Wie gut ein Lektorat sein kann

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    Original von Frettchen
    Hm, für mich zeigt dieser Thread eigentlich in der Hauptsache, dass ich einen Bogen machen sollte um eher unbekannte Autoren von Unterhaltungsliteratur. Allein schon deshalb, weil ich da sicher nicht in die Zielgruppe gehöre, wenn die Bücher so angepasst werden, dass sie der Masse gefallen.


    es gibt auch unter denen begabte und weniger begabte. Wie übrigens unter allen Autoren. Wobei unbekannte Autoren meist noch mehr Zeit für ihre Bücher bekommen und der Herzblut-Faktor prinzipiell höher ist.

  • Zum Thema große Künstler und Klassiker fallen mir zwei Geschichten ein, die ich zu meiner Studienzeit gehört habe.
    Skakespeare war zu Lebzeiten ein durchaus erfolgreicher Theatermann, der von seiner Kunst lebte. Er soll in seinen Historiendramen den sogenannten "Tudor-Myth" begründet haben, also die These, dass der Sieg der Tudors nach den vorangegangenen Machtkämpfen eine tolle, gerechte Sache war. Vielleicht was das seine echte politische Überzeugung. Vielleicht hatte der Umstand, dass er die Unterstützung der damaligen Königin, die nun mal eine Tudor war, haben wollte, auch was damit zu tun. Vielleicht spielte beides mit rein. Man weiß es nicht.
    Die Romane von Charles Dickens erschienen zunächst in Episoden in einer Zeitschrift. Er ernährte davon sich selbst und auch seine Familie. Bei einem Roman (Titel habe ich leider vergessen) wollte er zunächst ein trauriges Ende schreiben, aber der Verleger legte Veto ein. So würde es den Lesern nicht gefallen. Nach einigem Hin und Her gab Dickens nach.
    Und um persönlichen Angriffen gleich vorweg zu greifen: ich will weder mich noch andere Autoren der Unterhaltungsliteratur auf eine Stufe mit diesen zwei literarischen Größen stellen, nur darauf hinweisen, dass Künstler schon immer einem gewissen Anpassungsdruck ausgesetzt waren. Inwieweit sie dem nachgaben, hatte mehr mit ihrem Charakter und ihrer finanziellen Lage zu tun, weniger - denke ich - mit ihrem Talent. Ein Text kann durch Einmischung Anderer sogar besser werden und wird nicht zwangsweise schlechter, nur weil man sich ein paar Marktgegebenheiten anpasst. Sturköpfe, die sich selbst für zu genial halten, um Ratschläge anzunehmen, können auch totalen Müll produzieren.


    Nun zu Frettchens Frage: ich sehe mich als Mensch, der das Glück hatte, sich einen lang gehegten Traum verwirklichen zu können, nämlich historische Romane zu schreiben - und auch zu veröffentlichen. Darin steckt aber auch ein Haufen Arbeit, und wenn ich für dafür überhaupt kein Geld kriegen würde, würde ich sie jedenfalls weniger intensiv und genau betreiben. Und letztendlich nur als Hobby sehen.
    Noch ein Hinweis, da ich bei diesen Themen hier leider ein gebranntes Kind bin: ich habe kein Problem damit, dass jemand keine Unterhaltungsliteratur mag. Aber abwertende Kommentare, die sich speziell auf meine Bücher (oder auch die anderer Autoren) beziehen, sollten vielleicht besser nur von Leuten kommen, die diese auch gelesen haben - und dann im Rezensionsthread stehen, wo sie hingehören.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Tereza


    Die Romane von Charles Dickens erschienen zunächst in Episoden in einer Zeitschrift. Er ernährte davon sich selbst und auch seine Familie. Bei einem Roman (Titel habe ich leider vergessen) wollte er zunächst ein trauriges Ende schreiben, aber der Verleger legte Veto ein. So würde es den Lesern nicht gefallen. Nach einigem Hin und Her gab Dickens nach.


    Dickens lag sehr oft mit seinen Verlegern überquer - hat dann aber sehr oft nachgeben müssen, weil er ganz einfach auf das Geld angewiesen war. Insofern ist Dickens ein sehr schönes Beispiel für die oftmals vorhandene "Ohnmacht" der Autoren.


    btw.:
    Nur weil man ein Buch einer Autorin/eines Autors nicht mag, heisst das noch lange nicht, dass die Autorin bzw. der Autor nicht schreiben kann. Und gute Unterhaltungsliteratur abzuliefern ist ein schwieriges Unterfangen - Tereza gehört zu den Autoren, die es geschafft haben da wirklich ordentliche Arbeit abzuliefern. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ehm, ich fühl mich grade so, als hätte ich einen Teil verpasst oder übersprungen. Zum Beispiel den, in dem es irgendwie persönlich wurde. :gruebel Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass jemand angegriffen worden wäre. Abgesehen von schlampigen Lektoraten und Korrektoraten.

  • Zitat

    Original von Groupie
    Ehm, ich fühl mich grade so, als hätte ich einen Teil verpasst oder übersprungen. Zum Beispiel den, in dem es irgendwie persönlich wurde. :gruebel Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass jemand angegriffen worden wäre. Abgesehen von schlampigen Lektoraten und Korrektoraten.


    Nö, du hast nichts verpasst. Ich habe auf einen ganz anderen thread angespielt, wo sich aber teilweise dieselben Leute zu Wort meldeten. Da wurde es in der Tat persönlich - und ich bin seitdem echt sehr vorsichtig geworden, was ich hier schreibe, gerade wenn es um Unterhaltungsliteratur geht.


    Aber lassen wir das jetzt und zurück zum Thema.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Wobei, die Frage, auch wenn vielleicht wer sich ärgert, muss ich stellen an die Autoren: seht Ihr Euch als Künstler oder ist schreiben für Euch ein Beruf wie jeder andere auch?


    Für mich persönlich ist es kein normaler Beruf, sondern Berufung. Darum nehme ich mir Zeit für meine Romane und bin nebenberuflich als Lektorin und Übersetzerin unterwegs, was ein berechenbareres Einkommen garantiert. Das ist halt mein persönlicher Weg.


    Man arbeitet als Künstler/Kreativer in einem sehr durchgeplanten Umfeld. Lektoren, Bearbeiter, Übersetzer und Korrektoren verlassen sich darauf, dass man seine Termine einhält, damit sie ihre einhalten können. Denn die sitzen ja auch nicht däumchendrehend rum (viele arbeiten inzwischen freiberuflich von Zuhause), sondern halten sich Zeit für den Auftrag frei. Wenn dann in dem avisierten Monat nichts kommt, muss man u.U. erst mal diese Finanzierungslücke schließen.
    Katalogtexte müssen passend geliefert werden, Lesungen organisiert. Letztlich muss auch die Druckerei pünktlich beliefert werden. Schließlich wollen auch die Leser ihre Fortsetzung oder den neuen Roman von xxx zeitnah haben und der soll nicht vom Reißbrett stammen, sondern ein Herzenserguss sein.
    Darum haben sich auch für schreibende Künstler viele eher 'beruflich' klingende Arbeitsweisen durchgesetzt, obwohl kreative Prozesse unabkömmlich sind.


    Und man sitzt auch zwischen den Stühlen. Einerseits soll man Künstler sein und originelle Ideen umsetzen und Neues schaffen. So ein bisschen Armer Poet.
    Andererseits werden an das Ergebnis dauernd harte Arbeitskriterien angelegt (Qualität, Vermarktbarkeit, Masse, Fachrezensionen, Leserkritik). Schöpferisches Schreiben ist aber nicht wie Brezelbacken oder Sockenstricken. Das Ergebnis ist oft sehr persönlich und ich finde, das sollte es auch sein. Man muss Kritik aber trotzdem sachlich auffassen. Wie verträgt sich das sensible Künstlerdasein damit, als Prellbock aller anderen zu dienen?
    Indem man es mehr als Beruf auffasst und organisiert, denn als selbstbeglückende, heile Künstlerexistenz aus dem Bilderbuch.


    Legendenbildung gehört übrigens zum Berufsbild dazu, denn über die unangenehmen und harten Seiten des Jobs redet man zwangsläufig weniger gerne.

  • Einige hier hängen einer klassichen Genie-Vorstellung an. Die Idee ist weit verbreitet. Das ändert nichts daran, daß sie falsch ist und zwar rundum.
    Niemand schreibt im luftleeren Raum. Die Vorstellung, daß jemand da sitzt und ganz allein aus sich heraus ganz wunderbare Worte findet, um wunderbare Geschichten zu erzählen, ist ein romantischer Traum.


    Jede, die schreibt, schöpft aus ganz vielen Quellen. Anregungen kommen von allen Seiten. Um die Anregungen zu verarbeiten, braucht sie Unterstützung. Das kann ein Gespräch mit einer Kollegin sein, das kann das Buch eines Kollegen sein, das kann ein Briefwechsel mit Tante Luise sein. Und die Lektorin gehört ebenso dazu.
    Alle, die schreiben und je geschrieben haben, haben immer mit anderen zusammengearbeitet. Ideen diskutiert, nach Lösungen für Probleme in Wortwahl und Grammatik gefragt, nach Hilfe geschrien, wenn der Plot hing.
    Christa Wolf hat erst weitergeschrieben, wenn ihr Mann sein 'okay' gab, Huchel hat Gedichte von Bobrowski zusammengestrichen und Hans Mayer Gedichte von Huchel. Lindgren hat die Urfassung von 'Pippi Langstrumpf' verändert, weil niemand das Original drucken wollte. Dutzende Autoren der Nachkriegszeit wären nichts geworden ohne Eingriffe ihrer Verleger und Lektoren. Es gibt ganze Bibliotheken voller Briefwechsel von Autorinnen und Autoren der vergangen Jahrhunderte, in denen sie seitenlang mit anderen über ihre Projekte diskutieren. Auch mit ihren Verlegern.
    Allein bis der Text abgeschlossen ist, haben ein halbes Dutzend andere Einfluß darauf genommen.
    Daß das stört liegt nur daran, daß die Idee vom göttlichen Schöpfungsvorgang in KünstlerInnen unverdrossen blüht.


    Ich sehe eben, daß ElBe den Alltag noch mal deutlich beschrieben hat. Genau so ist es.
    Kunst machen, egal, welches Gebiet, ist erst mal ein Beruf. Man braucht Talent dazu. Eine Fähigkeit. Die man auch wiederum schulen und fördern muß.
    Berufung sehe ich nicht. Wer 'beruft' eine? Man hat eben eine Fähigkeit und wenn man Glück hat, kann man sie einsetzen, um genug Geld zu verdienen, daß man davon leben kann.
    Es sind Berufe, die vollen Einsatz fordern, die schwer sind.


    Ich gebe zu, daß ich herb auf den Ausdruck 'Berufung' reagiere. In meiner Erfahrung wird davon immer dann geschwärmt, wenn's darum geht, den Lohn zu drücken. Ich erinnere mal an Personal in der Pflege oder an Erzieherinnen. Die folgen bekanntlich auch ihrer 'Berufung'.
    Bei KünstlerInnen ist es nicht anders. Sie machen ja so was Schönes. So was Erfüllendes. Und dann wollen sie auch noch Geld.
    Nee, wirklich, unmöglich, so was.
    Also kommt mir bitte nicht mit 'Berufung.'



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Wenn ich mir die meisten Beiträge so anschaue, dann sehe ich keine großen Unterschiede. Auf mich wirken z.B. die Ausführungen von magali und Groupie eher komplementär. Es sind zwei Seiten einer Medaille.

  • Josefa


    mit der stark gesunkenen Lebenserwartung der Bücher hast Du recht, aber nicht damit, daß es an den Leserinnen liegt.
    Es liegt am gewachsenen Ausstoß vornehmlich von Unterhaltungsliteratur. Der Buchmarkt hat sich seit Beginn der 1990er stark verändert. Es wird seither auf Masse gesetzt. Man will hohe Gewinne durch schieren Verkauf von Ware erzielen.
    Das geht, weil man auf Produkte mit rascher Verfallszeit setzte. Wie billige T-Shirts, etwa. Dafür braucht man eine große Schar AbnehmerInnen. Deswegen wurde ein Massenpublikum herangezogen, das man regelmäßig mit der Ware zuschüttet.


    Das hat inzwischen eine Eigendynamik entwickelt, die ein einziger Horror ist. Zehntausende von neuen Büchern regnen pro Jahr über ein Lese-Publikum herein. Über den Daumen gepeilt, müßte eine Leserin in der Stunde ca. fünf Romane lesen, um allein die Neuerscheinungen eines Jahrs zu schaffen.
    Will sagen: auch die Leserinnen überblicken nicht mehr, was eigentlich gedruckt vorliegt.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Wenn ich mir die meisten Beiträge so anschaue, dann sehe ich keine großen Unterschiede. Auf mich wirken z.B. die Ausführungen von magali und Groupie eher komplementär. Es sind zwei Seiten einer Medaille.


    Ja, klar. Es ist kein Thema mit einer immensen Spannbreite. Jede, die sich näher damit beschäftigt, erkennt die Probleme schnell, vom Selbstverständnis einer Autorin bis hin zum alltäglichen Irrsinn des heutigen Verlagsgeschäfts und des Buchhandels.
    Man muß sich auch als Autorin immer wieder klar machen, was man tut, warum man das tut, wie ehrlich es noch ist, wo man sich belügt, wo andere, wo es sich lohnt und wo nicht.
    Das gilt allerdings für viele andere Berufe auch.
    Insofern ist auch die geforderte stete Selbstreflexion kein Grund für eine romantische Überhöhung des AutorInnenberufs.
    :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    [...]
    mit der stark gesunkenen Lebenserwartung der Bücher hast Du recht, aber nicht damit, daß es an den Leserinnen liegt.


    Letzteres war auch nicht ganz ernst gemeint ;-) . Andererseits widerstrebt es mir, die Leserschaft so ganz aus der Verantwortung zu entlassen. Wenn mehr Leute anfangen würden, sich über mangelnde Qualität zu beschweren, so wie Groupie das ja anscheinend schon versucht hat, und die lieblos produzierte Billigware (wie auch immer die im Einzelfall aussieht) weniger Käufer fände, würde höheren Orts ja vielleicht doch mal jemand ins Nachdenken kommen ... na schön, ich bin ein Träumer. :rolleyes


    (Mich hält unter anderem dieser Punkt, ehrlich gesagt, immer noch von der Anschaffung eines Readers ab. Ich weiß genau, ich wäre versucht, mir alles Mögliche als E-Book zu kaufen, das ich mir als Printausgabe nie ins Regal stellen würde.)

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Zitat

    Original von Josefa
    Zum Thema »schlampiges Lektorat« eine Frage aus Buchhändler-Sicht: Kann die mangelnde Sorgfalt in der Aus- und Überarbeitung im Verlag, die ich ebenfalls festzustellen glaube, auch einfach mit der gesunkenen »Lebenserwartung« von Büchern zusammenhängen? So nach dem Motto: »Lohnt eh' nicht, ist in drei Jahren sowieso vergriffen, dann kräht kein Hahn mehr nach den Fehlern?« - Vor zwanzig Jahren konnte einem Buch noch ein langes Leben in der Backlist des Verlages beschert sein. Heute wird ein Titel, nach allem, was man hört, oft nach dem ersten halben Jahr schon für tot erklärt. Es landet, meinem Gefühl nach (ich arbeite nicht mehr im Ladengeschäft und sehe es also auch nur von außen), unheimlich viel Ware auf den Büchertischen, die nicht mal genug Zeit kriegt, um Staub anzusetzen.


    wie magali auch schon wunderbar darlegte, hat sich der Markt verändert.
    Viele Verlage leben von "Schnelldrehern" und finanzieren damit auch andere Bücher (selbst Lektoren haben Herzensprojekte), aber die Spirale dreht sich schneller und schneller.
    Ein Buch liegt heute kaum mehr 2 Monate im Laden (oder nur 6 Wochen). Hat es sich im stationären Handel nicht verkauft, ist es quasi tot und man kann nur noch auf Folgekäufe durch Fortsetzungen oder andere Titel des Autors hoffen (wenn er Glück hat und durch den "Flopp" nicht durchs wirtschaftliche Raster fällt). Oft kann man den Erfolg eines Buches schon durch die Vormerker, die Bestellungen des Handels, ermessen, also noch ehe es erhältlich ist. Denn was im Laden (vielleicht sogar als Stapelware) liegt, hat schon mal größere Chancen gekauft zu werden, als ein Titel von der Backlist.

  • Ich arbeite wie folgt:
    Ich schreibe mit Papyrus Autor, was die Texte schon sehr gut auf ein Lektorat vorbereitet.
    Dann bekommt es eine meiner Lektorinnen.
    Wenn ich das Buch zurückbekomme, überarbeite ich es erneut. Manche Vorschläge nehme ich an, einige nicht.
    Ich schätze, das was ich annehme auf ca. 80%.
    Manchmal schleichen sie in der Überarbeitung wieder Fehler ein.
    Deshalb lasse ich danach Duden Korrektur noch einmal drüber laufen.


    Die Ebooks kopiere ich zusätzlich in OpenOffice, denn das zeigt mir eventuelle Fehlzeichen an, die dann im text Lücken verursachen.
    Dann ist das Buch fertig und geht auf den Markt.



    PS: Ich bin überzeugte Self-Publisherin

  • Ganz im Gegenteil! Ein E-Book sollte in jedem Fall ebenso sorgfältig lektoriert sein wie eine Prinausgabe (ich rede jetzt von "richtigen", im Verlag erschienenen Büchern). Der Grund liegt bei mir: der Platz in meinem Regal ist ziemlich begrenzt, der auf einem Reader wäre nahezu endlos. Normalerweise kaufe ich Bücher, um sie zu behalten; ich verkaufe sie nicht weiter. Im Moment muß ich sehr stark auswählen, welche Titel ich wirklich anschaffen will. Bei E-Books wäre ich sehr viel eher versucht, mir Bücher zu kaufen, bei denen ich im vorhinein schon ahne: naja, vielleicht ganz nett, aber sicher nichts Besonderes.


    Zum Beispiel juckt es mich gerade in allen Fingern, "Die Päpstin" zu lesen, weil die Diskussionen im Rezi-Thread so witzig waren. Und das, obwohl (oder sogar weil?) ich weiß, daß ich mich wahrscheinlich auf jeder zweiten Seite ärgern würde.
    Aber ich hätte den Schinken danach als Staubfänger herumstehen, und das will ich nicht. Also lasse ich's. Und die Stimme der Vernunft, die bei mir so selten zu Wort kommt, sagt, das wäre eine sehr gute Entscheidung. ;-)

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.