Olympia Sotschi 2014

  • Ich habe es auch gesehen und war begeistert. Zuerst im Livestream, später dann im TV. Ich habe in letzter Zeit ja sehr wenig Eiskunstlauf gesehen, irgendwie verpasse ich das immer im TV. Von daher war ich schon erstaunt, welche Auswirkung das "neue" Wertungssystem in so einem Wettkampf hat. Die Plätze wurden ja durcheinander gewirbelt, da ist ja wirklich fast noch alles drin.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Etwas schade finde ich, dass vor lauter Vierfachsprungzwang der mittlere Teil des Wortes "Eis-Kunst-Lauf" meist zu kurz kommt. Diesbezüglich hatte der amerikanische Starter Jason Brown einiges zu bieten.


    Aber auch Peter Liebers darf zufrieden sein. Nach dem sechsten Platz bei der EM war er in Sotschi der drittbeste Europäer, hat sich also nochmal gesteigert.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Jaa, den meinte ich, Jason Brown. Der war einfach toll.
    Da freu ich mich doch sehr auf die Weltmeisterschaft im März und hoffe, daß da dann nicht so eine Übertragunsmuffelei der Sender vorherrscht.



    Und für Peter Liebers war es wirklich ein super Ergebnis.
    Allein schon in der letzten Gruppe laufen zu können, das hat zuletzt Stefan Lindemann geschafft.


    Aber es stimmt schon, es scheint so als sei es wirklich ausgereizt in Bezug auf die Schwierigkeiten. Da jetzt jedes Element zählt, eine bestimmte Punktzahl von + bis - Bereich hat, kann man die Läufer auf einer Seite schon verstehen, sich auszupowern.
    Wozu das letztlich führt, haben wir ja bei Plushenko gesehen.


    Bei den 4,5 Minuten der Kür bleibt da wirklich leider kaum noch Zeit für die künstlerische Komponente.



    Wenn ich da noch an einen Laurent Tobel, Alexander Abt, Elvis Stoijko oder einen meiner Lieblingsläufer - Phillipe Candolorro - denke. Wahnsinnskürprogramme mit toller künstlerischer Art. Aber eben "nur" Dreifachsprüngen.


    Hoffen wir, daß das vierfach Sprüngen den Damen erspart bleibt.....

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Johanna ()

  • Ich hab die Bewertung für Jason Brown auch nicht verstanden. Der hat eine Wahnsinnsstimmung aufs Eis gebracht. Das war klasse Unterhaltung und mit Leidenschaft getanzt. Nicht einfach nur Sprung an Sprung gereiht.
    Und ich sehe lieber einen 2 oder 3-fach Sprung als ständig Vierfachsprünge, die sie dann doch nicht stehen können. :bonk

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Das war ein Thriller! Langlaufstaffel der Damen - Bronzemedaille. Hätte vorher keiner vorhergesagt. Und am Ende haben der besten Sprinterin im Medaillentrio nur ein paar Reserven gefehlt. Ganz, ganz großen Respekt aber vor Claudia Nystad, die die Medaille eigentlich sichergestellt hat, obwohl sie eine wahre Wackelkandidatin war. Schöner Wettkampf und das nach der auch nicht selbstverständlichen Silbermedaille von Maira Höfl-Riesch. Der Olympiatag beginnt wirklich vielversprechend ... Jetzt müsste heute Abend nur im Skispringen noch eine Medaille kommen!

  • Oh ja, Jason Brown gehört direkt in den Schnuckelchen-Thread der eigentlich für Fußballer ist. :lache


    Aber diese Beweglichkeit - diese tänzerische Eleganz.
    Wo hingehen mir der Sieger etwas zu feminin wirkte. Schade für Spanien. Javier hätte ich auch noch aufs Treppchen gewünscht.


    Die vielen vierfach Sprünge gehen auch stark an die Substanz. Das hat gestern ja auch Kathy Witt gesagt. Dei Herrenkonkurrenz sei am Limit.
    Das Sportliche stört mich in letzter Zeit auch beim Eistanz. Da möchte ich Eleganz, Tanz sehen und nicht das Stemmen der Damen. Wenn die Dame beim Walzer auf Händen getragen wird (in Bauchhöhe) beim Drehen wie beim Standardtanz auf dem Parkett ist das in Ordnung.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Und da ist es doch noch, das große Erfolgserelebnis. Irgendwie habe ich es ja geahnt, dass es nur das Teamspreingen sein kann. Die Österreicher haben auf den Punkt ihre Leistungsfähigkeit bewiesen und sich ein packendes Duell mit den Deutschen geliefert. Schön, dass diese klare Dominanz mal relativiert wird. Mehr erwartet hätte ich von Polen und Slowenien. Somit war der Weg frei für Japan, die mit der Bronzemedaille sehr zufrieden gewesen sein dürften.


    Summasummarum ein schöner Wettkampf mit einer heimlich erhofften und dann tatsächlich erkämpften Goldmedaille.

  • Ich gönn's den Jungens von Herzen. Sie musste soviel (auch berechtigte) Kritik einsteigen, es wurde an ihnen gezweifelt - das haben sie sich verdient, das gilt natürlich auch für den Trainer.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Ja, Werner Schuster macht einen exzellenten Job. Jeder der Skispringen kennt, weiß, dass man Erfolge nicht erzwingen kann. Aber wenn man sich die Entwicklungen der letzten Jahre anschaut: Aus Hinterherspringern wurden zunächst solide Mitspringer, bei denen Top-10 Plätze fast immer geliefert wurden. In diesem Jahr endlich auch wieder Podestplätze und Weltcupsiege. Nach einer kurzen Delle bei der Tournee sind unsere Topspringer auch wieder siegfähig.


    In den Einzelwettbewerben hat es noch nicht für Medaillen gereicht, aber jeder hat gesehen, dass sie in Reichweite waren. Die mannschaftliche Leistungsdichte hat aber den Ausschlag gegeben, dass es im Teamwettbewerb für den ganz großen Wurf gereicht hat. Auch, weil Schuster die richtige Personalentscheidung getroffen hat.


    Wie gesagt, wir können froh sein, diesen Bundestrainer zu haben und in seiner unaufgeregten Art, wird er das deutsche Skispringen zu weiteren Erfolgen führen, auch wenn es naturgemäß wieder Rückschläge geben wird.