'Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown' - Seiten 384 - 479

  • Der letzte Abschnitt hat Henry wieder neue Namen beschert, zuerst kommt er als Paolo in eine im Überfluss lebende aber unglückliche Familie in die Schweiz und von da aus nach Prag ins genaue Gegenteil, wenn man mal von der Krankheit der dortigen Hauptperson absieht. Sehr gut hat mir (Henry auch *g*) gefallen, dass Laura sich in allerletzter Minute von ihm verabschiedet hat.
    Das Prager Kapitel endet in jeder Hinsicht traurig, auch die Jahre danach sind für Henry irgendwie unbefriedigend. Bis er denn an die Schriftstellerin gerät, die mit ihm am Wiener Flughafen strandete. Und da schliesst sich der Kreis. Henry sitzt immernoch in seiner "Arrestzelle" und wartet auf den Eingriff.
    Ganz am Ende erfahren dann auch wir, was den Alarm ausgelöst hat.
    Eine interessante, abwechselungs- und lehrreiche und sehr emotionale Reise durch ein Teddyleben in den letzten 80 Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis fast heute geht zu Ende.
    Ein tolles Buch!

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Das war schon in der Schule so... Dabei bin ich in beiden Städten - wenn auch nur kurz - gewesen. Aber der Aufstand in Budapest und der Prager Frühling - das geriet immer durcheinander.
    LG
    M.E.Z.
    (maikaefer, etwas zerstreut :lache)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • ...und weil ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte - direkt der letzte Teil von mir. :-) Ich habe in einem Rutsch weiterlesen "müssen":
    Zwei gegensätzlichere Familien als die in der Schweiz und die im Ungarn der Knapp-Vor-Der-Wende-Zeit lassen sich kaum denken. Henry ist sehr traurig, weil er kaum Trost zu spenden in der Lage ist. Auf Umwegen kommt er dann noch zu einer alten Dame mit - ausgerechnet - einigen Katzen und als diese stirbt, in das Antiquariat, aus dem ihn nach einigen Jahren die Schriftstellerin kauft. Mit ihr kommt er dann in die unerfreuliche Lage auf dem Flughafen.
    Ein schönes Nachwort des Verlegers rundet die Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat, ab.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ein Wohlfühlbuch- da trifft es. Punkt.


    Absolut!!! :write :-]


    Ich habe auch diesen letzten Abschnitt sehr gerne gelesen und hoffe sehr, dass es Henry jetzt bei der Schriftstellerin gut haben wird. Aber der "Anfang" ist schon Mal vielversprechend. :-)


    Die Beschreibung der Familie aus der Schweiz hat mich doch zum Schmunzeln gebracht. Vor allem die Tatsache, dass Henry die Herkunft erst gar nicht zuordnen konnte. Aber ich versichere euch, dass das keine typische Schweizer Familie war. ;-) In diesen Szenen ist mir besonders deutlich geworden, wie detailliert die Autorin recherchiert haben muss. So manch "Schweizerisches" wurde super dargestellt. :fingerhoch


    Jetzt ist das Geheimnis um den mysteriösen Gegenstand in Henry auch gelüftet und irgendwie hat sich somit der Kreis geschlossen. A. & W. - ich glaube da auch eine Schleife ins Private entdeckt zu haben. :gruebel Aber vielleicht ist es auch Zufall oder dann zu privat. ;-)


    Auf jeden Fall gehört Henry für mich zu den Büchern, mit denen ich mich überaus gerne in eine gemütliche Ecke gekuschelt hatte und ich kann mir gut vorstellen, diese Geschichte wieder Mal zu lesen. Vielleicht gerade an in einer Zeit, in der man ein bisschen Trost und Geborgenheit sucht.


    Vielen Dank, liebe Anne, für diese ganz besonderen Lesemomente und die tolle Begleitung der Leserunde! :knuddel1

  • Liebe Ayasha,


    Schön, wenn sich Kreise schließen, oder? Heute schließt sich noch ein weiter, ich bin nämlich eben am Flughafen Wien Schwechat gelandet und bin (ganz ohne Probleme an der Sicherheit) jetzt in Wien ganz in der Nähe des Bärenladens.


    Dir und überhaupt euch allen hier: Danke für eure Kommentare und eure ausführliche Rückmeldung. Es ist toll, so nah bei den Lesern dabei sein zu können!


    Und die anderen Kreise ... Naja. Da gibt es so viele wie jeder sehen kann und sehen will. :-)

  • Der letzte Teil ist einerseits der traurigste, andererseits auch der mit der größten Hoffnungsperspektive – für mich jedenfalls. Die Familie Hofmann, gefangen in ihren enttäuschten Erwartungen und zerbrochenen Hoffnungen. Laura, das Kind tut mir unendlich leid, wie all die Lauras, deren Anzahl scheinbar immer größer wird. Was aus Bernard und Laura wird, glaubt man zu wissen, aber was wird aus Claire? Warum ruft sie nicht mehr an? Afrika, da macht man sich gleich gewaltige Gedanken. Äthiopien, ach je – aber: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und Äthiopien ist nicht Somalia.


    Und dann Nina. Warum kam mir sofort das Wort „Leukämie“ in den Sinn, als sie beschrieben wurde? Das große Leid, die kleine Hoffnung, mir hat dieser Teil das Herz zerrissen. Es war alles so konsequent, so „logisch“, das kurze Aufflackern, die Liebe und Harmonie in der kleinen Familie, der Zusammenbruch, die Art, wie Maurus reagierte, der Zirkusbesuch, letztlich auch der Tod. Hoffnung? Doch, auch wenn anders als gewünscht: Grenzen öffnen sich, das Leben geht weiter, auch für Maurus und Ilona, sie werden lernen, mit den Narben zu leben.


    Und Henry? Na, wenn das nicht die Hoffnung in Person ist.


    Zitat

    Original von beowulf
    Ein Wohlfühlbuch- da trifft es. Punkt.


    :write :write :write


    Liebe Anne, ein herzliches Dankeschön von mir, für Henry, für wunderbare Stunden mit ihm, für das Begleiten der Leserunde.


    Und Danke, dass ich daran teilnehmen darf.

  • Eine Frage getraue ich mich jetzt doch noch zu stellen:


    Warum hat Henry das "Geheimnis in sich" nicht wiederbekommen?
    Weil er so "vollgesogen" mit Liebe ist, die er in seinem Dasein erfahren hat, dass er es nicht mehr benötigt? Weil er gelernt hat, dass Liebe so unendlich viel mehr ist als "nur" Liebe zwischen Mann und Frau? Oder ganz prosaisch: Weil so eine Situation wie auf dem Flughafen nie wieder passieren soll? Oder weil dieses Stück manifestierte Liebe zu schön ist, um es zu "verstecken"?

  • Liebe Lipperin,


    Danke dir und auch den anderen Eulen ganz herzlich für die Anmerkungen zu den einzelnen Abschnitten. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich bei euch reinschnuppern und lesen durfte, welche Gedanken ihr euch über das Geschriebene macht. Es gibt mir das Gefühl, dass sich die ganze Arbeit wirklich gelohnt hat.
    Um deine Frage zu beantworten: ich glaube, ich kann dir Hoffnung machen, dass er sein Geheimnis nach Fertigstellung seiner Geschichte doch noch irgendwann von der Schriftstellerin zurückbekommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es sich anmaßt, es einfach zu behalten. Aber ein bisschen will sie vielleicht auch daran partizipieren... Und wie ich Henry kenne, überlässt er ihr es gern für eine Weile.

  • Da ich am Wochenende unterwegs war, noch eine kleine Anmerkung.
    Mir gefällt die "sichtbar gewordenen Liebe " richtig gut - ein schönes Symbol dafür, dass Liebe schöner wird durch teilen. Und so können sich jetzt beide freuen. Henry und die Schriftstellerin.


    Bestimmt hat es Henry jetzt gut und ich wünsche ihm, dass er sein Leben lang auf dankbare "Liebes-Abnehmer" trifft!

  • Das hast du schön gesagt, Rumpelstilzchen!
    Obwohl ich gestehen muss, dass da auch immer ein winziges Fragezeichen bei mir war zu dem von der Lipperin angesprochenen Punkt. Aber Anne hat das ganz toll geklärt.
    Nun schauen wir mal, wie sich die Nachzüglerrunde gestaltet.
    Mir hat es jedenfalls bisher viel Spaß gemacht.
    DANKE an alle Beteiligten.
    (und ein Hinweis auf eine für Januar geplante weitere private Runde
    Anne Selinko: Désirée)
    Wegen des 2. Henrybuches müssen wir dann kurzfristig entscheiden.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Maikäfer, vielen, vielen lieben Dank, dass Du auf dieses wunderbare Buch aufmerksam gemacht hast :kiss !


    Ich bin noch ganz verzaubert von dieser schönen, zauberhaften und auch wahren (!!) Geschichte. Sie ist spannend (was passiert auf dem Flughafen), anrührend, teilweise tieftraurig, lehrreich (ich wusste nichts von dem Hochwasser von Florenz - und hab es erstmal gegoogelt), niemals kitschig oder übertrieben sondern einfach schön.


    Dank an Anne für dieses Buch :anbet und die Begleitung.


    Trotz Zweifel, dass man eigentlich keine Fortsetzungen lesen soll, werde ich auf jeden Fall den Folgeband lesen wollen!!!


    Nachsatz: Ich werde dieses Buch sicherlich an viiiiiiile liebe Menschen verschenken (bei allen Gelegenheiten).

  • Das freut mich, Nick!


    Ansonsten: Weiterempfehlen. Immer und überall weiterempfehlen.
    Möge Henry noch recht viele andere Menschen rühren!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe das Buch trotz mancher Widrigkeiten im persönlichen Umfeld vor einiger Zeit beendet.
    Es war ganz schön traurig, vor allem Nina und Lauras Geschichte. Aber so ist es eben im Leben.
    Aber Henry hat es ja zum Schluss noch gut getroffen und ich fand es sehr schön, zu wissen, was nun das Geheimnis im Inneren Henrys zu bedeuten hatte.
    Und ich war mir auch sicher, dass die Schriftstellerin Henry seinen Schatz nicht vorenthalten wollte und er ihn nachdem sie seine Geschichte aufgeschrieben hat, wieder in sich fühlen wird.


    Es ist wunderbar, dass Henry so vielen Menshcen beigestanden hat und sie trösten durfte. Es ist ein Geschenk, wenn man diesen Trost empfangen und spüren kann.
    Anne hat hier nicht nur eine Geschichte erzählt sondern viel von sich mit hineingelegt, davon bin ich überzeugt.

  • Auch wenn ich so gar nichts geschrieben habe, habe ich mitgelesen und find es ein ganz tolles Buch und dies nicht nur vom Inhalt. Das Hardcover sieht einfach genial aus
    Inhaltlich war es teils traurig so dass einige Tränen geflossen sind besonders am Schluss.
    Dennoch freue ich mich auch schon auf die Weihnachtsgeschichte mit Henry

    Liebe ist die ständig variierende Mischung aus dem Glück,
    jemanden zu haben und aus der Angst, genau diesen
    Jemand zu verlieren! (unbekannt)



    :lesend

  • Da bin ich garantiert auch wieder dabei. :-]


    Was für ein wunderschönes Buch - was für ein Wohlfühlbuch - so tragisch auch die einzelnen Schicksale waren ... Dieses Buch wird bei mir in diesem Jahr garantiert als multiples Weihnachtsgeschenk herhalten müssen. ;-)


    Danke für die Leserunde maikäfer und Anne. :knuddel1

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas