    Ich finde solche Konstruktionen manchmal spannender als eine klare Gut-Böse-Verteilung, weil sie irgendwie für die Helden noch bedrohlicher sind - denn irgendwie hat jeder einen absolut guten Grund für das, was er tut. Was dann früher oder später auf ein schwieriges moralisches Dilemma herausläuft (so wie es ja auch in der Realität meistens ist).


    Übrigens, zu dem Thema - erinnert sich noch irgendjemand an den großartigen Film Heat mit Al Pacino als Cop und Robert de Niro als Bankräuber? Das war - fand ich - moralisches Dilemma auch für den Zuschauer auf die absolute Spitze getrieben. Weil man irgendwie beide verstehen konnte und sich so gewünscht hat, dass es seinen Ausweg gäbe -

  • Ja ich muss leider sagen, dass mir dieses Genre bisher leider fast nur auf der Leinwand untergekommen ist. Liegt mir wahrscheinlich nahe, da ich immer schon Western und Eastern mochte und gerade die Killer mit der großen Frage dahinter mich immer wieder fasziniert habe und in moderneren Stoffen wieder auftauchen. Gerade bei Nikolaj juckt mich irgendwas, als wäre mir irgendwas an ihm schon mal über den Weg gelaufen. Lustbader ist ewig her, dass ich ihn gelesen habe. Aber für mich ist es echt eine Bereicherung, dass du deinen Erstling noch einmal hochgewühlt hast. :wave