Druckfrisch Januar 2014

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    Original von LeSeebär


    Das ist mal ein interessanter Punkt. Meinst Du, es würden mehr Leute zuschauen, wenn dort die Bücher vorgestellt würden, die ohnehin schon in den allermeisten Fällen umfangreich beworben wurden und dementsprechend weit bekannt sind? Ich gucke Büchersendungen im Fernsehen gar nicht, aber den Büchermarkt im DLF höre ich hauptsächlich deshalb immer gerne, weil ich dort von interessanten Büchern höre, die mir selbst nicht aufgefallen wären.


    Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Ich denke aber, dass man mit einem Spezialangebot sicher nicht die Massen anspricht. Und entscheidend für die Fernsehmacher sind ja leider nicht Qualität und Anspruch, sondern schlicht die Quote. Aber was interessiert "die Leute", wenn sie den Fernseher einschalten? Ja, neue Bücher wären sicher interessant. Aber vielleicht auch die Besprechung von Büchern, die ich gelesen habe, die ich kenne und bei denen ich dann mitreden und -denken kann. Oder auch der Hinweis auf ähnliche Bücher wie in den Hitlisten oder Bücher auf den Plätzen 10 bis 30.


    Warum funktionieren Kochsendungen im Fernsehen aber keine Büchersendungen? Oder anders gefragt: Würden Kochsendungen auch so gut funktionieren, wenn man nicht zumindest etwas davon für seinen eigenen Alltag übernehmen könnte? Ist es wirklich so schwierig, das Thema Bücher für den Fernsehmarkt vernünftig aufzubereiten? Passen die beiden Medien etwa nicht zueinander?

  • "Warum funktionieren Kochsendungen im TV aber keine Büchersendungen?" - mehr Angst macht es mir, wenn ich sehe, dass z.B. das Dschungelcamp sehr gut funktioniert...


    Natürlich geht es nur um Quoten, doch ich frage mich, warum nicht wenigstens die kleinen Spartensender, die ja schon viele interessante Dokumentationen im Programm haben und die auch einige Sendungen bringen, die sich mit Kunst oder Kultur beschäftigen, keine Buchsendungen bringen.
    Interessante Persönlichkeiten, die solch eine Sendung moderieren könnten, gäbe es doch nun wirklich genug. :gruebel


    Zu Dennis Scheck - natürlich ist er ein unerträglicher Selbstdarsteller, den ich als Person nicht besonders sympathisch finde, doch ich mag seine Art, Bücher zu kritisieren, auch wenn ich seinen Lesegeschmack nicht oft teile. Er hat wenigstens Biss und wirkt nicht beliebig.
    Manchmal überrascht er mich ziemlich, wenn er z.B. ein Buch lobt, von dem ich nie gedacht hätte, dass er es gut findet.
    Seinen Beitrag zum "Sprachexorzismus" finde ich richtig gut.

  • Zitat

    Zu Dennis Scheck - natürlich ist er ein unerträglicher Selbstdarsteller, den ich als Person nicht besonders sympathisch finde, doch ich mag seine Art, Bücher zu kritisieren, auch wenn ich seinen Lesegeschmack nicht oft teile. Er hat wenigstens Biss und wirkt nicht beliebig.Zu Dennis Scheck - natürlich ist er ein unerträglicher Selbstdarsteller, den ich als Person nicht besonders sympathisch finde, doch ich mag seine Art, Bücher zu kritisieren, auch wenn ich seinen Lesegeschmack nicht oft teile. Er hat wenigstens Biss und wirkt nicht beliebig.
    Manchmal überrascht er mich ziemlich, wenn er z.B. ein Buch lobt, von dem ich nie gedacht hätte, dass er es gut findet.
    Seinen Beitrag zum "Sprachexorzismus" finde ich richtig gut.


    :write
    Ein paar Mal hat er mich wirklich überrascht - wie jetzt mit Don Winslow - oder Robert Harris.
    Und er mag gute Fantasy von George R. Martin und Rothfuss.


    Meist gehe ich aber nicht konform mit seinen Urteilen. Macht aber nix.


    Er war übrigens der Übersetzer/Morderator/Interviewer bei der Lesung von Stephen King. Sein Englisch ist zwar teilweise haarsträubend aber ansonsten hat er das wirklich ganz unterhaltsam gemacht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Die Erbin - Claire Winter



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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    Original von xexos
    Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Ich denke aber, dass man mit einem Spezialangebot sicher nicht die Massen anspricht.


    Wie gesagt, ich habe die Sendung nicht gesehen, aber ich vermute, gerade mit diesem populistischen "Bücher in die Tonne" wird versucht, auf das Niveau der Massen (Dschungelcamp, DSDS, etc) hinabzusteigen. Und wenn ich mir die (zugegebenermaßen veraltete, letzter Eintrag: Mai 2011) Liste der Empfehlungen der Sendung bei Wikipedia ansehe, entdecke ich da unter anderem durchaus diverse massentaugliche Bücher v. Le Carré bis Hakan Nesser. Wenn diesmal Don Winslow Thema war, sehe ich das nicht gerade als "Spezialangebot".


    Zitat

    Und entscheidend für die Fernsehmacher sind ja leider nicht Qualität und Anspruch, sondern schlicht die Quote.


    Stimmt, ein Typ, der im Dschungel sitzt, Frösche isst und nebenbei aus einem Buch von Tommy Jaud vorliest, würde wahrscheinlich höhere Einschaltquoten bringen. Ich weiß allerdings nicht, wieso für die öffentlich-rechtlichen die Quote entscheidend ist. Sich mit den Klamauksendern aus dem Privatfernsehen zu messen, die bis auf wenige Ausnahmen die niedersten Instinkte bedienen und damit bei der Gruppe der Zuschauer, die im Durchschnitt am längsten vor dem Fernseher hängen, kräftig punkten, kann doch wohl nicht das Ziel sein?


    Zitat

    Ja, neue Bücher wären sicher interessant. Aber vielleicht auch die Besprechung von Büchern, die ich gelesen habe, die ich kenne und bei denen ich dann mitreden und -denken kann.


    Das wäre natürlich in der Tat ein völlig neues Sendeformat, weg von Empfehlungen hin zu Nachbesprechungen. In so einem Format könnte ich mir durchaus vorstellen, das es lohnt, über Bestseller zu sprechen.


    Zitat

    Warum funktionieren Kochsendungen im Fernsehen aber keine Büchersendungen?


    Keine Ahnung - so wie sich mir bei den meisten Sendungen im Fernsehen, die von relativ vielen Leuten gesehen werden, nicht erschließt, weshalb die Leute das gucken. Zum Beispiel: Debatten im Parlament scheinen die Leute zu langweilen, aber Sendungen, in denen das selbe als Talkshow verkauft wird, schaut sich halb Deutschland an?!?!?!


    Zitat

    Oder anders gefragt: Würden Kochsendungen auch so gut funktionieren, wenn man nicht zumindest etwas davon für seinen eigenen Alltag übernehmen könnte?


    Wie gesagt, ich weiß es nicht, aber - siehe oben - ist denn die Sendung von Scheck wirklich so "speziell", daß nur ausgewiesene Literaturexperten davon angesprochen werden?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Denis Scheck ist ein hoch und breit gebildeter Literaturfachmann erster Güte mit vielen Erfahrungen auf unterschiedlichen Feldern der Literatur, vielfach für seine Arbeit ausgezeichnet zudem.


    Wenn er etwas über Bücher sagt, hat das Hand und Fuß. Das heißt nicht, dass man sich seiner Meinung anschließen müsse. Wieso auch? Eine Meinung bleibt immer eine Meinung, selbst wenn es die eines Experten ist.


    Interessant wäre es, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen, mit denen Scheck Bücher beurteilt, vor allem, wenn man selbst zu einem anderen Schluss über ein Werk oder einen Autor gelangt ist. Sich aber fortgesetzt darüber auszulassen, ob man den Herrn Scheck nun leiden mag, ihn gar sympatisch findet, oder doch eher nicht, ist für ein Bücherforum schon grenzwertig im Niveau. Das betrifft auch Bemerkungen zu seinem "Fell", also seinem Äußeren, die in Bezug auf die Beurteilung eines Intellektuellen rettungslos in der Dämlichkeit des Dschungelcamps angekommen sind.

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann
    Sich aber fortgesetzt darüber auszulassen, ob man den Herrn Scheck nun leiden mag, ihn gar sympatisch findet, oder doch eher nicht, ist für ein Bücherforum schon grenzwertig im Niveau.


    Ach Dieter - Niwoh habe ich eh nicht und werde mir auch auf meine alten Tage von diesem Zeugs nichts mehr zulegen. Und insofern bekommt der Scheck von mir auch keine Sympathiepunkte. Ich mag diesen Menschen nicht! Basta! :bruell ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann
    Sich aber fortgesetzt darüber auszulassen, ob man den Herrn Scheck nun leiden mag, ihn gar sympatisch findet, oder doch eher nicht, ist für ein Bücherforum schon grenzwertig im Niveau. Das betrifft auch Bemerkungen zu seinem "Fell", also seinem Äußeren, die in Bezug auf die Beurteilung eines Intellektuellen rettungslos in der Dämlichkeit des Dschungelcamps angekommen sind.


    Damit bin ja wohl ich gemeint.
    Kurze Erklärung dazu:
    Ich habe eine Redewendung benutzt, ich hätte auch "absolut kein Fan von.." oder "seine Attitüde bereitet mir Kopfschmerzen.." wählen können.
    Ergänzend sei gesagt, dass mir die Optik von Herrn Scheck vollkommen gleichgültig ist.


    Ich war bei vergangenen Sendungen durchaus desöfteren seiner Meinung, und halte ihn für qualifiziert seine Argumente im Fernsehen vorzutragen, doch die Art und Weise, wie er das tut ist (um das bewusst neutral zu halten) nicht die meinige.



    Nachschubgrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Das beruhigt mich schon sehr, Elbereth, sonst wär ich noch eifersüchtig geworden ... :knuddel1



    Das hast Du doch gar nicht nötig! :heisseliebe :grin



    grinsegrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Sag das nicht, alter Freund, man weiß nie, wo man doch noch welches findet ... :chen


    Meinst du das könnte uns auch noch in unserem Alter passieren? :gruebel :rofl :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.