'In einem Boot' - Seiten 245 – Ende

  • Der letzte Abschnitt des Buches spielt eigentlich nur noch in Gerichtssäälen, bzw. im Gefängnis - lediglich das Kapitel "Die Rettung" schildert kurz und knapp wie Grace und ihre Mitinsassen aus dem Ozean gefischt wurden.
    Das Ende ist für mich relativ unbedeutend und nichtssagend und ich kann und möchte mir auch nicht wirklich einen Reim darauf machen. Ich mag es nicht, wenn gerade solche Bücher relativ offen, bzw. so "geheimnisvoll" enden :gruebel

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Das ist mir beim Lesen auch aufgefallen, dass eigentlich kaum eine der aufgeworfenen Fragen geklärt wurde!


    Warum wurde das Boot nun genau nochmal hochgezogen? Was war in dem Kästchen? Was war das für ein Konflikt mit Blake? War da wirklich das Gold im anderen Rettungsboot? Wurden die anderen Boote auch gerettet?


    Sooo viele Fragen! :gruebel

    Sorry, I can't hear you over the sound of my awesomeness. :putzen

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  • Das Ende bleibt reichlich mysteriös! Ich persönlich finde das in Ordnung!


    Was mich wirklich beeinduckte, ist das Portrait von Grace. Die Autorin ist weit dabei gegangen, dem Leser einen Blick in die Gedanken einer Frau zu gewähren, die sich einer schwierigen Ausnahmesituation befand.


    Ich frage mich, ob udn was von Charlotte Rogan noch folgen wird. Ich glaube, dass dieser Stoff über einen längeren Zeitraum gut durchdacht war.
    Schwierig, da etwas gleichwertiges nachzuliefern.



    Meine Rezension habe ich unter Historische Romane » 19. und 20. Jahrhundert (1801 n. Chr. – 1945 n. Chr.) eingestellt:
    In einem Boot - Charlotte Rogan


    Mein ihr, da passt es am Besten hin oder doch zu Belletristik?

  • Ich würde es definitiv ins Kinder- und Jugendbuch packen, denn Script5 ist doch eine kleine Schwester von Loewe und ja speziell für junge Erwachsene.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Auch ich bin hin und her gerissen, da ich mir von dem Ende auch noch viele Antworten gewünscht hätte, wie meine Vorredner schon mitteilten. ?(


    Gut finde ich allerdings, wie der Charakter von Grace vor Gericht dargestellt worden ist. Und ihr zukünftiger Ehemann war ja auch ein ganz gerissener Verteidiger - schön zu lesen, daß die Beiden am Ende zueinander gefunden haben. (obwohl das manch einer auch kitschig finden könnte :grin).


    Alles in allem hat mir das Lesen dieses Buches schöne Stunden beschert :-)

  • Zitat

    Original von Marita65
    Und ihr zukünftiger Ehemann war ja auch ein ganz gerissener Verteidiger - schön zu lesen, daß die Beiden am Ende zueinander gefunden haben. (obwohl das manch einer auch kitschig finden könnte :grin).


    Nicht kitschig, eher passend. Da haben sich zwei gefunden oder so :grin


    Mir hat es sehr gut gefallen und soviel offene Fragen finde ich gar nicht.
    Es wurde ja auch alles aus Grace´s Sicht dargestellt und das was ihr nicht offenbar wurde, mußte uns dann auch vorenthalten bleiben.


    Trotzdem stellt sich mir die Frage, wie es überhauüpt zu der Anklage kam.
    Irgendeiner aus dem Boot muß ja dafür gesorgt haben. Ansonsten wäre ja nie herausgekommen, daß der Wurf Hardies aus dem Boot überhaupt stattgefunden hat und er nicht, wie die anderen auch, aus anderen Gründen über Boot ging. Ja überhaupt mit in dem Boot war.


    Aber wer?


    Vermutlich jemand, der sich Mrs. Grant gegenüber nicht durchsetzen konnte?
    Bleibt wohl nur ein Mann, da die Frauen sich ja als geschlossen hinter den Angeklagten Frauen darstellten.

  • Dass die Gruppe von isländischen Fischern gerettet wurde, war für mich natürlich herrlich als riesiger Island-Fan :rofl

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Bin auch etwas hin- und hergerissen, aber nicht wegen den offenen Fragen, sonder weil ich nicht weiß, wie ich bewerten soll.


    Der Erzählstil an sich hat mir gut gefallen, ich habe Grace ja immer ernst und ruhig vor mir sitzen sehen, so als ob sie es mir erzählen würde. Trotzdem war sie teilweise ein "böser" Charakter, dass hat mich immer sehr geschockt an den Stellen.

  • Zitat

    Original von Johanna
    und soviel offene Fragen finde ich gar nicht.
    Es wurde ja auch alles aus Grace´s Sicht dargestellt und das was ihr nicht offenbar wurde, mußte uns dann auch vorenthalten bleiben.


    Ja, genauso habe ich es auch gesehen. Grace kann keine Antworten geben, die sie selbst nicht kennt. Das macht das Buch natürlich sogesehen authentisch. Wie oft erlebt man selbst Dinge, bei denen man sich fragt, wie das wohl kommen konnte und man erfährt es doch nie.


    Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, auch wenn es keine Begeisterungsstürme in mir ausgelöst hat. Dafür hat Grace mir wohl doch eine Spur zu wenig Emotionen gezeigt und das nicht erst auf dem Rettungsboot, sondern auch in ihrem "normalen" Leben. Große Gefühle kennt sie offenbar nicht. Das Ableben ihres Vaters schildert sie emotionslos, ihre Hochzeit mit Henry war wohl ganz nett, aber mehr eben auch nicht und ihren Anwalt will sie auch nur heiraten, weil er Schmetterlinge im Bauch hat. :gruebel Das machte es für mich als Leserin nicht gerade einfach, mich in sie hineinzuversetzen.


    Dennoch bietet das Buch viel Gelegenheiten, sich selbst zu fragen, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten würde und ab wann man anfangen darf, über andere zu urteilen.


    Das Gerichtsverfahren selbst war mir zu amerikanisch, da steh ich aus ganz persönlichen Gründen so gar nicht drauf. Aber das Ende dennoch stimmig.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Ich habe eine Frage an die erfahrenen Leserunden-Teilnehmer. Ich habe jetzt zum ersten Mal ein Buch im Rahmen einer Vorableserunde gewonnen. Darf ich die Rezension, an der ich gerade für die Büchereulen schreibe, auch auf anderen Plattformen einstellen oder ist das nicht erwünscht? :help

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Wenn es eine Rezensionssperrfrist gibt, dann steht das meistens vorne im Buch oder auf einem beigelegten Schreiben.


    Hier ist das nicht der Fall, also denke ich, dass du dir keine Sorgen machen musst. :-)

  • Auch mich hat das Buch nicht losgelassen und ich musste es in einem Rutsch zu Ende lesen. Zunächst war ich auch etwas unzufrieden wegen der nicht geklärten Aspekte (Hardie/Blake und das ominöse Kästchen), aber letztendlich habt ihr recht. Grace erzählt die Geschichte und konnte im Nachhinein unmöglich klären, was genau passiert ist.


    Aber auch ich hätte gern gewusst, wie es zur Anklage kam. Ich habe das Buch gern gelesen und fand es spannend, um eine Rezi zu schreiben, muss ich es erst etwas sacken lassen und mir noch ein paar Gedanken machen. Aber natürlich bleibe ich hier noch in der Diskussion und lese eure Meinungen.

  • Ich hab es vorhin zu Ende gelesen und ich muss das ganze erst mal sacken lassen. Spontane Empfindungen: Unglauben, Frust, Enttäuschung, Verärgerung.
    So viele Dinge die angesprochen werden, die angedeutet werden, und praktisch NICHTS davon, wird beantwortet und aufgeklärt. Ich hab das Gefühl, als würde mir die Autorin mit dem Holzhammer auf den Kopf hauen und dabei mit süffisantem Lächeln sagen: Du hast dich auf die völlig falschen Dinge konzentriert, das ist alles völlig nebensächlich. Sehr passend dazu auch der letzte Satz:
    "Wenn ich nicht solches Mitleid mit ihm empfunden hätte, hätte ich laut gelacht über sein Verlangen, alles zu verankern, über seine Naivität, sein kindliches Verlangen alles zu wissen." (ich fühle mich getroffen! :bonk)


    Ich weiß, ich werde morgen in der Lage sein, das Ganze etwas differenzierter zu betrachten und auch die guten Seiten wieder zu sehen, aber im Moment bin ich einfach wirklich extrem gefrustet. :help

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Vor dem letzten Kapitel Abschnitt habe ich das Buch mal einen Tag ruhen lassen. War glaub ich ganz gut. Habe es gerade beendet und bin sehr zwiespältig. Der Schreibstil und das Erzähltempo - auch die Sprünge in Zeit und Ort, fand ich sehr gut und haben meinen Geschmack getroffen. Das Cover sowieso.
    Aber auch ich finde, es bleibt zuviel im Unklaren. Wie Seifenblasen verpuffen die ganzen spannenden Fragen im Nichts, da sie alle im Sande verlaufen. Auch wenn dies aus Grace' Sicht korrekt erzählt ist - die Autorin hätte da schon was machen können, denke ich. :-(


    Das Ende der Geschichte war für mich okay - auch ihre geplante Vermählung. Für mich ist sie ein Spiegel der Person Grace, die mit beiden Beinen in der Gegenwart steht, ihre Optionen abwägt und sich nicht durch Liebe, Moral oder ähnliches beeinflussen lässt. Mit einem Ehemann ist eine Frau damals abgesichert gewesen und konnte ohne Probleme überleben. Das ist für Grace das Wichtigste.


    Der letzte Abschnitt hat mich davon überzeugt, dass es kein Jugendbuch ist - meiner Jugend würde ich es nicht zum Lesen geben, weil es mit seinem Tempo und seinen offenen Fragen nicht auf Gegenliebe stoßen würde. Da hat mir "Evangeline" schon um Längen besser gefallen - auch kein Jugendbuch aber eines, dass die Jugend lesen sollte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Der 4. Teil fängt im Gefängnis an. Später erfahren wir noch, was sich auf dem Rettungsboot ereignet hat und wie es zur Rettung kam. Schade, dass mich diese Szene so gar nicht recht packen konnte.


    Grace hatte ein Gespräch mit dem Psychiater. Ich habe gerade wieder das Gefühl, dass das Buch jetzt und nicht Anfang des 20. Jhd. spielt, kann jedoch nicht erklären, was der Grund hierfür ist.


    Ist es generell vertretbar, Menschenleben zu opfern um andere zu retten? Das war das Thema im Gericht. Grace wird freigesprochen.


    Anfänglich war ich euphorischer beim Lesen, die Szenen nach der Rettung haben mich nicht mehr so richtig überzeugt. Dass viele Fragen ungeklärt bleiben, enttäuscht mich, auch wenn es aus Grace Sicht vielleicht nicht wichtig war.

  • Hallo Alle,


    der letzte Teil hat mich doch irgendwie enttäuscht.
    Auch hier blieb mir nur ein "hm".


    Nun ja, Grace bekommt das, was sie wollte: einen Ehemann, der ihr die Zukunft sichert. Irgendwie reduziere ich sie darauf und dafür 320 Seiten ? Puh.


    Den anderen beiden Frauen will sie schlussendlich auch nicht helfen, aber die sind doch auch nicht "besser" als sie ?! Vielleicht ist sie sich auch hier einfach nur selbst am Nächsten und das ist mein Fazit dieses Buches.


    Viele Fragen bleiben offen (Gold, Geld, Rettungsboot etc.), natürlich ist es schon "stimmig", denn es ist die Geschichte aus Grace Sicht erzählt und sie weiß diese Dinge vielleicht wirklich alle nicht. Aber trotzdem.


    Und als "Jugendbuch" hätte ich das im Leben nicht einsortiert und die jugendlichen Leser um mich herum wären alle schwerst enttäuscht gewesen.


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Original von buntfisch
    Und als "Jugendbuch" hätte ich das im Leben nicht einsortiert und die jugendlichen Leser um mich herum wären alle schwerst enttäuscht gewesen.


    Also ich war von den meisten Schullektüren enttäuscht - lag aber wohl eher daran, dass ich mich damals nicht wirklich befasst habe, weil es halt in der Schule gelesen wurde. So aus Prinzip :gruebel

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.