'Straight White Male' - Seiten 175 - 246

  • Kennedy scheint ja doch menschliche Züge zu besitzen, wie er da so steht und darüber nachdenkt, wie schön es wäre, den Abend im Kreis der Familie mit Millie und Robin zu verbringen. Vielleicht erkennt er ja doch noch, das sein bisheriges Leben nicht gerade die Nummer 1 ist.
    Das wieder einmal das Treffen mit seiner Mutter wegen wichtiger Termine verschoben wird, finde ich unmöglich. Kennedy wird das mit Sicherheit eines Tages bereuen.


    Ansonsten hat er ja bei seinen Studenten schon das erste Objekt seiner Begierde entdeckt.
    Ich bin gespannt, wo das noch alles hinführt.

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    Original von Echantress


    Stephan Glietsch ist als Übersetzer für John Niven quasi abonniert; die beiden passen einfach wunderbar zusammen. Soweit ich weiß, war er auch lange Zeit Redakteur beim Musikmagazin Spex, während Niven ja bei einer Plattenfirma gearbeitet hat.


    Diese Art von Büchern stehen und fallen mit ihrer Übersetzung. Stephan Glietsch schlägt genau den richtigen Ton an. Ob er damit Nivens Stil trifft, stellt sich erst heraus, wenn man einen im Original liest. Das habe ich fest vor. Gibt es schon mehr von dem Autor, abgesehen von diesem und Gott bewahre?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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    Original von Suzann
    Diese Art von Büchern stehen und fallen mit ihrer Übersetzung. Stephan Glietsch schlägt genau den richtigen Ton an. Ob er damit Nivens Stil trifft, stellt sich erst heraus, wenn man einen im Original liest. Das habe ich fest vor. Gibt es schon mehr von dem Autor, abgesehen von diesem und Gott bewahre?


    Cool, wenn man die Bücher im Original lesen kann.
    Meine Englischkenntnisse reichen dafür nicht aus. Auch wenn ich den Inhalt in etwa mitbekäme, würden mir doch sämtliche sprachlichen Feinheiten verborgen bleiben. So bleibt mir nur die Hoffnung auf richtig gute Übersetzungen - wie hier.

  • Zitat


    Da bin ich grade drüber, Käferchen :wave Ich meinte ein drittes. Habe das Buch jetzt fertig und am Ende kommen die Buchtipps: Kill your friends, Coma und Das Gebot der Rache. Muss mal schauen...

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    Original von Lumos


    Cool, wenn man die Bücher im Original lesen kann.
    Meine Englischkenntnisse reichen dafür nicht aus. Auch wenn ich den Inhalt in etwa mitbekäme, würden mir doch sämtliche sprachlichen Feinheiten verborgen bleiben. So bleibt mir nur die Hoffnung auf richtig gute Übersetzungen - wie hier.


    Schwer erarbeitet, Lumos, wenn man bei Reihen nicht auf die traumdöselige, weil ewig auf sich warten lassende Übersetzung der Folgebände warten will. Am Anfang saß ich mit Wörterbuch da, bis ich es irgendwann in die Ecke gepfeffert habe und Mut zur Lücke bewies. Und die Lücken wurden immer kleiner mit den Jahren. Leider ist der Wortschatz ziemlich passiv...

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  • Auf einer längeren Autofahrt ist es heute auch mir gelungen den nächsten Abschnitt zu lesen und ich habe ihn ja beinahe verschlungen.


    Oh man Kennedy schafft es selbst durch seine Art in den Flughafenknast zu kommen (ich wusste gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt). Aber mal ehrlich, sein Sitznachbar hat ja wohl auch wirklich eins auf die Mütze verdient, oder?


    Kennedys Mutter liegt nun also im Krankenhaus. Ich habe ja fast die Befürchtung, dass sie nicht mehr durchhalten wird, bis dass er es endlich mal zu ihr schafft.


    Sehr herrlich fand ich den Ausspruch von Millie auf Seite 201, dass Kennedy sogar Astlöcher vögeln würde. Da musste ich laut lachen. :-)


    Was hat Kennedy da nur an seinem besten Stück??? :yikes


    Kennedy ist ein richtiger Arsch, aber wenn ich ehrlich bin, einfach ein Kerl in den man sich verlieben könnte, gerade weil er so exzentrisch ist. Seine Beziehungen halten in meinen Augen nur nicht, weil er sich die Liebe selbst nicht gönnt und denkt seine jeweilige Partnerin habe etwas besseres verdient als ihn. Sehr auffällig wurde das ja als er bei Tochter und Exfrau ist, dass er sich gern wünscht und vorstellt, wie es wäre, wenn sie noch zusammen wären... :gruebel


    Der Oberknaller was das Ende des Abschnitts auf Seite 246. Die komplette Seite hab ich nur in mich hinein geschmunzelt. :lache


    Über die Übersetzung hab ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht, aber ihr habt recht, es liest sich alles stimmig und die Witze und Co kommen gut rüber.


    *räusper*: Ich halte auch schon Ausschau nach anderen Niven Büchern...

  • Ich bin von dem Buch (und der gelungenen Übersetzung!) ebenso begeistert wie meine Leserunden-Mitstreiter. :-)


    Kennedys erstes Erscheinen in England beginnt gleich mit einem Paukenschlag; so ähnlich hatte ich mir das schon vorgestellt. :lache Aber auch hier bricht wieder seine Tolpatschigkeit hervor, er legt's ja nicht drauf an, seinen Sitznachbarn zu vermöbeln. Wobei man es ihm auch nicht so ganz verübeln kann, dieser Zeitgenosse war echt nervig. :pille Aber Kennedy löst solche Konflikte auf seine Art und schafft es zumeist nicht, eine Faust in der Tasche zu machen.


    Ganz ähnlich wie das Gespräch mit Julie Teal, dessen Ausgang ich wirklich köstlich fand! Endlich jemand, der dieser dummen Ziege mal die Meinung geigt. Hat sich für alle Beteiligten letztendlich auch ausgezahlt. Es bringt nicht immer was, nur weil jemand reich und berühmt ist, ihm alles durchgehen zu lassen. Das hat Niven sehr gut rausgestellt - auch hier vermute ich einen ganz großen Funken Wahrheitsgehalt, der da durch die Zeilen schimmert.


    Kennedy zeigt sich auch von seiner familiären Seite. Schlimm ist, dass er sich mit seinen Ängsten eigentlich niemandem anvertrauen kann (und er sich sein Bedürfnis nach einem Ventil auch gar nicht eingestehen mag). Er kämpft mit sich im Hinblick auf seine Mutter, deren Ableben die ganze Zeit schon im Raum steht. Ich denke, dass sie auch ohne seinen Besuch den Tod nicht mehr weiter hinauszögern kann. Wahrscheinlich wird er sich dann zukünftig ähnliche Gedanken machen wie gegenüber seiner Tochter. Die Rückblenden bezüglich ihres Kindseins fand ich bezeichnend. Als Vater hat er sich nicht recht bewiesen, hat seine Tochter nicht aufwachsen sehen - was ihm heute leid tut. Die Erkenntnis kommt in der Regel spät. Andererseits läuft er vor festen Bindungen (egal ob partnerschaftlicher oder familiärer Art) davon.


    Ich bin gespannt, ob er sich im weiteren Verlauf der Geschichte doch wieder an seine Familie annähert. Dass Millie ebenfalls eine Verabredung an diesem einen Freitagabend hatte, schien ihn ja auch zu wurmen.


    Seine Studententruppe ist ja auch reichlich freakig! Kein Wunder, bei dem Auswahlverfahren. :rofl Aber so was in der Art hatte ich mir schon gedacht. Ein Licktblick scheint ja wohl Paige zu sein - auf seine Anmache ist sie schon mal nicht eingegangen. Ob sie wohl ein neuer Stern am Drehbuchhimmel ist? Auf den Kopf scheint sich jedenfalls nicht gefallen zu sein...


    Dennis Drummond geht mir übrigens schwer auf die Nerven. Er ist ein armer Wicht, der eigentlich gern Kennedys Erfolg gehabt hätte, aber nie das Talent dazu hatte. Ein klarer Gegenspieler im Uni-System, der seine Felle davonschwimmen sieht. Das wird vielleicht noch rappeln zwischen den beiden. Kennedy hat seinen Claim schon grandios abgesteckt (die Beschreibung des Arbeitszimmers liest sich klasse - auch mit welcher Selbstverständlichkeit er dieses in Besitz genommen hat). Ich bin gespannt, wer letzten Endes mit erhobenem Haupt aus der ganzen Sache geht (wobei ich mich da eher auf Kennedys Seite stelle).

  • Die beste Szene hier in diesem Abschnitt war sein 'Gespräch' mit Julie Teal. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sie mit offenem Mund und ungläubigem Gesicht vor ihm steht.


    Lass Kennedy sein wie er ist, er spricht frei heraus was er denkt. Das passt halt nicht allen. Auch wenn es für uns nicht normal ist, ehrlich ist es auf jeden Fall.

  • Zitat

    Original von FaerieGirl


    Das kann ich nur unterschreiben. Es gibt so viele Bücher, die durch schlechte Übersetzungen versaut werden. Hier scheint jemand sein Handwerk zu verstehen und hat echt tolle Arbeit geleistet. Ein dicker Pluspunkt. :anbet



    Stimme voll und ganz zu!! :wave


    Ich mag auch unheimlich, wie der ganze Luxus beschrieben wird - das ist schon der Hammer!!


    Und dieses Sandkorn/Reiskorn - da gibts bestimmt noch eine böse Überraschung! Es wird genug Betonung darauf gelegt, dass man das ernst nehmen muss und weiß, dass es zur Handlung beitragen wird - aber doch auch wieder gering genug, dass man es schnell wieder vergisst und in Kennedys andere Eskapaden versinkt... so wie es für ihn selbst wahrscheinlich auch ist!!

  • Ich find die Geschichte, den Schreibstil und natürlich die gelungene Übersetzung auch richtig toll.
    Das Lesen macht Spaß ( wie immer komme ich zu langsam voran ), manche Szenen sind zum Brüllen und Kennedy ist mir gar nicht so unsympathisch.
    Ich bin jetzt schon auf das Ende gespannt.........wird es eine Wandlung in seinem Leben geben? :gruebel

  • Als Kennedy über die Nacht mit Julie nachdachte, und dass sie irgendwas Unangenehmes gesagt haben muss, woran er sich nicht mehr erinnern konnte - vielleicht hat sie beim Sex auch festgestellt, dass da irgendwas ist, dieses Reiskorn?!